Die ‚SPD will keinen unabhängigen Wirtschaftsweisen‘ und hat sich damit durchgesetzt. Denn nun sind ‚Wirtschaftsweise auf SPD-Kurs für noch höhere Steuern‘. Das 41. Ökonomenpanel von ifo und FAZ setzte sich mit den „Vorschlägen des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (‚Wirtschaftsweise‘) zur Steuerpolitik“ auseinander. Dabei gibt es gemischte Ansichten „Zum Vorschlag der Wirtschaftsweisen: Mehrheit der Ökonom*innen für höheren ‚Reichensteuersatz‘ und Abbau der Kalten Progression“. Ich bin gegen eine spezielle Reichensteuer und für den Ausgleich der kalten Progression. Dies sind die Fragen und meine Antworten:
Der Spitzensteuersatz von 42% greift in 2022 ab einem jährlich zu versteuernden Einkommen von ~59.000€. Ab welcher Einkommensgrenze sollte Ihrer Meinung nach der Spitzensteuersatz von 42% gelten? (In Tsd. €)
147 [Dreifaches Durchschnittsgehalt von Vollzeitbeschäftigten].
Unterstützen Sie eine temporäre Erhöhung des Spitzensteuersatzes (42%), wie sie vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung („Wirtschaftsweise“) vorgeschlagen wurde?
Nein, weil die Steuern in Deutschland ohnehin schon zu hoch sind und bereits Normalverdiener (ab 20 Prozent über dem Durchschnittsgehalt von Vollzeitbeschäftigten) mit dem Spitzensteuersatz belastet werden.
Unterstützen Sie die Einführung eines Energie-Solis für Spitzenverdienende, wie sie vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung („Wirtschaftsweise“) vorgeschlagen wurde?
Nein, weil der Staat ohnehin schon Gewinnler von der von ihm selbst mitverursachten Energiekrise und hohen Inflation ist, unter denen die Steuerzahler leiden.
Der Reichensteuersatz von 45% greift ab einem jährlich zu versteuernden Einkommen von ~278.000€. Welche Änderung des Reichensteuersatzes (45%) befürworten Sie?
Abschaffen.
Eine temporäre Steuererhöhung für Spitzenverdienende würde…
die Rezession verschärfen.
Andere: dauerhaft erhoben werden und weitere Leistungsträger aus dem Land treiben.
Welche Maßnahmen befürworten Sie, um mit der erhöhten Belastung der öffentlichen Haushalte in Folge der Covid-19-Pandemie und des russischen Angriffskrieges umgehen zu können?
Reduzierung der öffentlichen Ausgaben.
Bessere Energiepolitik einschließlich Atomkraft und Gasförderung in Deutschland.
Unterstützen Sie das vom Bundestag beschlossene Inflationsausgleichsgesetz, das die Mehrbelastung von Steuerzahlern in Folge hoher Inflation (Kalter Progression) abfedern soll?
Ja, weil der leider nur partielle Ausgleich der kalten Progression gar keine Steuererleichterung ist, sondern eine verdeckte Steuererhöhung abmildert.
Unterstützen Sie eine temporäre Verschiebung des Inflationsausgleichsgesetzes, wie sie vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung („Wirtschaftsweise“) vorgeschlagen wurde?
Nein, weil das eine reale Steuererhöhung mitten in der Krise bei Rekordsteuereinnahmen wäre, die auch noch die Differenzierung nach der steuerlichen Leistungsfähigkeit nivelliert.
Sollte der Einkommensteuertarif automatisch zum Ausgleich der Kalten Progression an die Inflationsentwicklung angeglichen werden (Tarif auf Rädern)?
Ja, weil dadurch die Steuerbelastung bei gleichem Realeinkommen gleich und nach Leistungsfähigkeit differenziert bliebe.
Welche durchschnittliche Inflationsrate erwarten Sie in Deutschland für die folgenden Jahre? (In Prozent)
2023: 8
2024: 7
2025: 6 