Zweiter Lockdown wird kommen

Seit heute bin ich überzeugt, dass der zweite bzw. erste richtige Lockdown in Deutschland kommen wird, und zwar drastischer als im Frühjahr und mit noch schlimmeren Folgen. Diese Vorhersage beruht auf zwei Annahmen. Erstens steigt die Zahl der positiv Getesteten wieder, was sich aus saisonalen Gründen so fortsetzen wird. Zweitens haben unsere Politiker jedoch die Kontrollillusion, das mit ihren Maßnahmen aufhalten zu können. So haben die Ministerpräsidenten zusammen mit der Kanzlerin heute die Grenze für schärfere Maßnahmen nicht etwa angehoben, sondern abgesenkt von 50 auf 35 gemeldete Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, wobei ab 50 noch schärfere Maßnahmen gelten sollen, was gerade in Dortmund erreicht wird (siehe „Corona-Alarm in Dortmund: Inzidenzwert rast über 50 – Stadt ist jetzt Risikogebiet“). Die Maskenpflicht wird ausgeweitet, private Feiern werden noch viel stärker eingeschränkt, die Kontaktbeschränkungen werden deutlich verschärft und eine Sperrstunde eingeführt. Nur bei den Beherbergungsverboten gibt es noch keine Einigung, aber auch keine Rücknahme der bestehenden unsinnigen Verbote, sondern die Androhung ihrer Ausweitung (siehe „Keine Einigung über Beherbergungsverbote – Die Beschlüsse in der Übersicht“). Das ist noch kein Lockdown, aber Herr Söder droht ihn bereits explizit an: „Wir sind dem zweiten Lockdown eigentlich viel näher, als wir es wahrhaben wollen“.

Im Frühjahr gingen die Infektionen bereits vor den besonders einschneidenden Maßnahmen zurück. Das hielt auch an, als diese Maßnahmen wieder etwas gelockert wurden. Die meisten ‚Staatliche Maßnahmen beeinflussen Corona-Verlauf nicht‘, wie auch die internationale Evidenz zeigt. Das galt beim Rückgang der Infektionen und wird jetzt auch bei der Zunahme gelten, die beide vor allem saisonal bedingt sind. Da die verantwortlichen Politiker das jedoch nicht glauben oder zumindest nicht zugeben wollen, werden sie immer neue Maßnahmen erfinden, die viel weniger das Virus hemmen als die Wirtschaft und Gesellschaft. Die „Deutsche Wirtschaft bricht in der Corona-Krise stärker ein als erwartet“, und zwar nach der jüngsten Schätzung dieses Jahr um 5,4 Prozent, während für nächstes Jahr noch ein Wachstum von 4,7 Prozent erwartet wird, welches den Rückgang also nicht auszugleichen vermag. Die Schätzung ist allerdings bereits überholt, da sie nicht von schärferen Maßnahmen ausgeht. Dabei wurden heute Verschärfungen verabredet und weitere angedroht. Nach Ostern soll auch Weihnachten ausfallen.

121 Gedanken zu „Zweiter Lockdown wird kommen

  1. Ja, die Entwicklung ist schlimm und es zeigt eigentlich, dass der Widerstand gegen Markus Söder intensiviert werden müsste. Er hat im Frühjahr maßgeblich dazu beigetragen, dass die Schulen geschlossen werden und ist aktuell dabei, die Wirtschaft wieder abzuschnüren. Dabei hat er in Bayern im Endeffekt eine schlechte Coronabilanz, was sicher nicht nur an der Nähe zu Ischgl liegt.

      • Das Gute an schlechten Vorschriften ist, dass man sie aushebeln kann, etwa die Quarantänevorschrift bei Einreisen ins Bundesgebiet. Wer will mir wie nachweisen, dass ich mich in einem Risikogebiet aufgehalten habe (Durchreise zählt ja angeblich nicht)? Wir sind hoffentlich noch nicht so weit, dass man Auslandsreisen so wie in der DDR beantragen muss.

      • Die Leute hier mögen es so. Fraglich bleibt, was passiert, wenn Wohlstand und Sicherheit noch offensichtlicher kollabieren; Unterwerfung unter einen neuen Sozialismus ist nicht unwahrscheinlich.

      • Die Freiheit wird doch schon massiv abgebaut. Selbständige soll es auch nicht mehr geben, sondern nur noch vom Staat abhängige Beschäftigte und Konzerne.

      • „Selbständige soll es auch nicht mehr geben, sondern nur noch vom Staat abhängige Beschäftigte und Konzerne.“

        Mein Reden seit 1990 …

      • Da hat es begonnen. Unter Schröder wurde es wieder etwas besser und seit Merkel am Ruder ist, erleben wir es verschärft. Die CDU hat die SPD inzwischen links überholt.

    • „85% sind immun gegen das Virus. Auch wenn sich das etwas zynisch anhört: Um die richtige Grundlage für eine Aussage hinsichtlich der Gefährlichkeit eines Virus zu bekommen, muss man die Zahl der schwer erkrankten erfassen und die Todesfälle zählen – nicht die Zahl der positiv Getesteten! Die Sterberate beträgt so lediglich 0,1 bis 0,2 Prozent der Erkrankten. Und das liegt exakt im Bereich einer normalen Grippe. Die Sterberate ist die Zahl, die ein Infektologe immer als Basis nehmen muss. Es war und ist einer der größten Fehler in dieser Pandemie, dass man stattdessen die Zahl der Infektionen als wichtigste Richtzahl genommen hat und bis heute nimmt“.

      Prof. Dr. Sucharit Bhakdi
      Facharzt für Mikrobiologie u. Infektionsepidemiologe
      Emeritierter Professor der Johannes-Gutenberg-Universität, Mainz

      • Und dann stellt sich noch die Frage, wie viele Menschen tatsächlich an Corona sterben und bei wie vielen ohnehin schwerkranken Menschen der Tod lediglich um eine Wochen oder Monate hervorgezogen wurde.

        Das Problem bei Corona scheint mir die hohe Ansteckungsgefahr zu sein in Verbindung mit einer intensiven Behandlung der wenigen schweren Krankheitsverläufen, die ausgerechnet bei alten und vorerkrankten Menschen vorwiegend auftreten. Die reine Masse verursacht das Problem. Das spricht für eine effektiveren Schutz der Risikogruppen und eine personelle Stärkung des Gesundheitssystems. Die breite Bevölkerung muss hingegen nicht all zu sehr geschützt werden und deshalb ist auch ein Stilllegung des Alltags völlig unverhältnismäßig.

      • Das Schlimmste ist der vollkommen unwissenschaftlich Ansatz, dass Regel NICHT hinterfragt werden dürfen:

  2. Das Beherbergungsverbot war wohl ein Schuss in den Ofen: Zunächst für Urlaub in deutschen Landen zu werben, um dann mit unerfüllbaren Testauflagen die Tür kurzfristig zu schließen (und die Kunden auf Storno-Kosten sitzen zu lassen), ist unvertretbar und vom Risiko her auch nicht gerechtfertigt. Hoffentlich kommen einzelne Länder-MP noch zu besseren Einsichten. Andere Maßnahmen wiederum könnten geeignet sein, das nachlassende Bewußtsein für die unsichtbare Gefahr wieder zu schärfen.

      • In Schleswig-Holstein sehen es die Richter allerdings anders. Es ist schon erstaunlich, wieviel Macht die einzelnen Bundesländer im Endeffekt doch haben.

      • Föderalismus ist doch eine gute Sache. Dabei könnte Frau Merkel durch eine Gesetzesänderung viel mehr Macht an sich ziehen. Ich vermute jedoch, dass sie das gar nicht möchte, sondern die Verantwortung lieber bei anderen belässt.

      • Der Thüringer AfD-Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner warf in diesem Zusammenhang gestern eine sehr interessante Frage auf. Hier seine Pressemitteilung:

        PRESSEMITTEILUNG
        Stephan Brandner: Merkels Seuchenkabinett hat keine Rechtsgrundlage

        Bereits vor Monaten erschuf Bundeskanzlerin Merkel gemeinsam mit den Landesregierungen ein Gremium, in dem Beschlüsse über den Umgang mit der „pandemischen Lage“ getroffen wurden. Zuletzt lud Angela Merkel die Ministerpräsidenten für den gestrigen Tag zu einem sogenannten „Corona-Gipfel“ nach Berlin ein, bei dem sich auf einheitliche Handlungsstrategien bei steigenden Infektionszahlen, darunter eine Ausweitung der Maskenpflicht, eine Begrenzung der Gästezahl bei privaten Feiern, Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum und eine Sperrstunde für die Gastronomie geeinigt wurde.

        Stephan Brandner, stellvertretender Bundesvorsitzender der Alternative für Deutschland, macht deutlich, dass die gemeinsam gefassten Beschlüsse keinerlei Rechtsqualität hätten:
        „Seit sieben Monaten regiert in Deutschland ein ‚Seuchenkabinett‘, das überhaupt keine Legitimation besitzt. Es werden Beschlüsse von einem Gremium gefasst, das schlichtweg nicht existiert. Dabei handelt es sich um einen klaren Angriff auf den Föderalismus, als Grundpfeiler unseres Staates. Ich fordere die Ministerpräsidenten nachdrücklich auf, sich der eigenen Verantwortung bewusst zu werden und Beschlüsse in Zusammenarbeit mit den Landesparlamenten und nicht einer Kanzlerin zu treffen, die sich seit Monaten als Alleinherrscherin generiert!“

      • Die Treffen im Kanzleramt dienen nur zur Koordination und können keine verbindlichen Beschlüsse fassen. Deswegen weichen doch auch ständig Landesregierungen davon ab (was ich in Ordnung finde).

      • Aber ich kann doch meine Entscheidung, wohin ich reise, nicht davon abhängig machen, wie irgendwelche Gerichte personell aufgestellt sind…

      • In einer echten Demokratie sollten weder Richter, noch die Regierungschefs der Länder und schon gar nicht der Bundeskanzler solche Entscheidungen treffen, die in unsere Grundrechte eingreifen, sondern die Parlamente der jeweiligen Bundesländer!

      • Ganz kurzfristig müssen wohl die Regierungen entscheiden, doch nach über einem halben Jahr hätten die Parlamente sich damit ernsthaft befassen müssen. Faktisch dienen allerdings die jeweiligen Parlamentsmehrheiten nur zum Abnicken des Regierungskurses, während die Opposition viel zu zahnlos ist.

      • Die Exekutive hat den unschätzbaren Vorteil, kleinere Entscheidungszirkel zu besitzen, die schneller reagieren und auf die Ressourcen der Ministerien und Behörden zurückgreifen können, während in der Legislative ohnehin nur abhängig Beschäftigte sitzen, insbesondere in den verbrauchten Parteien. Parlament im Krisenmodus – das geht fast gar nicht.

      • Die Parlamente sollten nicht den tagespolitischen Kurs bestimmen, aber doch die großen Linien, während aktuell ein Paragraph im Infektionsschutzgesetz als pauschale Ermächtigungsgrundlage für sehr weitreichende Grundrechtseinschränkungen benutzt wird.

  3. Es ist Irrsinn, aber es könnte den Niedergang des jetzigen Systems einleiten. Unterbreche nie deinen Gegner, während er einen Fehler begeht.

    • Der Fehler ist aber mit enormen Kosten für uns verbunden, während Frau Merkel es noch so drehen wird, dass sie als größe Heldin dasteht, die den Lockdown nur deshalb verkünden muss, weil die Landesregierungen und das dumme Volk ihr nicht schon vorher bei jeder Zwangsmaßnahme gefolgt sind.

      • Das Volk wäre dumm genug, ihr das auch noch unter großem Jubel abzunehmen. Es lebe die DDR!

  4. Die bekannt gegebene „Übersicht“ der Maßnahmen spottet jeder Beschreibung. Übersichtlich geht jedenfalls anders.

    Beispielsweise vermeldete dpa vor drei Wochen, dass Einreisende aus Risikogebieten sich vor der Einreise nach Deutschland ab dem 15. Oktober 2020 (also ab heute) auf einem nicht näher benannten Online-Portal registrieren müssen und den Nachweis hierüber bei einer Einreisekontrolle vorzeigen müssen (https://www.vol.at/ab-15-oktober-vor-deutschland-reise-anmeldung-noetig/6751521). „Wer seiner Verpflichtung zur Anmeldung nicht nachkommt, riskiert eine Geldstrafe.“ Aha.
    Seither habe ich nie wieder etwas von diesem ominösen Anmeldeportal gehört und auch mehrere Versuche, besagtes Portal über Suchmaschinen ausfindig zu machen, liefen ins Leere. Was gilt nun also für die Einreise nach Deutschland? Die einschlägigen „Hotlines“ anzurufen ist sinnlos, da man dort erstens erst nach Dutzenden Anläufen durchdringt und zweitens auch keine brauchbaren Informationen erhält, sondern bestenfalls an andere behördliche „Hotlines“ verwiesen wird, wo es einem genauso ergeht. Das war schon beim Lockdown im März so und hat sich bis heute nicht gebessert.
    Aber immerhin wurde verlautbart, dass es Ausnahmeregelungen weiterhin für Berufspendler und andere Reisende im sogenannten kleinen Grenzverkehr geben soll. Zumindest hierfür gibt es Hinweise auf den Seiten grenznaher Landratsämter/Gesundheitsämter, wenn man lange genug danach sucht.

    Unterm Strich kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass wir gerade ein „Denn sie wissen nicht was sie tun“ auf höchster politischer Ebene erleben. Der Umstand, dass unsere „Spitzenpolitiker“ Mitte Oktober feststellen, dass jetzt überraschenderweise Herbst ist und genauso unvorbereitet dastehen, wie vor sieben Monaten bzw. zu Beginn des Jahres (als das Virus in China bereits tobte) lässt nur den Rückschluss zu, dass sie ganz genau überhaupt keinen Plan haben und die letzten Monate nicht ansatzweise genutzt haben, um das Land in irgend einer Weise auf die von Anfang an zu erwartende Zweite Welle vorzubereiten. Was jetzt geschieht, ist einmal mehr kopfloser, blinder Aktionismus ohne Sinn und Verstand. Totalversagen ganzer Linie.

    • Dieses Anmeldeportal soll es ab dem 8. November geben. Aber dann war ich eben vor der Einreise in keinem Risikogebiet. Oder werde ich generell nicht mehr ins Land gelassen, wenn ich mich nicht registrieren lasse? Dann wären wir bei der DDR.

      • Wie wollen Sie das glaubwürdig belegen? Das einzige Nachbarland, das nicht ganz oder teilweise Risikogebiet ist, ist Polen (mit ebenfalls steigenden Fallzahlen).

      • @Demokrat

        Die DDR hat die Leute nicht mehr rausgelassen. Genau darauf wird es aber früher oder später auch jetzt hinauslaufen, da die Leistungsträger in großer Zahl außer Landes flüchten und auch die dümmste Bundesregierung irgendwann erkennen wird, dass man die dadurch wegbrechenden Einnahmen nicht durch den Zuzug von Analphabeten kompensieren kann.

    • Es handelt sich wohl um die sogenannte Aussteigekarte (https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/C/Coronavirus/Aussteigekarte_08-20.pdf). Bei Falschangaben können Sie mit einer absolut verhältnismäßigen Geldbuße von bis zu 25.000 Euro belegt werden.

      Da reisen Sie besser gleich als Asylbewerber zurück. Da kostet Sie eine Falschangabe nämlich nichts (https://www.gegen-hartz.de/urteile/falsche-angaben-im-asylverfahren-nicht-strafbar). So sieht es aus in unserer Zwei-Klassen-Gesellschaft.

      • @Eurokanadier

        Wow – Sie sind ja gut informiert.
        Diese Karte gilt aber offenbar nur für Flugpassagiere.
        Wie verhält es sich bei der Einreise auf dem Landweg?

      • Dieses Onlinesystem soll auch für den Landweg gelten. Aber wie gesagt, ich frage mich, wie das umgesetzt werden soll. Praktisch ginge das nur durch Grenzkontrollen an jeder Ausfallstraße Richtung Ausland. Aber dazu hörten wir doch 2015, dass solche Kontrollen nicht realistisch seien?

  5. Ich teile Ihre Einschätzung, habe diese bereits gestern Morgen gewonnen. Auch mit Hinblick auf das Ausland. Ich denke auch, dass wir Spanien näherkommen werden als dem Muster vom April. Jetzt ist die Zeit gekommen, wo sich jeder fragen muss, wie er mit der Situation umgeht und ob man irgendwas tun kann, um diese Horrorvision zu vermeiden. Ich weiß eh schon nicht, wie diese 80 Prozent Zustimmung in den Umfragen zustandekommen, weil sie nicht mein Bild und mein Umfeld repräsentieren. Solange diese Umfragen aber im DDR-Modus verbleiben, werden wir uns in Riesenschritten auf die DDR zubewegen. Wenn wir Bürger nicht schleunigst aufstehen, dann wird das ein ganz, ganz bitteres Ende nehmen.

    • Es wird ein bitteres Ende nehmen. Die Frage ist, was nach dem nächsten Lockdown kommt. Frau Merkel könnte durchaus Kanzlerin bleiben und Herrn Söder finde ich inzwischen auch nicht mehr wirklich besser.

      • Genau so wird es kommen. Die ‚Alternativlose‘ bleibt uns (bzw. denen, die dann überhaupt noch in Deutschland leben wollen) noch viele Jahre erhalten. Genügend Vorbilder aus anderen Arbeiter- und Bauern-„Demokratien“ gibt es dafür ja … (vor allem in Afrika und Osteuropa, aber z.B. auch in China und Nordkorea).

  6. Die Vorhersage habe ich gestern Abend auch gemacht. Dabei müsste doch den Politikern eigentlich bewusst sein, dass ein (zweiter) Lockdown unserer Wirtschaft den Todesstoß versetzen könnte, was viel schlimmere Folgen hätte als die Pandemie selbst. Was mir zusätzlich zu denken gibt, ist die Tatsache, dass selbst die liberalen Niederlande gerade einen Fast-Lockdown haben. Was ist los? Hat die Menschheit noch nicht gelernt, mit dem Virus vernünftig umzugehen?

    • Ich habe nach ersten Gesprächen den Eindruck, dass die Absichten der Regierung noch nicht bei den Menschen angekommen ist. Dort schlafwandelt man, man hält einen erneuten Lockdown für unmöglich, weil unverhältnismäßig und zu schädlich. Stattdessen hält man die deutlichen Worte lediglich für erzieherische Maßnahmen. Das wird ein böses Erwachen geben. Leider befürchte ich, dass die Reaktion darauf keine Empörung sein wird, sondern stille Resignation.

      • Merkel hat einen erneuten Lockdown ausgeschlossen. Ich glaube ihr ausnahmsweise, weil sie weiß, daß bald Wahljahr ist. Aber auch so sind die wirtschaftlichen Schäden nicht viel geringer. Ganze Branchen wie Hotellerie, Gastronomie und der Fern- und Flugverkehr liegen danieder.

      • @Eurokanadier

        Merkel hat schon viele Dinge „ausgeschlossen“. Sehen Sie sich nur ihre älteren Reden an und vergleichen Sie diese, mit ihrem tatsächlichen Handeln.

      • Wenn Frau Merkel etwas ausschließt, passiert es erst recht. Sie wird den Lockdown so verkaufen, dass sie dazu gezwungen ist, um Leben zu retten, weil ihre dummen Länderkollegen oder gar das böse Volk vorher nicht genug auf sie gehört hätten.

      • Die so genannte „Party- und Eventszene“ wird auch der zweite Lockdown nicht beeindrucken …

      • So ist es. Das ist die neue Zwei-Klassen-Gesellschaft. Rassismus andersherum. Südafrika lässt grüßen!

      • „Merkel hat einen erneuten Lockdown ausgeschlossen. Ich glaube ihr ausnahmsweise, weil sie weiß, daß bald Wahljahr ist“

        Da lag ich glatt falsch. Die Politik hat wenig dazugelernt. Der erste Lockdown hat die Reproduktionszahl nur für zwei Monate unter 1 gedrückt. Der zweite wird angesichts der Jahreszeit wohl nicht einmal das schaffen. Der gesellschaftliche und wirtschaftliche Preis dafür wird noch unverhältnismäßiger sein.

      • Die Maßnahmen haben bestenfalls einen marginalen Effekt, die saisonalen Effekte sind viel stärker. Aber viele Menschen glauben gerne, worin sie von Politik und Medien bestärkt werden, mit symbolischen Handlungen Wetter und Klima beeinflussen zu können.

  7. Wir werden permanent entmündigt. Mit Verboten, Geboten, Regulierungen, widersprechenden Empfehlungen, Einschränkungen bis ins letzte deutsche Urlaubsziel mit Unterkunft, parallel Inflation von Maßnahmen die unterschiedlicher pro Bundesland nicht sein können.

    Man hat uns – Bürger/innen – jegliche Eigeninitiative vs. Corona abgesprochen, per se Übertretungen unterstellt.

    Gunnar Schupelius – Journalist bei BZ Berlin – brachte es auf den Punkt : Gebotene gelebte Werte in dieser Situation wie Hygiene, Abstand etc. werden mehrheitlich – zumindest in Berlin – von den bekannten Neu-Deutschen oder Asylanten gebrochen. Zumal sehr junge “ beonders gesunde “ so der ehemalige Ärztepräsident Montgommery , Immigranten sich einen Dreck um Einhaltung von Mindeststandards halten. Party mit Großversammlung / Ansammlungen müssen sein wie gigantische Hochzeiten mit anschließendem Autocorso etc. und Folgen sind bekannt.

    Kein Poltiker, Journalist von FAZ / Die Welt oder ÖR ARD / ZDF zeigt es schonungslos auf. In Frankreich haben wir die gleiche Situation.

    Mitbürger in Neuen Bundesländern sind Vorbilder für Reduzierung von Corona – Infektionen. Gleichzeitig unterstellen Regierungs-Politiker und Altparteien ihnen – wegen Wahlverhalten – fehlendes Demokratie-Verständnis.

    Es fehlt einfach allgemein die Verhältnismäßigkeit.

    • Die eine katastrophale Entscheidung von Frau Merkel führt eben zur nächsten. Es wäre tatsächlich interessant (nicht nur aus Neugier, sondern auch für wirkungsvolle Maßnahmen), etwas über die Herkunft der Infizierten zu erfahren. Aber das gilt als nicht politisch korrekt, wie auch die Maßnahmen nicht gegen jeden gleichermaßen durchgesetzt werden.

      • Die politische Linke würde sofort Diskriminierung und Rassismus schreien, wenn es sich herausstellen würde, daß Nicht-Deutsche von Corona stärker betroffen sind. So ist es mutatis mutandis in den VSA, wo es dazu Daten gibt. Es haben immer die Weißen Schuld. Das ist die einzige Konstante linker Identitätspolitik.

      • Menschen mit Migrationshintergrund sind anders betroffen und infizieren sich häufiger, aber nicht aus Rassismus der Gesellschaft oder gar der Viren, sondern wegen Verhaltensunterschieden.

  8. Merkels Ansicht heute zu ihrer Corona-First-Politik:
    » Was der Gesundheit dient, dient auch dem wirtschaftlichen Ablauf. «
    Wenn sie mit Ablauf etwa den beschleunigten Abstieg meinen sollte, so gebe ich ihr Recht.

    • Frau Merkel neigt zu Wortfindungsstörungen. In diesem Fall hat sie wohl ‚totalitäre Kontrolle‘ mit „Gesundheit“ und ‚Absturz‘ mit „Ablauf“ verwechselt.

    • Diese Aussage Merkels hat eine ähnliche Qualität wie ihr Spruch „Scheitert der Euro, scheitert Europa“. Ich könnte aber auch ganz andere Losungen aus dunkleren Zeiten unserer Geschichte als Beispiel anführen…

    • Sie meint, dass nur strenge Maßnahmen einen Lockdown verhindern könnten, obwohl dieser selbst zu den Maßnahmen gehört, über die sie mit den Länderchefs entscheidet. Es kann Seuchen geben, die von sich aus die Wirtschaft ruinieren, doch COVID-19 gehört nicht dazu, sondern braucht unsere Politiker dazu.

      • Richtig. Die Politiker tun immer so, als ob der Lockdown vom Himmel falle und keine politische Entscheidung sei. Gehört das zur Strategie, um nicht im Fall der Fälle für die wirtschaftlichen Folgen verantwortlich gemacht zu werden?

      • Im Fall der Fälle ist klar, dass die Politiker den Lockdown verhängen. Sie werden dann aber argumentieren, dass sie keine Wahl hatten, weil sich nicht alle immer an die vorherigen Regeln gehalten hätten. Es geht darum, Verantwortung für das eigene Handeln anderen zuzuschieben.

  9. Gehe auch davon aus, dass die Vorhersagen von Herrn Dilger leider eintreten. Unsere Regierenden verbreiten ‚Kontrollillusion‘, wollen und werden aber vor allem Kontrolle und Macht ausbauen in Richtung diktatorischer Maßnahmen und Totalitarismus.
    Kurzfristig geht es um fette Wahlsiege für grün-schwarz in BaWü im März sowie in RLP, wobei es (auch) da kaum einen Unterschied machen wird, wer letztlich regiert.

  10. Ich bin mir tatsächlich unsicher. Ich bin grds. schon der Meinung, dass die Verhinderung von persönlichen Kontakten selbstverständlich Infektionen eindämmt (das ist keine Aussage über die Verhältnismäßigkeit und die alternativen Konsequenzen). Im Frühjahr sind die Infektionen recht früh zurückgegangen, was wohl nicht direkt an den Maßnahmen, evtl. aber an deren Ankündigung und der Achtsamkeit der Bevölkerung lag. Jetzt ist es zum einen Herbst und die Erkältungszeit geht erst richtig los, zum anderen ist die Bevölkerung offensichtlich maßnahmen- und coronamüde. In der Kombination erscheint es mir nicht sicher, dass es auf jeden Fall wieder so schnell zurückgeht, wie in der ersten Welle.

    • Der jahreszeitliche Einfluss überlagert alle Regierungsmaßnahmen und selbst das Handeln von Millionen Menschen. Außerdem halten sich doch die meisten zumindest leidlich an die Maßnahmen. Trotzdem werden jetzt die normalen Bürger immer mehr schikaniert, statt sich auf die Risikogruppen zu konzentrieren (seien es die Alten und Kranken mit einem höheren Sterberisiko oder die sogenannte Partyszene, der die Maßnahmen herzlich egal sind).

  11. Wer sich sehr sicher ist, dass es einen größeren Lockdown geben wird, der sollte seine Aktien verkaufen, um den dann zwingenden Crash von der Seitenlinie verfolgen zu können.

    • Lassen Sie es lieber. Der Aktienmarkt läuft völlig abgekoppelt von der Wirtschaftslage und folgt irrationalen Gesetzen. Sie sprechen mit jemanden, der im V auf long gegangen ist.

    • Deutschland ist nicht der Nabel der Welt. Viel schlimmer wäre, wenn Biden nach seiner Wahl einen Lockdown verordnet. Vielleicht wird den Märkten das jetzt bewusst und der Kursabschwung erinnert die Leute daran, dass sie doch besser Trump wählen sollten, wenn sie einen Wirtschaftscrash vermeiden möchten.

      Langfristig kompensiert die Kaufwut der Notenbanken allerdings ohnehin jeden kurzfristigen Crash, zumindest auf Index-, wenn auch nicht auf Einzeltitelebene.

      • Die Notenbanken können einen finanziellen Absturz verhindern, keinen realen. Donald Trump ist unberechenbar und könnte selbst noch einen Lockdown verkünden.

      • Das ist klar. Nur den Nominalwert meines Aktienpakets sichern sie damit ab. Eine dauerhafte Cashhaltung ist deshalb nicht anzustreben. Ein Wirtschaftseinbruch schadet am Ende natürlich jedem. Ich halte aktuell den Kauf einer angemessenen selbstgenutzten Immobilie auf Pump, vorausgesetzt das Gehalt ist wirklich sicher (Beamter), für nicht das Dümmste. Langfristig dürfte die Inflation explodieren. Jeder Tag Lockdown erhöht dafür die Wahrscheinlichkeit. Kurzfristig herrscht Flaute, aber langfristig wird man das bereits geschaffene Geld und noch viel wichtiger das Geld, das die nächsten Jahre wird geschaffen werden, nicht mehr aus dem System bekommen. Die Dimension wird enorm sein. Das Risiko ist hingegen eine Sonderbesteuerung der Immobilie nach dem völligen Zusammenbruch, der man sich schlecht entziehen kann.

      • @Peter Burger

        Mit einer Vermögenssteuer auf Immobilien rechne ich schon seit 2013, als der IWF dem damaligen Finantminister Schäuble dies als Maßnahme gegen die Staatsverschuldung empfahl. Im Gespräch waren seinerzeit acht bis zehn Prozent. Nach Corona dürfte es wohl eher auf 30% hinaus laufen.

      • Mit der Grundsteuer gibt es bereits eine Vermögensteuer auf Immobilien. Sie meinen eine einmalige Sonderabgabe, die jedoch bei Gelegenheit auch wiederholt werden könnte.

      • Sorry, das war ein Flüchtigkeitsfehler. Ich meinte eigentlich eine Vermögensabgabe, keine laufende Vermögenssteuer.

      • Bei Immobilien muss das Gesamtpaket passen. Ich hatte auch mal geschaut, aber für halbwegs akzeptables Budget nichts Passendes gefunden (schlechte Lage, renovierungsbedürftig, ich bin kein Handwerker,…). Dann lieber zur Miete, mit guter Wohnqualität und das Vermögen woanders investiert. Das mag in anderen Fällen anders ausschauen.

      • Wir hatten auch immer zur Miete gewohnt, doch nun war der Hauskauf deutlich günstiger als das Hausmieten. Wir haben auch extra einen Kredit wegen der günstigen Zinsen aufgenommen, obwohl wir es gleich vollständig hätten bezahlen können.

      • In welchem Sinne günstiger? Die monatliche Miete vs. die monatliche Tilgung der Schulden? In welchem Szenario das eigene Vermögen in 30 Jahren größer ist, das ist nicht sinnvoll zu prognostizieren. Historisch wäre es eher das Aktiendepot gewesen.

      • Die monatliche Belastung lässt sich direkt vergleichen. Wir zahlen jetzt für ein größeres Eigenheim weniger als zuvor für ein kleineres gemietetes Haus. Zugleich zahlen wir noch einen Teil des Immobilienkredits ab, während ein Effektenkredit viel teurer gewesen wäre. Schließlich trägt das Eigenheim noch zur Diversifikation bei und hatte seit Kauf vermutlich einen größeren (nicht realisierten) Wertzuwachs als mein Aktiendepot.

      • Prof. Dilger wird als höherer Beamter günstige Konditionen bekommen haben. Ich würde das ähnlich machen. Die Zinsen möglichst lange sichern und die Verbindlichkeiten weginflationieren lassen. Das Eigenkapital in Aktien diversifiziert anlegen. Das eigene Haus braucht man eh, alternativ eben zur Miete. Da ist die Freiheit aber geringer und bei vernünftigen Kaufpreisen der Erwerb auch attraktiver. Fallende Marktpreise im Negativfall wären ohne Verkaufsabsichten irrelevant. In Metropolen mag das anders aussehen, vor allem wenn man jung und mobil ist. Wenn man Beamter ist und ans Niederlassen denkt, dann ist ein Kauf zu vernünftigen Preisen sicherlich keine schlechte Wahl.

      • Das Konzept der lebenslangen Niederlassung nach Erreichen einer unbefristeten Arbeitsstelle ist ein Artefakt der Neuzeit und im Endeffekt unnatürlich. Es kann Hunderte Gründe geben, aus denen es sinnvoll bzw. sogar notwendig sein kann, die Wohnstätte zu wechseln.

      • Früher waren die meisten Menschen viel weniger mobil und sind oft über Generationen aus ihrem Dorf nicht herausgekommen. Vielleicht ziehen wir wieder um, könnten dann aber zumindest momentan das Haus mit Gewinn verkaufen oder es einfach behalten.

      • Sie vergleichen die Szenarien, in denen eine 100%-Finanzierung erfolgt. In der Tat sind die Kreditkosten bei Aktien im Moment deutlich höher. Aber eine Privatperson könnte ja allgemein auch das Interesse haben, 0% Schulden zu haben.

      • Ich habe nach meinen realen Umständen entschieden. Eine Finanzierung von 100 Prozent ist zumindest für Privatpersonen in Deutschland nicht möglich, auch nicht für Lebenszeitbeamte wie mich.

        Schulden um jeden Preis vermeiden zu wollen, ist nicht sehr ökonomisch. Wir haben das Haus nicht zuletzt wegen des günstigen Kredits gekauft. Wer sehr risikoavers ist, wird hingegen auch nicht in Aktien investieren wollen, sondern wie unser Bundesfinanzminister seinen Reichtum auf dem Girokonto horten.

      • Keine Schulden zu haben ist ein sehr gutes Gefühl. Egal, wie ökonomisch sinnvoll oder sinnlos es ist. Es gibt einem einfach einfach eine unvergleichliche Freiheit.

        Geld auf dem Girokonto zu horten halte ich allerdings überhaupt nicht für unriskant. Gerade in Zeiten, in denen man mit Enteignung durch eine größere Vermögensabgabe rechnen muss, ist das doch eher hoch riskant. Denken Sie doch nur an Zypern und die seinerzeitigen Äußerungen des damaligen deutschen Finanzministers …

      • Die meisten Unternehmen haben eine viel höhere Schuldenquote, als ein Privathaushalt überhaupt bekommen kann. Der Leverage eröffnet aber auch höhere Gewinnmöglichkeit. Mein Hauskredit ist nicht riskant, selbst wenn die Hauspreise völlig einbrechen sollten.

        Das politische Risiko ist doch heute in fast allen Bereichen das größte. Es trifft aber den Finanzminister weniger als unsereins. Herr Scholz weiß vorher, wenn er eine Enteignung von den Konten planen sollte, so dass er sein eigenes Geld dann umschichten könnte.

      • Das trifft nur auf Großunternehmen zu. Ein inhabergeführtes Unternehmen bekommt heute überhaupt keine Kredite, die der Unternehmer nicht selbst besichern kann.

        Was die Möglichkeit von Politikern zu Insidergeschäften angeht, bin ich bei Ihnen.

      • Im Vergleich zu Banken sind 31,2% bereits ein stolzer Wert. Tatsächlich ist die Eigenkapitalquote der mittelständischen Unternehmen aber nur deshalb so „niedrig“ weil Sicherheiten nicht mitgerechnet werden und patriarische Darlehen bilanziell ebenfalls als Fremdkapital betrachtet werden.

      • Schon. Aber es ist ein Unterschied, ob Kredite an (große) Unternehmen unbesichert bzw. ohne vom Unternehmen gestellte Sicherheit vergeben werden, oder ob ein kleiner KMU-Unternehmer Haus und Hof verpfänden muss, damit sein Unternehmen einen Kredit bekommt.

      • Das ist ein Unterschied, aber ist er in diesem Zusammenhang (den Sie vermutlich schon wieder aus den Augen verloren haben) überhaupt relevant? Was ist eigentlich so schlimm an komplett besicherten Krediten? Welches Risiko gehen Sie damit ein?

      • Wenn alle Kredite entsprechend besichert würden, wäre das überhaupt nicht schlimm. Wenn aber Großkonzerne ihre Kredite ohne Besicherung oder mit Besicherung durch den Steuerzahler erhalten und somit Liquidität und Expansionskapital zur Verfügung haben, ohne selbst für die Besicherung sorgen zu müssen, KMUs hingegen nicht, dann ist das eine gravierende Benachteiligung der KMUs und mithin auch eine massive Wettbewerbsverzerrung. Und das ist nun einmal die gängige Praxis. Die Folge ist der schleichende Untergang des Mittelsands. Am Ende bleiben nur internationale Großkonzerne und die öffentliche Hand. Wollen Sie das?

      • Nein, aber was ist nun schlecht und unsicher an Krediten für kleinere Unternehmen, wenn diese ohnehin vollständig besichert sind?

      • Die Besicherung erfolgt ja durch den Unternehmer selbst. Ein kleines Unternehmen bekommt nur Kredit, wenn der Unternehmer sein eigenes Vermögen / Geld beleiht. Große Unternehmen hingegen benötigen entweder gar keine Sicherheiten oder erhalten großzügig Staatsbürgschaften. Und das soll keine Benachteiligung kleiner Unternehmen sein?

      • Das hat nicht unbedingt etwas mit Risikoadversion zu tun. Wer vom Eigenkapital Aktien kauft, verzockt ggf. eigenes Geld, hat aber keine Probleme mit anderen, außer vielleicht mit seiner Ehefrau. Wer Schulden nicht zurückzahlen kann, hat Probleme mit anderen. In Gangsterfilmen z.B. wird man regelmäßig liquidiert, wenn man den Schuldner nicht bedienen kann.

      • Daraus kann man nur den lebenspraktischen Tipp ableiten, dass man bei der Mafia kein Geld leihen sollte. Dort sind auch die Zinsen am Tag höher als bei mir über die ganze Laufzeit. Dagegen haben legale Schulden sogar den Vorteil, dass bei Privatinsolvenz eine Restschuldbefreiung möglich ist, während eigenes Vermögen dann einfach verloren ist.

    • Die realen wirtschaftlichen Schäden treffen jeden (allerdings nicht gleichermaßen). Langfristig sind auch da Aktien die bessere Alternative zu negativ verzinsten Anleihen oder direkt instabilem Geld in Form des Euro.

      • EZB und FED pumpen massiv Kapital in den Markt, das irgendwo angelegt werden will. Deshalb wird es trotz / gerade wegen Corona keinen nachhaltigen Crash der Aktienmärkte geben. Langfristig wird uns die Gelddruckmaschine zum wirtschaftlichen Totalschaden führen, aber mittelfristig ist für mich eine Aktienanlage der sicherste Hafen. Cash zu halten ist so ziemlich der worst case. Wer es weniger volatil mag, der kann ja Edelmetalle kaufen. Wer „moderner“ ist, geht auf Bitcoin (und folgt Raoul Pal)

  12. Tagesspiegel ( Berlin ) vom 15.10.2020 über Bezirk Neukölln.

    – EW 330.000
    – 7 – Tage Inzidenz bei 180 ( ..bei 50 Alarm mit Gegenmaßnahmen )
    – Flächenbrand, Prognose bald auch in ganz Berlin

    Argument Gesundheitsamt Neukölln

    “ …..jüngere, mobilere Bevölkerung “

    Persönliche Erklärung : Einfach mal Sonnenallee auf und ab gehen, alles klar.
    Zukunft sämtlicher „Deutscher “ Großstädte ?

    Regierende Bürgermeister Müller ( SPD ) im Senat Rot / Rot / Grün :

    “ ….haben Platz, können mehr Asylanten aufnehmen . “

    Müller strebt in den Bundestag. Frau Chebli – SPD Staatssekretärin – will Bürgermeisterin werden.

  13. Heute morgen musste ich meinen Ferienaufenthalt für eine Woche Greetsil ab Samstag stornieren, weil in Bochum, Wohnort meiner Tochter, der Wert bei 53 lag. Die Dame des Reisebüros war sehr nett und wird uns die gemachte Zahlung ohne Beanstandung rücküberweisen. Beim ersten Lockdown war das noch problematischer.
    Wenn jetzt noch Weihnachts- und Neujahrsreisen abgesagt werden müssen, platzt das Volk. Explizit fallen mir keine besseren Vorschläge ein, wie die Politik hätte anders reagieren sollen. Langfristig müssen wir aber vordenken, um Pandemien zu vermeiden. Dabei steht für mich die Massentierhaltung an erster Stelle. Weniger Fleisch, dafür teurer gleicht die Wirtschaftlichkeit wieder aus.

    • Das Problem sind die Wildtiermärkte in China und Fernost, wo Kunden exotische Tiere nachfragen, gegen deren Viren, Bakterien und Parasiten der menschliche Organismus mangels vorhergehendem Kontakt keine Abwehrkräfte entwickelt hat. Dagegen hilft Hühnerbodenhaltung in Ostfriesland nicht, auch wenn Grüne glauben, sie könnten durch die Deindustrialisierung Deutschlands die Welt im Alleingang retten.

    • Sie könnten nun die Stornierung stornieren, da das Beherbungsverbot in Niedersachsen gerichtlich gekippt wurde.

      • Da haben sie recht. Wir sind aber innerlich jetzt darauf eingestellt, nicht zu fahren. Bei den Zahlen macht Urlaub vielleicht keinen Spaß mehr Das dicke Ende kennt ja noch niemand..

      • So dramatisch sind die Zahlen nun auch wieder nicht. In Dortmund haben sich 0,05 Prozent in den letzten sieben Tagen infiziert. Vor allem wollen Sie doch an einen Ort fahren, wo weniger Menschen sind, die Ansteckungsgefahr also noch geringer ist. Doch Sie sollten besser mit dem Auto als mit dem Zug oder Bus fahren.

    • Die innerdeutschen Reisebeschränkungen sind besonders unsinnig, aber auch viele andere Maßnahmen, während man sich an die wahren Superspreader nicht herantraut. Massentierhaltung hat andere Probleme, COVID-19 gehört nicht dazu.

      • Wer weiß, ob die innerdeutschen Reisebeschränkungen nicht einen ganz anderen Sinn haben?
        Vielleicht braucht man die Bettenkapazitäten bald für neue „Schutzsuchende“ – ähm, ich meinte natürlich für kulturinteressierte Party- und Eventgänger. Sehen Sie doch nur nach Süditalien … da wurden viele Hotels schon vor Jahren dafür umfunktioniert.

      • In französischen Medien spricht die Jugend offen über ihre Revolte und wie sie die Regeln missachten wollen. Die Politik merkt gar nicht, dass sie die Menschen längst verloren haben.

        Die Party- und Eventszenze wird sich sicherlich nicht an die Regeln halten. Zu ihrer Ehrenrettung gehört aber dazu, dass es der Rest auch nicht immer tut. Die Studenten-WG im Haus hat Anfang April eine große, laute Party gefeiert. Ich glaube nicht, dass sie nur die 4 Bewohner waren. Gestern war ich im Restaurant essen. Draußen laufen die Leute mit Maske herum und fühlen sich dabei gut, weil sie damit ja was ach so Gutes tun. Drinnen ziehen sie sie aus und machen Küsschen hier und dort.

        Was ich sagen will: Wir schaffen Verbote ohne Wirkung, aber mit viel Schaden. Eine verantwortliche Politik würde bei wenigen, aber dafür sehr gefährlichen Massenveranstaltungen ansetzen. Hier kann ich Einschränkungen bei einem angespannten Gesundheitssystem nachvollziehen. Den wirtschaftlichen Schaden könnte und müsste man ersetzen, ohne am Ende eine Währungsreform zu riskieren. Die Menschen würden folgen. Es wäre viel mehr gewonnen.

      • Offensichtlich geht es gar nicht darum, die ernsthaften Risiken zu begrenzen, sondern die Masse der Bürger zu reglementieren und Symbolpolitik zu betreiben.

  14. Herr Wieler und damit sehr wahrscheinlich auch Merkel können sich inzwischen sogar die Abriegelung von Risikogebieten als weitere Maßnahme vorstellen (heute auf welt.de).

  15. Klasse wie einig sich hier alle sind, dass im Pandemiefall nur das völlige Ausblenden desselben eine Lösung ist.

    • Es geht gerade darum, nicht aus Angst wesentliche Aspekte auszublenden. Welche Gefahr ist denn größer bei einer Pandemie, in der bei Untersterblichkeit Ärzte, Krankenschwestern und selbst Bestatter in Kurzarbeit geschickt werden, die Gefahr für Gesundheit und Leben oder für Wirtschaft, Arbeitsplätze und Freiheit? Hinsichtlich Gesundheit und Leben könnte das dicke Ende noch kommen, vielleicht durch das Virus, aber eher ebenfalls durch die unangemessenen Gegenmaßnahmen. Die Gerichte heben die verfehlten innerdeutschen Reisebeschränkungen doch nicht aus Spaß auf, sondern weil sie völlig unverhältnismäßig und sogar kontraproduktiv sind.

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