„Von der Leyens Mondlandung“ soll ihr „European Green Deal“ werden. Dabei werden die Kosten noch viel höher als beim amerikanischen Flug zum völlig treibhausgasfreien Mond und der Nutzen noch viel kleiner. „Entscheidendes Ziel ist ein klimaneutrales Europa bis 2050. Spätestens dann sollen keine neuen Treibhausgase mehr in die Atmosphäre gepustet werden.“ Das ist natürlich Unsinn und völlig unmöglich. Gemeint ist, dass die Nettoemissionen von sogenannten Treibhausgasen auf null reduziert werden sollen, also alle Emissionen neutralisiert werden, wofür teilweise noch die Technologien fehlen, zumindest zu vertretbaren Kosten.
Aber Geld spielt ohnehin keine Rolle bzw. Frau von der Leyen misst den Erfolg ihrer Politik nicht an realen Ergebnissen, sondern dem dafür ausgegebenen Geld. Mindestens eine Billionen Euro soll ihr Deal kosten, aber schon die Reduktionsziele bis 2030 um 40 bis 55 Prozent im Vergleich zu 1990 kosten nach eigenen Angaben der EU-Kommission 2,6 bis 3 Billionen Euro (siehe „So sieht von der Leyens Fahrplan zur Klimaneutralität aus“). Große Teile dieser Kosten sollen private Investoren übernehmen, die dafür aber eine Rendite und Rückzahlung verlangen werden. Mangels realer Erträge (das Klima wird nicht besser, würde aber auch sonst kein Geld abwerfen) werden also nur öffentliche Ausgaben teuer in die Zukunft verschoben. Da trifft es sich natürlich gut, dass auch Frau Lagarde diese Mondträume unterstützt: Die „EZB will das Klima mit neuer Geldflut retten – und der deutsche Steuerzahler haftet“.
Doch zuerst müssen „nur“ 100 Milliarden dafür ausgegeben werden, damit auch Polen, Tschechien und Ungarn diesem schmutzigen Deal zustimmen, der außerdem neue Zölle gegenüber Nicht-EU-Ländern vorsieht, die fast alle nichts von dieser Art Symbolpolitik halten. Der „Ölkonzern Saudi Aramco legt größten Börsengang der Geschichte hin“ und ist mit einem hochgerechneten Börsenwert von über 1,5 Billionen Euro gleich der teuerste Konzern der Welt. Es scheint also nicht jeder vom baldigen Ende des Ölverbrauchs überzeugt zu sein, während man auf deutsche Autokonzerne oder überhaupt die Zukunft der deutschen Wirtschaft wohl keine Wetten mehr abschließen sollte. 