Facebookseite gegen den Euro

Bei den ‚Letzte[n] Vorbereitungen der Urabstimmungsinitiative‘ hatte ich auch die Facebook-Gruppe “Urabstimmung gegen den Euro” eingerichtet. Diese umfasst inzwischen 75 Mitglieder, während es aktuell 152 „Antragsteller“ gibt. Da die Zahl der Antragsteller noch ungefähr verzwölffacht werden muss, habe ich heute zusätzlich noch eine Facebook-Seite ebenfalls mit dem Namen „Urabstimmung gegen den Euro“ eingerichtet, die binnen fünf Stunden 126 Personen gefällt. Der Vorteil einer Seite gegenüber einer Gruppe ist, dass ich die meisten meiner 841 „Freunde“ bei Facebook ganz unverbindlich dazu einladen konnte, die Seite mit „Gefällt mir“ zu markieren, während die ungefragte Aufnahme in eine Gruppe meist nicht so gut ankommt (siehe ‚Die drei Grundströmungen in der AfD‘).

Natürlich gibt es viele Redundanzen, doch wer bei Facebook ist, der sollte die Seite liken und auch für sie werben. Noch viel wichtiger ist es aber, dass Sie, wenn Sie AfD-Mitglied sind (was für die Facebook-Seite keine Voraussetzung ist, da die Urabstimmung natürlich auch Nichtmitgliedern gefallen kann, die gegen den Euro sind), das „Antragsformular“ ausfüllen und dafür viele weitere Mitglieder gewinnen. Damit werden zugleich die wichtige Eurokritik und die innerparteiliche Demokratie gestärkt.

Sparen mit und ohne Euro

Es kam die Frage auf, wie sich voraussichtlich die Sparguthaben oder allgemeiner Privatvermögen nach einer Rückkehr zur DM bzw. allgemein zu nationalen Währungen entwickeln im Vergleich zum Fortbestand des Euro. Im Falle einer dauerhaften Fortexistenz des Euro sehe ich ziemlich schwarz. Schon jetzt sind die nominalen Zinsen lächerlich niedrig und ist der Realzins negativ. Wer spart bzw. Erspartes hat, verliert also an Vermögenssubstanz, wenn er nicht in riskantere Anlageformen wechselt, mit denen man jedoch noch mehr Vermögen verlieren kann. Langfristig sind allerdings kurzfristig riskantere Anlagen wie Aktien sowohl risikoärmer als auch renditestärker. Die lange Frist kann allerdings tatsächlich 30 Jahre dauern, insbesondere wenn man während einer Blase kurz vor deren Platzen kauft. Dabei steigern die niedrigen Zinsen die Kurse, nur rechne ich nicht so schnell mit wieder stark fallenden Kursen, einfach weil die Zinsen nicht zuletzt wegen der Eurokrise vermutlich noch lange niedrig bleiben werden.

Doch auf die Sparer kommen noch weitere Widrigkeiten zu. Es droht die Bankenunion, bei der die Sparer für jede Bankenpleite in der Eurozone zur Kasse gebeten werden. Dagegen kann es helfen, sein Geld außerhalb der Eurozone anzulegen. Aber auch die Staaten werden noch viele Rettungsmaßnahmen bezahlen müssen, wenn der Euro weiter bestehen soll, was zu höheren Steuern oder sogar Sonderabgabe auf Vermögen führen dürfte. Gerade Immobilienbesitz ist davon bedroht, eben weil er immobil ist. Außerdem könnte es auch trotz der teuren Rettungspakete weitere Staatspleiten geben, wodurch die entsprechenden Staatsanleihen stark an Wert verlieren oder sogar ganz wertlos werden. Schließlich gibt es kurzfristig wegen der Krise kaum, aber auf lange Sicht durchaus erhebliche Inflationsrisiken, weil Inflation erstens politisch erwünscht sein kann, um die reale Schuldenlast zu reduzieren, und zweitens die EZB mit zu vielen Schrottpapieren in der Bilanz größere Schwierigkeiten bekommen könnte, die angestaute Liquidität gegebenenfalls wieder zurückzuholen.

Es ist schwieriger, die Entwicklung der Sparguthaben und Vermögen im Falle einer Auflösung der Eurozone zu prognostizieren, weil zumindest kurz- bis mittelfristig diese Entwicklung stark davon abhängt, auf welche Weise der Euro aufgelöst wird. Unabhängig davon sind die langfristigen Aussichten viel besser, da ohne den Euro die reale Wirtschaft in der Eurozone (zumindest relativ) stark wachsen wird. Es gibt bessere Anlagemöglichkeiten und weniger Belastungen durch die Rettung oder auch Pleite von Banken und Staaten. Kurzfristig könnte es jedoch zu Ausfällen bei einem Euroende kommen, wenn die Südländer stark abwerten (was gut ist), aber nominell ihre Schulden in alter Höhe behalten. Eine starke Aufwertung einer neuen D-Mark würde dagegen die Anleger in Deutschland freuen, wenn die hiesigen Sparguthaben und Anleihen auf D-Mark umgestellt werden. Bleiben hingegen alte Schulden und Verbindlichkeiten überall in Euro oder einem gewichteten Währungskorb, dann müssten Guthaben und Anleihen in den Südländern nicht ausfallen, während die direkte Umstellung für nominale Anlagen in Deutschland weniger günstig wäre. Insgesamt ist das Ende des Euro im Interesse aller, während über dessen genaue Ausgestaltung Verteilungskämpfe drohen. Wie die Erfahrung lehrt, sind die deutschen Kleinsparer dabei immer die Dummen, aber das gilt beim Fortbestand des Euro erst recht.

Zusenden des Urabstimmungsformulars

Auf der „Antragsformular“-Seite für die Urabstimmung gegen den Euro gab es leider einen Dreher in der E-Mail-Adresse, der sich bis gerade eben auch auf dem Formular selbst befand. Die richtige E-Mail-Adresse lautet Urabstimmung@gmx-topmail.de. Das tut mir leid. Wer das Formular an die falsche Adresse geschickt hat, schicke es bitte noch einmal an die richtige. Alle Antragsteller, die der Veröffentlichung ihres Namens zugestimmt haben, finden sich auf der Seite „Antragsteller“. Dort stehen aktuell 103 Namen. Daneben gibt es 19 Antragsteller, deren Namen nicht veröffentlicht werden soll, also insgesamt 122.

Außerdem spricht das Vorsichtsprinzip dafür, besser doch einen Antrag aufzufüllen und diesen entweder eingescannt an obenstehende E-Mail-Adresse zu schicken oder per Post an AfD, Urabstimmung, Postfach 1408, 70810 Korntal-Münchingen. Ich werde das morgen noch einmal abzuklären versuchen, aber allein das Online-Formular ist wohl leider doch mit rechtlichen Risiken verbunden. Sollte ein ausgefülltes Antragsformular definitiv Pflicht sein, werde ich alle bisherigen Antragsteller anschreiben, die noch keines geschickt haben. Es versteht sich dagegen hoffentlich von selbst, dass man nur im eigenen Namen solch ein Formular ausfüllen darf und auch nur AfD-Mitglieder antragsberechtigt sind.

Schäuble vs. AfD

Der Bundesfinanzminister beschimpft die Alternative für Deutschland als „‚Hemmungslos demagogisch‘: Schäuble fordert härtere Auseinandersetzung mit AfD“. Über seinen Vorwurf der „Fremdenfeindlichkeit“ möchte ich jetzt nicht diskutieren, sondern über seine Attacke gegen

den eurokritischen Kurs der AfD. Die Partei wolle den Menschen einreden, dass es ohne Euro allen besser gehe. „Dass ein Professor der Volkswirtschaft so einen Unsinn behauptet, ist schon eine Zumutung“, sagte Schäuble mit Blick auf Parteichef Bernd Lucke. Jeder Ökonom wisse, dass es ohne europäische Integration weniger Wohlstand in Deutschland gebe.

Tatsächlich geht es nicht allen ohne den Euro besser, sondern nur den meisten. Herr Schäuble und andere Politiker, die uns den Schlamassel eingebrockt haben, werden dann ihre Ämter verlieren wie auch manche Spitzenbanker ihren Job. Doch die meisten Europäer dürfen dann ihr Erspartes und ihre Arbeit behalten oder bekommen sie sogar zurück. Jeder Ökonom weiß, dass der Euro nicht den Wohlstand befördert, sondern diesen wie auch die sinnvollen Teile der europäischen Integration gefährdet.

Auch der AfD-Chef kontert Kritik: Lucke nennt Schäuble ‚Volksverführer'“. Er meinte: „Die niveaulosen Angriffe des Bundesfinanzministers offenbaren seine Hilflosigkeit im Umgang mit einer Partei, die der Bevölkerung gerade gegenüber seiner Politik die Augen öffnet und wachsenden Zuspruch findet“.

Lucke nannte den CDU-Politiker einen „Volksverführer“. Schäuble habe das Volk „nie aufrichtig darüber informiert, welche Risiken sich mit der deutschen Haftung für europäische Schulden verbergen“.

Zumindest setzt sich die CDU jetzt mit der AfD auseinander. Sie demonstriert aber auch dabei, dass ihr die Argumente fehlen.

Zwischenbilanz nach einem Tag

Die ‚Urabstimmungsinitiative startet[e] um Mitternacht‘. Nach knapp 24 Stunden kann vielleicht schon eine erste Zwischenbilanz gezogen werden. Es gibt aktuell 60 Antragsteller. 53 davon werden namentlich unter „Antragsteller“ genannt. Zur Dokumentation führe ich unten diese Namen außer meinem an, da auf der verlinkten Seite hoffentlich noch viele weitere Namen hinzukommen werden. Es sind übrigens schon jetzt viele Amts- und Mandatsträger dabei. Hervorheben möchte ich hier nur Herrn Philipp Ritz, Bundesvorsitzender der Jungen Alternative, dem hoffentlich viele Mitglieder der JA nacheifern. Sieben Antragsteller wollten nicht, dass ihr Name öffentlich genannt wird. Wie viele Antragsformulare auf dem Postweg sind, weiß ich nicht, doch mehrere wurden mir angekündigt.

Wenn jeden Tag weitere 60 Antragsteller hinzukämen, wären es in einem Monat 1.800, was das Quorum von 10 % der Mitglieder ohne Beitragsschulden übererfüllen dürfte. Damit die Zahl der neuen Antragsteller nicht zurückgeht, bitte ich jedes Mitglied, nicht nur selbst darüber nachzudenken, dieses „Antragsformular“ auszufüllen, falls noch nicht geschehen, sondern vor allem auch weitere Mitglieder von der Antragstellung zu überzeugen. Ich weiß, dass das nicht immer einfach ist, doch es geht um den Euro und die Demokratie. Wer ist nicht deswegen in die AfD eingetreten?

Die 52 ersten Mitantragsteller, deren Namen öffentlich gewürdigt werden dürfen und denen ich für ihre Pionierleistung herzlich danke, sind in alphabetischer Reihenfolge:

Sascha Abraham

Heribert Adelt

Dietmar Behm

Norbert Beutel

Hans-Peter Brill

Burkhardt Brinkmann

[Name auf späteren Wunsch des Antragstellers entfernt]

Reimund Dittmann

Erwin Elsen

Maria Fischer

Jutta Franzke-Lawrence

Dr. Roland Hahn

Frank Harder

Torven Hartz

Heinz-Josef Hecker

Thorsten Herbertz

Heinz Hilger

Gerd Hillen

Peter Hoppe

Heinz Keil-von Jagemann

Sven-Olaf Kelbert

Hans Ulrich Kluthen

Hans-Willi Knaup

Michael Köppen

Sven Kortmann

Thomas Krause

Horst Krebs

Hermann Kröger

Volker Kulessa

Andreas Lojewski

Klaus Maier

Michael Meister

Dr. Karl Dieter Petri

Beate Porada

Matthias Pott

Philipp Ritz

Stefan Schmitz

Dietmar Schöneberg

Yvonne Schuler

Gerhard Schulz-Schaffnit

Lukas Singer

Herbert Sobierei

Karin Spieß-von Eck

Dr. Ing. Jürgen Stremmler

Stefan Thien

Paul Tscherne

Norbert Valentin

Dorothe van Suntum

Gert Widmann

Volker Wilmes

Siegmar Wirths

Christoph Wittmann

Urabstimmungsinitiative startet um Mitternacht

Freitag, den 26. September 2014, um 0.00 Uhr geht die Seite „Urabstimmung gegen den Euro“ an die Öffentlichkeit. Bitte füllen Sie, wenn Sie AfD-Mitglied sind, das „Antragsformular“ online und/oder offline aus und werben Sie für diese Initiative bei den Ihnen bekannten Mitgliedern und im Internet, z. B. bei Facebook. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur innerparteilichen Demokratie und zur Stärkung der Eurokritik.

Umfrage zur Entwicklung seit 1989

Es gibt eine interessante Umfrage zu ’25 Jahre Mauerfall‘: Systemvergleich Bundesrepublik/DDR“:

53 Prozent der Deutschen sagen, die Wiedervereinigung hat für sie eher Vorteile gebracht. Drei von vier Ostdeutschen sehen das so. Westdeutsche sind skeptischer: Jeder Vierte sieht sogar eher Nachteile.

Wenn wir es rein materiell betrachten, haben fast alle vorherigen DDR-Bürger vom Fall der Mauer und der Wiedervereinigung profitiert, während die meisten Bürger der alten Bundesrepublik Deutschland Einkommensverluste hinnehmen mussten. In den 1990er Jahren war die Wiedervereinigung selbst mit enormen Kosten verbunden, seither ist der Euro, der seinerseits ein illegitimes Kind der Wiedervereinigung ist, eine noch größere Belastung, weshalb die realen Einkommen für viele seit 1989 kaum gestiegen und für manche sogar gesunken sind. Dagegen sind die Realeinkommen für frühere DDR-Bürger explodiert. Selbst Arbeitslose haben mehr als früher in der DDR Beschäftigte, während es den Rentnern in der DDR besonders schlecht ging.

Vor allem die 14- bis 29-jährigen sehen die deutsche Vereinigung sehr positiv. Im Osten sagen 96 Prozent: „Das hat alles in allem für mich eher Vorteile gebracht.“ 66 Prozent der Westdeutschen sehen das genauso.

Das ist lustig, weil es genau genommen keinen der Deutschen gäbe, der 1990 oder später gezeugt wurde, wenn es die Wiedervereinigung nicht gegeben hätte. Das betrifft nicht nur Kinder von Ost-West-Paaren, sondern auch jedes andere Paar wurden hinreichend beeinflusst, so dass nicht dieselbe Samen- auf die gleiche Eizelle getroffen wäre. Doch anderen Individuen, die in einer noch bestehenden DDR geboren worden wären, ginge es materiell und von ihren Freiheiten her tatsächlich weit schlechter als den Kindern der Wiedervereinigung.

In Punkto Vor- und Nachteile der Vereinigung sind die 45- bis 59-jährigen am pessimistischsten: Etwa jeder fünfte Ostdeutsche und mehr als jeder Dritte Westdeutsche sprechen davon, dass Ihnen das historische Ereignis eher Nachteile gebracht hat.

Das ist Jammern auf hohem Niveau. Mein Leben wäre ohne Wiedervereinigung auf jeden Fall anders verlaufen. 1989 studierte ich an der Freien Universität Berlin. Gäbe es noch die Mauer, wäre ich nicht an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert worden und hätte ich mich auch nicht an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald habilitieren können. Auch wäre ich jetzt nicht in der AfD und würde ich nicht diesen Blog schreiben (aber vielleicht einen ganz anderen). Ich hätte meine Frau nicht in Greifswald kennen gelernt, obgleich sie aus der Nähe von Celle stammt, und Fabian wäre jetzt nicht unser Sohn. Persönlich und politisch begrüße ich den Mauerfall und die Wiedervereinigung. Bei letzterer hätte man vieles besser machen können, aber insgesamt war das die richtige Entscheidung und die Idee von SPD (oder zumindest Oskar Lafontaine) und PDS, die DDR als neutralen Staat fortzuführen, wurde zu Recht nicht gewählt.

Nach wie vor fallen die Urteile der Ostdeutschen zu den Stärken der vergangenen DDR beim Gesundheitssystem, bei der sozialen Absicherung, der Gleichberechtigung von Frau und Mann, beim Schutz vor Kriminalität und Verbrechen und beim Schulsystem sehr positiv aus.

Ich war einige Male in der DDR, als es sie noch gab. Auch der Blick in die Statistiken zeigt, dass hier die Vergangenheit verklärt wird. Die Gleichheit (bzw. Ähnlichkeit der Lebensumstände) war in der DDR größer, aber auf einem insgesamt viel niedrigeren Niveau. Der Gesundheitszustand war schlechter und die Lebenserwartung geringer. Das Niveau der sozialen Absicherung war viel geringer und Frauen durften nicht, sondern mussten arbeiten wie Männer. Die individuelle Kriminalität war geringer, dafür war die staatliche ungleich höher. Das Schulsystem war tatsächlich weniger marode als unser heutiges, doch der Anteil der Abiturienten z. B. viel geringer und deren Auswahl stark politisch motiviert.

AfD wirkt

Die Alternative für Deutschland hat es bei der ‚Bundestagswahl vor einem Jahr‘ leider knapp nicht in den Bundestag geschafft, beeinflusst inzwischen aber die Bundes- bzw. Europapolitik und sogar die Finanzmärkte: „Standard & Poor’s wegen AfD-Erfolgen besorgt“. Wenn man das richtig zu lesen weiß, ist es ein großes Lob für die AfD.

„Die konstruktive Rolle Deutschlands in der Euro-Schuldenkrise war zuletzt wichtig für das Vertrauen der Finanzmärkte in den Währungsraum“, meinte S&P-Experte Moritz Krämer.

Mit „konstruktive Rolle“ ist das Verschenken von Geld, Krediten und Garantien gemeint. Wenn Deutschland bzw. die Bundesregierung auf unsere Kosten, sowohl der deutschen Steuerzahler als auch hiesigen Transempfänger, sie nicht immer weiter und stärker finanzieren würden, wären die Euro-Schuldenkrise und der Euro längst Geschichte.

Jedes Anzeichen einer Änderung der deutschen Haltung in der Krisenpolitik könnte das Vertrauen der Investoren in die internationalen Hilfen für angeschlagene Euroländer gefährden.

Ja, das ist so, weil Deutschland diese „Hilfen“ im Wesentlichen bezahlt. Ohne die Veruntreuung deutscher Steuergelder durch die Bundesregierung müssten endlich wieder die Schuldner ihre Schulden bezahlen und die Gläubiger das verbleibende Ausfallrisiko tragen, wie es auf Kreditmärkten sein soll.

Letztendlich könnte dies die Refinanzierung der Krisenstaaten an den Finanzmärkten teurer machen.

Das wäre auch ganz richtig so, weil dann die Risiken dieser Länder eingepreist statt von Deutschland übernommen würden.

Die S&P-Experten befürchten, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor dem Hintergrund des Erstarkens der AfD ihre Haltung verschärfen könnte, um enttäuschte Unionswähler aus dem AfD-Lager zurückzulocken. Bisher hatte die Regierungschefin in Deutschland viele Freiräume, weil eine größere Opposition zur Euro-Krisenpolitik fehlte.

Das zeigt, wie wichtig eine wirksame Opposition ist, um die Regierung zu disziplinieren. Wer die AfD wählt, trägt zu einer besseren Politik bei, auch wenn die AfD gar nicht regiert und noch gar nicht im Bundestag sitzt. Aber das wird schon noch:

Umfragen zufolge liegt die AfD mittlerweile bei bundesweit zehn Prozent der Wählerstimmen.

Bundestagswahl vor einem Jahr

Vor genau einem Jahr, am 22. September 2013, fand die Bundestagswahl statt. Für die Alternative für Deutschland (AfD) war es zugleich ein riesiger Erfolg und eine Enttäuschung (siehe meine ‚Analyse des AfD-Ergebnisses‘ vom Tag nach der Wahl und das endgültige Ergebnis). 4,7 % und über 2 Millionen Stimmen hatte es noch nie für eine erst im gleichen Jahr gegründete Partei gegeben. Trotzdem reichte es nicht ganz, um die 5 %-Hürde zu nehmen und in den Bundestag zu kommen.

Es ist rein spekulativ, aber trotzdem interessant, was wohl passiert wäre, wenn es die AfD in den Bundestag geschafft hätte. In ‚Wahlergebnisse der anderen Parteien‘ wies ich schon auf einen Vorteil des verpassten Einzugs hin, nämlich die fehlende Versuchung, sich von Frau Merkel in eine Regierung einspannen und dort vernichten zu lassen. Hätte es die AfD gerade geschafft bei einem ansonsten (nahezu) unveränderten Ergebnis, dann wäre zumindest rechnerisch eine Koalition mit der Union möglich gewesen. Völlig utopisch wäre es jedoch gewesen, dass die Union der AfD bei ihren Kernforderungen rund um den Euro entgegengekommen wäre. Dagegen kann man leider nicht ganz ausschließen, dass aus der AfD-Fraktion hinreichend viele der Union dabei entgegengekommen wären, gegebenenfalls nach Verlassen bzw. Wechsel der Partei, vielleicht aber sogar mit einem abrupten Kurswechsel der AfD. Das hätte die AfD nicht überlebt. In der parlamentarischen Opposition wäre die AfD hingegen (noch) stärker als jetzt. Ich hoffe, dass es die AfD 2017 in den Bundestag schafft und es sie nicht vorher zerreißt. Abschreckende Beispiele gibt es leider mehr als genug.

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Letzte Vorbereitungen der Urabstimmungsinitiative

In den nächsten Tagen möchte ich mit der Initiative für die ‚Urabstimmung gegen den Euro‘ konkret beginnen, also möglichst viele Mitantragsteller sammeln. Leider wurde meine ‚Anfrage zur Urabstimmung‘ noch nicht beantwortet, aber ich rechne auch nicht mehr damit. 1.900 Antragsteller sollten auf jeden Fall reichen, doch auch mit 1.500 würde ich es versuchen. Der Vorstand muss auch alle Mitglieder über die Initiative informieren, worauf ich bestehen werde.

Was ist noch konkret zu tun? Jemand wollte mir eine Seite zur Antragstellung programmieren, hat die Zusage jedoch mehrfach verschoben, weshalb ich darauf auch nicht mehr warten möchte. Ich plane jetzt einen weiteren Blog bei WordPress, der nicht als täglicher Blog erscheint, sondern die wesentlichen Informationen der Initiative umfasst einschließlich eines Unterstützungsformulars, welches online und zum Ausdrucken verfügbar sein soll. Wenn mir jemand dabei oder einem der nachfolgenden Punkte hilft, freue ich mich.

Eine Anschrift oder zumindest ein Postfach ist nötig, damit Formulare auch per Post geschickt werden können. Im Impressum macht sich das auch gut. Gibt es jemanden, der das zur Verfügung stellen mag? Ich muss zugeben, dass ich meine Privatanschrift nicht gerne offen ins Internet stellen möchte, während meine Dienstanschrift natürlich erst recht nicht für Parteiangelegenheiten angegeben werden darf. Wenn ich hingegen ein neues Postfach eröffne, wird auch meine ganze sonstige Post dorthin umgeleitet.

Ganz wichtig ist auch der genaue Antragstext (siehe ‚Umfrage endet mit absoluter Mehrheit für Antragstext A‘). Der letzte Satz war bis zuletzt strittig, doch wenn nicht noch massiver Protest kommt, lasse ich ihn stehen. Offen ist noch die Frage, ob es eine kurze Begründung geben soll, die jedoch ohnehin nicht mitbeschlossen würde. In der Diskussion um den Antrag werden auf jeden Fall noch viele Gründe vorgebracht werden müssen.

Weiterhin möchte ich fragen, ob jemand gleich am Anfang als Erstantragsteller genannt werden möchte. Es soll sich explizit nicht um eine Privatinitiative von mir handeln, sondern um einen Urabstimmungsantrag von ganz vielen Basismitgliedern. AfD-Mitglieder, die ihre Beiträge gezahlt haben und gleich am Anfang namentlich genannt werden möchten, können sich gerne bei mir melden. Bitte später trotzdem noch das Formular ausfüllen, wo weitere Informationen abgefragt werden. Vielleicht mache ich es den Betreffenden auch vorab zugänglich.

Wer über gute Pressekontakte verfügt, könnte auch eine Presseerklärung über die Urabstimmungsinitiative verbreiten. Sobald diese gestartet wurde, informiere ich in diesem Blog darüber und bitte darum, möglichst viele Mitglieder anzusprechen und das z. B. auch bei Facebook zu verbreiten. Falls Sie bei Facebook sind, treten Sie bitte auch der Facebook-Gruppe “Urabstimmung gegen den Euro” bei. Wenn Sie sonst noch Ideen haben, freue ich mich über eine E-Mail oder einen Kommentar.