Berufspolitiker wird Sprecher der AfD NRW

Heute beim ‘Landesparteitag am Pfingstwochenende’ der AfD NRW in Bottrop ist Herr Marcus Pretzell gleich im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit zum Landessprecher gewählt worden. Damit hatte ich nicht gerechnet und ich halte das für die falsche Wahl, zumal es all sein bisheriges Fehlverhalten absegnet. Die Mehrheit der Delegierten aus NRW drückt damit aus, dass ihr das Votum der Mitglieder aus NRW völlig egal ist. Natürlich hatte Erkrath keine rechtlich bindende Wirkung (sonst hätte Herr Pretzell in Berlin gar nicht gewählt werden können), doch es hätte eine politische Wirkung haben können, die von Herrn Pretzell und seinen Kumpanen im Landesvorstand bewusst zerstört wurde, was jetzt auch vom Parteitag gutgeheißen wurde. Damit ist die Landespartei objektiv gespalten, und zwar weniger in zwei politische Richtungen als in den großen Kampf aller gegen alle ohne Anstand und Moral.

Traurig finde ich auch, wie die Aufbruchstimmung vom letzten Jahr, Politik anders als die Etablierten machen zu wollen, in übelstes Berufspolitikertum gemündet ist. Bewarb sich Herr Pretzell in Aschaffenburg noch mit den Worten „Persönlich sage ich Ihnen, für die Tories stehe ich nicht zur Verfügung“, so wischte er das jetzt mit der Bemerkung weg, er werde „sich dem Votum beugen“, dass die restlichen AfD-Abgeordneten genau mit den Tories in eine Fraktion wollen. Mut zur Wahrheit sieht anders aus, was auch für seinen Versuch gilt, die Verantwortung für den verpassten Wahlantritt in Bielefeld anderen in die Schuhe zu schieben, obwohl er als Kreissprecher dafür verantwortlich war, wie er auch als selbsterklärter „Spitzenkandidat“ die Verantwortung für das relativ schlechte Abschneiden von NRW bei der Europawahl hätte übernehmen müssen.

Ich bin also gespannt, wie er seinen Aufgaben als Landessprecher nachkommt, während er das Europaparlament nur als bestens bezahlten Nebenjob anzusehen scheint und seine Tätigkeit im Bundesvorstand mit links erledigen will. Vielleicht macht er es wider Erwarten gut, was gut für die AfD wäre. Vermutlich macht er es schlecht, so dass in spätestens anderthalb Jahren die Delegierten wieder eine andere Wahl treffen können. Vielleicht kommen dann auch mehr als 236, wenn der Parteitag nicht wieder an einem Pfingstwochenende stattfindet. Von den heute Anwesenden wählten 126 den Berufspolitiker, während 52 für den stellvertretenden Sprecher Hans-Werner Schmitz und 50 für das kooptierte Vorstandsmitglied Ralf Schön stimmten. Außerdem gab es 5 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen, obwohl erst 2 Enthaltungen und 6 ungültige Stimmen verkündet wurden und auch die Zahl der Anwesenden nur bei 215 liegen sollte. Es bleibt also ein Geschmäckle, doch das Ergebnis ist insgesamt deutlich genug und auch eine Kandidatur von mir hätte keinen Unterschied gemacht. Jetzt warte ich ab, was ich auch allen anderen Mitgliedern rate, und halte mich solange mit Äußerungen über die AfD zurück. Herrn Pretzell werde ich in meinen Blogbeiträgen gar nicht mehr erwähnen. Er soll sich selbst entzaubern.

220 Gedanken zu „Berufspolitiker wird Sprecher der AfD NRW

  1. Ich würde von einem Durchmarsch der Rechten im größten Landesverband der AfD sprechen. Mit Tritschler wurde der Nationalliberalismus in den Vorstand der AfD NRW gewählt. Gäbe es jetzt noch einmal eine Stichwahl zwischen Henkel und Pretzell, würde sich wahrscheinlich Pretzell durchsetzen. Jetzt stehen die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg an. Zumindest in Sachsen und Thüringen ist die AfD auch weiter rechts als die AfD insgesamt. Und die AfD Sachsen wird den Ton angeben, wenn sie mit einem zweistelligen Ergebnis in den Landtag einzieht oder sogar an der Regierung beteiligt sein wird. Sie kämpfen gegen Windmühlen, Herr Dilger.

  2. Ich hätte ihm meine Stimme nicht gegeben, wenn ich hätte teilnhehmen dürfen am LPT in Bottrop. Ich halte mich aber an ihre eigenen Worte, die sie vor Monaten gesprochen hatten. Dort hatten sie mir das Parteiengemenge erklärt an Hand der Bildung einer Armee in etwa so, dass die Generäle bestimmt sind, die dann die Stufen bereiten bis eine handlungsfähige Armee steht. Dem ist Folge zu leisten, sonst funktioniert es nicht. So schleichen wir uns beide in eine abwartende Passivstellung in der Hoffnung, dass alles gut geht.

    • Ich kann mich nicht an diesen Vergleich erinnern, der mir jetzt auch nicht passend erscheint. Herr Lucke hatte eine Professorenpartei gegründet, die jetzt von Pleitiers übernommen wird. Irgendwie passend zur Pleitewährung Euro.

      • Lieber Herr Prof. Dilger,

        bei allen Respekt. Eine zu akademisierte Partei ist aber auch nichts, wenn die AfD wirklich eine Volkspartei werden will. Wir brauchen auch Leute aus der Praxis.
        Und als Volkspartei muss die AfD eine andere Wählergruppe als die alte FDP bedienen und das bedeutet insgesamt eher eine Abkehr vom Liberalismus und wohl eine konservativere Ausrichtung, was ich nicht bedauere.

        Ich glaube auch, in der Politik setzen sich eher „Willensmenschen“ als stark reflektierende Nachdenker durch. Selten ist beides kombiniert, das ist dann eine Sensation.

      • Die Herren Schmitz (Steuerfahnder) und Schön (Unternehmer) sind aus der Praxis. Trifft das auch auf einen arbeitslosen Juristen zu? Von der FDP sind die meisten Wähler zur AfD gekommen. Diese Wählergruppe ist also sehr wichtig für die AfD (zumal 14,6 % in 2009 die FDP wählten, viel mehr als alle rechten und rechtsextremen Parteien zusammen), auch wenn sie durch weitere Gruppen (insbesondere bisherige CDU-, SPD- und Linkenwähler) zu ergänzen sind.

        Sowohl Herr Lucke als auch ich kombinieren Wollen und Denken, was auch besser ist als gedankenloser Wille. Ein Problem ist aber, dass in der Demokratie nicht nur der Medianwähler entscheidet, sondern auch häufig der Mediankandidat gewählt wird. Sowohl inhaltlich als auch intellektuell bin zumindest ich das nicht (mehr?) in der AfD.

      • Lieber Herr Dilger,
        hier „treibt“ sich ein Herr Andreas Kemper herum, ein ausgemachter AfD-Gegner, zu dessen Broterwerb (wahrscheinlich aus unseren Steuergeldern finanziert) wir akutell beitragen. Nun, dies ist ein öffentlicher Blog (den dieser spezielle Menschenfreund bestimmt für eine nächste Veröffentlichung auswertet), vielleicht doch nicht die beste Methode der Kommunikation unter Parteifreunden.

      • In der AfD gibt es keine Geheimnisse oder auch nur Vertrauliches. Erst kürzlich habe ich eine E-Mail an nur ein Parteimitglied geschickt, die bald darauf überall die Runde machte. Das ist mir auch schon früher in der AfD passiert – und noch nie außerhalb. Bei Gruppen, selbst kleinen und geschlossenen, trifft das noch stärker zu. Von daher ist es ein Vorteil, dass bei diesem Blog jeder weiß, dass er öffentlich ist, was auch sonst der Fall ist, nur leichter verdrängt wird.

      • Die liberale Wählergruppe ist nicht unwichtig für die AfD, aber die 14,6% waren ein einmaliger Ausreiser, zudem viele beitrugen, die nie wieder FDP wählten oder wählen würden. Für ein Fernziel von 20-30% müssen andere Wählergruppen erschlossen werden und nicht nur die, die Angst um ihr relativ großes Vermögen haben.

        Wie gesagt, diese größere Gruppe ist der deutsch-stämmige Bauarbeiter oder LKW-Fahrer, der Nachteile durch die EU-Freizügigkeit stark am eigenen Leib erlebt. Diese Leute sind eben doch nicht mit dem bisherigen von FDP zur AfD gewanderten Wähler identisch, was wohl eher Freiberufler, Kleinunternehmer, Akademiker usw. sind.

        Wir brauchen einen neuen F.-J. Strauß für die AfD, der wie FJS hervorragende Intelligenz, mit richtigen Gesinnung und Volkstümlichkeit miteinander verbinden kann und auch glaubhaft als Vertreter der „kleinen Leute“ wirkt. Das schafft Prof. Lucke nicht.

      • Gerade die Wähler, die 2009 einmalig die FDP gewählt haben, sind doch sehr interessant für die AfD. Sie sind bereit, für nur ein als wichtig empfundenes Thema (damals Steuern) einer anderen Partei die Stimme zu geben. Hätte die FDP ihr Wahlversprechen auch nur ansatzweise gehalten und dann nicht auch noch bei der Eurorettungspolitik versagt, könnte sie heute sogar mehr Prozente haben. Für die AfD genügen wenige ansprechende Themen, doch diese müssen dann auch glaubwürdig vertreten werden. Herr Strauß war ein echter Ausnahmepolitiker, Herr Lucke ist es auf seine ganz andere Weise auch, während ich Herrn Pretzell für einen völlig gewöhnlichen Politikertyp halte und mich selbst für gar keinen richtigen Politiker.

  3. Wieviele Delegierte gibt es denn in NRW ? Eine ungefähre Zahl reicht auch, um die 236, die anwesend waren, besser einschätzen zu können.

    • Herr Dr. Behrendt erklärte heute, dass es etwas über 3.600 Mitglieder gibt. Pro angefangene 10 gibt es einen Delegierten pro Kreisverband, was für knapp 400 Delegierte insgesamt spricht.

      • Hallo Herr Dilger beim Verhältnis 1 zu 10 wären es nicht knapp 400, sondern exakt 360 Delegierte. Ist im Prinzip auch egal, nur bei 236 anwesenden Delegierten sprechen wir demnach von gut 2/3 der möglichen Delegierten.

        Bei „knapp“ 400 würde es schon so aussehen, dass nur die Hälfte anwesend war.
        Also 2/3 dürften doch schon für einen sehr repräsentativen Querschnitt stehen, das müssen sie doch als Demokrat anerkennen, oder?

      • Ihre Rechnung ist nicht korrekt, da das Verhältnis nicht immer 1:10 ist und z. B. bei 52 Mitgliedern in einem Kreisverband 5,2 Delegiertenmandate vergeben würden, sondern für jeweils angefangene 10 Mitglieder ein Delegierter zugesprochen wird (im Beispiel also 6). Hinzu kommen die zusätzlichen Stimmen für die Vorstandsmitglieder, während die Kreise ohne gültige Delegiertenwahl (worum es Streit gibt) wieder abzuziehen sind.

  4. Sehr geehrter Herr Dilger,

    ich schätze sie als einen sehr klugen Mann, dessen Analysen und Positionen ich oft teile. Aus der Ferne (München) kann ich die NRW-Verhältnisse nicht beurteilen. Alles, was ich wünsche, ist eine gute Entwicklung. Ich habe (vom Aschaffenburger Parteitag) den Eindruck gewonnen, dass Herr Pretzell ein recht guter Redner ist. Zudem hat er offensichtlich den für einen Politiker unerlässlichen Willen zur Macht. Beides zusammen kann der NRW-AfD helfen. Ich hoffe, dass Sie es schaffen, ihre Animositäten und Verletzungen aus der Vergangenheit zu vergessen und konstruktiv mit dem neuen Landesvorstand zusammenarbeiten.

    Mit freundlichen Grüßen, Peter Müller

    • Zumindest von den drei heutigen Kandidaten war Herr Pretzell der beste bzw. glatteste Redner. Er hat auch Willen zu Macht und Geld, was aber alles nicht nur positive Eigenschaften sind. Wie ich schon oft betonte, ist Frau Merkel die mit Abstand beste Politikerin in Deutschland und Europa, was sie trotzdem nicht zu einer guten Staatsfrau macht. Eigentlich war die AfD gegen diese Art der Politik angetreten. Mit dem neuen Landesvorstand werde ich gar nicht zusammenarbeiten, zumal auch dieser das nicht wollen würde. Meine Mitgliedschaft ist ab sofort passiv und ich werde mich interessanteren Dingen zuwenden.

  5. Sehr geehrter Herr Dilger,
    Herr Pretzell ist gewählt, ob man das nun gut findet oder nicht. Jetzt nach der Wahl nachzutreten ist auch nicht gerade die feine Art. Bestätigt aber meine Meinung über Sie.

    • Ihnen scheint nicht klar zu sein, was Nachtreten bedeuten würde oder wie z. B. Herr Schön im Vorhinein vom Pretzelllager angegriffen wurde (oder auch ich z. B. von dem Bochumer Alkoholiker). Aber keine Sorge, Herr Pretzell wird in keinem meiner Blogbeiträge mehr erwähnt werden, sondern höchstens in Kommentaren, wenn Sie oder andere ihn weiterhin zum Thema machen sollten.

  6. „Damit hatte ich nicht gerechnet und ich halte das für die falsche Wahl“
    Haben Sie gegen ihn kandidiert? Sind Sie angetreten und haben Sie darauf verwiesen, dass Sie damals die Unterstützung von Erkrath hatten? Dass Herr Pretzell sich über Gebote und Verbote der eigenen Partei hinwegsetzt? Haben Sie auf seine Ämterhäufung verwiesen? Haben Sie herausgestrichen, dass die AfD NRW bei der EU-Wahl nicht besser abgeschnitten hat wie zu Ihrer Zeit als Sprecher?

    „Damit ist die Landespartei objektiv gespalten, und zwar weniger in zwei politische Richtungen als in den großen Kampf aller gegen alle ohne Anstand und Moral.“
    Ein klarer Sieg im ersten Wahlgang deutet nicht auf einen „großen Kampf aller gegen aller hin“, muss ich als Außenstehender bemerken. Von daher ist die Spaltung eher subjektiv als objektiv.

    „so wischte er das jetzt mit der Bemerkung weg, er werde “sich dem Votum beugen”, dass die restlichen AfD-Abgeordneten genau mit den Tories in eine Fraktion wollen“
    Das heißt, dass er nicht an einer Dummheit festhält, wobei ihn das auch für Dummköpfe weniger attraktiv macht. Das begrüße ich beides. Nicht nachvollziehbar ist in der Tat, warum ihm jemand angesichts des „Schlingerkurses“ Vertrauen schenkt. Das liegt eventuell am Fehlen profilierter Gegenkandidaten.

    „Ich bin also gespannt, wie er seinen Aufgaben als Landessprecher nachkommt, während er das Europaparlament nur als bestens bezahlten Nebenjob anzusehen scheint“
    Oder umgekehrt.

    „Es bleibt also ein Geschmäckle, doch das Ergebnis ist insgesamt deutlich genug und auch eine Kandidatur von mir hätte keinen Unterschied gemacht.“
    Das basiert auf der Annahme, dass sich die Leute weitgehend so verhalten hätten, wenn ein bekanntes und profiliertes Gesicht zur Wahl gestanden hätte. Es hätte für eine Stichwahl gereicht, behaupte ich. Nichts gegen die Herren Schmit und Schön – ich kenne sie nicht, was auch etwas Gutes bedeuten kann. Aber wenn das Ergebnis so deutlich ist oder sein soll, dann kann die Partei nicht objektiv gespalten sein. Das wäre aus meiner Sicht nur dann der Fall, wenn man sich explizit auf einen Gegenkandidaten gegen Herrn Pretzell geeinigt hätte und dieser knapp verloren hätte, es also zu einer Blockbildung mit hoher Mobilisierung der jeweiligen Anhängerschaft gekommen wäre. Für mich sieht das alles nach einer ganz normalen Wahl aus, die ohne großen Streit ablief und die Herr Pretzell klar für sich entschieden hat. Wie hätte es im Idealfall anders aussehen sollen? Gerade die Tatsache, dass es nicht zu koordinierten Aktionen gegen Herrn Pretzell kam – sich also nicht hinreichend viele Leute an ihm störten -, spricht doch gegen einen „großen Kampf aller gegen aller ohne Anstand und Moral“.

    Wer Herrn Pretzell nicht mag kann allerdings angesichts des hohen Verschleiß‘ an Landessprechern beruhigt sein. Bei der Wahl für den Schleudersitz war er klar im Vorteil, einfach weil er bekannter ist. Überrascht bin ich daher nicht.

    PS: Verwenden Sie doch bitte den merkwürdigen Ausdruck „Berufspolitiker“ nicht. So bezeichnet man glaube ich Leute, die direkt nach der Ausbildung in die Politik gehen oder zumindest über längere Zeit (nur) in der Politik sind. Herr Pretzell hat an noch nicht einer Parlamentssitzung teilgenommen und ist daher im Moment kein Berufspolitiker. Als Beleidigung taugt der Ausdruck auch nicht, schließlich haben Sie selbst vor der Bundestagswahl Ihre Zukunftspläne so umschrieben: „Wahrscheinlich werde ich Berufspolitiker, vielleicht bleibe ich aber doch Hochschullehrer.“ Dann wäre ja auch ein Berufspolitiker Landessprecher gewesen, wenn es strikt nach Ihrer (nicht meiner) Wortwahl geht.

    • Etliche Fragesteller haben auf die von Ihnen genannten Punkte hingewiesen. Herr Pretzell hatte typische Politikerantworten darauf, was der Mehrheit der Delegierten offenbar genügte bzw. egal war. Der von mir angesprochene Kampf wird noch kommen. Beobachten Sie einfach etwas den Vorstand, sein Verhältnis zu anderen Ebenen der Partei und zukünftige Parteitage. Auf Bundesebene hat NRW jetzt gar keine Glaubwürdigkeit mehr und höchstens Herr Pretzell selbst etwas Gewicht, welches jedoch andere Stützen hat. Als Landessprecher wird Herr Pretzell nicht bezahlt, was seine Arbeitsbereitschaft weiter reduzieren dürfte.

      Berufspolitiker leben von der Politik. Das trifft jetzt objektiv auf Herrn Pretzell zu und ist erst einmal mit gar keiner Wertung verbunden. Was mich schon länger in der AfD stört, ist diese Empörung über politische Korrektheit, der man aber ebenso anhängt, nur bei anderen Begriffen und dann, wenn diese auf die Betreffenden selbst angewandt werden.

  7. Mal wieder und typisch für die Berufsgruppe der Rechtsanwälte die ihr Heil in der Politik suchen.
    Würde am liebsten in einen anderen Bundesland meinen Hauptwohnsitz anmelden Schade um die AFD in NRW. Aber so ist Politik, anständig kommt man da nicht weiter und das schlimme ist das diese Menschen auch immer Anhänger finden die sich gegenseitig protegieren, das sieht man ja bei dem Wahlergebnis, Der gewählte Zeitpunkt für den Parteitag lässt nur seine Fans mit Sicherheit an einen Parteitag teilnehmen. Für mich entsteht immer mehr der Eindruck das nur Wert auf die innere Wirkung gelegt wird, zur Absicherung der Macht.
    Das hat unsere Partei als Wächter der Demokratie mit dem stetigen Finger auf der Wunde nicht verdient.
    Durch Reibungsverlust wird die gemeinsamen Sprache verloren gehen..
    Der Mann wird doch keine Ruhe geben bis er Bundesvorsitzender ist.

    • Etliche Parteien, zuletzt Piraten und FDP, scheiterten daran, dass nur noch interne Machtspiele gespielt wurden, ohne auf die allgemeinen Wähler zu achten. Diese „Forsa-Analyse: Wer die AfD wählt“ kommt zu folgendem Ergebnis: „Als politisch rechts schätzen sich 28 Prozent der AfD-Sympathisanten ein, immerhin 17 Prozent als links, und 55 Prozent verorten sich in der Mitte.“ Bei den AfD-Mitgliedern und vor allem Funktionären sieht das jetzt offensichtlich anders aus.

      • Man kann sicherlich schon über Pretzell streiten. Aber die Personalie Tritschler ist doch der größere Bockmist. Die JA fällt durch permanente Entgleisungen auf und jetzt nimmt man einen von den in den Vorstand. Herzlichen Glückwunsch ! Gegen Pretzell sprechen zwei Dinge: Erstens zeigt die Wahl, dass der liberale Flügel personell nichts mehr auf die Reihe kriegt. Er ist ein Haufen von Individualisten und Egomanen. Zweitens zeigt die Wahl, dass sich die einflussreichen Kreisverbände und ihre Delegierten einen Dreck um das Wählervotum scheren. Die Kommunalwahl hat doch recht deutlich gezeigt, dass die Wählerschaft keine unausgegorene, unausgewogene, unsachliche und emotionale Hansel-Politik will. Bedauerlich ist, dass diese Kreise den Irrweg weitergehen wollen und zudem die Landespoliltik auf diesen Weg bringen wollen.

      • Bislang hatte ich immer vertreten, dass die Mitglieder und Parteitagsdelegierten von NRW grundsätzlich richtig entschieden. Das kann seit dem Wochenende nicht mehr behauptet werden. Wenn das wirklich repräsentativ gewesen wäre, dann könnte man nur wie Herr Schmitz austreten. Es war allerdings Pfingsten und es wurde zumindest von mir nicht versucht, für Bottrop zu trommeln. Dummerweise belässt man es dann nicht dabei, zweifelhafte Personen in den Vorstand zu wählen, sondern legt immer noch nach wie den rechtswidrigen Beschluss gegen mich bei gleichzeitig einem Beschluss für die unsäglichen Ausführungen von Herrn Trauten (im Zusammenhang zeigt sich, dass es offensichtlich nicht um Meinungsfreiheit ging, sondern die rechte Gesinnung). Entweder gibt es jetzt eine Gegenbewegung, sei es von den Mitgliedern in NRW oder vom Bundesverband, oder der Landesverband von NRW kippt endgültig ab.

    • Drei Kandidaten für den Vorsitz der Landespartei …. und keiner hat auch nur ein Wort über das Land NRW oder irgendeine landespolitische Frage verloren. Es ging nur um Personen, Macht, Einfluss und Parteiinterna. Keine Idee, kein Standpunkt zu irgendeiner aktuell in NRW dikutierten Frage.
      Kein Wunder, dass wir als Land so schlecht bei den Wahlen abgeschnitten haben.
      Für 2017 kann einem Angst und Bange werden.

      • Herr Pretzell wollte schon Abgeordnetenmandate oder sogar Ministerämter in NRW verteilen. Vielleicht wurde er auch dafür von manchen gewählt, die die simple Tatsache übersehen, dass die AfD es auf diese Weise nicht in den Landtag schaffen wird. Wir müssten in der Tat Landesthemen besetzen. Es wäre ein Anfang, Landesfachausschüsse zu Landesthemen zu bilden (bei der FDP entspricht deren Zuschnitt z. B. dem der Landesministerien) und dann auch landesspezifische Inhalte ernsthaft zu erarbeiten und nicht wie ein vorliegender Antrag von seiner Frau Garbracht eine bundeseinheitliche Schulpolitik zu fordern.

      • Ich bin ein strikter FB-Verweigerer, was nun? 🙂

      • Bleiben Sie dabei! Was man bei Facebook lesen kann, ist oft nicht schön. Deshalb ist es völlig absurd, mir wegen meines viel gemäßigteren Blogs eine Missbilligung auszusprechen. Das zeigt, dass Vorstand und Parteitag jedes Maß verloren haben, da sie gleichzeitig unsägliche Nazivergleiche, die übrigens auch auf Facebook standen, durchwinkten.

      • Frau Fischer, das ist geschmacklos. Vieleicht sollten sie sich einmal reflektieren ob man sie so bezeichnet wissen möchten.

        Ich dachte wir wären in einer Partei in der man sachorientiert arbeitet. persönliche Anfeindungen und verletzte Eitelkeiten überlasse ich doch lieber den Mitgliedern der etablierten Parteien.

        Wenn sie sich jetzt verletzt fühlen sollten, da ich „geschmacklos“ schrieb, dann bitte ich das zu Entschuldigen, aber es kam mir als erstes in den Sinn und ist nicht auf ihre Person gemünzt sondern auf die Anspielung.

      • Wenn, dann war meine ursprüngliche Alkoholiker-Bezeichnung nicht korrekt bzw. „geschmacklos“. Ich möchte mich dafür entschuldigen, auch wenn ich extra keinen Namen genannt hatte.

  8. NRW hat einen neuen Vorstandssprecher der AfD – und das ist gut so.

    Immer wieder wurde beklagt, dass die Bildung von Deligiertenparteitagen, im Gegensatz zu den anderen Landesverbänden, Mauscheleien Tür und Tor öffnet.

    Bezeichnend auch, dass Deligierte sich ‚wählen‘ lassen, dann aber nur gut die Hälfte anwesend ist, obwohl es für Verhinderte Vertreter geben sollte.

    Letztlich wurde der Vorstand von 6 % der Mitglieder gewählt – eine Praxis, die sich schon zu ihrer Zeit eingebürgert hatte – und die aus meiner Sicht mit ein Grund ist, das NRW immer derart schlecht bei Wahlen abschließt.

    Auch wenn die JA (immerhin noch eine externe Orgnisation) öffentlich (FB) jubelt, dass sie den EIGENEN Kandidaten durchgebracht hat, dann zeigt sich, wie leicht eine relativ kleine Gruppe eine Wahl selbst in dem größten Landesverband beeinflussen kann.

    Mit dieser Entwicklung hat Herr Pretzell nicht im Mindesten zu tun, er ist auch nicht verantwortlich für irgendwelche Entwicklungen, bei den Wahlen.

    Im Gegenteil war er bei der Europawahl ständig unterwegs (auf tour), trotz bescheidener Aussichten auf das Europaparlament.

    Herr Pretzell hat eindeutig auch einen Großteil der Stadt/Kreisvorstände auf seiner Seite, das erhöht die Wahrscheinlichkeit, das nun nicht mehr ständig gegeneinander gearbeitet wird, sondern miteinander.

    Denn nichts vertreibt die Basis nachhaltiger, als wenn nirgends Einigkeit besteht, als wenn nur noch Machtspielchen gespielt werden, alles im Hinterzimmer geschieht.

    Ja, ich hätte Herrn Pretzell gewählt – weil er für mich die Chance bedeutet, dass NRW endlich mal Anschluß an die anderen Landesverbände findet.

    Und dazu bekommt Herr Pretzell von mir den gleichen Vertrauensvorschuß, wie Sie ihn einst von mir bekamen. Und ich hoffe sehr, dass alle Mitglieder sich dem anschließen. (Denn wenn alle nur abwarten würden, wann Herr Pretzell scheitert, wird er scheitern müssen)

    Im Übrigen – aus meiner Sicht ist das Machtstreben, die Durchsetzungsfähigkeit, keineswegs ein Malus – es könnte eine notwendige Stärke von Herrn Pretzell sein, sehr im Sinne der AfD.

    • Es gibt auch in anderen Landesverbänden Delegiertenparteitage. Das ist vor allem eine Frage der Größe. Der Bundesparteitag in Erfurt hatte eine viel schlechtere Vertretungsquote ohne Repräsentativität für die Gesamtmitgliedschaft. Dass jetzt nur rund 60 % der Delegierten nach Bottrop kamen (die insgesamt immerhin alle Mitglieder repräsentieren), lag an dem unmöglichen, vielleicht sogar rechtswidrigen Termin. Natürlich hat Herr Pretzell mit der JA gekungelt und tut fast nichts anderes. Das Mitgliedervotum von Erkrath (oder gar eine Urabstimmung) wollte er nicht und hat es dann auch durch Gekungel unterlaufen. Wenn Sie das für vorbildlich halten, können Sie sich natürlich über seine Wahl freuen. Im Wahlkampf hat er sich nicht sonderlich engagiert, sondern vor allem an die echten Spitzenkandidaten gehängt, deren Veranstaltungen er dann z. T. als vor allem seine verkaufen wollte (z. B. die Veranstaltung von Herrn Professor Henkel in Düsseldorf). Es begünstig übrigens Herrn Pretzell, wenn seine Gegner nur abwarten und nicht aktiv gegen ihn arbeiten, so wie er es bei mir getan hat. Schauen wir, was er aus dieser Chance macht.

      • Unabhängig von Herrn Pretzell, der sich sicherlich noch eine Entwicklung durchmachen muss (siehe kurze Podiumsdiskussion mit Nigel Farage), freue ich mich über unsere JA – unsere sich langsam herausbildende Speerspitze, die auch mal was riskiert.

      • Zumindest in NRW gab es nicht nur Flügel-, sondern echte Existenzkämpfe zwischen verschiedenen JA-Gruppen, die jetzt die radikalste für sich entschieden hat. Das verheißt nichts Gutes für die Zukunft. Wenn wir die Trends fortschreiben, wird der Nachfolger von Herr Pretzell auch kein Liberaler sein, sondern noch rechter. Sie mag das freuen, doch für die AfD führt dieser Weg ins politsche Abseits.

      • Sind die Jugendorganisationen einer Partei nicht immer etwas „radikaler“ als die Mutterpartei?

        Sie müssen bedenken, was heute im Unterschied von vor 30 Jahren mit „rechts“ tituliert wird. Da gehört heute wahrlich nicht viel dazu. Es ist einfach ein politischer Kampfbegriff des Rot-grün-links-Spektrums und hat mit dem ursprünglichen Inhalt des Begriffes nichts zu tun.

        Die AfD kann sich aber nicht auf Dauer in diese Abhängigkeit eines politischen Gegner begeben, der mit seiner Deutungshoheit über Begriffe uns mit dem Ring an der Nase herumführt. FJS hat schon 1980 moniert, dass es ein großer Fehler sei, den Linken die Bedeutungsumformung von Begriffen und die Verwendung der Sprache als politisches Kampfmittel zu überlassen.

        Allerdings, da gebe ich Ihnen recht, auf eine an unsere zukünftige Wählergruppen (nicht an die Altparteien) anschlussfähige Weise. Wir werden schon die richtige Sprachregelung für die konservativ-liberale AfD finden. Ich habe nichts gegen das Mittel der Polemik, was wir bisher viel zu zaghaft einsetzten. Bedenken Sie um was es eigentlich geht, was abläuft (sie EZB usw.).

      • Jugendorganisationen sind radikaler, fragt sich nur, in welcher Hinsicht. Ich habe nichts dagegen, die Begriffe zu schärfen. Doch wenn Herr Pretzell seine jetzt vertretenen Positionen als liberal bezeichnet, verwässert das die Begriffe. Ich habe hier begriffliche Klärungen versucht (z. B. „Was bedeutet konservativ heute?“), die jedoch nicht auf allgemeine Zustimmung trafen, eben weil es auch auf rechter Seite ein Streben nach politischer Korrektheit gibt und Positionen nicht offen benannt werden sollen.

    • Falsch! Der jetzige Sprecher hat sehr viel damit zutun, wie die JA abgestimmt hat, gab es doch im Vorfeld Absprachen: Hilfst du mir – helf ich dir…etc. Die JA hat ihm schließlich auch in Aschaffenburg geholfen, sowie in Erfurt! Das wissen Aussenstehende natürlich nicht.

      Und wieder falsch, zu denken, dass das Machtstreben nur auf eigenen Ambitionen beruht. Er wird von verschiedenen Seiten gestützt und beeinflusst. Mal abwarten, ob als nächstes das Verb „gestürzt“ hinzugefügt werden muss. Auf seinem Mist ist das alles jedenfalls nicht gewachsen. Dazu können sich die meisten Mitglieder, die schon in Schmallenberg waren, sehr gut erinnern. Da kam er auf Platz 30 der Liste für die Bundestagsabgeordneten. Ohne Frau Gabracht wäre er weiterhin ein Nichts! Und das dankt er ihr wahrscheinlich mit einer hochdotierten Bezahlung als eigene Pressesprecherin! Allerdings kann ich mir vorstellen, dass die Grande Dame dazu nicht nach Brüssel möchte, sondern ihre 6000 Euro gern zuhause erwartet und ausgibt!

      • Zwischen Herr Pretzell und JA gibt es ein Zweckbündnis. Das kann noch lange halten oder demnächst zerfallen, man wird sehen. Die Rolle von Frau Garbracht sehe ich anders. Sie dürfte ihm politisch und privat mehr geschadet als genutzt haben. Sie wird natürlich trotzdem gerne unsere Steuergelder von ihm nehmen.

  9. Zusammengefaßt: Ein Landesvorstand weniger, in dem die liberalen Mainstreamer gegen die Mehrheit der Basis die Nische im System suchen. Ein guter Tag für die AfD, davon hat sie in der Regel nicht viele.

      • Lieber Herr Dilger, das ist genau die Mär, die „Ihr“ Liberalen von Anfang bemüht habt: die Mär von der (national-)liberalen Basis. Ich war ja nun im April 2013 so eine Art Bundestelefonzentrale, einfach aufgrund dessen, daß ich wußte, wer was wo macht und vor allen Dingen, wie man denjenigen erreichen kann, mit täglich gut 14-16 Stunden nur Partei. 8 Stunden telefoniert, und in den anderen 6 Stunden versucht, Struktur in die IT zu bringen. Und aus diesen vielen, vielen Stunden Telefonaten heraus darf ich Ihnen eines versichern: Die Mehrheit, die GROSSE Mehrheit der AfD ist gesellschaftspolitisch so konservativ wie nur was.

      • Bei Ihren Gesprächen kann ich mir das gut vorstellen. Mit mir sprechen vor allem andere Mitglieder. In Rommerskirchen wurde ich von den Mitgliedern gewählt und in Erkrath wurde ich von einer Mitgliederversammlung nominiert, wobei es natürlich nicht nur um gesellschaftspolitische Themen ging und geht, sondern gerade die Wirtschaftspolitik Markenkern der AfD ist. Ich würde es befürworten, wenn sich die AfD zu bestimmten Themen gar nicht äußern würde, doch leider wird ihr die Diskussion zu bestimmten Randthemen von den Ultrakonservativen aufgezwungen. Wenn wir die Abstimmungen zu den Wahlprogrammen und Leitlinien betrachten, zeigt sich auch keineswegs eine sehr konservative Mehrheit bei den Mitgliedern. Nach den vorliegenden Umfragen ist unsere Wählerschaft überwiegend noch gemäßigter. Im Grunde droht der AfD eine spiegelbildliche Entwicklung zu den Piraten, die von Linksextremisten gekapert wurden, was die Mehrheit der Mitglieder nicht wollte und was die meisten Wähler vertrieben hat.

      • Vorab: Ich bin nicht glücklich über das Wahlergebnis in NRW. Die politischen Konturen des Herrn Pretzell Konturen sind mir allerdings noch längst nicht klar genug, um ein Urteil fällen zu können. Er wurde von der Mehrheit (nicht zuletzt mangels durchsetzungsfähiger Gegenkandidaten) gewählt und muss nun auch eine echte Cance bekommen, das in ihn gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen. Was mir allerdings Sorge bereitet, ist seine bisherige Art zu taktieren. Da ging einiges gar nicht! Ich glaube, dass viele Wähler das gar nicht so mitbekommen bzw. hinterfragt haben. Aber wie gesagt man muss abwarten. Alles andere wäre destruktiv.

        Was mir allerdings auch nicht besonders gefällt, ist der Anspruch vieler Liberaler wie auch vieler Vetreter des definitionsgemäß rechten Lagers auf eine Totalbesetzung der neuen Partei. Es gibt gerade die einmalige Chance, vom Lagerdenken wegzukommen und – wie es neulich so schön hieß- nicht rechts oder links, sondern geradeaus zu denken. Sicher müssen auch dabei Begriffe und Positionen diskutiert und am Ende in einer bestimmten Fassung beschlossen werden, aber warum nicht von Fall zu Fall? Es hat sich doch in der Euro-Frage deutlich gezeigt, dass richtungsübergreifende Kongruenzen möglich sind. Wer aber jetzt schon Flügelkämpfen im Sinne einer FDP 2.0 bzw. CSU-2.0 den Boden bereitet, sägt am Ast einer grundlegend neuen Konzeption.

      • Volle Zustimmung, auch wenn das oberflächliche Leser überraschen mag. Herr Pretzell wurde demokratisch gewählt und hat jetzt die Chance, sich zu beweisen. Bei der nächsten Vorstandswahl wird dann Bilanz gezogen. Es sollte auch keine Richtung die Partei ganz dominieren, sondern die AfD lebt vom Zusammenführen verschiedener Positionen. Gerade Herr Pretzell hat mir das jedoch einmal als Schwäche ausgelegt und fährt zumindest bislang keinen integrativen Kurs.

  10. Herr Pretzell ist ein echter Politiker der einen starkes Durchsetzungsvermögen hat. Würde ihn sogar mit Hannelore Kraft von der SPD vergleichen. Diese Frau hat keine feste Überzeugung und tut nur dass was ihr hilft an der Macht zu bleiben, wenn Sie bei der nächsten Landtagswahl wieder als Ministerin gewählt wird, liegt es nur an ihrer Ausstrahlung und Rhetorik. Der Landesparteitag in NRW wieder klar sichtbar bewiesen hat, wünschen sich viele Delegierte einen Landessprecher vom Format wie in den großen Volksparteien. Habe in diesem Blog öffters den Marcus Pretzell verteidigt und nur aus dem Grund weil er der beste Rhetoriker und Redner ist, der Menschen beeindrucken kann mit einer Refnerkunst wie es nur Politiker der großen Partein beherrschen. Einige Beispiele: Gabriel, Oppermann, Trittin, Kubicki, Gyhsi, Weisband und van der Leyen.

    Der Gabriel ist ein Beispiel für Politiker die nichts können außer interessante Reden halten die keine wichtige Inhaltspunkte haben und an die Sie sich nicht gebunden fühlen.

    Meine Frage an Sie, Herr Professor Dilger. “ Warum ist der Herr Marcus Pretzell der wie auch Sie aus der FDP kommt, zu keiner verantwortungsvolle Person im Landesvorstand der FDP NRW aufgestiegen?

    Kurz noch zur Bundespartei, voraussichtlich wird Konrad Adam und Frauke Petry bei der nächsten Wahl zum Bundesvorstand nicht mehr zur Wahl stehen, wer sollte in den Bundesvorstand dann sitzen?

    Ich hoffe dass wir dann wieder Ökonomie Professoren wie Jörg Meuthen oder Professor Michael Wüst im Vorstand sitzen werden.

    Diese Partei brauch mehr Personal in den Vorständen die Kompetenz in Wirtschaftlichen Themen haben.

    Für mich ist diese Partei interessant, weil sie viele Wirtschaftswissenschaft les in ihren Reihen hat. Ich hoffe es bleibt so und die Populisten wie Paul Hampel, Marcus Pretzell, Marc Jongen, André Wächter oder einer der konservativsten aus dem rechten Flügel wie
    Dr. Reiner van Raemdonck aus Brandenburg dessen Themen wohl mehr Islam und Ausländer sind, statt Wirtschaft und Europa.

    • Ich weiß nicht, ob Herr Pretzell einen ernsthaften Anlauf unternommen hat, in der FDP etwas zu werden (es gibt da Gerüchte, dass er bei seinem Eintritt davon erzählt hätte, deren Wahrheitsgehalt ich jedoch nicht kenne). Doch in einer etablierten Partei gibt es verschiedene Schutzmechanismen gegen solche Leute – und seien es nur viele weitere vergleichbare Politiker. Er hätte auch inhaltlich keinen Ansatzpunkt gefunden. Mit seinen jetzigen illiberalen Thesen kann man in der FDP (zum Glück) nichts werden. Dabei hat er in der AfD auch anders angefangen, um dann irgendwann zu dem Schluss zu kommen, dass er Herrn Renner den rechten Flügel in NRW abnehmen kann. Von daher war es gestern auch eine Niederlage für Herrn Renner und die ehrlich Überzeugten um ihn herum, auch wenn sie es vielleicht noch nicht gemerkt haben.

      Dass Herr Pretzell keinerlei Wirtschaftskompetenz hat, hat er gestern wieder unter Beweis gestellt (so bezeichnete er sich als wirtschaftsliberal, ist aber gegen Freihandel und die Grundfreiheiten der EU, so wie er auch ganz schwach auf den Anhänger alternativer Geldsysteme antwortete, man müsse sich damit beschäftigen, aber erst nach 2017). Allerdings fürchte ich, dass die Wirtschaftsprofessoren und -praktiker jetzt insgesamt in der AfD, nicht nur in NRW, in der Defensive sind. Der nächste Angriff wird sich direkt gegen Herrn Professor Lucke wenden, der es leider versäumt hat, eine vorausschauende Verteidigungsstrategie zu entwickeln (er hätte NRW nicht an Herrn Pretzell verlieren müssen, wenn er sich darum gekümmert hätte, was auch für die Kandidatenaufstellung in Berlin gilt). Sollte er fallen, ist die AfD übrigens am Ende. Dagegen wird Frau Dr. Petry nach einem Wahlerfolg in Sachsen stärker werden.

      • Es ist eben ein Fehler gewesen, sich allein abhängig von Herrn Lucke zu machen, der übrigens auch noch sehr schwach auf Einlassungen zu alternativen Geldsystemen reagiert.

        Wenn ich seinen frühen Interviews mit einer seiner letzten Rede vergleiche, hat Herr Renner im Hinblick auf die Qualität seiner Argumente eine gute Entwicklung durchgemacht. Ich hoffe sein Einfluss auf die AfD bleibt erhalten.

        Herrn Henkel ins Boot zu holen, war m. E. ein Fehler.

      • Im Gegensatz zu Herrn Pretzell hat Herr Professor Lucke klar erkannt, dass die alternativen Geldsysteme keine echte Alternative sind. Gegebenenfalls können wir das hier einmal eigenständig diskutieren, da es inhaltlich spannender ist als diese ganzen AfD-Interna.

        Herr Renner hat zumindest echte Überzeugungen. Wenn er diese vertritt und nicht nur sein Ego pflegt, gibt es wenigstens etwas zu diskutieren.

        Aus meiner Hinsicht hätte genau umgekehrt Herr Professor Henkel bereits früher in die AfD aufgenommen werden müssen. Er hatte das schon vor der Bundestagswahl angeboten, was vielleicht die fehlenden 0,3 Prozentpunkte gebracht hätte. Dann wäre die Lage jetzt eine ganz andere.

      • Herr Henkel hat es angeboten, was man an höchster Stelle nicht annehmen wollte. Er hat es dann nicht durch einen Aufnahmeantrag forciert, der vermutlich nicht abgelehnt worden wäre.

      • Genau so schätze ich es auch ein: die Zeit der Wirtschaftsprofessoren in der AfD geht dem Ende zu und auch Herr Lucke wird es bald zu spüren bekommen. Die Situation ist aber auch der Preis dafür, mit dem Ziel Bundestagswahl die Standort-Diskussion bei anderen Themen lange Zeit bzw. bis heute nicht geführt zu haben.

      • Immerhin sprechen Sie ehrlich aus, worum es in Wirklichkeit geht: Herr Professor Lucke soll gestürzt werden. Dann werden allerdings sehr viele Mitglieder austreten. Vielleicht gründen wir in dem Fall sogar eine neue Partei und machen es dann besser als beim ersten Versuch. Noch lohnt es jedoch, um die AfD zu kämpfen. Dabei wurden auch schon alle möglichen Themen diskutiert. Es gefällt Ihnen nur nicht, dass sich die Mehrheit meistens Herrn Professor Lucke angeschlossen hat.

      • Immerhin sprechen Sie ehrlich aus, worum es in Wirklichkeit geht: Herr Professor Lucke soll gestürzt werden. Dann werden allerdings sehr viele Mitglieder austreten. Vielleicht gründen wir in dem Fall sogar eine neue Partei und machen es dann besser als beim ersten Versuch. Noch lohnt es jedoch, um die AfD zu kämpfen. Dabei wurden auch schon alle möglichen Themen diskutiert. Es gefällt Ihnen nur nicht, dass sich die Mehrheit meistens Herrn Professor Lucke angeschlossen hat.

        Im Grunde ist es doch einfach. Die AfD setzt sich aus zwei Blöcken zusammen: Da sind zum einen die Ex-CDU und -FDP-Wähler, die mit ihren Parteien hadern, weil sie sich entweder zu weit nach links bewegt (CDU) oder ihre eigenen Grundsätze verraten haben (FDP). Und da sind zum anderen die Protestler, die in jeder neuen Partei eine Chance wittern, endlich mal ihre super-duper-wichtigen Anliegen anzubringen, die schon in oder mit zig Parteien vorher heftigsten Schiffbruch erlitten hatten.

        Die erste Gruppe ist ganz happy mit Lucke und wäre es auch mit Dilger. Der zweiten Gruppe aber sind beide viel zu lau – da muss es grundsätzlicher werden, und da muss alles, was irgendwie bisher an dieser real-existierenden bundesdeutschen Demokratie gestört hat, unmissverständlich zum Ausdruck gebracht und radikalst-staatlich „gelöst“ werden.

        Dass Sie, Professor Dilger, und andere aus der AfD austreten und eine neue Partei gründen würden, wenn die zweite Gruppe sichtbar die Oberhand gewinnt, ist keine echte Drohung. Denn das ist diese zweite Gruppe gewohnt. Die findet sich geschlossen wieder in der neuen Partei ein, jede Wette.

        Jetzt geht es nur noch um eins: Die Sache muss geklärt werden. Stimmt meine Vermutung, dass es nicht genug bürgerlichen Protest gegen die herrschende Kartellmeinung gibt, um eine Parteil am Leben zu erhalten, oder stimmt sie nicht? Ein „Bündnis“ zwischen bürgerlichen Enttäuschten und Fundi-Protestlern kann jedenfalls auf Dauer nicht halten, auch wenn es kurzfristig Stimmen maximiert.

        Damit will ich den Protest gar nicht delegitimieren. Auch der braucht eine Stimme im demokratischen Parfeienspektrum. Es wäre aber halt dann nicht die Partei, in der sich auch echte Konservative und Liberale ausreichend wiederfinden könnten.

        Und wie gesagt. Ich fürchte, dazu fehlt es den „Bürgerlichen“ insgesamt an Mumm. Der deutsche Michel sieht nicht umsonst so aus, wie er aussieht.

      • Ihre grundsätzliche Einschätzung teile ich, wobei die Protestfraktion selbst wieder in viele Teile zerfällt, von denen etliche auch schon wieder weg sind, während die radikaleren geschlossener auftreten und deshalb erfolgreicher sind, womit sie wiederum reine Opportunisten an sich binden. Es war aus meiner Sicht ein schwerer Fehler von Herrn Professor Lucke, die Protestfraktion so lange gewähren zu lassen oder am Anfang sogar zu fördern, vielleicht als Gegengewicht zu den damals noch stärkeren Liberalen. Bei einer Neugründung sollte zumindest dieser Fehler nicht wiederholt werden, wie man auch keinen der nun einschlägig Bekannten aufnehmen darf. Was die Wähler angeht, gibt es doch offensichtlich einen riesigen Bedarf nach einer bürgerlichen Alternative. Die Protesttruppe hat dagegen kaum Stimmen gebracht und viel mehr Wähler verschreckt. Wenn die AfD auf Lucke-Kurs bleibt, wird sie entsprechend erfolgreich sein. Wenn sie kippt, wird sie bedeutungslos und macht zusammen mit der FDP Platz für etwas Neues.

      • Könnte aber nicht gerade jetzt ein günstiger Zeitpunkt zur Gründung einer echten liberal-konservativen Alternative sein? Gerade wegen der von Rayson treffend beschriebenen „Protestler“? Die sind nämlich gerade in der AfD auf der Erfolgsspur und somit beschäftigt. Sollte die AfD wieder von der Bildfläche verschwinden wären sie bei jeder gelegen kommenden Neugründung wieder da.

      • Die AfD verschwindet doch nicht einfach von der Bildfläche, zumal die nächsten Jahre noch ordentlich staatliche Mittel wegen der vielen Wählerstimmen fließen. Von daher lohnt sich auch noch der Kampf um die AfD. Genau dann, wenn dieser verloren geht, sind die Protestler erst richtig an der Macht und brauchen ein paar Jahre, um zu erkennen, dass es nur ein Pyrrhussieg war. Die bürgerlichen Wähler sind klüger und folgen sofort Herrn Professor Lucke.

      • Solange Lucke auf den Standpunkt verharrt, dass Ideologie Mist sei und sich so jeder ideologischen Auseinandersetzung entzieht, ist er als Parteivorsitzender nicht geeignet. Man kann nicht von Fällchen von Fällchen hüpfen und jeweils nach Gutdünken Positionen einnehmen. Sympathiekundgaben zum Putin-Russland in Bezug auf die Russland-Ukraine-Politik waren unausgegoren und im höchsten Maße peinlich. Egal ob sich die AfD als liberal oder konservativ aufgestellt hätte, in beiden Fällen wäre die peinliche Psychoanalyse des armen, vom Westen gegängelten Putin-Russlands unterblieben, weil ein Verbrechen ein Verbrechen bleibt, auch wenn der Verbrecher eine schwere „Kindheit“ hatte. Selbst Frau Wagenknecht, die ja ideologisch in jedem Fall weder liberal noch konservativ ist, hat es sich trotz ihrer üblichen Westschelte nicht nehmen lassen, dem Putin verbal einen ordentlichen Tritt vor das Schienbein zu verpassen.
        Der Riss durch die Partei ist eben insbesondere in der Kultur auszumachen. Der sog. „rechte Block“ ist ein pubertierender Haufen à là Grüne. Viel Geschrei, viel Gezeter und wenig Sachlichkeit, wenig brauchbarer Inhalt. Man wird in dem Heulsusen-Block kaum Leute finden, die sich durch Verstand auszeichnen.

  11. Lieber Herr Prof. Dilger, Ihre Indoktrination ist schon beachtenswert. Stil sieht anders aus.
    Ich glaube, dass Sie als Politiker in der AfD kein Bein mehr auf die Erde kriegen. Spätestens mit diesem Artikel dürften Sie sich dauerhaft abgeschossen haben.

    • Erst nachlesen, was das bedeutet: „Ihre Indoktrination“, dann evtl. andere Formulierung wählen, die das trifft, was man sagen will ! Macht sich besser, wenn man ernst genommen werden will …..

      • Mein Kommentar richtet sich an Herrn Manfred Luck !

    • Man muss und kann wohl auch kaum in jeder Frage einer Meinung sein. Aber ich kaufe Herrn Dilger bis auf Weiteres ab, hier in anständiger Weise seine anscheinend auch auf persönlicher Erfahrung beruhende Meinung vertreten zu haben. Seine Analysen und Projektionen sind doch zumindest bedenkenswert. Zudem sind sie (auch partei)politisch relevant. Sie hätten vielleicht doch dem Rat des Blogbetreibers folgen sollen, zunächst die Entwicklung zu beobachten. Wenn Sie nicht schweigen wollen, dann entwickeln Sie bitte wenigstens Argumente, denn mal will als Leser doch in einem Posting einen intellektuellen oder moralischen Mehrwert finden. Im Übrigen kann es doch nicht sein, daß Betroffene zu einer Entwicklung den Mund nicht mehr aufmachen dürfen. Wünschen Sie politische Korrektheit um den Preis innerparteilicher Maulsperren? Was machen Sie dann ausgerechnet in der AfD?

      • Hic Rhodos. hic salta“ – Statt aus dem Hinterhalt zu agieren, hätte Herr Dilger nach Bottrop kommen , sich als Kandidat präsentieren und notfalls mit Anstanbd verlieren sollen. Wichtig, Herr Dilger, ist immer auffem Platz.

      • Ich agiere nicht aus dem Hinterhalt, sondern ganz offen. Außerdem war ich gestern in Bottrop, doch wollte unter den gegebenen Umständen nicht kandidieren. Selbst wenn ich sicher Sprecher geworden wäre, hätte ich mich für diesen Vorstand nicht beworben.

    • @Manfred Luck:
      Hallo Herr Luck, wir beide kommen ja aus demselben AfD-Kreisverband und ich schätze Sie. Dennoch frage ich mich, welcher Teufel Sie geritten hat, einen solchen Kommentar zu verfassen. Bitte denken Sie einmal darüber nach.

      • Hier ist nicht die angebliche Indoktrination die von dritter Seite auf Hr. Dilger ausgeübt wurde gemeint, sondern die durch ihn höchstselbst ausgeübte politische Indoktrination hinblicklich dritter !!!

      • Dann hätte Herr Luck „Indoktrinieren“ statt „Indoktrination“ schreiben müssen. Doch wen indoktriniere ich auf welche Weise? Jeder soll sich selbst eine Meinung bilden.

      • Hr, Dilger richtig, hat er falsch formuliert, aber wohl gemeint, ansonsten wäre der Post wohl sinnlos. Aber Respekt fuer das Freischalten, falls das in WordPress ihrerseits erfolgen muss.

    • Aus der Distanz muss ich eingestehen, dass wohl Emotionen eine etwas unglückliche Formulierung begünstigten und die Impulskontrolle überlagert haben. Mea culpa.

  12. Zur Person Pretzell kann ich weiter nichts sagen. Zur Ausrichtung allerdings: ich halte es keineswegs für ausgemacht, daß eine „rechtere“ Positionierung ins Abseits führt. Dem historischen 15%-Erfolg der FDP ging in meiner Erinnerung doch ein Wahlkampf voraus, der neben Steuersenkungen auch nationalkonservative Themen ansprach. In der Folge wandte sich die FDP dann von beiden Richtungen ab (liberal und konservativ), so daß an sich nicht klar ist, welcher Wahlbetrug die Ursache für den Absturz war.

    In Deutschland sind rechte Parteien in der Tat meist recht winzig. Allerdings: das galt auch für Großbritannien, bis mit der UKIP eine nicht ganz so rechte Alternative zur BNP auftrat. In Frankreich hat der FN massiv from gemäßigteren Kurs nach dem Abtritt von Le Pen père profitiert, in Österreich ist die FPÖ nach wie vor stark, u.ä. anderswo in Europa. Mittlerweile ist die AfD mit ihrem wirtschaftsliberalen Fokus in einer Wahl, die ihr Kernthema betrifft, auf relativ enttäuschende 7% gekommen — weit unter anderen Euroskeptikern in der EU.

    Es scheint plausibel, daß auch in Deutschland dauerhaft zweistelliger Erfolg für eine gemäßigt rechte Partei möglich wäre, nicht aber für eine rein liberale Partei — siehe auch PdV, die noch hinter den christlich-fundamentalistischen und rechtsextremen Parteien liegt. Es gibt noch eine Menge Platz zwischen bestehenden Rechtsparteien mit ihren simplen Ressentiment-Parolen, die von Medien und Wählern als „Nazis“ abgetan werden können, und den linken bis linksextremen Bundestagsparteien. Dauerhafte Etablierung für die AfD dürfte darin bestehen, diesen Platz auszufüllen. Als liberal fokussierte Partei sehe ich sie nach dieser EU-Wahl leider einflußlos unter 10% dahindümpeln.

    • Die AfD hatte doch keinen „wirtschaftsliberalen Fokus“ bei der Europawahl. Herr Professor Henkel war der einzige liberale Kandidat. Der illiberale Herr Pretzell hat in NRW ein besonders schlechtes Ergebnis zu verantworten. Dabei sind bundesweit 7 % für eine erst ein Jahr alte Partei Rekord in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und nicht „relativ enttäuschend“. Der Vergleich mit anderen Ländern täuscht über wesentliche historische und wirtschaftliche Unterschiede hinweg. In Deutschland ist die Eurokrise immer noch ziemlich abstrakt, während andere Länder sie konkret erleben z. B. mit 30 % Arbeitslosigkeit.

      • Ich würde das schlechte Ergebnis in NRW nicht Herrn Pretzell anlasten. Das „rote“ NRW ist von Natur aus ein schwieriges Terrain für die „rechte“ AfD.

        Lieber Herr Dilger, wenn Deutschland 30% Arbeitslosigkeit hätte, gäbe es überhaupt keine Probleme eine rechtere Volkspartei zu installieren. Aber eine liberale Partei (im Sinne einer FDP) hätte keine Chance.

        Liberalismus ist letztlich doch ein Eliten-Projekt. Die breite Bevölkerung kann den liberalen Individualismus gar nicht nutzen bzw. umsetzen und handelt auch bei nomimell vorhandener Freiheit letztlich in vielen Dingen, den Zeitgeist und der aktuellen Mode, entsprechend konformistisch.

      • Für das insgesamt niedrigere Stimmniveau in NRW im Vergleich zum Süden oder gar Osten der Republik kann Herr Pretzell natürlich nichts (und konnte ich bei der Bundestagswahl auch nichts). Für die relative Veränderung (absolut weniger Stimmen und weiteres Abrutschen im Ländervergleich) trägt er hingegen zumindest eine Mitverantwortung. Im „roten“ NRW sollte sich die AfD eben gerade nicht besonders weit rechts aufstellen. Das gilt auch im Hinblick auf die Landtagswahl 2017. Eine AfD in meinem Sinne könnte gegebenenfalls auch an die hiesige SPD anschlussfähig sein, während die Ausrichtung von Herrn Pretzell an gar keine der etablierten Parteien anschlussfähig ist (er will doch nicht einmal mit den Tories zusammen, die weiter rechts als die CDU stehen).

        Deutschland hat aber keine Arbeislosenquote von 30 %, sondern von unter 7 %, also unter dem Wahlergebnis der AfD, die sich bei diesem Vergleichsmaßstab nicht vor anderen euro- oder gar europaskeptischen Parteien zu verstecken braucht.

        Liberalismus verbietet den Menschen nicht, sich konformistisch zu verhalten, sondern erlaubt gerade auch das, was dann wiederum von Konservativen beklagt wird, die nationale Eigenheiten bewahren wollen, während die Leute in ihren Alltagsentscheidungen oft anders abstimmen. Gerade die Deutschen profitieren enorm von der sozialen Marktwirtschaft und dem Freihandel, nur ist das vielen nicht so bewusst. In Deutschland dominiert leider der Glaube an den Staat, während tatsächlich die tatkräftigen Unternehmer und Arbeitnehmer den Wohlstand schaffen, den der Staat bestenfalls nur umverteilt und schlimmstenfalls zerstört, wie u. a. die Eurokrise zeigt.

    • Ich fühle ein Dejá-vu! Jetzt beginnt das gemeine Volk schon wieder über politische Ausrichtungen zu schwafeln, wie im letzten Jahr, als es um Dilger vs. Renner ging.
      Es geht überhaupt nicht um liberal oder rechts. Es geht um Macht, Einfluss und Gier. Es geht um „ich helfe dir, wenn du mir hilfst.“ Es geht um „wenn Du mein Parteiausschlussverfahren zurückziehst, dann werden meine Leute Dich wählen“. Es geht um „Du hast mir versprochen, wenn ich Dir helfe, nimmst Du mich mit nach Brüssel“…Es geht um „Lucke muss weg, weil er das Profil der Partei verwässert“.

      Es geht darum, dass es keine Persönlichkeit in der Partei gibt, die etwas mehr Charisma haben und da jemand eine Lücke füllt.

      Nichts davon hat mit „Deutschquote im Radio“ oder einer Befürwortung der Freihandelszone. Der neue Sprecher ist Opportunist durch und durch: Weß‘ Brot ich eß‘, des Lied ich sing. Oder mit anderen Worten: Er sagt das, was die Leute hören wollen, die ihn wählen sollen. Er wird nun liefern müssen. Mal schauen, ob ich Unrecht habe…

      Und zu Henkel: Der ist kein Demokrat, er ist noch nicht mal ein AfD-Mitglied im eigentlichen Sinne. Er hat das Programm mitgeschrieben, hält sich in den Interviews daran, wie ein Lobbyist, der einen Vertrag zu erfüllen hat. Nachdem sein Pöstchen bei der Bank of America im Dezember auslief, war er empört, dass ihn niemand mehr wollte. Und alte Männer sind eitel. Der interessiert sich nicht die Bohne für die Parteibasis. Jetzt stellt er sich vor seine alten Bekannten und feixt: Schaut mal, ich bin noch da! Ihr habt mich zu früh abgeschrieben!

      • Wenn jemand angeblich „das Profil der Partei verwässert“, dann geht es dabei doch genau um die politische Ausrichtung. Das große Charisma von Herrn Pretzell kann ich auch nicht erkennen. Ich behaupte, dass ich ihn in jeder inhaltlichen Diskussion in die Ecke quatschen kann, auch wenn seine fünfminütige abgelesene Rede in Aschaffenburg offensichtlich besser ankam als meine frei gehaltene. Viel relevanter sind jedoch die von Ihnen angesprochenen Kungelgründe.

        Natürlich ist Herr Henkel Demokrat, wenn auch kein AfD-Basismitglied der ersten Stunde. Immerhin vertritt er das beschlossene Programm, was man von Herrn Pretzell nur sehr bedingt behaupten kann. Außerdem hat er einen eigenen Prominentenstatus mitgebracht, während Herr Lucke Prominenz durch die AfD erworben hat und wir ansonsten bislang keine echten Prominenten in der AfD haben.

  13. es zeigt sich deutlich die lautsprecher und karrieisten setzen sich durch.

    wirkliche liberale , denen ideologie fremd ist, haben in der regel keine lust auf solche machtspielchen ala pretzell und co.

    ich habe die afd zur bundestagswahl gewählt und auch zur europawahl, bei letztere allerdings nur als absolute notlösung.

    ob ich nochmal die stimme gebe , hängt von der weiteren entwicklung ab. stand heute: eher nicht.

    nach wie vor, wäre meine ideale partei , eine liberale – 80% des sinnvollen fdp programms und dazu eine vernüftige euro-politk, die diese einheitswährung abwickelt und ein europa als staatenbund anstrebt. da die fdp bei den beiden letzteren punkten versagt, ist sie nicht wählbar

    • Kein Widerspruch von mir. Ich vermute, dass viele Wähler so denken wie Sie, worauf auch die Umfragen und Analysen der Wählerwanderungen hindeuten. In der AfD setzen sich jedoch zunehmend leider andere Mitglieder und vor allem Funktionäre durch. Entsprechendes gilt für die FDP, wo die illiberale Eurorettungspolitik von der Spitze vorangetrieben und im Mitgliederentscheid abgenickt wurde, aber die liberalen Wähler vertrieben hat.

      • über kurz oder lang , wird sich eine liberale partei in D entwickeln. meine hoffnung , die afd könnte diese partei werden, hat sich nämlich weitestgehend zerschlagen. mit einer liberal -konservativen afd hätte ich auch leben können, aber mittlerweile übernehmen seltsame leute die meinungsführerschaft.
        das werden viele liberale wähler nicht goutieren, die jetzt noch – in einem akt der verzweiflung- die afd gewählt haben.

      • Der Trend ist leider ungünstig, doch noch ist die Zukunft der AfD nicht entschieden, während die FDP einfach nicht zu ihren liberalen und wirtschaftlichen Prinzipien zurückkehren will.

      • Wir haben doch nicht zu wenig Liberalität in diesem Land, eher zu viel, zumindest von der einen speziellen Art!

        Bindende Werte wurden weitestgehend zerstört, die sogenannte offene Gesellschaft bereitet sich am Ende ihren eigenen Untergang, vorher werden die Zerstörungen leider immens sein. Letztlich sind doch auch hier die Gründe zu suchen, die zum EU- und Euro-Desaster führten. Deshalb ist hier Liberalität auch keine Lösung und wir brauchen wir keine liberale AfD, sondern eine Partei, die Deutschland eine Perspektive im Hinblick auf neue Werte gibt, wie zum Beispiel ein patriotisches Selbstbewusstsein.

        Dahinter kann nur ein neuer konservativer Ansatz stehen. Verzichten wir auf die ehemaligen FDP-Wähler und gewinnen dafür eine andere, die sehr große konservative Wählergruppe, die die Folgen der offenen Gesellschaft, d. h. von zu viel Liberalität in unserem Land mit Grausen sieht, aber bislang resigniert hat.

      • Entweder wissen Sie gar nicht, worum es beim Liberalismus und der offenen Gesellschaft überhaupt geht, oder Sie sind noch verbohrter, als ich dachte. Es geht um individuelle Freiheit, von der wir in Deutschland sicher nicht zu viel haben und die jetzt vor allem von links bedroht wird. Wir brauchen sicher keine neue Partei, die das auch noch von rechts versucht.

      • Lieber Herr Dilger, Sie schreiben an mich:

        „Entweder wissen Sie gar nicht, worum es beim Liberalismus und der offenen Gesellschaft überhaupt geht …“

        Bitte dann klären Sie mich auf!

        Dann kann ich meine Eindrücke aus der Realität gegen Ihre Theorie setzen. Das wird interessant. Wie gesagt, die Grünen behaupten auch sie seien liberal!

      • Das stand doch schon in meinem letzten Kommentar: Beim Liberalismus geht es um individuelle Freiheit (genauer beschrieben in ‚Freiheit und Staat aus liberaler Sicht‘), also dass Ihnen niemand, auch nicht der Staat, vorschreibt, was Sie zu tun und zu lassen haben, solange Sie anderen nicht direkt schaden und ihnen dieselbe Freiheit lassen. Die Grünen sind natürlich nicht liberal, sondern wollen den Menschen besonders viele Vorschriften machen.

      • Lieber Herr Prof. Dilger,

        natürlich weiß ich was Ihre Definition von Liberalismus ist. Persönliche Freiheit, wer wäre wohl nicht dafür?

        Nein, mir geht es um den heute weitverbreiteten Liberalismus als eine Art von aus meiner Sicht nicht angemessener, übertriebener, selbstzerstörerischer Toleranz (vielleicht noch gespeist von einem Schuldkomplex, gepaart mit fehlender Identitätsbewusstsein) und zwar gerade gegenüber denjenigen, die die „freie“ Gesellschaft (oft sogar als deren scheinbare Opfer stilisiert) doch zerstören werden (da lesen Sie bitte mal Pirinccis Buch). Das ist ein nicht lösbarer Grundwiderspruch. Eine sich selbstbehauptende, stabile, wehrhafte, aufgeklärte Gesellschaft kann so nicht dauerhaft existieren.

        Nach meiner Meinung kann die von uns beiden gewünschten Bürgerfreiheit eben nicht Jedermann, „der gerade mal zur Tür herein spaziert“, sinnbildlich gesprochen, gegeben werden, sondern erfordert einen Qualifizierung- und Auswahlprozess, in dem Sinn, das diese republikanischen Freiheitsrechte für den Einzelnen sich aus persönlicher Leistung, Charakter und Verhalten ableiten sollten.

        Weiterhin wird diese konservativ-freiheitliche Gesellschaft im Unterschied zur offenen-liberalen durch einem Abgrenzungsprozess nach außen und innen, sowie durch Schaffung von Identität und Tradition stabilisiert.

        Chufu

      • Richtig, wer wäre nicht für persönliche Freiheit, wenn er direkt danach gefragt wird? Viele vergessen aber das Gegenstück zur eigenen persönlichen Freiheit, nämlich dass dieselbe Freiheit auch anderen zu gewähren ist. Im Absolutismus war der König noch viel freier, aber alle anderen waren es nicht. Von daher gehört die Toleranz untrennbar zur individuellen Freiheit für alle dazu. Sie müssen es aushalten können, dass auch andere Freiheiten besitzen und diese anders ausüben können als Sie. Übertriebene Toleranz ist es erst dann, wenn Verletzungen der Freiheitsrechte toleriert werden, was in unserem Staat leider zunehmend vorkommt, aber gerade nicht liberal ist.

        Im Übrigen ist es wichtig, zwischen Bürger- und Menschenrechten zu differenzieren. Erstere kommen nicht jedem zu, auch wenn viele Linke das gerne so hätten, während letztere tatsächlich jeder Mensch hat, auch wenn das einigen Rechten nicht gefällt. Identität und Tradition dürfen schließlich nicht staatlich verordnet werden, sondern jeder muss diese selbst herausbilden, auch wenn das oft ein mühsamer Prozess ist. Das Ergebnis ist dann besser und stabiler als ein erzwungener Konformismus.

    • So ist es, nur müssen wir uns Fragen, wer, also welche Funktionsträger können das umsetzen? Was wir dafür brauchen ist Fachkompetenz und keine Politiker.
      Das muss unseren Mitglieder eindeutig klargemacht werden..
      Unser Motto muss sein“der Wahlkampf 2017″ hat heute begonnen.

  14. Herr Dilger : „Mut zur Wahrheit“
    Weder haben Sie Mut, noch haben Sie es mit der Wahrheit.
    Sie sind feige, da Sie aus dem Hinterhalt agieren, sie diffamieren, machen Unterstellungen ohne Belege zu liefernund haben nicht den Mut ,
    vor die Delegierten zu treten und für Ihre Behauptungen gerade zu stehen.
    Sind Sie sicher, daß die AfD für Sie noch die politische Heimat sein kann ?

    • Ich agiere doch nicht aus dem Hinterhalt, sondern ganz offen auf diesem Blog. Herr Pretzell vermeidet hingegen öffentliche Festlegungen oder widerruft sie dann ganz schnell wieder wie sein Kandidatenversprechen, nicht mit den Tories zu kooperieren. Alle Aussagen hier sind mit meinem Namen gekennzeichnet, was man von vielen Angriffen aus dem Pretzelllager nicht behaupten kann. Wenn es sich nur um Gerüchte handelt, mache ich das kenntlich. Auf dem Parteitag hätte ich hingegen Herrn Pretzell maximal eine Frage stellen können, wobei die wesentlichen Punkte ohnehin gefragt und von ihm politikermäßig nichtssagend beantwortet wurden. Wenn Herr Pretzell seine Macht in der AfD weiter ausbaut und z. B. Herrn Kollegen Lucke stürzt, ist sie in der Tat nicht mehr meine Partei. Doch so weit sind wir noch nicht. „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch!“

      • Ich werde Sie zu gegebener Zeit an dieses Versprechen erinnern.
        Wollen wir auch ein paar Euros wetten, so wie Frau Forner?

      • Was für ein Versprechen meinen Sie (dass die AfD nicht mehr meine Partei ist, wenn Herr Pretzell Herrn Lucke stürzen sollte?), worauf wollen Sie genau wetten und worauf wettet Frau Forner?

    • @ Gunnar Witz(ig)mann: Na, Sie schießen ja hier aus vollen Rohren. Ich kann Ihnen versichern, dass die Kommentare von Herrn Dilger öffentlich zugänglich sind, insofern trifft Ihre Be-(Ver-)urteilung „aus dem Hinterhalt, diffamieren, Unterstellungen, ohne Belege zu liefern“, etc absolut nicht zu. Die Anhäufung von Ämtern und Funktionen in der AfD ist schwarz auf weiß belegt, dürfte auch Ihnen bekannt sein.
      Und mit Verlaub, ich glaube nicht, dass Sie das Urteilsvermögen besitzen, zu entscheiden oder infrage zu stellen, wessen politische Heimat die AfD sein kann oder sein soll; wenn Überhaupt, sollten Sie mal bei sich selbst damit anfangen.. Trotzdem danke für Ihren humoristischen Beitrag !

    • Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen: das ist Unfug! Wenn jemand mit offenem Visier antritt, dann ist das Hr. Dilger! Ich wüßte nicht, wer hier in NRW auch nur annähernd so offen und transparent seine Positionen in und zur AfD vertritt, obwohl das auf den ersten Blick aus taktischer Sicht nicht immer klug ist.

  15. Herr Professor Alexander Dilger, warum schreiben Sie in ihrem Block nicht einen Artikel über den […, AD] neuen Beisitzer im Landesvorstand. Das ist eine viel größere Katastrophe dass Herr Sven Tritschler jetzt als Beisitzer im Landesvorstand sitzt. Meine Hoffnung ist, dass Herr Marcus Pretzell diese Person so isoliert, dass er freiwillig wieder geht.

    Versteht nicht warum diese verdeckten Nationalisten es nicht bei solchen Parteien versuchen die ihren Ideologien entsprechen, davon gibt es genug in NRW.

    Ich wünsche mir, dass die AfD keine rechte Partei werden sollte, sondern eine Partei bleibt die Konservative Werte in der Ehtik und Familie vertritt und liberale Ansichten in der Wirtschaft, aus diesen Gründen hab ich diese Partei gewählt.

    Ihre Ansicht ist nicht ganz richtig, dass Olaf Henkel der einzige Liberale ist. Sie haben Ulrike Treberius aus SHW vergessen, sie ist einer der fähigsten Politikerinnen in der AfD. Ihr Landesverband ist als einziger bisher ohne Skandale und rechten Sprüchen ausgekommen.

    Mein Wunsch ist es, dass nächstes Jahr, wenn der Nachfolger von Konrad Adam gewählt wird, kein rechter sondern ein Liberaler als SprecRher gewählt wird. Persönlichkeiten, wie Prof. Michael Wüst oder Prof. Jörg Meuthen.

    Eine Partei mit rechtsgerichteter Ausrichtung brauch keiner, wir brauchen eine wirtschaftsliberale, wertkonserative Partei.

    • Wie rechts Herr Tritschler tatsächlich ist, kann ich zumindest bislang nicht beurteilen. Auf jeden Fall hatte sich Herr Pretzell mit ihm verbündet, wobei die Beisitzerwahl dann die wahren Kräfteverhältnisse zeigte: Herr Pretzell war sich nicht zu schade, Frau Garbracht vorzuschlagen, die aber nur 20 Stimmen erhielt im Gegensatz zu 83 im ersten Wahlgang für Herrn Tritschler. Freiwillig werden diese Herren auch nicht wieder gehen, da sie sich in der AfD mehr Erfolg erhoffen als außerhalb. Zumindest für Herrn Pretzell ist dieser Erfolg doch auch schon eingetreten, denn anderswo wäre er niemals MEP geworden.

      Frau Trebesius schätze ich persönlich sehr, doch politische Aussagen habe ich von ihr bislang kaum vernommen. Vielleicht war das eine kluge Taktik von ihr, um gewählt zu werden, doch langsam sollte sie aus der Deckung kommen. Die AfD braucht nicht nur, aber auch liberale Frontmänner und -frauen.

      • Diese klaren Worte begrüße ich, auch wenn ich selbst es noch etwas differenzierter sehe. Es sind nicht alle Positionen in der Mitte oder gar liberal, sondern es gibt natürlich ein weites Feld rechter Standpunkte, die längst nicht alle rechtsextrem sind. Von daher sind Wertkonservative rechts und sollten sich auch nicht anders verkaufen, wenngleich es auch noch andere rechte Positionen gibt, Ihre Gleichsetzung also nicht völlig korrekt ist. Bevor man Positionen verurteilt, sollte man diese auch erst einmal zur Kenntnis nehmen. Es lohnt auch, über die konkreten Inhalte zu diskutieren, die meistens viel differenzierter sind als die allgemeinen Zuschreibungen.

      • Herr Dilger, sicher ist es etwas vereinfachend, Es geht aber in ester Linie darum, die infame Gleichsetzung (von den Linken getragen und auf CDU und FDP übergegangen bzw. unterstützt) von rechts und rechtsradikal zu beenden! Das sollte eine wesentliche gesellschaftliche Aufgabe der AfD sein. So einer wie FJS (unabhängig von seinem persönlichen Charakter) sollte heute wieder Chancen in der Politik haben, die er akutell nicht hat.

      • Natürlich sind rechts und rechtsradikal oder gar rechtsextremistisch nicht dasselbe. Das setzt allerdings auch Bekennermut bei den Vertretern sehr konservativer bzw. rechter Positionen voraus, dass sie sich nicht alle selbst der Mitte zuordnen wollen. Jemand wie Herr Strauß hätte übrigens auch heute beste politische Chancen, wenn auch nicht unbedingt mit genau den gleichen Inhalten wie früher, die auch schon damals nicht in Stein gemeißelt waren.

    • @victor: Bist Du sicher, dass Du hier richtig bist? Wir sind hier nicht im Wunschkonzert! Scheinst ja keinen Durchblick zu haben. Wer hat wohl Tritschler befürwortet? Wer hat wohl zugunsten Pretzells nicht als Sprecher kandidiert? Wir haben jetzt zwei Fronten im Vorstand: Behrendt, Pühringer, Schmitz, Schön, Forner und Rosendahl auf der einen – Pretzell, Rust, Tritschler, Keith, Mieruch und Neppe auf der anderen. Jacobi ist nicht dafür bekannt, sich gern auf eine Seite zu schlagen, tendenziell steht er Pretzell/ Keith nah. Das ist eine 6:5 Situation…Es wird auf Jacobi ankommen…Im nahen Umfeld will Trauten auch noch mitmischen, um für die Landtagswahlen weit vorne auf der Liste zu landen. Ist Trauten für liberale Werte bekannt? Oder Neppe? Dass ich nicht lache! Das Kind liegt im Brunnen! Fragt sich nur, ob es nach dem nächsten Vorstand noch wiederbelebt werden kann.
      Trebesius ist eine…naja, ich sage nur so viel: Sie hat einen fähigen Sprecherkollegen und der wird das Ganze jetzt alleine machen. Wenn er klug ist, wird er sich für den nächsten BuVo aufbauen, Chancen hätte er. Und Wüst und Meuthen kennt kein Mensch. Noch nicht mal innerhalb NRWs geschweige denn, darüber hinaus. Und es braucht auch keine Wirtschaftswissenschaftler, es braucht Menschen mit Instinkt und der Fähigkeit des strategischen Denkens. Herr Dilger hat zwar strategisch gedacht, aber oft falsch!

      • Größtenteils stimme ich zu, würde aber gerne wissen, wo ich strategisch falsch gedacht haben soll. Offensichtlich habe ich meine poltischen Ziele für die Partei und auch mich selbst nicht erreicht, doch ich sehe keine strategischen Fehler, dafür leider viele taktische und operative. Ich habe z. B. oft den falschen Personen vertraut, mich an Absprachen gehalten, wo andere es nicht taten, oder ganz einfach vieles in diesem Blog offen angesprochen und damit Angriffsfläche geboten. Doch da ich auf Parteipolitik weder finanziell noch psychisch angewiesen bin, will ich mich da vielleicht gar nicht ändern.

    • selbst auf AfD – NRW FB wird die merkwürdige berufliche Wandlung des Herrn Tritschler aufgegriffen. Immerhin von einem Vorstandsmitglied des Stadtverbandes.

      Den Kölner Medien konnte man entnehmen, dass die AfD viele Mitglieder der Pro-Köln übernommen hat, ja diese sogar auf vorderen Plätzen der Wahlliste landeten. Nicht weiter überraschend hat Pro-Köln 3 Ratssitze verloren (die AfD hat nunmehr 3)

      Nach eigenen Angaben war Herr Tritschler zweimal der Wahlleiter der Kölner AfD. Beide Male war Köln Schlußlicht unter den Städten mit über 500.000 Einwohnern.(28 % unter diesem Durchschnitt).

      Es ist für mich der Beweis, dass man in der Afd Alles werden kann, noch nicht einmal Google wird bemüht, um sich zu informieren.

      • Ein Wahlkampfleiter ist nicht allein für das Ergebnis verantwortlich (wobei man auch die Rolle von Herr Keith einmal kritisch hinterfragen könnte). Außerdem habe ich gerade nachgerechnet, dass Köln ganz knapp vor Hannover liegt beim relativen Stimmenanteil der AfD bei der Europawahl. Dasselbe trifft auf NRW im Verhältnis zu Niedersachsen zu.

      • @ Herr Dilger,

        Hannover war zum Zeitpunkt der Statistikerstellung noch nicht angeben Quelle: http://www.afd-opr.info/europa-und-kommunalwahlen-2014/273-afd-ergebnisse-land-und-stadtkreise.html – und damals auch noch nicht beim Bundeswahlleiter.

        Natürlich ist ein Wahlkampfleiter nicht alleine für den Wahlerfolg verantwortlich, aber, wenn er sich damit bewirbt, dann sollte auch ein Erfolg damit verbunden sein?

        Meine Freundin war einmal überaus aktives AfD Mitglied in Köln, wir haben immer noch Kontakt zu mehreren Kölnern AfD Mitgliedern. Und die AfD hat sich mit dem Kölner Dr. Himmelreich doch schon eine nicht zu überbietende Schlappe geleistet. (Einfach mal 20 beliebige Kölner Mitglieder der ersten Monate befragen, die nicht dem Machtgefüge des Vorstandes angehören.

  16. Herr Pretzell wurde demokratisch vom Volk zum NRW Sprecher gewählt. Meiner persönlichen Meinung nach ist er ein blender erster Güte, aber ich bin kein Teil der Mehrheit. Wie oft hat unsere Partei in NRW Personaldinge schon demokratisch in den Sand gesetzt? Kompetenz und Durchführbarkeit sind für unsere Partei lebenswichtige Elemente. Werden diese Elemente von der Spitze abgezogen, frisst das Volk die Macher auf.

    • Na ja, Herr Pretzell wurde nicht „vom Volk“ gewählt, nicht einmal von den Mitgliedern, sondern von 126 Delegierten, was die absolute Mehrheit der Anwesenden war, aber auch nur ein knappes Drittel von allen Delegierten, weil viele zu Pfingsten nicht kamen. Jetzt soll er sich als Landessprecher beweisen. Hoffentlich ist er da kompetenter als als Kreissprecher, da er sonst wieder anderen die Schuld dafür geben wird, dass die AfD NRW nicht zur Landtags- und Bundestagswahl antritt.

    • Dieser alte Beitrag ist interessant und hat für das amerikanische Wahlsystem immer noch Gültigkeit. In Europa liegen die Verhältnisse jedoch anders und Herr Pretzell gehört eher zu den „Bossen“ bzw. „Parteibonzen“, die innerhalb der Parteien kämpfen und sich kaum um die Wähler außerhalb scheren.

  17. Sehr geeehrter Herr Dilger,

    ich finde es schade, dass Sie in Ihrem Blog Herrn Pretzell so diskreditieren.
    Sie hatten die Möglichkeit sich als Kandidat auf dem Landesparteitag als Sprecher aufzustellen zu lassen. Nur hat es leider im Vorfeld nicht geklappt, die nötigen Stimmen zu besorgen, damit Sie auch gewählt werden (siehe Stimmensammlung von Frau Konorza AfD-Bonn).
    Ich bitte Sie, hören Sie auf gewählte AfD-Vertreter so in Ihrem Blog anzugehen.
    Sie haben schon damals nach Ihrem Rücktritt vom Landessprechervorsitz NRW damalige Vorstandskollegen in Ihrem Blog diskreditiert.
    Sie sind für mich nicht mehr tragbar in einem Amt der AfD.

    Herzliche Grüße
    Ellenberger
    Rhein-Sieg-Kreis

    • Seien Sie beruhigt, ich habe gar kein Amt mehr in der AfD. Dass ich zu Herrn Pretzell nichts mehr bloggen werde, habe ich auch geschrieben. Zum Mut zur Wahrheit gehört es aber auch, unangenehme Wahrheiten nicht zu unterdrücken.

  18. Welchen Mitglied aus der AfD würden Sie gerne als Landessprecher sehen?

    Schade dass keiner der Gegenkandidaten es in die Stichwahl geschaffen haben.

    Meiner Meinung nach hat der Vorstand in NRW das unqualifzierteste Personal in ganz Deutschland, außer in Thüringen und Niedersachsen. Wie schaffen diese Leute an die Macht?

    • Beide Gegenkandidaten hätte ich für deutlich besser gehalten als den Gewählten. Vielleicht noch besser geeignete Personen wollten aus verschiedenen Gründen nicht kandidieren. Das ist auch bei weiteren Ämtern im Land ein großes Problem, denn letztlich ist es ein Haufen Arbeit, die nicht bezahlt wird, nicht einmal mit kostenlosem Dank, sondern vor allem mit Undank und Beleidigungen. Das tut sich kaum jemand aus reinem Idealismus an, doch auch die potentielle Bezahlung ist bei Einbezug des Risikos nicht sonderlich attraktiv. Die Diäten eines MEP entsprechen eher einem Lotteriegewinn als Leistungslohn.

  19. Also erst einmal würde ich von der Wortwahl her alle die Parteifreunde, die M. Pretzell auf dem Landsparteitag gewählt haben, nicht als „Pretzell und Kumpane“ bezeichen. 2. wenn man meint, etwas besser zu können, als andere, stellt man sich zur Wahl, stellt sich als die bessere Alternative dar und wird dann schlussendlich auch gewählt.

    • Ich schrieb „von Herrn Pretzell und seinen Kumpanen im Landesvorstand“, womit offensichtlich nicht die Delegierten gemeint waren, schon gar nicht jetzt in Bottrop. An Ihren Grundsatz unter 2. halten Sie sich doch selbst nicht. Danach dürfte nämlich niemand die Regierung und die etablierten Parteien kritisieren, die immerhin im Gegensatz zur AfD durch den und in den Bundestag gewählt wurden. Sie dürften sich auch bei keinem Dienstleister beschweren, wenn Sie nicht selbst dessen Job übernehmen wollten. Schließlich müssten Sie nach diesem Grundsatz einen eigenen, besseren Blog schreiben statt meinen zu kritisieren.

  20. Pingback: NRW-AfD wählt Marcus Pretzell | blu-News

  21. Pingback: Rutschgefahr bei der NRW-AfD | blu-News

  22. Da hat es doch noch früher geknallt, als Sie und ich vermuten konnten! Bin gespannt, wer sich Herrn Schmitz anschließt…

    • Es werden wohl noch mehr zurücktreten, was leider nur Herrn Pretzell nutzt. Aus meinem Vorstand sind vor mir nur vernünftige Leute zurückgetreten und leider nicht meine Gegner. Deshalb ist es auch so lächerlich, dass seine Anhänger sich hier so über jede Kritik an ihm aufregen. Er hat sich mit Wort und Tat bemüht, mich als Sprecher zu sabotieren. Ansonsten wäre ich noch zehn Monate im Amt.

  23. Letzlich schaden Sie alle hier mit Ihrem Geschwafel der Partei. Wenn ich schon sehe, wer sich hier alles versammelt… eine Riege von in ihrem Stolz gekränkter Männer.
    Die wahren Probleme der AfD liegen nicht in der Programmatik – die wurde von der Parteibasis abgestimmt, und sieht so aus, dass sich (eigentlich) sowohl Konservative, als auch Liberale darin wiederfinden.

    Das eigentliche Problem sind die Egomanen, die neben sich, und vor allem über sich, niemanden dulden können. Als eine Partei, in der es überdurchschnittlich viele Menschen gibt, die in ihrem Beruf viel erreicht haben und daher sehr von sich eingenommen sind, gibt es leider viele davon bei uns. Sie zähle ich dazu, Herr Dilger. Statt sich schmollend zurückzuziehen, sollten Sie sich lieber mit Ihrer Expertise zum Wohle der Partei einbringen – wozu Sie aber wohl nicht willens sind, wenn es nicht Sie sind, der den Ton angibt. Schade.

    • Ich habe nichts gegen die abgestimmt Programmatik. Herr Pretzell fühlt sich an diese und weitere Beschlüsse nicht gebunden. Dabei hat er in seinem ursprünglichen Beruf gar nichts erreicht, weshalb er es jetzt als Berufspolitiker versucht.

      Wie sollte ich denn Ihrer Meinung nach meine „Expertise zum Wohle der Partei einbringen“? Mit Herrn Burger als Sprecher war das angedacht, was er jedoch sehr schnell aufkündigte. Herr Pretzell wird keinesfalls mit mir zusammenarbeiten wollen. Herr Professor Lucke hat mich jetzt auch nicht gerade zu einer Kandidatur ermuntert oder mir andere Aufgaben angeboten. Von daher habe ich hier einfach die Ereignisse und meine Einschätzung des gestrigen Tages festgehalten. Schauen wir bei der nächsten Vorstandswahl nach, wie es sich entwickelt hat. Bis dahin mache ich andere Sachen.

      • Sehen Sie, Herr Dilger: Sie fühlen sich, wie viele andere auch, zu Höherem berufen. Die Arbeit in den Kreis- bzw. Stadtverbänden scheint unter ihrem Niveau zu sein. Für Sie muss es die ganz große Bühne sein; wenn Sie nicht Herr Professor Lucke persönlich bittet, rühren Sie keinen Finger.

        Verstehen Sie, wenn einfache Mitglieder wie ich für Ihre Haltung kein Verständnis aufbringen können?

      • Nein, das verstehe ich nicht, da ich natürlich auch in meinem Kreis und in anderen Kreisen sehr viel getan habe. Es ist durchaus möglich, auch wenn es mangels öffentlicher Dokumentation durch Herrn Pretzell nicht nachweisbar ist, dass ich ganz ohne Amt und Mandat mehr Wahlkampf als er gemacht habe. Es muss nicht unbedingt Herr Professor Lucke mich anrufen, das kann auch ein Kreissprecher tun.

  24. Der WDR berichtet erstaunlich sachlich, ja beinahe wohlwollend:

    http://www1.wdr.de/themen/politik/afdparteitag108.html

    Das unten angeführte Zitat von Herrn Pretzell kann viel bedeuten. Auf mich wirkt es allerdings – wenn auch eher zwischen den Zeilen – so, als wolle jemand gern selbst bestimmen, wo es lang geht, und zwar nicht unbedingt im Einklang mit Prof. Lucke. Das wäre ja nichts Neues.

    „Wir müssen uns insgesamt personell viel breiter aufstellen. Wir haben bisher in der Außendarstellung vor allem Lucke und Henkel. Damit kann man nicht zu einer Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen antreten. Ich glaube aber auch, dass wir als Partei in Nordrhein-Westfalen viel mehr Potential haben und das ist bisher eben noch ungehoben. Und da brauchen wir Köpfe und insofern fängt die Arbeit heute an.“

    • Er meint nur einen einzigen Kopf, seinen eigenen. Seiner Gefolgschaft werden dafür Posten versprochen, die sich bei diesem Ansatz aber gar nicht ergeben werden, jedenfalls nicht im Düsseldorfer Landtag.

    • Alles was ich bisher von Hr. Pretzell gesehen habe (das ist zugegeben nicht viel und daher ist meine Meinung natürlich sehr subjektiv) war bei näherer Betrachtung konsequent auf seine persönlichen Interessen ausgerichtet und nicht auf die Sache. Ich sehe keine Indizien, warum es jetzt anders sein sollte.

      Keine Vorstellung habe ich, wie man MEP und Landessprecher zeitlich und inhaltlich unter einen Hut bekommen kann und gleichzeitig die Aufgaben, für die man gewählt wurde, erfüllen kann. Insbesondere ohne Erfahrung auf diesen Posten.

      Aber Hr. Pretzell hat jetzt die Chance, das Gegenteil zu beweisen. Denn liefern muss er ab sofort!

      „Köpfe“ können da sehr nützlich sein – in jeder Hinsicht.

  25. Herr Dilger, was ich in Ihrem Blog vermisse, ist ein bisschen Selbstkritik. Sie sind als Landesvorstand und als Europakandidat gescheitert und schuld daran ist einzig und allein Marcus Pretzell. Das wirkt erst einmal nicht so besonders überzeugend. Haben Sie denn aber auch wirklich gar nichts falsch gemacht? Haben Sie nicht vielleicht Marcus Pretzell sogar den Weg geebnet – ungewollt natürlich?

    Genauso Bernd Lucke. Der vorletzte Landeschef Burger hat wegen Luckes autoritärem Gehabe die Sachen geschmissen. Ich habe (bisher) keine weiteren Infos, was da intern gelaufen ist, aber offensichtlich ging es nicht um liberal versus konservativ versus Protestler, sondern um Führungsstil und um die Fähigkeit, auch verschiedene Herangehensweisen integrieren zu können. Das ist aber die erste und vornehmste Aufgabe eines Parteivorsitzenden.

    Im Endeffekt war Herr Lucke der beste Wahlhelfer für Marcus Pretzell.

    Der verbliebene Landesvorstand spielte bestenfalls zwei Ligen unterhalb von Herrn Pretzell. Von daher überrascht mich, dass sie überrascht über Herrn Pretzells Erfolg sind. (Da hatte ich dann doch wohl bessere Infos.)

    Natürlich ist es in unserer gegenwärtigen Situation möglich und auch notwendig sowohl Bürgerliche als auch Protestler zusammenzuführen. Denn unsere soziale Marktwirtschaft ist zu einem System des Bankensozialismus pervertiert. Das führt auch früher Bürgerliche in eine Protesthaltung.

    Ich glaube Herr Pretzell hat dieses politische Lage richtig erkannt und ist heute gewillt, integrierend statt polarisierend zu wirken. Ob ihm dies gelingt, weiß ich natürlich nicht. Nachdem aber die Liberalen an ihrem eigenen Starrsinn gescheitert sind, ist er die gegenwärtig einzige Chance auch für Liberale.

    • Wie kommen Sie darauf, dass ich Herrn Pretzell die Schuld dafür geben würde, dass er erfolgreich ist? Sie sollten schon etwas genauer lesen. Dass Herr Lucke sein bester Wahlhelfer war, sehe ich allerdings auch so, sogar gleich mehrfach. Trotzdem hatte ich erwartet, dass Herr Pretzell im ersten Wahlgang nur eine relative Mehrheit gewinnen und dann im zweiten Wahlgang verlieren würde.

      Was Herrn Burger getrieben hat, erst mit Unterstützung von Herrn Lucke als Landessprecher zu kandidieren und dann kurze Zeit später aus nichtigem Anlass seinetwegen wieder hinzuschmießen und auszutreten, weiß ich nicht. Vielleicht hatte er Illusionen darüber, was man als Landessprecher wie erreichen kann.

      Es ist natürlich möglich, bürgerliche Wähler und Protestwähler gleichzeitig zu gewinnen. Bei den Mitgliedern und Funktionären ist eine solche Integration viel schwieriger. Herr Pretzell versucht erst gar keine Integration. Ihn begünstigt, dass seine Gegner nicht so kampfeslustig sind, während seine Leute sich schon über diesen harmlosen Blogbeitrag unverhältnismäßig aufregen. Herr Schmitz ist einfach zurückgetreten, statt ihm das Leben im Vorstand zur Hölle zu machen, so wie er und andere es in meinem Vorstand versuchten. Jedenfalls ist Herr Pretzell keine Chance für die Liberalen. Wir sind trotzdem noch in der AfD, nicht seinetwegen.

      • „Wie kommen Sie darauf, dass ich Herrn Pretzell die Schuld dafür geben würde, dass er erfolgreich ist?“ – Naja, ich weiß nur das über Sie, was in Ihrem Blog steht. Vielleicht (oder wahrscheinlich) haben Sie sich privat schon sehr viele Gedanken über Ihr Scheitern gemacht. Da Sie diese aber nicht hier im Blog kommuniziert haben (was natürlich Ihr vollkommenes Recht ist), weiß ich darüber nichts. Als ziemlich regelmäßiger Leser Ihres Blogs komme ich mir aber so vor wie der Zuschauer einer Fernsehserie, bei der eine wichtige Folge fehlt und bei der es darum schwer ist, wieder hineinzufinden und man darum immer wieder herumrätselt, was denn da eigentlich zwischenzeitlich genau geschehen ist.

      • Sie hatten geschrieben: „Sie sind als Landesvorstand und als Europakandidat gescheitert und schuld daran ist einzig und allein Marcus Pretzell.“ Wo haben Sie das in meinem Blog gelesen? Ich kann jede meiner Aussagen hier verteidigen (oder ziehe sie zurück), aber nicht, was ich gar nicht geschrieben habe.

        Welche Folge fehlt Ihnen denn in der Serie? Ich habe, wenn auch nicht mit jedem Detail, begründet, warum ich als Landessprecher zurückgetreten bin. Ich habe auch dargelegt, wie ich in Aschaffenburg und Berlin nicht gewählt wurde. Nun habe ich die Sprecherwahl von Herrn Pretzell kommentiert, was vielen schon viel zu viel ist. Also was wollen Sie noch wissen?

  26. Lieber Herr Prof. Dr. Dilger,

    warum haben Sie Ihre in Teilen sicherlich berechtigte Kritik an Herrn Pretzell nicht auf dem Landesparteitag (z. B. im Rahmen kritischer Fragen während der Fragerunden) geäußert statt diese hier zu veröffentlichen?

    Ist es fair, aus Ihren bisherigen Erfahrungen mit Herrn Pretzell Schlüsse über dessen künftige Arbeitsergebnisse zu ziehen („vermutlich macht er es schlecht“)? Ist das nicht das „Waschen schmutziger Wäsche“, von dem Herr Dr. Behrendt am Samstag noch zu Recht eindringlich und mit Erfolg abgeraten hatte? Wäre es für Sie als überzeugten Demokraten nicht angemessener, Herrn Pretzell am Ergebnis seiner künftigen Arbeit bei der nächsten Wahl des Landessprechers zu messen, statt seine künftige Arbeit („Nebenjob“, „mit links erledigen“… )vorzuverurteilen? Haben Sie es wirklich nötig, Herrn Pretzell, der erst im Frühjahr 2014 zum EU-Kandidaten nominiert wurde, als „Berufspolitiker“ zu stigmatisieren?

    Herr Pretzell hat mich als Kandidat ebenso wenig überzeugt wie Sie das als solcher getan hätten.

    Fragen Sie sich doch bitte mal selbstkritisch:

    1. Welche inhaltlichen Impulse haben Sie in Ihrer Funktion als Landessprecher der Partei gegeben? Mir jedenfalls sind keine bekannt..

    2. Warum war der Landesvorstand zum Ende Ihrer Amtszeit tief zerstritten, scheint er jetzt aber nach der ruhigen Führung durch Herrn Dr. Behrendt befriedet?

    3. Welchen Zwecken dient dieser Blog? Der Vermittlung der politischen Botschaft der AfD oder dem Ausbau einer „Dilger-Fangemeinde“?

    Wenn es Ihnen um die Politik und Köpfe der AfD geht: Warum thematisieren Sie Ihre Kritik dann nicht in den Parteigremien statt hier auf einer öffentlichen Plattform?

    Diskussionen um die besten Thesen und Personen sollten stattfinden – aber bitte parteiintern. Dem potentiellen Wähler sollten wir unsere Parteiprogrammatik näher bringen, diese mit ihm diskutieren und ihn zur Teilnahme an der innerparteilichen Diskussion einladen. Kurzum: Die Programmatik sollte im Vordergrund stehen, nicht die Befindlichkeiten irgendeiner Person!

    Laut Ihren obigen Ausführungen ist die Landespartei objektiv gespalten. Gespalten wird sie – wenn überhaupt – durch Blogs wie diesen!

    Nachdenkliche Pfingsttage wünschr Ihnen ein Mitglied Ihres Bezirksverbandes

    K. H.

    • Die Kritikpunkte wurden alle in der Fragerunde vorgebracht und von Herrn Pretzell abgetan. Wann ist denn Ihrer Ansicht nach der richtige Zeitpunkt für Kritik? Im Wahlkampf muss man sich zurückhalten und die tägliche Vorstandsarbeit möchte ich auch nicht stören. Also ist doch genau jetzt der richtige Moment, wobei es meines Wissens nach keinen zweiten Blog wie diesen im Umfeld der AfD gibt. Im Übrigen schreibe ich doch explizit, dass seine Vorstandsarbeit bei der nächsten Vorstandswahl zu beurteilen sein wird. Warum halten Sie „Berufspolitiker“ für ein Stigma, zumal Herr Pretzell jetzt objektiv einer ist?

      Was Ihre konkreten Fragen angeht: 1. Am Anfang war viel Aufbauarbeit zu leisten, dann eine Landesliste zur Bundestagswahl aufzustellen und gegen viele Widerstände zu verteidigen (dagegen wäre eine Kommunalwahlliste in Bielefeld ein Klacks gewesen) und Bundestagswahlkampf zu führen. Außerdem habe ich das Bundestagswahlprogramm vertreten und musste noch andere verteidigen, die das nicht taten. Eigene Programmatik war da nicht vordringlich, doch ich habe klar ein liberal-konservatives Profil auf dem Boden des Grundgesetzes vertreten.

      2. Wie kommen Sie darauf, dass der Landesvorstand jetzt befriedet ist? Erst gestern wurde Herr Pretzell gewählt, schon heute sieht sich Herr Schmitz zum Rücktritt genötigt. Wenn schon ein Pretzell allein zu solchen Reaktionen führt, können Sie sich vielleicht vorstellen, wie er zusammen mit den Herren Renner und Balke gewirkt hat.

      3. Lesen Sie einfach ‚Blog ist ein Jahr alt‘ und ‚Blog-Start‘.

      Ich habe hier auch schon oft herausgestellt, dass es keine rein parteiinternen Diskussionen gibt. Parteitage sind z. B. öffentlich mit Medienvertretern. Sie können gerne einen eigenen Blog zur Parteiprogrammatik betreiben.

      • Das ist ja richtig und hält uns alle trotz aller Differenzen zusammen in der AfD. Trotzdem sollte man gelegentlich auch einmal über den besten Weg und geeignete Vorstände diskutieren. Das schult dann auch fürs Überzeugen von Wählern.

  27. Herr sundowner. Schauen sie sich mal die Blockparteien an. 98% unserer Parlamentarier dürfen keine Interviews mehr geben. Öffentliche statements im Internet werden zu Todsünden. Geheime Absprachen, verschwörende Gesten, der Wähler soll ja nichts mitkriegen. Diese Zeiten sind generationenmäßig überholt, allein der Übergang bleibt schwierig, weil die Pöstchenhaltung immer noch höchste Priorität hat. Für ein Kreuzchen werden mir die Füße geleckt, aber nur für kurze Zeit. Was denken sie sich, wieviele das satt haben.Hier Einblicke erhalten, erhöhen das pseudoelitäre Unvermögen in einer Weise, die irgendwann mal Gerechtigkeit erkennen läßt.

  28. Ich muss hier widersprechen. Die Gründe für Herrn Schmitz Rücktritt sind anderer Natur und nicht der Wahl Pretzells zuzuordnen. Vermutlich spielt hier eher sein schlechtes Abschneiden bei der Wahl zum Sprecher eine Rolle. Immerhin ist eine Anzahl von lediglich 52 Delegiertenstimmen nicht unbedingt ein Vertrauensbeweis für ein Mitglied des Landesvorstandes.

    • Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet Sie das schreiben. Denn natürlich gibt es einen unmittelbaren Zusammenhang mit der Wahl, aber auch mit Ihnen. Jedenfalls bedauere ich den Rück- und Austritt von Herrn Schmitz. Er hätte besser weiter im Vorstand und in der AfD gekämpft.

      Ich rufe alle Mitglieder dazu auf, jetzt nicht auszutreten oder sich zumindest vorher bei mir zu melden, damit ich Austrittswillige umstimmen kann.

      • Herr Schmitz hat seinen Amtsverzicht und seinen Austritt angekündigt (Vielleicht -und aus meiner Sicht hoffentlich- überlegt er es sich noch einmal bevor er das auch schriftlich erklärt.) – nicht wegen seines Wahlergebnisses vom Samstag, sondern wegen der Dinge, die sich am Sonntag zwischen ca. 16 und 17 Uhr beim LPT in Bottrop abgespielt haben.

        Dafür tragen einzig und allein Herr Trauten, sein Rechtsbeistand und deren gut organisiertes (und im Gegensatz zu vielen Delegierten auch am Sonntagnachmittag noch ausharrendes) Gefolge die Verantwortung. Herr Trauten hätte auch sich selbst mehr geholfen, wenn er seine Freunde von der Antragstellung abgehalten hätte. Nach dem überflüssigen und (mal sehr, sehr zurückhaltend bewertet) „nicht besonders glücklichem“ Eintrag auf seiner Facebookseite war dieser Antrag, und das was daraus entstanden ist, der nächste und WESENTLICH GRÖSSERE Fehler von Herrn Trauten.

        Die Aggressivität und der Hass gegen Delegierte die eine andere Meinung vertraten oder das Thema / den Antrag lediglich nicht auf dem LPT behandeln wollten (weil es/er dort nicht hingehört), die Aggressivität und der Hass gegen andere, mit der eine letztlich nur vermeintliche Mehrheit gefeiert wurde, waren nicht weit entfernt von der Aggressivität und dem Hass, die Herr Trauten zu recht im Umgang von Linken und Antifa mit der AfD beklagt. Ich weiß nicht, ob das den Leuten, die am Sonntagnachmittag in Bottrop so aufgetreten sind, überhaupt klar ist. Sie hätten sich einmal selbst im Spiegel betrachten müssen.

        Ihnen sollte zu denken geben, dass nach diesem „Auftritt“ (neben Herrn Schmitz) selbst ein so besonnener und ausgleichender Mann wie Herr Dr. Behrendt geschockt war und überlegt, zumindest von seinem Vorstandsamt zurückzutreten. Ich hoffe nicht, dass seine Worte möglicherweise sogar so zu interpretieren waren, dass er sogar einen Parteiaustritt in Erwägung zieht. Ich fordere Herrn Dr. Behrendt (und die anderen Vorstandsmitglieder, die ähnlich geschockt waren) auf, beides nicht zu tun und diesen Leuten nicht das Feld zu überlassen. Das wäre das Ende der AfD in NRW.

        Diese Leute sollten sich klar darüber sein, dass nicht sie und ihre Wählergruppe die 7 Prozent bundesweit bei der Europawahl geholt haben, sondern der allergrößte Teil dieser 7 Prozent ist Wählern zu verdanken, die seriöse und vertrauenswürdige Leute wie Herrn Behrendt, Herrn Henkel oder Herrn Lucke live oder im Fernsehen gesehen haben und mit ihrer Stimme darauf vertraut haben, dass die AfD zumindest mehrheitlich aus Leuten wie den Genannten besteht.

      • Ich war nicht dabei, doch eine reine Rück- und Austrittsankündigung muss nicht vollzogen werden und selbst eine mündlich ausgesprochene Rück- und Austrittserklärung ist ohne schriftliche Bestätigung oder zumindest eindeutige Erklärung zu Protokoll nicht wirksam. Von daher habe ich Herrn Schmitz gebeten, Rück- und Austritt noch einmal zu überdenken, was natürlich auch für Herrn Dr. Behrendt und die übrigen vernünftigen Vorstandsmitglieder gilt. Vielleicht kippt die AfD viel schneller als befürchtet, aber hoffentlich rüttelt die jüngsten Ereignisse jetzt so manchen auf.

    • Lieber Marco,

      hier muss ich Dir leider sehr deutlich widersprechen. Ich habe mit Hans Werner ausführlich gesprochen, das Abschneiden bei der Wahl war absolut kein Grund hinsichtlich des Rückzuges. Die Wahl von Herrn P. jedoch ist sicherlich ein Baustein für diese Entscheidung, zeigt sich doch den deutlichen Ruck der Partei in eine Richtung. Der anschließende Antrag war dann der Tropfen zuviel, zeigt es doch welche Kräfte hier zum Teil arbeiten. Insofern bitte keine Spekulationen verbreiten, wenn man nicht mit den Personen spricht bzw. gesicherte Informationen hat.

      • Herr Trauten führt hier doch nur eine Propagandaschlacht fort. Das nennt man übrigens Nachtreten: Wenn jemand schon am Boden liegt und verloren hat, ihn noch einmal zu attakieren. Dagegen sind meine Spitzen hier gegen Herrn Pretzell kein Nachtreten, da er nicht am Boden liegt, sondern gewonnen hat. Eine kritische Betrachtung der Mächtigen ist entscheidend für die Demokratie und dafür braucht man Meinungsfreiheit, nicht zum Rumhacken auf Schwächeren.

  29. Spätestens mit der Wahl von Pretzell zum Landesvorsitzenden NRW, ist diese AfD nicht mehr die vom Gründungsparteitag im April 2013. Die AfD ist mittlerweile so meilenweit weg von liberaler Programmatik, wie der Mond von der Erde. Nun fallen wohl schon bald in den Landesfachausschüssen der AfD auch noch programmatische Beschlüsse, die irgendwann in die Programmatik der AfD Einzug halten werden (müssen). Dazu hat der Landesparteitag NRW ja auch die Bildung von Landesfachausschüssen beschlossen, wobei sich der Landesvorstand NRW weitreichende Rechte bei der personellen Besetzung sicherte. Es wird nicht lange dauern, dann wird NRW auf volle programmatische Konfrontation mit der Bundespartei zusteuern.

    Die AfD treibt nach meiner Beobachtung unverändert wie eine schwabbelnde Masse im Meinungsmeer. Da locken sagenhafte Mandate ohne die großen Mühen innerparteilicher Tretmühlen und Hamsterräder, da können lebenslang einschlägig beruflich konditionierte Bequatscher mittelgebildeten Delegierten den übelsten Unsinn verkaufen, da wird mal schnell die gute Idee der AfD für die lockende Karriere über Bord geworfen, da werden gute und gebildete Leute weggebissen und da tragen eine viel zu große Zahl von Lebensgescheiterten ihre ganz persönliche Protesthaltung gegen Staat und Gesellschaft in Form von Fundamentalopposition mit in die Partei, wo sie sich, mit kleinen Ämtern ausgestattet, rächen können an Irgendwelchen „da oben“. Und da sind dann diejenigen, die in anderen Parteien mangels Statur und Können ohne Chance waren, aber als gewiefte Verkäufer in der AfD ihre Chance auf mühearmes Einkommen in einem Mandat witterten.

    Die AfD wurde so schon vor der Bundestagswahl 2013 zu einem Eldorado für Glücksritter. Wie sagte mir ein AfD-Mitglied, ehemaliger Zeitsoldat auf 4 Jahre, der nicht weiter übernommen wurde, danach arbeitslos wurde, vom Arbeitsamt in die Zeitarbeit vermittelt wurde, heute im Schichtbetrieb für 1600 Euro am Fließband steht und ansonsten durch keinerlei intellektuelle Leistung, dafür aber durch eine Steuerstraftat auffiel: „Ich habe ein Ziel. Ich will Landtagsabgeordneter werden.“ Mittlerweile ist er stv. Kreisvorsitzender und Schatzmeister einer AfD-Gliederung. Und seine Chancen sind gar nicht so schlecht für eine weitere Karriere. Das ist eine typische AfD-Story, während die wirklich guten und gebildeten Leute der AfD in einem permanenten Abwehrkampf gegen Verschwörungstheorien, Neid, Gier, gegenseitigen Haß und den Folgen irrationaler Ängste vor Ansehensverlust kleiner Möchtegerne stehen, die nichts im Leben haben, außer ihr kleines AfD-Amt. Leute, das kann es doch nicht sein!

    • Leider ist es zumindest teilweise so. Doch kann man schlecht bisherigen Versagern vorwerfen, dass sie nun erfolgreich sind, sondern muss analysieren, warum das so ist. Ich denke, dass für die vernünftigen Mitglieder die Opportunitätskosten höher und die Frustrationstoleranz geringer sind. Trotzdem sollten wir zusammenhalten und nicht wie Sie einfach zur FDP wechseln, wo jetzt eine andere Art von Versagern das Sagen hat.

    • Diese Art von Egoismus meine ich.
      Leute wie Sie halten sich für bessere Menschen, und schauen auf andere herab. Wenn nicht sofort alle Ihren überlegenen Intellekt begreifen und nach Ihrer Pfeife tanzen – gar jemanden über Sie stellen, den Sie für weniger gebildet halten – schmeißen Sie wie ein kleines trotziges Kind das Handtuch.

      Leute wie Sie braucht man in keiner Partei.

      Obwohl; in der Klientelpartei FDP befinden Sie sich mit Ihrer Arroganz in bester Gesellschaft. Steht zu hoffen, dass noch mehr Leute wie Sie aus der AfD aus- und in die FDP eintreten, dann kommt die FDP nämlich definitiv nie wieder.

    • Sehr geehrter Herr Heine,

      was Sie hier beschreiben („gewiefte Verkäufer“, „Glücksritter“, usw.) ist nur teilweise ein spezielles Problem der AfD, sondern der Parteien oder Politik an sich. Analysieren Sie doch mal das FDP-Führungspersonal der letzten Jahre in dieser Hinsicht. Wie viele von denen sind durch intellektuelle Leistungen aufgefallen?

      Und im bürgerlichen Leben „gescheiterte“ Existenzen findet man auch bei den Grünen beispielsweise zuhauf.

      Ich finde, wie Sie über einen Ihrer ehemaligen AfD-Kollegen, der immerhin sein Lebensunterhalt mit harter Arbeit selbst verdient, herziehen, spricht nicht besonders für Ihren Charakter. Nur gut, dass Sie jetzt wieder die gescheiterte Klientel-Partei FDP bereichern können.

      Die AfD sollte nicht nur ein Elitenprojekt (oder deren, die sich dafür halten), sondern auch eines der „kleinen Leute“ sein, die auch in der Partei ihre Vertretung haben sollten. Nicht an jeder Stelle werden geistige Überflieger benötigt, an vielen Stellen muss man einfach nur anpacken können.

      Dass die AfD trotz all der internen Schwierigkeiten trotzdem diesen Erfolg hat, spricht nach meiner Ansicht für einen großen Wunsch einer insgesamt sicherlich noch viel größeren Wählergruppe (als 7%) ihren diesbezüglichen Willen auszudrücken. Da kann die FDP natürlich neidisch werden.

      Chufu

      • Richtig, es ist ein allgemeines Partei- und Politikproblem, welches nur gerade bei der AfD besonders auffällt. Die Spitzenpolitiker der Grünen sind größtenteils im bürgerlichen Leben gescheitert, während die heutigen FDP-Vorturner gleich in die Politik einstiegen ohne langen Umweg über einen richtigen Beruf. Auch Frau Merkel war keine begnadete Physikerin, sondern FDJ-Apparatschik. Die AfD ist letztes Jahr angetreten, auch das anders und besser zu machen, was leider in kürzester Zeit gescheitert ist. Es gibt leider Funktionslogiken der Politik oder sogar der Gesellschaft allgemein, die sich nicht einfach beiseite wischen lassen. Entweder muss man stets aktiv dagegen ankämpfen, was auf Dauer zu mühsam ist und misslingt, oder an den Funktionsbedingungen selbst ansetzen. Im Übrigen wurde die AfD allein wegen Herrn Lucke und jetzt vielleicht noch etwas wegen Herrn Henkel gewählt, nicht wegen der vielen Pleitiers und Arbeitslosen dahinter, die außerhalb der Partei ohnehin keiner kennt.

      • Lieber Herr Dilger, meine Antwort auf Ihre Einlassung von 10:47 Uhr:

        Ich stimme Ihnen zu, bis auf den letzten Satz.

        Ich sehe den Einfluss sämtlicher AfD-Amtsträger auf das Wahlergebnis bislang als relativ gering an. Unsere Protestwähler haben wohl ein klares Bild vor Augen, warum sei uns ihre Stimmen geben. An Personen orientiert man sich mit Sicherheit kaum.

        Im Gegenteil, ich habe oft gehört, dass Herr Lucke unabhängig vom Inhalt seiner Äußerungen eher nicht so ankommt (man moniert: besserwisserischer Stil der Redeführung, Tonlage der Stimme, Gesamterscheinung – wirkt nicht so auf Frauen, ….).

        So würde ich zusammenfassend formulieren: unabhängig von Lucke und trotz Henkel.

        Chufu

      • Das mag auf die Protestwähler zutreffen, aber nicht auf die bürgerlichen Wähler, die nach allen Umfragen und Wahlanalysen die große Mehrheit der AfD-Wähler stellen. Diesen haben die Professoren an der Spitze hinreichend Sicherheit vermittelt, dass es sich eben nicht um eine durchgeknallte Protestpartei handelt. Ohne seriöse Parteiführung endet die AfD wie die Piraten, nur mit umgekehrtem Vorzeichen.

      • „Auch Frau Merkel war keine begnadete Physikerin, sondern FDJ-Apparatschik.“

        Also Herr Dilger, was soll denn nun jetzt diese Aussage? Sind sie etwa ein Physiker und können berufliche Leistungen von Frau Merkel bewerten?
        Genauso könnte man doch über Sie sagen, dass Sie kein begnadeter Ökonom sind, sondern ein (ehemaliger) AfD-Apparatchik. Oder werden Sie im Moment für den Nobelpreis gehandelt?

        Und was das Engagement von Frau Merkel bei der FDJ angeht, sollte jemand, der niemals in einer Diktatur gelebt hat (Sie sind doch ein Westdeutscher, oder?), sich mit dem Urteil zurückhalten. Da gehen die meisten Kompromisse ein, denn man will ja leben. Erst man Sie vor die Wahl stellt entweder ihren gutdotierten Professorenposten aufzugeben oder aus der AfD auszutreten, wissen wir, wie Sie reagieren würden. Ich würde es Ihnen jedenfalls nicht zum Vorwurf machen, wenn Sie sich für den Posten und gegen die AfD entscheiden – Sie haben ja Familie.
        Frau Merkel jedenfalls ist niemals der SED beigetreten – in der DDR eine Voraussetzung für eine Karriere, auch eine wissenschaftliche.

      • Zwar bin ich kein Physiker, aber Wissenschaftler, so dass ich Lebensläufe und Publikationsverzeichnisse zu lesen vermag. Natürlich kann ich nicht beurteilen, was Frau Merkel noch alles in der Wissenschaft hätte leisten können, wenn die Mauer später gefallen wäre, doch immerhin war sie da auch schon 35 Jahre alt. Auf jeden Fall hätte sich Frau Merkel nicht stark in der FDJ engagieren müssen, schon gar nicht für „Agitation und Propaganda“. Eine SED-Mitgliedschaft war nur für bestimmte DDR-Karrieren Voraussetzung, für andere, gerade in der Fachwissenschaft statt Wissenschaftsverwaltung, hingegen nicht.

        Dass nur Nobelpreisträger gute Wissenschaftler wären, ist eine völlig laienhafte Vorstellung. Natürlich würde ich sofort aus der AfD austreten, wenn diese meine Verbeamtung in Gefahr bringen sollte. Leider ist das gar kein völlig hypothetisches Szenario mehr. Dabei geht es gar nicht primär ums Geld, sondern um mein Eintreten für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung. Sollte diese selbst abgeschafft werden, wandere ich aus, obwohl mich das meine Stelle kostet. Von daher ist Frau Merkel aus DDR-Sicht auch gar nicht vorzuwerfen, dass sie sich für das damalige System engagiert hat. Ob sie das heute zu einer Musterdemokratin macht, ist eine andere Frage.

    • Ein dicker Grund, dagegenzuhalten. Wer ein Problem erkennt und nichts dagegen unternimmt, ist selbst Teil des Problems. Oder: Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Mit Unkerei, pessimistischen Prognosen und beleidigtem Rückzug überlässt man den drei Sargnägeln das Feld: Karrieristen, Wichtigtuern und selbsternannten Kapitänen mit Rechtsdrall.

      Das Wahlergebnis in NRW ist aber kein Grund zur Resignation. Sicher gab es etliche Überzeugungswähler bzw. eine Fangemeinde. Sie waren vermutlich vollzählig anwesen. Viele andere Mitglieder aber nicht. Dann gibt es sicher auch Leute, die sich von gewissen Darstellungskünsten so beeindrucken, dass sie vergessen, Fragen zu stellen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass das Gros der NRW-Mitglieder eine Richtungsänderung der Partei tolerieren würde.

      Mag sein, dass es irgendwann zur Spaltung kommt. Dabei hat die Lucke-Linie eine große Chance, weil sie unideologisch ist und auf Vernunft setzt. Mit bullerigem, ressentimentgeladenen Hurra-Patriotismus erreicht niemand etwas. Wohl aber mit einer natürlichen und selbstbewussten Rückbesinnung auf unsere Werte, mit der Pflege unserer Wurzeln und Bildung sowie der Wertschätzung von Eltern, die sich um ihre Kinder kümmern möchten.

      • Sehr geehrter Herr Noack,

        was Sie mit Ressentiments abtun, ist nur das ungeschönte Benennen und Erkennen von Realität und der Wille zur identitäten Selbstbehauptung. Beide Fähigkeiten scheinen heute vielen Deutschen abhanden gekommen.

        Mein Eindruck verstärkt sich, dass Konservative zu einem Gutteil gewillt sind, der Realität ins Auge zu sehen als mancher Liberaler oder Sozialist. Der eine wie der andere der Letzteren hängt doch utopischen Idealen an.

        Chufu

      • Nicht nur die Ideale, sondern auch die Sicht auf die Realität hängen zumindest teilweise von der politischen Ausrichtung ab. Natürlich finden Sie Ihre Realitätssicht richtiger, sonst hätten Sie sie nicht. Ich würde jedoch auch da eine möglichst nüchterne und wissenschaftliche Betrachtungsweise bevorzugen.

      • Lieber Herr Prof. Dilger,

        das mit wissenschaftliche Betrachtungsweise klingt erst mal gut, der reine Rationalismus funktioniert aber nicht. Entscheidend ist doch das Geistige, das Subjektive, das Gefühl und die Hingabe, gerade in der Politik.

        Chufu

      • Die (meisten) Wissenschaft sind nicht rein rationalistisch, sondern vor allem auch empiristisch. Gefühle spielen jedoch als wissenschaftliche Erkenntnismethode kaum eine Rolle (dagegen durchaus als Erkenntnisgegenstand). In der Politik ist das natürlich anders, zumal es dort nicht vorrangig um Erkenntnisse geht, sondern um Macht und kollektives Handeln.

      • @Snofru Chufu: „Was Sie mit Ressentiments abtun, ist nur das ungeschönte Benennen und Erkennen von Realität und der Wille zur identitäten Selbstbehauptung. Beide Fähigkeiten scheinen heute vielen Deutschen abhanden gekommen.“

        Ich kann sehr wohl unterscheiden zwischen Erkennen/Benennen der Realität sowie identitärer Selbstbehauptung einerseits und dumpfen Ressentiments andererseits. Die Forderung von klaren Regeln, nach denen Einwanderung, Bleiberecht, Asyl und Einbürgerung zu erfolgen haben, ist mehr als berechtigt. Aber dazu muss man sich nicht mit z.B. Herrn Wilders gemein machen, der seine tiefe Abneigung, um nicht zu sagen Abscheu vor allem Nichtblonden kaum verbergen kann.
        Die viel gepriesenen abendländischen Wurzeln zu pflegen, heißt nicht, einen großen Schrebergarten anzulegen und alles als Unkraut zu betrachten, was man nicht selbst gezogen hat – wobei gern übersehen wird, dass der Deutsche eigentlich immer weniger selbst zieht!

      • Als Laien-Philosoph muss ich Ihnen zustimmen, Herr Dilger, nur die Logik und Mathematik kann rein aus der oder Denken abgeleitet werden.

  30. Naja, so war es ja nicht: ich bin nicht „einfach zur FDP“ gewechselt. Im Februar 2014 hatte mich der neue Landesvorsitzende der FDP-Bayern, Albert Duin, zum Parteieintritt aufgefordert, nachdem ich die Politik der AfD im Dezember nicht mehr mittragen wollte und dann halt gegangen bin. Ein Schritt, den er Ihnen und vielen anderen selbst denkenden Leuten der AfD noch bevorsteht, so wie ich das einschätze. Albert Duin, der mich für die FDP warb, ist ein Liberaler durch und durch, Unternehmer, mit beiden Beinen im Leben stehend. Es wird noch eine Zeit dauern, bis die FDP verändert dasteht. Wir werden sicher noch schwere Zeiten erleben. Das kann auch schon mal zwei Legislaturperioden dauern. Wer mit Überzeugungen antritt, den stören diese Widrigkeiten nicht. Aber liberal bleibt meine Partei allemal, wirtschaftsliberal und den Bürgerrechten verpflichtet. Und Europa und Deutschland brauchen eine liberale Partei – was die AfD nicht ist und nicht werden kann. Aber es geht ja auch gar nicht um die FDP, sondern um das, was gerade in Ihrer Partei passiert. Und Sie, lieber Alexander Dilger, scheinen damit ja auch nicht gerade einverstanden zu sein.

    • Wenn die FDP noch eine liberale Partei wäre, wäre ich noch dort. Doch dafür hat sie zu viel Mist mitbeschlossen und will auch noch den Euro retten, und zwar zu jedem Preis (einschließlich Recht, Demokratie, Wohlstand und Souveränität). Bei den Kernthemen Euro, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ist die AfD viel liberaler. Allerdings deutet der Trend leider in eine andere Richtung, zumal ein Multifunktionär wie Marcus Pretzell schon gezeigt hat, dass er real nichts umsetzt, sondern nur weitere Posten anhäufen will. Wenn irgendwann für Ministerämter der Euro unterstützt würde, gäbe es gar keinen wesentlichen Unterschied mehr zur FDP.

      • Lieber Herr Dilger,

        mit dem ersten Teil haben Sie völlig Recht. Programmatisch ist die AfD viel eher eine Bürgerrechtspartei als die FDP. Wo tritt denn die FDP für mehr direkte Demokratie oder Verlagerung staatlicher Entscheidungen auf niedere Ebenen ein? Die FDP ist doch eher als einseitige Vertretung Klientel-Interessen, d. h. von „Unternehmern“ wie Ärzten, Apothekern und Hotelbetreibern in Erscheinung getreten.

        Zum zweiten Teil: ja diese Gefahr besteht, nicht nur aus liberaler Sicht, sondern auch aus konservativ-patriotischer Sicht. Lassen Sie uns beobachten was passiert. Ich empfehle Ihnen aber dringend, sich hier auf einer öffentlichen Plattform mit Stellungnahmen gegen Herrn Pretzell zurückzunehmen. Diskutieren Sie dies intern.

        Chufu

      • Im Gegensatz zu Herrn Pretzell halte ich mein Wort. Er wird in meinen Blogbeiträgen nicht mehr erwähnt werden. Wenn Sie und andere ihn immer weiter in den Kommentaren diskutieren wollen, können Sie mir das nicht zum Vorwurf machen, zumal es keine interne Diskussionsplattform gibt. Im Übrigen sollten sich gerade die wertkonservativen Mitglieder fragen, ob Herr Pretzell wirklich ihre Werte vertritt oder nur gelegentlich im Munde führt, wenn ihm das opportun erscheint.

    • Lieber Rolf, es tut mir leid, es dir sagen zu müssen, aber die FDP ist eine Leiche auf Urlaub. Damit will ich gar nicht auf echte oder vorgegebene Werte oder Programmatik dieses Vereins eingehen, aber allein die Außendarstellung von Herr Lindner und vor ihm der Herren Rösler und Westerwelle war geeignet, dei FDP zu beerdigen. Weiterhin hat man es nicht verstanden, der dauernden Kampagne der Grünen, der SPD und der Gewerkschaften gegen die FDP etwas entgegenzusetzen geschweigedenn diese Kampagne überhaupt zu benennen.

      Und nun sind sie halt erledigt.
      Selbst schuld.

      • Wir stimmen nicht so oft überein, doch wo Sie recht haben, haben Sie recht. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die FDP noch einmal berappelt, ist viel geringer, als dass die AfD Kurs hält. Also ist klar, wo man sich jetzt engagieren muss.

      • Offenbar saugt die AfD Honig aus der vorübergehenden Schwäche der echten liberalen Partei. Eine schöne Programmatik ist das.
        Und wo man sich „engagieren muß“, Herr Dilger, entscheidet doch nicht der prozentuale Anteil an Wählerstimmen, sondern Überzeugungen. Ich finde es viel überzeugender, sich aus liberaler Überzeugung jetzt in der darniederliegenden FDP zu engagieren, auch wenn die Aussichten auf Erfolg derzeit eher bescheiden sein mögen, als in einer im populistisch getragenen Aufwind befindlichen Partei, weil diese erfolgreicher ist.

  31. Das stimmt doch so nicht, Herr Dilger. Im Mitgliederentscheid hatten sich immerhin 44% der FDP-Mitglieder gegen die Eurorettung ausgesprochen, und zwar in einer Form, die heute noch nicht einmal vom Bundesvorstand der AfD mitgetragen wird, dessen Position ja mittlerweile wachsweich ist.

    Damals, als Frank Schäffler den Mitgliederentscheid zur Eurorettung initiierte, wurde aber auch vom Bundesvorstand der FDP massiv Werbung für die Eurorettung betrieben, was viele Mitglieder der FDP schwanken ließ und letztlich zum Scheitern führte. Genscher forderte gar den Ausschluß von Schäffler. Und jetzt? Die alten Leute sind doch weg. Platz für eine neue liberale Politik ist in der FDP möglich, auch wenn das hart und steinig wird in einer geschundenen Partei. Was wollen Sie denn noch mehr? Schneller ist doch der Wandel innerhalb der FDP gar nicht zu machen. Übrigens ist es unfair mir vorzuwerfen, ich wäre aus der AfD zur FDP abgehauen, wo Sie doch von der FDP in dem Moment gegangen sind, als Sie von Leuten wie Schäffler dringend gebraucht wurden. Er, Schäffler, und andere halten trotz Abwerbeversuche (Sie wissen das?) aus und halten zur Partei. Und Sie sind jetzt in der AfD gelandet, wo Sie sich täglich grün und schwarz ärgern. Ich bleibe dabei: ein Liberaler wie Sie hat sich in die AfD verirrt. Da gehören Sie nicht hin. Sie werden jetzt sagen: „meine Sache“, und damit haben Sie natürlich recht. Aber von außerhalb des AfD-Zaunes darf ich das trotzdem sagen, oder nicht?

    • Die Eurogegner haben größtenteils die FDP verlassen, z. T. sofort nach dem Mitgliederentscheid, andere wie ich etwas später. Herr Schäffler harrt dort ohne erkennbare Perspektive aus. In der AfD hätte er viel mehr bewirken können. Am Samstag hätten z. B. nur 30 Stimmen den Unterschied gemacht. Gespalten drohen die Liberalen und Euro-Gegner sowohl in der FDP als auch der AfD zu scheitern. Sie dürfen sagen, was Sie wollen, und es muss tatsächlich jeder selbst entscheiden, wo er sich wie engagiert, doch die FDP ist leider ein totes Pferd, welches auch nach einem Jockeywechsel nicht wieder zu laufen anfängt.

      • Welche Perspektive, die besser als die von Herrn Schäffler sein soll, sehen Sie denn für sich in der AfD, lieber Herr Dilger? Die Wahlergebnisse des Landesparteitags NRW vom Samstag, die zunehmend etatistisch programmatische Ausrichtung der AfD und die nur noch als völlig irre zu bezeichnenden Streitereien auf allen Ebenen und in allen Gliederungen Ihrer Partei sind doch sicher kein Beleg dafür, daß sich ihre (guten und richtigen) Ansätze dort durchsetzen können. Nicht nur Bernd Lucke dürfte langsam resignieren. Ich mache Ihnen einen Vorschlag: bringen Sie doch beispielsweise in den nächsten Wochen einfach mal das Thema TTIP oder Mindestlohn in Ihren Blog ein, garniert mit Ihren fundiert vorgetragenen Ansichten dazu als versierter Wissenschaftler, und warten Sie ab was passiert. Ich will ja kein Prophet sein, aber das Ergebnis so einer Diskussion sende ich Ihnen vorab per e-Mail. Und wenn Sie dann noch der Ansicht sind, die AfD wäre der richtige Platz für Sie, dann werde ich natürlich künftig ganz ruhig sein. Kann aber auch sein, daß ich Ihre Schmerzgrenze einfach unterschätze und Sie doch ein ordentliches Standvermögen haben (was mir nicht so scheint, wenn man Ihren FDP-Austritt, Ihr Scheitern im Landesvorstand NRW und die Aktion unlängst in der Liberalen Vereinigung in die Überlegung einbezieht). Übringens halte ich Ihre Ankündigung, Sie würden sich künftig nur noch passiv in der AfD verhalten, für ein weiteres Indiz dafür, daß Sie sich selbst als gescheitert sehen. Ich würde mir wünschen, Sie würden Ihr Know-How auch weiterhin in die Politik einbringen, egal wo, denn viele Ihrer Kollegen machen das nicht mit den Folgen, die wir jetzt sehen.

      • Ich habe mich hier schon mehrfach gegen flächendeckende Mindestlöhne und grundsätzlich für Freihandel eingesetzt. Das gab Widerspruch, aber auch nicht viel mehr als sonst (und viel weniger als z. B. bei diesem Blogeintrag). Ich muss gestehen, dass ich mich ganz konkret um TTIP herumgemogelt habe, weil ich mich da nicht mit allen Details auskenne, auf die diese Diskussion sofort hinauslaufen würde.

        Mein Stand- bzw. Stehvermögen schätzen Sie völlig falsch ein. Ich war immerhin über 23 Jahre in der FDP. Sie war doch auch schon früher nicht immer nur ein Hort des reinen Liberalismus. Für meine Rücktritte aus dem Landesvorstand NRW und aus der Liberalen Vereinigung gab es jeweils spezifische Gründe. Zumindest der zweite Rücktritt war absolut zwingend, während der erste zumindest zum Rücktrittszeitpunkt am vernünftigsten erschien. Wer nichts macht, macht natürlich auch nichts falsch. Jedenfalls sehe ich mich selbst nicht als gescheitert an, auch wenn ich allein ein Scheitern der AfD leider nicht abwenden kann. Sollen setzt Können voraus und ich versuche es wenigestens, wo Sie gleich hingeschmissen haben. Na gut, Sie versuchen es jetzt in der FDP, aber da sind die Chancen aus meiner Sicht leider noch viel schlechter.

    • Würden Sie uns bitte offenbaren, wie Sie auf den Gedanken kommen, die FDP als „liberale“ Partei zu bezeichnen? Die Partei, die die Bestandsdatenauskunft mitgetragen hat? Die Partei, die Guy Verhofstadt als EU-Kommissionspräsidenten will? (Ein paar Zitate: „Der Schlüssel zur Demokratie ist Besteuerung“ – „Wir sollten nicht gleich daran denken, eine Weltregierung zu etablieren, auch wenn das das endgültige Ziel sein muss.“ – „Wir brauchen eine eigenständige europäische Armee.“ – „Der Gedanke, die Welt könne sich ohne mehr Regulierung vereinen, ist eine Illusion.“)

      Tja, Europhilie und Liberalismus sind eben Gegensätze. Sie können gerne „Werbung“ für die FDP machen so viel Sie wollen – whipping a dead horse, wie man im Englischen sagt.

      Wie liberal ist es eigentlich, anderen zu erzählen wo sie hingehören? Sollten das die Menschen nicht selbst besser wissen? Gerade Herr Dilger, der lange in der FDP und seit ihrer Gründung in der AfD war? Oder weiß die EU-Nannystaats-Partei FDP das auch besser?

      • Gratulation Herr Vorländer, zur gelungenen Zerlegung der FDP!

        Chufu

  32. Die FDP hat, wie alle etablierten Parteien, ein Problem, das die AfD derzeit nicht hat und hoffentlich noch lange nicht bzw. nie haben wird: Die Rekrutierung neuer Parteisoldaten erfolgt zwischen Kreißsaal und Hörsaal (bei eingeschränkter Fächerauswahl); von da geht es dann schnurstracks in den Plenarsaal. Die Chance, dass der so erzogene Nachwuchs selbst denkt und das auch mal quer, ist versschwindend gering. Andererseits muss die FDP in ihrer aktuellen Verfassung besonders acht geben, dass sie sich vor lauter Selbstfindung nicht zerbröselt. Wenn da nicht bald ein Wunder geschieht, hat es sich mit dieser Partei.
    Die AfD kann hingegen auf Leute mit viel Lebenserfahrung und Bodenhaftung zurückgreifen. Das ist in anderer Weise problematisch, wie man sieht;-)

    • Herr Noack, das ist gut formuliert! Viele in der AfD können noch frei denken, insbesondere die Quereinsteiger, die noch nie vorher in einer Partei tätig waren.

  33. Ich halte die ganzen Äusserungen von Frustration für wenig zielführend! Das Votum war eindeutig – und die Wahl haben die Delegierten, nicht die Mitglieder! So ist es nunmal – das nennt man Demokratie! Es liegt nun an Herrn Pretzell, zu zeigen, ob er dieser Menge von Aufgaben gerecht werden kann. Man sollte dieses Votum akzeptieren können, OHNE seinen Unmut darüber im Internet zu veröffentlichen. Ebenso ist es durchaus im Rahmen, wenn der nationalliberale Flügel der AfD in NRW eine Mehrheit hat – warum auch nicht? Letztendlich tragen alle die offiziellen Ziele der AfD gemeinsam, und alle bewegen sich ohne Zweifel auf dem Boden der Verfassung. Wir sollten also ohne Probleme in der Lage sein, solch unterschiedliche Strömungen zu verkraften, und die gewählten Vorstandsmitglieder nach Kräften im Interesse unserer gemeinsamen Ziele zu unterstützen, so lange sie diese Ziele ebenso konsequent vertreten!

    • Man sollte aber auch seine Meinung und öffentlich bekannte Tatsachen auf seinem persönlichen Blog veröffentlichen dürfen. Das nennt man Meinungsfreiheit! Dagegen sind Missbilligungsanträge von Mitgliedern gegen andere Basismitglieder satzungswidrig.

  34. Der Pfingstermin war ungünstig und dadurch konnten viele Delegierte inklusive mir nicht teilnehmen, was Pretzell und seinen Anhängern in die Karten spielte. Jetzt auszutreten wäre aber falsch. Der nächste Parteitag kommt bestimmt. Die Partei braucht kompetente Wirtschaftsprofessoren, damit der Markenkern (bzw. was nach Wahlen wie in Bottrop davon übrig ist) Wirtschaftskompetenz erhalten bleibt. Nur deswegen wählen viele die Partei. Eine neue Volkspartei, mit Politikern, die den Leuten nach dem Mund reden, braucht niemand, davon gibt es schon genug.

  35. Gerade lese ich die Pressemeldungen. Heißt das jetzt, Schmitz ist zurückgetreten, weil hier im blog unsere Meinung gelesen wurde? Heißt das, wir können in diesem blog jetzt die Parteivorstände formieren? OK, einverstanden, wusste garnicht, dass wir so wichtig sind. Hier mal die Pressemeldung vom WDR:

    „Spontaner Parteiaustritt des bisherigen Parteivizes

    Das große Zeichen der Geschlossenheit ging nicht von diesem Wochenende aus. Das Ergebnis für Marcus Pretzell war bei zwei Gegenkandidaten zwar eindeutig, die persönlichen Anschuldigung vor der Sprecherwahl machten aber immer noch vorhandene Flügelkämpfe deutlich. Am Ende des Parteitags kam es zudem noch auf großer Bühne zum spontanen Parteiaustritt des bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Hans-Werner Schmitz, der am Samstag noch für den Vorsitz kandidiere. Schmitz trat zurück aus Ärger über eine Diskussion auf dem Parteitag, bei der es um aus Sicht vieler Delegierter unsachliche Postings eines Parteimitglieds in dessem persönlichen Blog ging“

    • Wenn ich das richtig verstehe, bringt der WDR da zwei Sachen durcheinander. Es gab wohl tatsächlich einen rechtswidrigen Dringlichkeitsantrag gegen mich. Darüber wird in diesem Blog noch zu berichten sein. Herr Schmitz fand jedoch die Annahme des bereits verschickten Antrags noch viel schlimmer, der den Vorstand zur Rücknahme der Ordnungsmaßnahmen gegen Herr Trauten aufforderte. Wenn man die beiden Anträge im Zusammenhang sieht, kann man wirklich nur noch über die AfD verzweifeln: Völlig verfehlte Nazi- und Judenvergleiche sind demnach für die Mehrheit der Delegierten völlig in Ordnung, die recht zivilisierte Diskussion auf diesem Blog hingegen nicht, weshalb man sich zu satzungswidrigen Maßnahmen hinreißen lässt.

  36. In NRW hat die AfD leider noch nie normal getickt. Das wird sich auch weiter so fortsetzen. Da hilft es auch nichts, dass der unmögliche Herr Schmitz endlich verschwunden ist. Es sind noch genug Postenjäger da.

    Herrn Dilger werfe ich vor, dass er es am Anfang nicht vermocht hat, den Laden vernünftig aufzubauen. Jetzt haben wir ein Stadium erreicht, in dem die Strippenzieher noch nicht einmal davor zurückschrecken, die Jugendorganisation für sich einzuspannen.

    Die AfD NRW ist nicht seriös, hat politisch nichts auf dem Kasten und wird von Dummschwätzern wie Keith, Trauten und Prezzell dominiert, die noch nicht mal in der Lage sind, für den Unterhalt ihrer Kinder aufzukommen.

    • Der Vorstand ist ein Kollektivgremium, in dem jeder Beisitzer dieselbe Stimme hat wie der Sprecher. Anfangs ließ sich Herr Renner noch in Schach halten, doch jeder Rücktritt und jede Nachwahl machte es schwieriger für mich. Herr Pretzell scheint da mehr Glück zu haben, da eher seine Gegner als Befürworter zurücktreten. Allerdings ist nicht klar, ob er die JA für sich einspannt oder diese ihn. Vermutlich ist es eine Symbiose zum gegenseitigen Vorteil. Seinen Unterhalt wird er spätestens ab jetzt auch bezahlen können.

      • Herr Dilger, das mit dem Unterhalt, das ist nicht Ihr Niveau!!!

      • Wer seinen Unterhalt (nicht) bezahlt, weiß ich nicht. Es ist nur offensichtlich, dass die Diäten eines MEP für recht viel Unterhalt ausreichen. Im Übrigen wurde mein Blogbeitrag hier offensichtlich schon offiziell, wenngleich rechtswidrig, missbillig, auch wenn mir das noch keiner so richtig mitgeteilt hat. Also genieße ich jetzt Narrenfreiheit.

    • „Die AfD NRW ist nicht seriös, hat politisch nichts auf dem Kasten und wird von Dummschwätzern wie Keith, Trauten und Prezzell dominiert, die noch nicht mal in der Lage sind, für den Unterhalt ihrer Kinder aufzukommen.“

      Das ist ein unverschämter Kommentar von Ihnen!
      Vor allem trauen Sie sich nicht einmal mit richtigen Namen zu outen.
      Angsthase!
      Gruß
      Ellenberger
      Rhein-Sieg-Kreis

      • Ja, der Kommentar ist grenzwertig. Wenn es nur der eine Satz gewesen wäre, hätte ich ihn nicht freigeschaltet. Wer übrigens seinen Namen in solchen Bemerkungen gelöscht haben möchte, braucht dies nur mitzuteilen.

  37. Wie derletzt schon mal angemerkt: ein massives Problem ist, wie in allen Parteien, die Ämterhäufung. Als parteilicher Multifunktionär, der zugleich weich gepolsterter Abgeordneter ist, hat man alle Möglichkeiten, Basisdemokratie zu behindern und Richtungsentscheidungen vorzubestimmen.

    Und nach aller Erfahrung wird diese Macht gnadenlos ausgenutzt, auch von vorgeblich basisdemokratisch daherkommenden Parteifreunden. Die verpacken sogar ihre brachiale Machtpolitik als Basisdemokratie, wobei die Basis nicht merkt, dass ihr die Wahl zwischen Pest und Cholera gelassen wird.

    Es sollte daher gelten müssen, vorzugeben in der derzeit in Arbeit befindlichen neuen Bundessatzung: als Parteimitglied darf man maximal drei Positionen bzw. Funktionen zeitgleich ausüben. Das wäre z.B. ein Aufsichtsratsmandat wo auch immer, ein MEP Sitz und eine BuVo-Mitgliedschaft. Wird man in ein zusätzliches Amt bzw. Funktion gewählt, ist binnen 7 Tagen eine der bisherigen aufzugeben.

    Damit kann

  38. Wie wäre es, wenn man Politikergehälter gestaltet wie das Elterngeld, als Lohnersatzleistung (evtl zuzüglich eines Pauschbetrages X)? Also vorher Sozialarbeiter, jetzt Politiker mit Sozialarbeitergehalt plus X. Vorher Professor, jetzt Politiker mit Professorenvergütung plus X. Und nach zwei Legislaturperioden müssen alle wieder zurück in Ihren Beruf für z B mindestens fünf Jahre.

    • Diäten als Lohnersatzleistung hatte ich auch schon vorgeschlagen und fände ich sehr gut. Wir würden es vermeiden, dass viele nur vom Geld in die Politik gelockt werden, während besondere Leistungsträger wegen der Einkommenseinbuße darauf verzichten. Im 19. Jahrhundert war es übrigens umgekehrt, dass Abgeordnete gar nicht bezahlt wurden, womit sich nur Begüterte politisch engagieren konnten. Das ist natürlich auch nicht gut. Geld sollte gar keine Rolle spielen, tut es jetzt aber in einem hohen Maße.

      Die Begrenzung der Legislaturperioden könnte man etwas anders ausgestalten, nämlich auf den Durchschnitt der Abgeordneten einer Partei bezogen. Wenn sie erfahrene Parlamentierer immer wieder aufstellen will, muss sie an anderer Stelle Neulinge nominieren. Außerdem sollte die Trennung von Exekutive und Legislative deutlicher ausfallen und ein Regierungsmitglied sein Parlamentsmandat zurückgeben müssen, zumindest für die Zeit des Regierungsamtes.

    • Lieber Herr Dilger,

      das was Sie unten und anderer Stelle beschreiben, wird mit einer AfD, die sich durch Systemanpassung anschickt erfolgreich zu werden (leider ist das wohl eine Notwendigkeit, Sie sprechen ja von Anschlussfähigkeit), nicht möglich sein, auch wenn es prinzipiell wünschenswert wäre. Dies erfordert einen völligen Zusammenbruch des gegenwärtigen politischen Systems, eine Art Revolte oder Generalstreik. Wann gab es dies das letzte Mal in Deutschland? 1848 und 1989 (in einem Teil). Die Situation ist dafür noch nicht weit genug gediehen. Das wird erst eintreten, wenn die junge Generation definitiv feststellt, dass sie um ihre Altersvorsorge betrogen und das Land durch die EU und eine bestimmte Art der Bevölkerungspolitik endgültig ausgenommen und zerrüttet wurde.

      Chufu

      • Ich bin nicht für „einen völligen Zusammenbruch des gegenwärtigen politischen Systems, eine Art Revolte“, zumal niemand weiß, in welche Richtung dies ginge. Die AfD ist doch auch vor gut einem Jahr mit dem Anspruch gestartet, Politik ganz anders zu machen. Nun muss man leider feststellen, dass es nicht so anders ist und z. T. sogar schlimmer als in den etablierten Parteien.

  39. Hallo Herr oder Frau Chufu,
    sie meinen, garnicht erst anfangen? Wenn nicht jetzt, wann dann und wer? Das Wieso ist ja mittlerweile schon ganz deutlich, und die AfD ist schon auf dem Acker und streut den Samen aus. Die spätere Ernte einfahren werden die blockparteien sich nicht entgehen lassen wollen, wäre aber egal, solange die Ziele erreicht werden. Ich vermute, mit 1848 meinten sie die Märzrevolution im Ruhrgebiet. Zu dieser Zeit hatten wir aber noch gute Leute, wie Marx und Engels zwischen Bourgeoisie und Proletariat. Gernau da könnte die AfD in heutiger Zeit eine Rolle spielen

    • Natürlich sollte jetzt was passieren, deswegen bin ich ja AfD-Mitglied geworden. Aber ich bin trotzdem enttäuscht wie die Masse der Leute trotz all der beängstigenden Entwicklungen doch apathisch ist und einfach doch nur weiter arbeitet (und sich ausnehmen lässt). Das können die Deutschen doch gut, damit können sie sich betäuben.

      Deutschland wird von den Veränderungen in den anderen EU-Ländern überrannt werden, deshalb ist die AfD wiederum auch nicht so wichtig. Sie hat mehr symbolischen Charakter.

      Bzgl. der Entwicklung der AfD zu einem oligarchischen System mache ich mir keine Illusionen, sie wird den Gang aller Parteien gehen. Das wurde bereits vor 100 Jahren in Robert Michels‘ noch gültigen Klassiker eingehend und weiterhin gültig anhand der damaligen SPD analysiert.

      Mister Chufu

      • Deshalb wäre es wichtig, vorher, bevor die AfD ihrerseits völlig etabliert oder gekippt ist, ein paar grundsätzliche Änderungen zu erreichen. Neben dem Euroaustritt ist die Einführung von Volksentscheiden am wichtigsten. Das würde das politische Spiel grundsätzlich zum Besseren verändern.

  40. Genau!
    Wir sind mal angetreten um vieles anders = besser zumachen.
    Ich bin grundsätzlich gegen das „Deligiertensysthem“.

    Fast nichts ist motivierender als wenn jeder selbst aktiv Mitbestimmen kann, welche Köpfe ihn – sowohl auf Landes- wie Bundesebene – persönlich Vertreten. Das setzt zusätzliches parteipolitisches Angagement frei. Macht eine Partei für neue potenzielle Mitglieder noch interessanter. Zusätzlich ist „Klüngel“ bzw. Hinterzimmer-Politik so deutlich schwieriger.

    Hier sollte mal Jemand der das schriftlich gut formulieren kann und das auch gut auf einer Veranstaltung vortragen kann einen Satzungsänderungsantrag stellen. Zusätzlich auch gleich einen Zweiten. Wer als Delegierter nicht an einer Veranstaltung teilnehmen kann, hat für Ersatz zu sorgen. Sollte dann weder er selbst noch sein Ersatz fehlen, hat eine Krankmeldung vorzulegen. Wer das nicht schafft, kann für die nächsten zwei Jahre nicht mehr als Delegierter gewählt werden.

    Ich würde dann sogar noch weiter gehen.
    Denn Mitgliedern sind drei mögliche Termine zu nennen, über die per Email abgestimmt werden kann.
    Und, grundsätzlich sollte eine Veranstaltung diesen Gewichtes nur in einer Stadt abgehalten werden, die mindestens 500.000 Einwohner hat.
    So ist zusätzlich auch eine gute/leichtere Anreise mit dem ÖPNV gewährleistet und eine größere Auswahl für (günstige) Hotels vorhanden.

    Aber wer unsere führenden Köpfe auf Landes- und Bundesebene will schon von solchen extrem demokratischen Dingen (noch) etwas wissen ?

    • Ihre Einschätzung, dass Mitgliederversammlungen grundsätzlich demokratischer wären, teile ich für große Verbände (wie NRW oder den Bundesverband) nicht. Regionale Gesichtspunkte bekommen dann ein viel stärkeres Gewicht und auch „Lastwagendemokratie“ ist leichter möglich. Dass Parteitage nur in großen Städten abgehalten werden sollen, wirkt dem ersten Punkt zwar etwas entgegen, ist aber auch mit viel höheren Kosten verbunden (wir reden hier über den Faktor 10 und mehr, wenn ich mich an meine Zeit als Sprecher erinnere), zumal bei Mitgliederparteitagen die Zahl der Anwesenden kaum planbar ist. Die Abstimmung über mehrere Termine hat auch den ganz praktischen Nachteil, dass dann für alle potentiellen Termine zuerst Hallen reserviert werden müssten. Dagegen sind Parteitage an Pfingsten und anderen hohen Feiertagen ohnehin rechtlich angreifbar. Der von Ihnen geplante Anwesenheitszwang für Delegierte ist rechtlich unzulässig, doch bei der nächsten Delegiertenwahl könnten die Mitglieder durchaus Rechenschaft darüber verlangen, wie aktiv die Delegierten waren und ob sie sich z. B. an Mitgliedervoten gehalten haben (ich erinnere an das Verhalten etlicher Bundesdelegierter in Aschaffenburg und Berlin, was jetzt mit dem völlig unpolitischen Hinweis weggewischt werden sollte, dass rein rechtlich die Delegierten natürlich machen können, was sie wollen).

      • Sehr geehrter Herr Professor Dilger,
        Ihre Argumente sind rein organisatorischer Natur.
        Das Kostenargument stimmt teilweise, ist aber für mich bei solch wichtigen Entscheidungen kein wirklich Echtes!

        Die Deligiertenwahl/Veranstaltung kostet ja auch etwas und würde nicht stattfinden.
        Ein Argument von Ihnen spricht gerade für meine Ansicht:
        die Zahl der Anwesenden ist schwieriger zuplanen.
        Genau DAS verhindert sogenannte Glücksritter bzw. Blender.
        Den der Ausgang der Wahlen ist so etwas schwieriger kalkulierbar.
        Wobei es – so oder so – natürlich immer Anmeldefristen gibt.

        Mir ist auch aus anderen Gründen Ihre Argumentation nicht verständlich.
        Sie persönlich hatten damals mit Herrn Renner „Unstimmigkeiten“ bezüglich des Gründungsparteitages in NRW.
        2. Bei meinem Prozedere würden Sie jetzt – zurecht – in Brüssel sitzen…. Und nicht Herr P.

        Aber auch von all dem abgesehen… finde ich es etwas „komisch“… wenn gerade ein waschechter Liberaler wie Sie, nicht die deutlich höhere Legitimation Gewicht hat!

        Für mich als Konservativen ist das ein Hauptargument.
        Neben der fachlichen Eignung UND der Charakterlichen.
        Nicht „nur“ – aber wegen der Letzteren – habe ich Sie immer gewählt… immer wenn ich das Durfte.

      • Die Delegiertenwahlveranstaltungen sind die Kreisparteitage, die ohnehin stattfinden. Organisatorische und finanzielle Aspekte sollte man auch nicht ganz vernachlässigen, wenngleich sie politische Überlegungen natürlich nicht ersetzen dürfen. Unklare Anwesenheitszahlen begünstigen Glücksritter und mindern den taktischen Vorteil des aktuellen Vorstands. Man sollte abwägen, welche Gefahr überwiegt.

        Wenn die Bundeswahlversammlung zur Aufstellung der Europawahlliste eine Mitgliederversammlung gewesen wäre, wissen wir nicht, was passiert wäre. Ex post hätte es für mich nicht schlechter laufen können, aber ob es anders besser gelaufen wäre, ist zumindest unsicher. Man sollte grundsätliche Fragen auch nicht von solchen taktischen Überlegungen im Einzelfall abhängig machen (wobei diese Trennung von mir vielleicht eine Schwäche ist, weil anderen alle Grundsätze egal sind, solange sie nur gewählt werden). Allerdings stimme ich zu, dass Mitgliederversammlungen grundsätzlich eine höhere Legitimation haben als Delegiertenversammlungen, weshalb die völlig Ignoranz von Erkrath durchaus den demokratischen Anspruch der AfD relativiert.

    • Liebes Basismitglied,

      eine Partei, die Volksabstimmungen befürwortet (und die kosten!) sollte nicht bei einer Handvoll Mitglieder auf Deligierten setzen, zumal wenn diese sich nicht den Mitgliedern zum Abstimmungsverhalten stellen – weder vorher erst recht nicht nach her.

      Das gilt erst recht, wenn sich die Funktionärsebene solchen Ansinnen verweigert.

      • Bei einer Handvoll (= 5) Mitgliedern machen Delegierte natürlich keinen Sinn. Bei über 3.600 in NRW oder bald 20.000 im Bund verhält es sich jedoch anders, insbesondere wenn der Vorstand Ort und Zeit der Mitgliederversammlung völlig frei festlegen kann. Bei den Piraten haben die Mitgliederparteitage auch nicht überzeugt. Dagegen könnte die AfD mehr auf Urwahl und Urabstimmung setzen. Bei Listenaufstellungen zu öffentlichen Wahlen sind diese jedoch wahlrechtlich ebenso unverbindlich wie die Mitgliederversammlung von Erkrath.

      • Sehr geehrter Herr Professor Dilger,
        Ich danke für Ihre Antworten.

        Dennoch bleibe ich dabei:
        MEHR Demokratie ist besser als WENIGER.

        Im Wahlkampf haben wir plakatiert:
        „Die Schweiz ist für Volksentscheide – Wir auch.“

        Und dann halten Sie/wir an einem Deligiertensysthem fest ???
        Das ist einfach nur unglaubwürdig.

        Über die Wichtigkeit des „richtigen“ Personals unserer führenden Köpfe – sowohl nach Innen wie nach Außen – müssen wir nicht sprechen, oder ?

        Auf die höhere Motivation derer die Wahlkampf z.B. erst möglich machen: das normale Mitglied, gehen Sie auch nicht ein.
        Auf die dann so attraktivere Mitgliedschaft für potenzielle neue Mitglieder auch nicht.
        Die Zahlen dann übrigens Beiträge, was bei dem schwachen Kostenargument ich dann auch als Argument anführe.

        Schade. Mehr Demokratie und eine deutlich höhere Legitimation reichen schon bei uns nicht mehr als ausschlaggebende Argumente.

      • Mitgliederparteitage sind eben nicht zwingend demokratischer („MEHR Demokratie“) als Delegiertenparteitage. Wenn (fast) alle Mitglieder kämen, wäre das natürlich so. Doch voraussichtlich werden weniger Mitglieder repräsentiert. Es ist sogar vorstellbar, dass weniger Mitglieder kommen als Delegierte zu einem Delegiertenparteitag. Als Delegierter fühle ich mich z. B. stärker zum Kommen verpflichtet als als Mitglied. Dass man zum Delegierten gewählt werden will, kann ebenfalls motivierend wirken.

  41. Wer sich an den Gründungsparteitag in Berlin erinnert, der kennt den organisatorischen und finanziellen Aufwand eines großen Mitgliederparteitages.
    Wer sich an die Delegiertenparteitage in Erkrath und Aschaffenburg erinnert, der kann den derzeitigen Wert zumindest in NRW erkennen; ein Muster an Disziplinlosigkeit in Bezug auf hiesige Parteitagsbeschlüsse bei fehlenden Unterstützung seitens des Bundes- und des Landesparteichefs, gekrönt von der (zulässigen) Dreistigkeit des Herrn P.
    Und dann noch ein mehrtägiger Parteitag am Pfingstwochenende.

    Ich stelle für mich fest: wer alle diese Termine wahrnehmen will, zusätzlich noch etliche Tage bei Arbeitskreisen verbringt – deren ambitionierte Arbeit dann über den Konvent in den Orkus wandert – der muss nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch das nötige Kleingeld haben.
    Wenn dann noch ein für mich politisch volatiler Egomane demokratisch gewählt wird, dann hat man das zu akzeptieren, muss es aber nicht goutieren; man kann sich ins letzte Glied zurückziehen oder die Partei verlassen – auch mit Dank und Anerkennung für diejenigen, deren Einsatz für die Sache von vielen zumeist nicht wahrgenommen wird.

    • Lieber Herr Adelt, bitte verlassen Sie die Partei (noch?) nicht. Auch an dieser Stelle möchte ich Ihnen öffentlich meinen Dank und meine Anerkennung für Ihre vorbildlichen Einsatz für die Partei aussprechen. Wenn sich jeder so wie Sie in den Wahlkämpfen engagiert hätte, wären unsere Ergebnisse (noch!) besser gewesen.

  42. Rund 200 Beiträge, die dazu einladen sich zu dem Geschriebenen zu äußern,

    Viele Beiträge haben leider das Niveau einer sachlichen Basis verlassen, auf persönliche Anfeindungen gehe ich deshalb nicht ein.

    Als Jemand, der nie Ambitionen auf ein Mandat in der AfD hatte, Jemand der lieber die Kreuzfahrtprospekte liest als Satzungen, kann ich es mir leisten meine Meinung frei zu äußern.

    Die Delegierten NRW’s haben (soweit anwesend) gewählt und Herrn Markus Pretzell als neuen Vorstand und Herr Sven Trittschler als neuen Beisitzer ausgesucht.

    Beide Herren waren in ihrer politischen Vorgeschichte Mitglieder der FDP

    Natürlich reicht es aus, wenn man in der absolut demokratischen NRW AfD zwei – drei Stadtverbände hinter sich bringt sowie die JA, um ALLES durchsetzen zu können, also man nur 4 von 3.500 Mitgliedern hinter sich bringen muss.

    Das aber hat mit Herrn Pretzell nicht im Mindesten zu tun, diese Machtkonzentrationsspielchen sind schon zu Beginn der NRW-AfD immer und immer wieder beklagt worden – auch hier auf dem Blog. Sie und nur sie sind verantwortlich für das desolate Abschneiden der AfD in NRW. Direkt nach der BTW forderte ich mehr MACHER statt der Macht versessenen Schwätzer.
    Vor der BTW hat beispielsweise http://professorenpartei.wordpress.com/ sehr frühzeitig, auf die Mängel unter anderem in NRW hingewiesen Und mit einer unglaublich hohen Trefferquote hat sich die Mängelliste der einzelnen Bundesländer dann auch im Wahlergebnis nieder geschlagen.

    Die EX-Vorstände: Herr Dilger war quasi in Ratingen gesetzt, danach trat er nicht nur zurück, sondern auch nicht mehr an. Ich traue Gerüchten, dass der nachfolgende Herr Burger auf Order von Herrn Lucke gewählt wurde, aber bitte, das ist nur meine persönliche Meinung. Herr Burger schmiss ein zweites Mal die Brocken hin – und trat nunmehr ganz aus der Partei aus. (Ob dies im Zusammenhang mit mangelnden Aussichten ins Europarlament im Zusammenhang steht, erschließt sich mir nicht – aber vielleicht fanden Herr Burger und Herr Himmelreich es ja undemokratisch nicht gewählt zu werden).

    Die Gegenkandidaten:
    Herr Schmitz bewirbt sich, dass er die Eurowehr gefahren hat – aha.
    Herr Schön stellt sich als für das Fund Raising Verantwortlicher vor.
    (Ihm hätte es wohl mehr zu Gesicht gestanden, wenn er sich als erfolgreicher Unternehmer
    vorgestellt hätte, der immerhin neben seinem Gehalt noch Gewinne ausweist über den Diäten eines MdEP.) Kandidieren Selbständige in der AfD, dann liest man meist besser deren Bilanz nicht!

    Herr Pretzell tritt im ehemaligen Forum für Parteimitglieder auf – einer frühzeitigen Internetplattform mit rund 40 % der damaligen Mitglieder. Nein – nicht werbend, wer weiß dass er damals schon Kreis- und Bezirkssprecher ist, wie im LV NRW sitzt. Er erwähnt es nie aber seine kompetenten Beiträge (immerhin 122) meist zu juristischen Fragen geben ihm ein gutes Standing.

    Mir aufgefallen ist Herr Pretzell erst, als der LV mit seinen ‚Kindergartenspielchen‘ begann. Er trat (zumindest öffentlich) nach Herrn Burger und Herrn Dilger aus dem LV zurück.

    In Arnsberg bewarb er sich für den Sprecher – und scheiterte.

    Dann tritt er gegen HOH an und gewinnt die Wahl. Nein, ich habe mich nicht vertan. Natürlich holte HOH mehr Stimmen, aber Markus Pretzell war nun Jemand in der AfD. Ein Robin Hood, ein Revolutionär. Mit Anhängern überall in Deutschland.

    „Wir wollen Euch kämpfen sehen“ passt ja nicht nur zum Fußball – Herr Pretzell tourt durch das ganze Land – kein Kreisverband ist ihm zu klein – er spricht vor vielleicht 30 Anhängern – er gibt klare Antworten, auf gestellte Fragen – und hinterlässt überall Unterstützer. (Ich habe ihn selbst in Gummersbach gesehen und gehört)

    Eingangs beschrieb ich, wie leicht es ist, sich eine ‚Deligierten’mehrheit zu beschaffen – aber soweit es mein persönliches AfD Umfeld in NRW betrifft hätte er hier statt 55 % gleich 70 % bekommen.

    Irritierend finde es dann doch, wenn man erst von einem ‚arbeitslosen‘ Rechtsanwalt spricht, dann aber bemängelt, dass Herr Pretzell sich zu viel Arbeit aufhalst.

    Es ist ausschließlich die Angelegenheit von Herrn Pretzell, wie viel Arbeit er sich zumutet.

    Natürlich soll hier Niemand die Verdienste von Herrn Dilger schmälern – und auch seine Anhänger sollten nicht etwa ausgegrenzt werden. Im Gegenteil: Es wäre aus meiner Sicht begrüßenswert wenn auch dieser Teil der AfD sich zusammenrauft, sich Konzepte ausdenkt, die die Partei nach vorne bringen. Denn nur darum geht es. Es ist noch eine Weile bis zu den Landtagswahlen und bis dahin hat sich die Spreu längst vom Weizen getrennt und jeder bekommt noch einige Chancen.

    Aus meiner Sicht sollten wir 2017 10.000 Mitglieder haben und bei den Landtagswahlen über 10 % liegen. (Ja, es darf auch ein bisschen mehr sein)

    An solchen Zielen würde ich gerne mitarbeiten, auch wenn ich mal auf eine Kreuzfahrt verzichten müsste. Wenn aber das Spiel heißt: Wer hat mir meine Schaufel geklaut – dann schreibe ich lieber Ansichtskarten.

    Und ansonsten ist es wie im richtigen Leben:

    DER ERFOLG NÄHRT DEN ERFOLG

    • Es bleibt Ihnen unbenommen, für Herrn Pretzell zu sein, zumal er nun der gewählte Landessprecher ist. Nur zur Klarstellung: In Arnsberg kandiderte er nicht als Sprecher (das waren gegen Herrn Burger die Herren Dr. Balke und Renner, die sich direkt davor hatten abwählen lassen), sondern als 2. Stellvertreter, wobei er es nicht in den 2. Wahlgang schaffte. Für andere wäre damit die politische Karriere vielleicht schon vorbei gewesen, doch er machte sich tatsächlich in Aschaffenburg bundesweit einen Namen, insbesondere mit der klaren Tory-Absage, die er jetzt wieder zurückgenommen hat. Es zeigte sich auch schon dort öffentlich (wie schon vorher in meinem Vorstand hinter verschlossenen Türen), dass er es ist, der innerparteiliche Machtspielchen spielt ohne Rücksicht auf die Außenwirkung. Sein eigentlicher Erfolg war dann die Hinterzimmerpolitik, um eine Woche später auf den 7. Platz der Euroapliste nominiert zu werden (in Aschaffenburg hatte er dauernd weiter kandidiert und ein immer schlechteres Ergebnis bekommen). Auch das zeigt natürlich ein Talent, aber bringt das die AfD insgesamt wirklich nach vorne? Es darf auch gefragt werden, was jemand bisher geleistet hat und wie er Ämter wahrnehmen will, für die er kandidiert. Als Kreissprecher trägt er jedenfalls Verantwortung für den verpassten Kommunalwahlantritt. Wie die AfD NRW 2017 auf diese Weise auch nur antreten soll, ist mir schleierhaft. Vielleicht helfen Sie ja dabei oder schicken dann eine Ansichtskarte.

      • Ein Berufspolitiker ist wie man der Umgangssprache entnehmen kann eigentlich jemand, der niemals einen anderen Beruf hatte und ohne seine Parteiämter wieder beschäftigungslos wäre. Seit der Wahl der AfD kann man beobachten, dass nun plötzlich, jeder Politiker, der ein Mandat gewinnt, als Berufspolitiker abqualifiziert wird. So auch Lucke z.B. gestern bei Lanz.

        Nach dieser Definition wären ja auch Sie, Herr Dilger, ein Berufspolitiker geworden, wenn Sie auf die Kandidatenlisten gesetzt worden wären. Damit wird der begriff nicht nur falsch verwendet. Uns wird der Begriff geraubt, mit dem wir Leute, die wirklich Berufspolitiker sind, entlarven können. So z.B. Andrea Nahles, die keinen einzigen Tag Ihres Lebens richtig gearbeitet hat.

        Hier in BY sind die rechten in der AfD eher nicht das Problem. Eher schon scheinbar normale, die jeden, der eine andere Meinung hat rausmobben wollen.

        auch die Liberalen sollten schon in der AfD bleiben. Es gibt derzeit keine bessere liberale Partei.

      • Ein Berufspolitiker ist ein Politiker, der von der Politik lebt. Daneben gibt es noch ehrenamtlich tätige Politiker. Es kommt dabei nicht darauf an, was jemand vorher gemacht hat oder später machen wird. Von daher ist Herr Professor Lucke jetzt kein Hochschullehrer mehr, sondern eben Berufspolitiker, so wie auch ich im Bundestag Berufspolitiker geworden wäre. Trotzdem ist natürlich interessant, was jemand vorher gemacht hat und was er machen würde, wenn er kein Geld mehr mit Politik verdient. Frühere Leistungen sprechen für Qualität, während bestehende Alternativen unabhängig machen. Von daher kommt die AfD nicht ohne Berufspolitiker aus, doch diese sollten möglichst schon einen anderen Beruf erfolgreich ausgeübt haben und in diesen auch zurückkehren können.

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