„Der größte Banken-Kollaps seit der Finanzkrise“ ist die Schließung der Silicon Valley Bank. Sie war die sechzehntgrößte Bank in den USA und der größte Finanzierer von Technologiefirmen und Neugründungen im Silicon Valley. Durch die Zinserhöhungen hatte sie großen Abschreibungsbedarf auf Anleihenbestände. Ihre Refinanzierungswünsche lösten einen Bankenrun aus, weshalb alle Gelder eingefroren wurden. Kurz zuvor waren noch Boni an Bankmitarbeiter ausgezahlt worden.
Die größte Gefahr ist, dass auch andere Banken in Mitleidenschaft gezogen werden, sei es direkt durch Verflechtungen und Verluste, sei es durch einen allgemeinen Vertrauensverlust, so dass die Kunden ihre Gelder abziehen. Bislang wird eine staatliche Rettung der Bank oder eine Entschädigung auch ihrer größeren Gläubiger ausgeschlossen, trotzdem sollte ein unkontrollierter Zusammenbruch möglichst verhindert werden (siehe ‚Lehman-Pleite vor zehn Jahren‘). Die Auswirkungen dieser Pleite sind selbst in Großbritannien direkt spürbar, während auch in Deutschland Bankaktien Kursverluste an den Börsen hinnehmen mussten.