Analyse des AfD-Ergebnisses

Gestern ist die erst im Februar gegründete Alternative für Deutschland (AfD) erstmals zu einer öffentlichen Wahl angetreten. Es handelte sich gleich um die wichtigste Wahl hierzulande, die Bundestagswahl. Die AfD erreichte dabei aus dem Stand 2.052.372 der entscheidenden Zweitstimmen (und 809.817 der für sie nur symbolisch relevanten Erststimmen), was 4,7 % der 43.702.474 gültigen Stimmen entspricht (siehe das vorläufige Ergebnis beim Bundeswahlleiter). Der AfD gelingt damit ein historischer Erfolg (siehe ‚Erfolgreichster Erstantritt seit 1950‘).

Trotzdem sind etliche Mitglieder, Unterstützer und wohl auch Wähler enttäuscht, weil sie mehr erhofft hatten, z. T. deutlich mehr, aber doch zumindest den Einzug in den Bundestag, für den nur 0,3 %-Punkte bzw. knapp 133.000 Stimmen fehlten. Dabei hatten die etablierten Meinungsforschungsinstitute größtenteils und die meiste Zeit deutlich weniger vorhergesagt, während internetbasierte Verfahren durchweg höhere Werte auswiesen, wohl weil die Partei im Internet so aktiv ist. Die Wahrheit war irgendwo dazwischen zu erwarten, was so auch eintraf, doch leider knapp unter der 5 %-Hürde statt darüber. Trotzdem ist die AfD bereits im Jahr ihrer Gründung zur sechststärksten politischen Kraft in Deutschland aufgestiegen (gestern am Wahlabend sah es sogar länger so aus, als könnte sie die FDP überflügeln, die ebenfalls unter der 5 %-Hürde blieb) und hatte gestern den zweitgrößten Zuwachs an Stimmen und Prozentpunkten nach der CDU. Wir sollten stolz auf dieses Ergebnis sein und darauf die weitere politische Arbeit aufbauen, statt dem im ersten Anlauf verpassten Einzug in den Bundestag hinterherzutrauern.

Das Ergebnis ist auch nicht so knapp, dass sich Auseinandersetzungen um zweifelhafte Vorgänge in einzelnen Wahllokalen (etwa der falsche Hinweis, dass Stimmzettel ohne Erststimme ungültig wären, oder Einschränkungen bei der Öffentlichkeit der Stimmauszählung) lohnen könnten. Die AfD erkennt an, dass sie es diesmal knapp nicht in den Bundestag geschafft hat. Doch nächstes Jahr treten wir zur Europawahl an, wo es nur noch eine 3 %-Hürde gibt (nachdem die 5 %-Hürde vom Bundesverfassungsgericht als verfassungswidrig verworfen wurde), bei etlichen Kommunalwahlen, auch in NRW, ganz ohne Prozenthürde sowie bei den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen, wo schon gestern jeweils 6 % und mehr erreicht wurden.

Im Ländervergleich zeigt sich, dass die neuen Bundesländer besonders gut abschnitten, wohl wegen Wählerbewegungen von der Linkspartei, und bei den alten Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Saarland im Südwesten, während in Bayern die CSU zu stark war. NRW erzielte mit 3,9 % leider nur den drittschlechtesten Zweitstimmenanteil im Ländervergleich (jedoch wegen seiner Größe mit 371.567 Zweitstimmen trotzdem das bei weitem höchste absolute Ergebnis). Das lag aber ziemlich sicher nicht an unserem Wahlkampf, sondern der soziodemografischen und politischen Lage hier (Niedersachsen schnitt trotz des Spitzenkandidaten Bernd Lucke noch schlechter ab). Wir brauchen noch überzeugendere Argumente für bisherige SPD-Wähler, warum die Eurorettungspolitik weder sozial noch demokratisch ist. Innerhalb von NRW hat mich übrigens erstaut, dass das Ruhrgebiet vergleichsweise gut abgeschnitten hat. Mit 4,1 % der Zweitstimmen liegt Dortmund über dem NRW-Durchschnitt. Mit 3,5 % der Erststimmen muss ich mich als Direktkandidat auch nicht verstecken. Dagegen enttäuschte Westfalen ein wenig. Ein systematisches Muster, welche Wahlkampfelemente vor Ort erfolgsträchtig waren, kann ich jedenfalls nicht erkennen. Insgesamt müssen wir jetzt unser programmatisches Profil schärfen, um dann gestärkt in die Wahlkämpfe des nächsten Jahres zu ziehen. Deutschland braucht eine Alternative und wir geben nicht auf.

101 Gedanken zu „Analyse des AfD-Ergebnisses

  1. Ein erster (flüchtiger) Blick auf Schleswig-Holstein zeigt, dass die Kreise und Städte mit hoher Plakatierungsdichte besser abgeschnitten haben. Ich führe das darauf zurück, dass dort schlicht und einfach der Bekanntheitsgrad höher war und sich mehr Wähler gedanklich mit der AfD befasst haben. Für mich wäre grundsätzlich die Frage interessant, wie viele Wähler die AfD bis Sonntag überhaupt realisiert hatten (seit Sonntagabend dürfte sich diese Zahl schlagartig erhöht haben).

    • In Düsseldorf haben wir in einigen Stadtteilen die höchste Plakatierungsdichte aller Parteien gehabt, sogar jeden Briefkasten systematisch mit Flyern versorgt. Trotzdem ergab die Auszählung für den dortigen Wahlbezirk ein Ergebnis von unter 5%. Ich führe das auf der Basis von Gesprächen mit Nachbarn und Bekannten auf (i) die Medienkampagne gegen die Partei und (ii) weiterhin noch Unwissenheit über die Partei und ihr Programm zurück. An der Plakatierung lag es jedenfalls in DUS nicht.

      • Ein Beitrag zur Wahlanalyse

        Wir haben uns erst vor wenigen Monaten zusammengefunden, um den Bundestagswahlkampf zu einer Volksabstimmung gegen den Euro-Rettungswahnsinn zu machen. Das ist uns mit über 2 Millionen Stimmen zum Teil gelungen, auch wenn es nicht den großen Knaller gegeben hat.
        Wir haben die Wahl letztlich hier im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW mit nur 3,9% der Stimmen verloren und müssen uns fragen, ob wir den richtigen Wahlkampf geführt, ob wir die richtigen Zielgruppen angesprochen haben.

        Einige Freunde waren der Meinung, sich beim Verteilen der Flyer auf die gutbürgerlichen Viertel zu konzentrieren, wenn nicht gar zu beschränken. Doch gerade in den gutbürgerlichen Stadtteilen haben wir unterdurchschnittlich abgeschnitten, so in Düsseldorf-Oberkassel, dem teuersten Wohnviertel ganz NRWs, mit nur 3,9% – und das trotz eines äußerst engagierten Teams. Im Gegensatz dazu haben wir in Mörsenbroich, Hubbelrath, Unterbach, Holthausen, Hassels und Hellerhof 5% und mehr, in Reisholz sogar den Spitzenwert von 6,8% erzielt, obwohl unser Infostand in diesen Stadtteilen kaum oder gar nicht präsent war. Das gleiche Verhältnis zeigt sich zwischen Düsseldorf und Duisburg. In Duisburg, wo es nur relativ wenig Mitglieder und Aktivisten und nur einen Infostand gab, wurden 5,2% der Stimmen erzielt, aber in Düsseldorf mit einem Vielfachen an Mitgliedern, Aktivisten, Infoständen und finanzieller Ausstattung gerade mal 4,2%.

        Zwar haben wir 430.000 ehemalige FDP-Wähler gewonnen, das ist ein Viertel unserer Wähler. Aber die Hälfte unserer Wähler kommt von den drei Linksparteien! Den größten Zuspruch hat die ALTERNATIVE FÜR DEUTSCHLAND dabei von den Arbeitern gefunden (FAZ).
        Die Konzentration auf die gutbürgerlichen Viertel mag unserer gegenwärtigen Mitgliederstruktur entsprechen, sie war aber eine Fehleinschätzung in Bezug auf die Wähler.
        Gerade die Lohnabhängigen, die kleinen Rentner und die von Sozialhilfe Lebenden haben eine ungeheure Wut, dass Hunderte von Milliarden vertragswidrig in fremde Staaten abfließen und in unserem eigenen Land nicht mehr zur Verfügung stehen. Um diese Zusammenhänge zu verstehen, muss man weder Ökonomie studiert haben noch Steuerberater sein. Das erklärt wohl auch das überdurchschnittliche Ergebnis in den neuen Bundesländern, wo es eine höhere Arbeitslosigkeit und mehr Sozialhilfeempfänger und ein größeres Protestwählerpotenzial gibt.
        Diese Wut richtet sich nicht zuletzt gegen die SPD-Führung, die zwar immer mehr Umverteilung verspricht, aber die Rettungsschirme nicht nur abnickt, sondern noch mehr, noch größere Summen und schließlich die direkte Haftungsunion fordert und deshalb die Umverteilungsversprechen, sollte sie regieren, gar nicht einlösen kann. Diesen Verrat der SPD-Führung an den sogenannten kleinen Leuten, den Arbeitern und Angestellten, die sie zu vertreten vorgibt, denen sie aber Sand in die Augen streut, müssen wir unbedingt thematisieren. Diese falsche Politik ist der Grund, warum so viele Wähler der SPD den Rücken kehren, bei den Wahlen zuhause bleiben, oder nach einer Protestpartei, einer Alternative suchen.
        Als Konsequenz daraus sollten wir in kommenden Wahlen die Arbeiterviertel und die großen Wohnblocks beim Plakatieren und Verteilen nicht nur nicht vergessen, sondern vielleicht sogar schwerpunktmäßig bearbeiten. Und natürlich müssen wir uns auch vor die Werkstore stellen. Dazu müssen allerdings entsprechende Flugblätter entwickelt werden und andere Parolen auf die Plakate, wie z.B. „Keine Einwanderung in die Sozialsysteme“. Der LV sollte dazu eine Arbeitsgruppe aus Gewerkschaftern und ehemaligen SPD-Mitgliedern einrichten, die es ja in unseren Reihen gibt, damit wir besser gerüstet sind und siegreich in die Parlamente einziehen.
        Hartmut Küchle
        Sprecher der ALTERNATIVE FÜR DEUTSCHLAND in Düsseldorf

      • Eine verlorene Wahl sieht anders aus als über 2 Millionen Stimmen und 4,7 % im Jahr der Gründung. NRW ist unterdurchschnittlich, aber vor allem aus regionalen Gründen, wie dieses Bild klar zeigt. Wahlkampf kann etwas bewirken, aber keine Wunder. Mit dem heutigen Wissen würden wir mehr in sozialen Brennpunkten werben und vor der Wahl habe ich tatsächlich eine andere Stimmverteilung erwartet, z. B. mehr Stimmen im Münsterland und in Düsseldorf (was kein Vorwurf sein soll), relativ weniger im Ruhrgebiet. Doch selbst wenn ein unterdurchschnittliches NRW-Ergebnis von 3,9 % (absolut sind das trotzdem mit Abstand die meisten Stimmen) unsere Schuld wäre, was es ist nicht ist, hätte ein Ergebnis wie der restliche Bundesdurchschnitt von 4,9 % auch nicht gereicht, um in den Bundestag einzuziehen. Das schaffen wir beim nächsten Mal, sei es in vier Jahren oder auch schon früher. Außerdem sind wir 2014 bei Europa- und Kommunalwahl erfolgreich.

      • Am Plakatieren kanns nicht gelegen haben:
        Im Raum Olpe hingen überall AfD-Plakate und auch Herr Lucke und Herr Dilger haben durch eine Veranstaltung unterstützt, Ergebnis: 4,14 %.
        Bei uns in Winterberg /Sauerland habe ich kein einziges Plakat gesehen, nur eine blaue Anzeige in einem Anzeigenblatt, Ergebnis: 3,96%.
        Es müssen halt noch dicke Bretter gebohrt werden, gegen den Widerstand der Medien.
        Auf keinen Fall wünsche ich mir Schuldzuweisungen, alle müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, damit es beim nächsten mal noch mehr wird.

    • Diese Annahme lässt sich aufs Ruhrgebiet nicht übertragen, in Bochum haben werder die vielen Inserate 7 noch die über 1000 Plakate und genauso wenig die überaus aktiven Wahlkampfstände mit mehr als 40.000 verteilten Flyern zu einem guten Ergebnis geführt.

      Die Ortsteilanalyse der Stadt Bochum zeigt wir waren besser in den SPD und Linken Hochburgen als in den typischen CDU Ortsteilen.
      An den Infoständen gab es ebenfalls eindeutige Hinweise auf die deutliche Ablehnung von CDU Wählern und von den Wählern der Grünen.

      Richtig ist sicher wir brauchen mehr Antworten, insbesondere die Kommunalwahlen werden ganz neue Anforderungen an unsere Programmatik stellen, wobei ich da auf gute Zusammenarbeit der vergleichbaren Kreise hoffe. Die Bezirke in NRW lassen in diesem Punkt durch ihre Zusammenstellung Wünsche offen (Stichwort Ruhrbezirk)

      • Zustimmung. Das ist auch meine Wahrnehmung. Die Mobilität der Wähler der LINKEN, ist zumindest im Westen größer. Wir müssen dies in unsere kommunalpolitische Strategie mit einfließen lassen. Die AfD wird als politische Protestbewegung wahrgenommen. Wenn wir es schaffen, geschickt im linken und bürgerlich-rechten Spektrum gleichermaßen die Enttäuschten zu gewinnen, bleiben wir auf der Erfolgsspur. Daneben mindestens genauso wichtig bleibt die liberale Geisteshaltung. Ohne diese übergeordnete Idee der Toleranz, funktioniert der politische Spagat nicht. Es ist schwierig aber nicht unmöglich das auszuhalten.

      • Habt Ihr hier mit einkalkuliert, dass im Westen viele Plakate abgerissen wurden?

    • Herr Joost, Anfang September ging die Behauptung um, die AfD sei nur bei 50% der Deutschen überhaupt bekannt. Verifizieren kann ich das nicht. Ich rechne aber damit, dass sich der Wert bis zur Wahl dann auf etwa 70% erhöht hätte.
      Ich kann kann mir auch vorstellen, dass die AfD seit Sonntag in der Tat mehr Leuten bekannt ist, gerade weniger netzaffinen. Es mag bitter sein, aber eventuell liegt die AfD jetzt wirklich bei etwas über 5%.

  2. Bezüglich der SPD: Falls die SPD in eine große Koalition geht, wird sie Federn lassen müssen. Die CDU und die SPD sind sich so ähnlich, dass man eine eigene Handschrift der SPD kaum wird erkennen können. Außer beim Euro (spendabler). Hier besteht die Gelegenheit, SPD-Wähler abzuwerben, denn die SPD wurde wohl nicht gewählt, um sich um die sozialen Probleme in anderen Teilen Europas zu kümmern bzw. diese zu verschlimmern.
    Wenn die SPD in die Opposition gehen sollte dann ist ihr Verhalten schwer berechenbar. Sie könnte eigentlich nur versuchen, die Grünen (schwarz-grünes Szenario) links zu überholen, müsste dann aber mit der Linkspartei konkurrieren. Sie würde dann einige bürgerlichere Wähler abgeben. Ihre andere Option wäre, Frau Kraft in Stellung zu bringen und rein auf (unbegründete) Personenpopularität zu setzen.

    Die CDU und auch die CSU in Bayern sitzt bei der nächsten Euro-Aktion in der Tinte. Schon jetzt sollte die AfD sich darauf vorbereiten.

    Ein Faktor, der in der Analyse nicht fehlen sollte, ist die leicht höhere Wahlbeteiligung. Leider weiß ich nicht, was das für die AfD heißt. Wenn apolitische Gelegenheitswähler (interessiert hauptsächlich an Halsketten und Fingergesten) vermehrt wählen gegangen sind, dann wird es das Ergebnis der AfD nach unten gedrückt haben. Etwas anderes gilt, wenn ehemalige Nichtwähler zur AfD gewechselt sind, was in nicht unerheblicher Zahl der Fall war. Grundsätzlich scheint eine niedrigere Wahlbeteiligung der AfD zu nützen. Die AfD hat im Osten besser abgeschnitten als im Westen (entgegen den Vorhersagen, die ich gehört habe), und soweit ich weiß ist die Wahlbeteiligung in den neuen Ländern deutlich niedriger. Ob das mit der Linken zu tun hatte weiß ich nicht (auch wenn die Wählerwanderung unbestreitbar ist), denn die Linke hat immer gegen die „Rettungspakete“ gestimmt.

    Neben der Analyse der Wahldaten, für die ich sehr dankbar bin, sollte sich die AfD auch mit den ständig und leierkastenartig gegen sie erhobenen Vorwürfen befassen, die bizarr gerade in ihrer Haltlosigkeit sind. Ich empfehle, dass mehr Wert darauf gelegt wird, wie man diese Behauptungen entkräften kann und dass entsprechende Argumentationshilfen in der Partei weiter gereicht werden. Hier ist auch wichtig, dass bei der weiteren programmatischen Arbeit stets auf ein liberales Gedankengut geachtet wird.

    Wirklich problematisch für die AfD könnte die FDP werden, denn sie hat die besseren „Netzwerke“. Die jetzige Situation ist die schlechtestmögliche. Wenn die AfD in den Bundestag gekommen wäre und die FDP nicht, dann wäre die FDP „abgehängt“ gewesen. Im umgekehrten Fall hätte der FDP die AfD „egal“ sein können. Jetzt kann es sein, dass die FDP euroskeptische Positionen suggeriert um der AfD Wähler zu nehmen. Hier ist die AfD eigentlich im Vorteil weil man fragen kann, wieso die FDP in den letzten Jahren das Spiel mitgespielt hat. Auf diese Flanke muss aber auch geachtet werden.

    Die AfD braucht jetzt möglichst schnell ein klares Konzept, sowohl für die Wahlen im nächsten Jahr wie auch für die außerparlamentarische Opposition.

      • Wenn ich eingeladen werde, komme ich vorbei. Das gilt wohl für die meisten Mitglieder vom Landesvorstand und ehemaligen Kandidaten zumindest auf vorderen Plätzen.

    • In die FDP habe ich etwas Einblick, da ich vor vielen Jahren zu den Gründern der Julis gehörte. In der EURO-Frage ist die FDP völlig gespalten. Halb und Halb gehören die Mitglieder zu den EURO-Enthusiasten und den EURO-Skeptikern. Nicht umsonst haben wir da 430.000 Stimmen abgeholt. Ohne uns wäre die FDP wohl in den BT. eingezogen.

      Lindner, der neue und letzte Hoffnungsschimmer der FDP hat schon verlauten lassen, dass die Programmatik der FDP weiterhin eindeutig in Richtung EURO-Rettung geht, wie die Ikone der FDP, Hans-Dietrich Genscher, es angeordnet hat. Trotzdem will Lindner gerne Frank Schäffler, die Gallionsfigur der EURO-Skeptiker, in die Spitze der FDP einbinden. Man hat also das EURO-Problem innerhalb der FDP durchaus gesehen und will deshalb einen Spagat versuchen, um ein weiteres Abwandern zur AfD zu verhindern. Ob das allerdings gelingen kann, ist mehr als fraglich. – Schäffler hat die Parole Lindners „Koalition mit dem Bürger“ bereits als albernes „Liberalala“ zu Recht abgetan. Andererseits hat Oberguru Genscher Frank Schäffler und damit fast der Hälfte der Mitglieder gerade den Parteiaustritt nahegelegt.

      Der Parteitag der FDP im Dezember dürfte also spannend werden. – Für uns ist der Schäffler-Flügel der FDP natürlich äußerst interessant. Diese Leute brauchen wir einfach ! Das ist aber ein Publikum, dass sehr auf Seriosität und Stabilität wert legt. Deshalb sollten wir ganz schnell ein handfestes Wirtschaftsprogramm erarbeiten, dass sich durch Klarheit und absolute Kompetenz auszeichnet. Wer hat dazu bessere Voraussetzungen als wir. Das ehemalige „Lambsdorff-Papier“ könnte dabei durchaus eine Richtschnur unter verschiedenen sein. Nur so kommen wir bei diesen Leuten weiter. Man sollte überlegen, diesen Leuten besonders entgegen zu kommen, um den Trennungsschmerz zu lindern.

      Innerhalb der FDP gibt eine Gruppe, der sog. Libertären. Das sind radikale Marktwirtschafler um die Zeitschrift „Eigentümlich frei“. Diese Leute haben sehr gute Kontakte in die JULIS und wohl auch Einfluß. – Wenn die nicht alle schon ohnehin zu uns rüber gekommen sind, sollte man mahl die Fühler dorthin ausstrecken. – Aktivitäten in die liberale Ecke lohnen auf alle Fälle. Die Netzwerke der FDP könnten äußerst nützlich sein.

  3. In Duisburg wurde viele unserer Plakate auch sytematisch entfernt oder beschädigt und trotzdem konnten wir in NRW ein überdurchschnittliches Ergebnis erzielen. In beiden Wahlkreisen liegen wir knapp mit 5,1% bzw. 5,2% über der kritischen Grenze. Darüber hinaus haben wir uns hier in den lokalen Facebook-Gruppen, die sich mit Stadtpolitik befassen engagiert und reichlich Beiträge produziert. Dabei wurden wir immer wieder verbal angegriffen, diskreditiert und persönlich angefeindet und haben dennoch immer wieder mit Argumenten nachgelegt. Schließlich heitßt es doch „Viel Feind – viel Ehr“ und wir haben gute Argumente, die eben auch trennscharf wiederholt werden müssen. Lernen ist nichts anderes als permanente Wiederholung. Wir konnten feststellen, dass sich auch in den Facebook-Gruppen immer mehr Unterstützer und Sympathisanten fanden, die sich unseren Ideen gegenüber aufgeschlossen zeigten. Und wer den Linksfaschisten und den Antifanten keinen Raum lassen will und gegen den primitiven Egalitarismus aufbegehrt, der findet bei der AfD sicherlich genügend Raum und auch Mitstreiter für die gemeinsame Idee.

    • Wenn man sich das anschaut, wird man feststellen, daß diejenigen Länder und Wahlkreise, die auf „Political Correctness“ gepfiffen haben und provokante Themen plakatierten, gewonnen haben und linksliberale Bedenkenträger, für die das Großplakat von Frauke Petry (Einwanderung braucht strikte Regeln) schon zu viel war, eher unterdurchschnittlich abschnitten. Und Hamburg gehörte zu diesen Bedenkenträgern und wurde mit 4,1% ebenfalls schlechter deklassiert.

      • Schon den Zusammenhang würde ich bezweifeln (wurde z. B. in Baden-Württemberg politisch unkorrekt plakatiert?), auf jeden Fall wäre er nicht kausal. Sie müssten doch wissen, dass es in Hamburg eine andere Wählerschaft gibt als in Sachsen. Die Linke in den alten Bundesländern ist z. B. vollkommen anders als in den neuen, so dass in den ersteren viel weniger Stimmen von dort zu erwarten waren. Die AfD hat vor allem von FDP, CDU und Linke gewonnen, wo SPD und Grüne (oder auch CSU) stark waren und sind hingegen weniger. Von rechtspopulistischen oder gar rechtsextremen Parteien gab es ohnehin fast nichts zu gewinnen und ist auch (fast) nichts gekommen, wenn Sie sich die Ergebnisse anschauen. Wir sollten überlegen, wie wir zukünftig auch bisherige SPD-Wähler ansprechen können, ohne bürgerliche Ex-Wähler von FDP und CDU zu verprellen. Die von Ihnen angedeutete Strategie würde hingegen die AfD zu einer weiteren rechten Splitterpartei im Promillebereich degradieren.

      • Wir sollten dem Druck der Straße nicht insofern nachgeben, daß wir uns deren Blick durch die roten Brillengläser anpassen…

        Das Plakat von Frauke Petry sowie die Slogans „Einwanderung braucht strikte Regeln“ und/oder „Keine Einwanderung in unsere Sozialsysteme“ sind natürlich NICHT „rechtspopulistisch“, sondern einfach GESUNDER MENSCHENVERSTAND!

        Darin stimmen wir mit Sicherheit auch alle überein – das ist gewiß jetzt auch nur im Eifer des Gefechts und durch die Zuspitzung der Argumente so mißverständlich rübergekommen!

        Daß auch die CDU/CSU die Forderung nach einer Verhinderung der Einwanderung in die Sozialsysteme im Programm hat, wissen wir ja nun spätestens seitdem Bernd Lucke es bei Anne Will öffentlich gemacht hat.

        Ein „Fischen am linken Rand“ („wie wir zukünftig auch SPD-Wähler ansprechen…“), um das mal so polemisch überspitzt zu sagen, halte ich für falsch und unnötig, Herr Dilger (wir haben doch auch so schon SPD-Wähler und Wähler der LINKEN angezogen!).

        Ich habe mich übrigens nach jahrzehntelanger Mitgliedschaft von der CDU verabschiedet, als sie Pofalls Analyse, daß man nach links rücken müsse, um „neue Wählerschichten zu gewinnen“, gefolgt ist. Für mich war damit klar, daß es in der CDU nicht mehr um Positionen geht, sondern um Pöstchen.

        Wir haben unser gutes, klares, bodenständiges Wahlprogramm des GESUNDEN MENSCHENVERSTANDS (das natürlich noch zum Parteiprogramm ergänzt und ausgebaut wird) – und damit ziehen wir von überallher Leute an, die eben diesen besitzen. Verbiegen wir uns, um auch „die anderen“ zu umwerben, verlieren wir diese nur wieder.

        Man kann nicht zwei Herren dienen, heißt es schon in der Bibel. Und ich würde den Spruch nicht nur auf den Gegensatz zwischen Gott und dem Mammon beziehen, sondern auch auf den Gegensatz zwischen Vernunft und Ideologie / Wunschdenken.

  4. Hallo auch aus dem Wahlkreis Bottrop-Recklinghausen III, mit Ø 3,8 % bei der Erst- und Ø 4,2 % bei der Zweitstimme bin ich für meinen Wahlkreis und die kleine Mannschaft Ø 3-4 Aktive mehr als zufrieden. Die höchsten Zustimmungen hatte ich in Gladbeck, welches als letztes Plakatiert wurde. Allerdings habe ich in Gladbeck dafür 2 Podiumsdiskussionen (Riesener Gymnasium, Verein Türkischer Eltern) gehabt, worüber auch in der WAZ berichtet wurde.
    Hier nach Städten sortiert, Erst- und Zweitstimme:
    Bottrop 3,47 % und 3,91 %
    Dorsten 3,75 % und 4,15 %
    Gladbeck 4,25 % und 4,43 %
    Mein Fazit, Podiumsdiskussionen mit anschließenden Presseartikeln bringen wohl mehr Aufmerksamkeit als Plakate.
    Mein persönliches Highlight ich bin 4 stärkste Kraft bei den Erststimmen noch vor der Grünen Kandidatin (Stellv.Landrätin Stuckel-Lotz) und das in einer SPD Hochburg. 😉
    Danke dafür an alle Unterstützer/Wähler aus Bottrop, Dorsten und Gladbeck die mir ihr Vertrauen ausgesprochen haben.

    • Der Stolz auf ein gutes Ergebnis soll unbenommen sein. Mein persönliches Problem mit unseren Mitgliedern … egal aus welcher Stadt , ist einfach zu erklären . Wenn ich davon erzählte , das bei uns , speziell auch bei meinen Plakaten die ich in der Innenstadt “ hängte “ keines hängen blieb , fand ich meist Menschen deren Plakate von Anfanfg an hängen blieben 😉

      Was ich sagen möchte ist : “ Es wohnen überall im Land andere Menschen ! “
      In Niederwenigern hängten liebe Menschen , das ohne Mitglieder zu sein , in Bauchhöhe die von Bochum gespendeten Plakate …. die blieben hängen !!!
      Fazit ! Die Plakate haben schon mal keine Schuld . 😉 alles klar ?

      • Tach Wolfgang, deine Intention riecht nach einer Schutzbehauptung, denn nach Problemen mit uns, dem gemeinen Volk. Hast du wirklich Plakate aufgehängt? Ich könnte das nicht bezeugen, bin aber bestechlich.
        Könnten das am Ende sogar die paar fehlenden Stimmen zum Wahlziel gewesen sein, die du versemmelt hast? Erzähl` das blos nicht unserem Landeschef.
        Also, in deiner Haut möchte ich nun wirklich nicht stecken.
        Sei gegrüßt, du armer Sünder.

      • Gerade Herr Demolsky (seine Frau nicht zu vergessen) hat sich enorm angestrengt in diesem Wahlkampf und auch noch anderen Kreisen geholfen. Er widerlegt eindrucksvoll die These, an jedem Wahlergebnis unter 5 % sei fehlendes Engagement im Wahlkampf schuld. Es gibt große regionale und lokale Unterschiede im Wahlverhalten und auch in der, z. T. gewaltsamen, Gegnerschaft. Wir sollten für den nächsten Wahlkampf lernen und bisher vernachlässigte Wählergruppen, z. B. in Problemvierteln, stärker umwerben. Dazu brauchen wir auch mehr aktive Mitglieder, nicht weniger.

      • In Aschaffenburg und rund um Aschaffenburg habe ich lediglich 5 Plakete gesehen, nämlich die, die ich aufgehängt habe. Möglicherweise hingen noch in irgendeiner Ecke welche, wo ich normalerweise nicht hinkomme. In „meiner“ Firma (500 Mitarbeiter) kannte keiner von meinen engsten Kollegen die AfD. Ein Kollege hat sich erst am Wahltag über die AfD schlau gemacht, weil ich ihn quasi dazu überredet habe.

    • Hallo Franz,
      deine Analyse kann ich so nicht uneingeschränkt teilen. Ohne Deinen persönlichen Erfolg hier schmälern zu wollen, ist meines Erachtens eine differenziertere Betrachtungsweise erforderlich. Zunächst einmal die Ergebnisse aus meinem Wahlkreis 121
      Recklinghausen 1.
      Erststimmen 3,4%, Zweitstimmen 4,5%, nach Städten:
      Waltrop
      Erststimmen 3,4%,(Zwischenzeitlich über 5%) Zweitstimmen 4,5%,
      Castrop-Rauxel
      Erststimmen 3,4%, Zweitstimmen 4,4%,insgesamt ein homogenes Ergebnis.

      Trotz des Frühschoppens des Waltroper Aufbruchs mit dem entsprechenden Presseecho sind keine signifikanten Unterschiede bzw. Kausalzusammenhänge erkennbar. Wie Du weißt, habe ich mir ja bei der Recklinghäuser Zeitung eine persönliche Vorstellung erkämpft, welche auch in allen Städten in meinem Wahlkreis erschienen ist, das Ergebnis der Zweitstimmen aber nicht über den Durchschnittswert im Kreis Recklinghausen von 4,5% angehoben hat.

      Deshalb ist das Argument „Podiumsdiskussionen besser als Plakate“ für mich zunächst einmal nicht darstellbar. Zum Beweis sei hier das Ergebnis aus der Stadt Oer-Erkenschwick mit über 5% der Zweitstimmen angeführt, nur mit Infoständen und Plakaten, ohne Direktkandidaten, hier könnte man ja dann das Aufstellen von Direktkandidaten demgemäß als kontraproduktiv darstellen. Diesem Argumentationsansatz widersprechen aber die Ergebnisse aus den übrigen Städten im Kreis, wo ohne Direktkandidaten das Zweitstimmen-Ergebnis um einen halben Prozentpunkt unter dem Kreisdurchschnitt liegt. Das Nichtzutreffen solcher Analyseergebnisse beweist wiederum die Tatsache, dass auch in Deinem Wahlkreis das Ergebnis der Zweitstimmen um 0,4 Prozentpunkte unter dem Mittelwert im Kreis Recklinghausen liegt.

      Auch das Abschneiden der Direktkandidaten der übrigen Parteien ist kreisweit trotz zahlreicher Podiumsdiskussionen, zu denen wir nicht eingeladen waren, von gewaltigen Unterschieden geprägt. Deshalb möchte ich an dieser Stelle ein Stück weit dem Kommentar des Kollegen Demolsky anschließen, der Wähler, das unbekannte Wesen, Aufzucht und Pflege, hier haben wir alle noch viel zu lernen. Insgesamt hätte ich es auch besser gefunden, wenn Du Dich zusätzlich bei allen Mitgliedern des Kreisverbandes Recklinghausen bedankt hättest, ohne die unser beider Wahlkampf sicherlich nicht im vorliegenden Maße erfolgreich gewesen wäre.

      • Hallo Franz,
        um Mißverständnissen vorzubeugen teile ich mit, dass Du hinsichtlich Deines Charakters, Deiner Kollegialität und Hilfsbereitschaft und Deiner Leistungsfähigkeit, die Du mir oft bewiesen hast, indem Du mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden hast, absolut vorbildlich bist.

    • Hier noch einmal zur Klarstellung, der oben genannte Artikel ist rein konstruktiv und sachlich zu verstehen. Sollte sich irgendjemand durch diesen Artikel diskreditiert sehen, lag es nicht in meiner Absicht und bitte in dem Fall dann um Entschuldigung.

  5. Eine Rangliste der AfD-Wahlergebnisse (Eigene Zusammenstellung, Quelle der Daten: Bundeswahlleiter).
    Danach erzielte die AfD (NRW) das drittschlechteste Ergebnis. Dafür sollten die wesentlichen Gründe gefunden werden.
    1. Sachsen 6,8%
    2. Thüringen 6,2%
    3. Brandenburg 6,0%
    4. Meckl. Vorpomm. 5,6%
    5. Hessen 5,6%
    6. Baden-Württ. 5,2%
    7. Saarland 5,2%
    8. Berlin 4,9%
    9. Rheinland-Pfalz 4,8%
    10. Schleswig-Holstein 4,6%
    11. Bayern 4,3%
    12. Sachsen-Anhalt 4,2%
    13. Hamburg 4,1%
    14. NRW 3,9%
    15. Niedersachsen 3,7%
    16. Bremen 3,7%

    • Lieber Parteifreund Schlöder, der wesentliche Grund ist schnell gefunden. NRW war immer schon und ist auch heute noch sozialdemokratisches und linkspolitisches Territorium. Selbst Jürgen Rüttgers musste dem Rechnung tragen indem er sich ein Kumpel- und Malocher-Image gebastelt hat. Ein paar Millionärsenklaven wie Haan oder Meerbusch ändern nichts daran. NRW ist ein sehr bevölkerungsreiches Land und die Masse der Menschen hier hat eine weit zurückreichende Arbeitertradition. Da kommt die wirtschaftsliberale Komponente der AFD nicht gut. Das mussten auch Karl Arnold und Franz Meyers schon einsehen. Selbst Adenauer prägte den Spruch: „Wenn das Ruhrgebiet brennt, reicht das Wasser des Rheins nicht aus zum Löschen.“ Gegen diese Traditionen anzustinken wird mühsam werden, zumal der Leidensdruck durch das Euro-Desaster hier entweder nicht erkannt wird oder nicht so schlimm ist. Wenn den Menschen hier die Geldentwertung davon läuft, setzen sie eben auf die staatlich verordnete Mietpreisbremse und andere planwirtschaftliche Leckerbissen. Dass eine 30%ige Aufwertung einer nationalen deutschen Währung eine Lohnerhöhung um 30% und zwar netto! bedeuten würde, wird offenbar nicht erkannt oder nicht geglaubt.

      • Den „wesentlichen Grund“ für das unterdurchschnittliche Wahlergebnis sehen Sie darin, dass nach Ihrer Meinung NRW „auch heute noch sozialdemokratisches und linkspolitisches Territorium“ ist. Und wie erklären Sie sich dann die 6% von Brandenburg? Ihre Begündungen ziehen nicht und Ihre historischen Bezüge sind schief. Wollen Sie wirklich das heutige Ruhrgebiet mit dem der Adenauerzeit vergleichen?
        Ich glaube, der Kommentar von Erwin Elsen kommt den Ursachen ziemlich nahe.

      • NRW ist SPD-Stammland (Bremen übrigens auch). Sie ist hier stärker und konnte auch mehr zulegen als im Bundesgebiet, während die AfD überall der SPD besonders wenig abnehmen konnte. Die Unterschiede zu Brandenburg sind riesig. Insbesondere Die Linke ist in den neuen Bundesländern vollkommen anders als in den alten. In NRW dürften wir von ihr fast nichts gewonnen haben. Im Ländervergleich müssen wir uns also gar nicht verstecken, da unser Potential von vornherein kleiner war als anderswo. Das traf übrigens auch auf unsere finanziellen Mittel zu, die der Bundesvorstand so verteilt hat, dass NRW als größtes Bundesland zwar absolut am meisten Geld bekam, relativ pro Mitglied und Wahlberechtigtem aber am wenigsten. Vieleicht ist diese Erklärung sogar wichtiger, da im NRW-internen Vergleich das Ruhrgebiet erstaunlich gut abgeschnitten hat. Ich hätte z. B. gedacht, dass ich in Dortmund schlechter abschneide als in Münster, was definitiv nicht der Fall war. Vielleicht sind auch noch Unterschiede bei den CDU-Wählern wichtig. Wo diese die CDU mit der Muttermilch aufsaugen, wechseln sie nicht zu uns, auch wenn wir die bisherigen CDU-Positionen eigentlich besser vertreten, was sich bei CDU-Wählern aus Überzeugung und Überlegung anders darstellt.

      • Man muss die Leute daran erinnern das wir früher Exportweltmeister waren,das wir danach mehr in nicht Euro Länder exportiert haben,das wir abwerten können wenn es sein muss,das fast nichts mehr kompleet in D. produziert wird und so billiger wird,das wenn der Euro steigt die Schulden in Dollar schneller abbezahlt werden etc.!

        Ich sprach letztens mit eine CDUler der plapperte nur nach was er von den Bossen gehört hatte,die Währung steigt dann so stark das wir weniger Exportieren werden…

  6. Hallo,
    für die Stadt Solingen darf ich 4,42% der Zeitstimmen vermelden, was ja im NRW-Vergleich schon wirklich gut ist. Damit lässt sich jetzt gut aufsatteln für die kommende Europa- und Kommunalwahl. Ich bin daher sehr stolz auf meinen Stadtverband, mit Blick auf die niedrigen personellen Möglichkeiten haben wir viel erreicht ! Auch hierfür darf ich mich nochmals herzlich bei allen bedanken !

    Gruß,

    Jan Michael Lange

  7. Ich denke, in NRW hätte man stärker auf die NRW-spezifischen Probleme setzen müssen:
    – Einwanderung in die Sozialsysteme, Einwanderung von Kriminellen
    – Integrationsprobleme in jeder Stadt, Verslummung der Innenstädte
    – kein Geld mehr da für die eigene Jugend
    – kein Geld mehr da für die Polizei

    • Sie haben an keinem Stand in Bochum gestanden um Ihre Ideen zu verwirklichen. Ich würde Sie sonst gern morgen im Krankenhaus besuchen 😉
      Wir standen gegenüber des Bahnhofs in Bochum und die Demo :* Umfairteilen *
      bewwegte sich imAbstand von ca 70m an uns vorbei. Da hätten Sie Ihre Sprüche am besten abgelassen 🙂 .. Dann hätte ich Sie auch noch die nächsten drei Wochen besuchen können .

      Schauen Sie einfach mal auf facebook rein . Alternative für…. Bochum

    • Mit einer solch aggressiven Rhetorik wird man nicht weiterkommen, an dieser Stelle verfüge ich über einschlägige Erfahrungen. Trotz subtiler und politisch korrekter Ausdrucksweise erfährt man zum Thema Einwanderung oftmals echte oder gespielte Empörung und krawallartige Polemik mit dem Ergebnis, dass man sich sehr schnell in der rechtspopulistischen Ecke wiederfindet. Sicherlich muss man diesen Problembereich thematisieren, jedoch mit der gebotenen Vorsicht, einem ideologiefreien Pragmatismus und dem erforderlichen Augenmaß. Bestimmt nicht in der hier von Ihnen vorgetragenen Art und Weise.

      • Das hat mit Rhetorik nichts zu tun. Man muss sich dazu ganz einfach die Zahlen angucken. In Stadtteilen mit Einwanderungsproblematik hat die AfD die höchsten Stimmanteile bekommen. Die Forderung nach einer geregelten Einwanderung ist für viele Menschen derzeit wichtiger als die Forderung nach einer geregelten Abwicklung des Euro. Ganz einfach deswegen, weil das Problem Euro erst zeitversetzt zum Tragen kommt, während das Einwanderungsproblem schon klar zu erkennen ist.

      • Es hat keinen Sinn aus Gründen der „political corrrectness“ heiße Eisen nicht anzufassen. Das tun schon die etablierten Parteien zur Genüge.
        Man sollte auch nicht gleich vor Angst in Schockstarre verfallen wenn die üblichen Verdächtigen „Rechtspopulismus“ gröhlen.

  8. Sehr geehrter Herr Prof. Dilger,

    wir haben die Wahl verloren. Wir sind nicht im Bundestag. Wenn man im einwohnerstärksten Bundesland nur 3,9% holt, kann man auch keine Wahl gewinnen. Natürlich können wir jetzt hingehen und diesen 3,9% etwas Positives abgewinnen und uns gegenseitig auf die Schultern klopfen, aber dies führt uns nicht weiter. Wir sollten jetzt konkret schauen, was schief gelaufen ist und warum uns mehr als 96% der Wähler in NRW nicht ihr Vertrauen geschenkt haben. Die Niederlage bloß als „soziodemografischen und politischen Lage hier [in NRW]“ abzutun, halte ich für zu wenig. So leicht dürfen wir es uns jetzt nicht machen.
    Das Gute ist, dass wir nun einen exakten Überblick haben, wie viel Zuspruch wir in jeder Stadt bekommen haben. In der Stadt Kempen (ca. 34.000 Einwohner) z.B. haben wir gerade mal 3,79% geholt. In der etwa gleich großen Stadt Haan (ca. 30.000 Einwohner) sind es 5,7% geworden. Dies lässt bei diesen beiden (CDU dominierten) Städten doch den Schluss zu, dass in Kempen entweder gar kein Wahlkampf stattgefunden hat, oder ein ganz anderer als in Haan. Und hier wäre es nun Ihre Aufgabe, genauer hin zu schauen, damit wir bei der nächsten Wahl auch in einer Stadt wie Kempen ein ordentliches Ergebnis einfahren.
    Sie werden mir sicherlich nicht widersprechen, wenn ich anmerke, dass im Wahlkampf in Teilen von NRW manches nicht hingehauen hat. Diese (teilweise unnötig) gemachte Erfahrung müssen wir nun nutzen. Wie kann es z.B. sein, dass der Stadtverband Düsseldorf nur ein einziges Motiv mit Slogan („Mut zur Wahrheit“) ohne weiteren Text plakatiert? Wir sind eine neue Partei, wir müssen uns dem Wähler auch auf unseren Plakaten vorstellen und nicht nur unser Logo und Motto. Solche Fehler sind auch nicht damit zu entschuldigen, dass es für viele der erste Wahlkampf war. Hier muss durch den Landesvorstand dafür gesorgt werden, dass beim nächsten Wahlkampf Leute mit entsprechendem Gespür an der richtigen Stelle sitzen (es macht z.B. wenig Sinn, auf einer Straße in Düsseldorf knapp zehn Plakate in kurzem Abstand hintereinander aufzuhängen und dafür den ganzen Düsseldorfer Süden großflächig „blank“ lassen zu müssen).
    Die Generation Ü60 hat uns (laut einer Spiegel-Statistik) am wenigsten gewählt. Diese Menschen erreicht wir auch nicht leicht mit Facebook und Twitter, sondern durch gute Plakate, Zeitungsartikel, Infostände usw.
    Die AfD hat ein großes Potential, wir müssen es einfach nur noch besser an alle Bürger bringen, uns besser den Menschen vorstellen und unser Potential nicht unnötig verschenken! Daher wünsche ich mir von Ihnen, dass Sie nun an den richtigen Stellen „zugreifen“ und wir bei der nächsten Wahl unser Potential auch ausschöpfen (wie es in anderen Bundesländern bereits erfolgreich geschehen ist).

    Viele Grüße und hoffentlich erst mal einige etwas ruhigere Tage!

    PS: Auf der Facebook-Seite habe ich immer mal wieder Kommentare gelesen, dass Leute die AfD aktiv unterstützen wollten und den jeweiligen Verband ansprachen, aber nie eine Antwort bekamen. Hier sollte in Zukunft sicherlich darauf geachtet werden, dass man auch dieses Potential nicht mehr verschenkt.

    • Die Alternative für Deutschland ist eine demokratische Partei. Da kann der Landesvorstand nicht einfach durchregieren. Bei der Kommunalwahl werden die Kreisverbände eher noch mehr Freiraum und Bedeutung haben als jetzt bei der Bundestagswahl. Die Ergebnisse zeigen, wie ich schon schrieb, auch kein so klares Muster, welches sich unmittelbar auf die Wahlkampfaktivitäten vor Ort zurückführen ließe. Diese sind natürlich trotzdem wichtig, aber häufig gar nicht lokal begrenzt (Plakate in Dortmund sehen z. B. auch viele Menschen aus dem Umland). Dem Fernsehen kommt nach etlichen Untersuchungen weiterhin der größte Einfluss auf das Wahlverhalten zu, auch und gerade bei älteren Wählern. Doch unser Einfluss aufs Fernsehen ist begrenzt, das gilt erst recht für die Landes- oder gar Kreisebene. Ich denke allerdings, dass der Wahlabend selbst unsere Bekanntheit ungemein gesteigert hat. Wären wir im Bundestag, kämen wir jetzt viel öfter ins Fernsehen, doch auch so zeigt der Trend nach oben.

    • @ Herr Buchholz,

      auch wenn ich es durchaus auch kritisch sehe, wenn in einer Stadt oder einem Stadtteil ein besseres oder eben schlechteres Ergebnis erzielt wurde, erscheint mir der Vergleich zweier Ortschaften nur aufgrund ihrer Struktur doch gewagt, zumal, wenn es sich um sehr kleine Einheiten handelt.

      Eher lese ich heraus, dass Sie für Haan einen hervorragenden Wahlkampf machten, gleichzeitig aber für Kempen ein Versagen ansehen.
      Ein paar andere Anhaltspunkten braucht es dann aber dann doch noch? Wieviele Mitglieder hat Kempen, wieviele Haan. Wieviele ließen sich aktivieren, wieviel Zeit können die aktivierten aufbringen?
      So haben wir beispielsweise Rentner, die leicht die dreifache Stundenzahl aufbrachten, als die Berufstätigen – dennoch haben sich aus meiner Sicht beide gleich viel angestrengt.

      • Genau diese von Ihnen vorgetragenen Gedankengänge wollte ich auslösen. Die von Ihnen aufgeworfenen Fragen kann ich nicht beantworten („Wie viele Mitglieder hat Stadt xy?“ „Wie viele ließen sich aktivieren?“ usw.).
        Mit diesen Fragen muss sich der Landesvorstand beschäftigen und dann schauen, dass man bei der nächsten Wahl sich besonders noch mal um die Kreise/Städte kümmert, die diesmal nicht „gezündet“ haben. Es geht nicht darum, wer besser ist, sondern man muss schauen, wo noch Hilfe/Unterstützung benötigt wird.

        „[…] dennoch haben sich aus meiner Sicht beide gleich viel angestrengt.“
        Das ist schön und gut, aber am Ende zählt das Ergebnis und dieses ist (ganz nüchtern betrachtet) in NRW mit am schlechtesten ausgefallen.
        Wenn ich hier Kommentar lese wie „Das Wahlergebnis ist eigentlich so zu werten, als hätten wir die 5% Hürde übersprungen. Es war einfach nur Pech.“ fasse ich mir an den Kopf.
        Es muss jetzt in den nächsten Wochen eine Analyse folgen, was falsch lief und dann muss es klare Ansagen geben, wo was verbessert werden muss. Die Europawahl ist bereits im Mai!

    • Hallo, Herr Buchholz!
      Ich bin selbst aus Kempen – und das einzige aktive Mitglied in dieser Stadt. Wenn der Wahlkampf hier schleppender gewesen sein sollte als in Haan (kann ich nicht beurteilen), so kann ich Ihnen nur versichern, daß wir hier alles uns möglich getan haben.

      Finanziell und personell war hier nicht mehr möglich. Für Kempen konkret kann ich sagen, es hingen hier ca. 40 Plakate, verteilt habe ich selbst 2.300 Flyer, jemand anders aus dem Kreis hat ebenfalls soviele zusätzlich verteilen lassen. Es gab zwei Stände, die aber schon eine auffallend geringe Resonanz im Vergleich zu Viersen hatten. Viele Passanten wollten noch nicht mal unsere Flyer annehmen.

      In Krefeld, der Nachbargemeinde, hat es praktisch gar keinen Wahlkampf gegeben, weil sich der Stadtverband erst kurz vor der Wahl gegründet hat. Dennoch lag Krefeld mit 3,9 % nur unwesentlich hinter 4,1% in Viersen. Die Gründe, warum es in der einen Gemeinde/Kreis/Land besser lief als in einem/einer anderen, sind sicher vielschichtig.

      • PS: Laut meiner Ergebnisliste für Kempen hatten wir ein Ergebis von 4,06%, nicht 3,79.

    • Ich war am 2.September zu einem wichtigen Termin in meiner Ex-Heimat Solingen. Dabei bin ich von der A46 aus durch Haan gefahren und kann bestätigen, dass Haan geradezu bilderbuchmäßig von den AFD-Kollegen plakatiert war, es sprang mir direkt ins Auge, die waren sehr fleißig! Ebenso Solingen, auch hervorragend plakatiert. Trotzdem halte ich es für gewagt, einen ursächlichen Zusammenhang zu den Wahlergebnissen herzustellen. Ich habe 54 jahre in der Nachbarstadt von Haan gewohnt und weiss, dass die Gartenstadt eine Sonderstellung – vielleicht sogar bundesweit – hat. So z. B. in den zurückliegenden Jahrzehnten in starkes Wachstum, einen stetigen Wohlstandsgewinn. Alte Arbeiterviertel, wie im benachbarten Wuppertal findet man nicht, ebensowenig postindustrielle soziale Altlasten. Und jetzt noch die Europazentrale von Johnson Controls, die Haaner können zwar nicht im Hochwasser der Itter ertrinken, wohl aber im Geld. Die Stadtväter werden Geldspeicher bauen müssen wie Dagobert Duck in Entenhausen. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Wahlerfog, ich möchte den auch nicht mit meinem Kommentar schmälern.

  9. Lieber Herr Prof. Dilger, Sie haben völlig Recht. Das Wahlergebnis ist eigentlich so zu werten, als hätten wir die 5% Hürde übersprungen. Es war einfach nur Pech. Ich glaube wir sind es unseren Wählerinnen und Wählern auch irgendwie schuldig, sozusagen „bei der Stange zu bleiben“. Aus meiner Sicht müssen wir sehr schnell dazu übergehen, die Bundestagswahl und unsere tatsächlichen Wähler, professionell analysieren zu lassen. Welche sozialen Milieus haben uns am Sonntag gewählt? Offensichtlich ist das Lager der CDU/CSU relativ ausgereizt. Müssen wir stärker auf enttäusche LINKE setzen. Gibt es hier ein Ost-West-Gefälle. Wie sieht es mit dem in Auflösung befindlichen Liberalen aus. Haben überproportional viele ehemalige Nichtwähler gewählt und wo standen diese Menschen vormals politisch? Es müsste doch sozialwissenschaftliche Studien über Wählerwanderungen geben. Ich denke eine entsprechende Aufarbeitung ist auch hinsichtlich unserer Teilnahme an weiteren Wahlen (Europawahl, Kommunalwahl 2014) von entscheidender Bedeutung. Auch und gerade bei den Kommunalwahlen müssen wir auf die jeweiligen Befindlichkeiten derer Rücksicht nehmen, die uns bei dieser Bundestagswahl gewählt haben. Auf dieser Grundlagen können wir Themen besetzen. Herzliche Grüße Torsten Ilg

  10. Pingback: Analyse des AfD-Ergebnisses | FreieWelt.net

  11. Dass das drittschlechteste Ergebnis nicht an unserem Wahlkampf lag (im Vergleich zu anderen Bundesländern), halte ich dann doch für eine etwas optimistische Annahme.
    Natürlich wären losgelöst die 3,9 % NRW ein herausragendes Ergebnis – der Bundesschnitt zeigt aber klar, dass mehr drin waren – auch in NRW.

    Basismitglieder haben auch NRW in den letzten Wochen jeweils mehr als 100 Stunden an reinem Wahltkampf aufgebracht – seien es nun Plakate, Infostände oder Flyerverteiaktionen gewesen. Zusätzlich zu Stammtischen und anderen Treffen.

    Das ist für berufstätige eine hervorragende Leistung – zumal wenn sie nur einfache Basismitglieder sind.
    Das führte aber eben auch dazu, dass sie keine Zeit hatten, nach links und rechts zu schauen. Kleine Teams ackerten im Vertrauen darauf, dass es schon so organisiert ist, dass dies überall geschieht.

    Das Ergebnis ist bekannt: Die ackernden erreichten in ihrem Wirkungskreis um die 5 % – was dann aber erst recht deutlich macht, dass andere unter dem Durchschnitt lagen.

    Bekanntlich schnitt NRW in der Wahlwerbung immer schon sehr schlecht ab – es gibt schließlich parteiinterne HP’s die das deutlich machten – schon bei der reinen Unterschriftensammlung, später bei der Darstellung der Kandidaten.

    Und ich erinnere mich noch gut daran, dass ich auf internen Xing Foren den Nichtwahlkampf in Köln monierte – und letztlich dafür als Freund-Feind-Parteifreund bezeichnet wurde.
    Dies als man jubelnd das Aufhängen von 3.000 Plakaten in Köln in einer Nacht auf der HP feierte, ich aber nirgends Plakate in dieser Zahl hängen sah, und wohl jeder, der schon mal Plakate aufhing weiß, dass man dies nicht mit 20 Leuten schaffen kann.

    Jetzt bleibt mir etwas mehr Zeit um zu schauen, was Andere besser machten. Und als erstes stoße ich da auf straff organisierte Wahlkämpfe. Da waren eben organisatorisch alle Organe eingebunden – der Landesvorstand und die Bezirksvorstände. Da wurden Stäbe gebildet, die ständig Informationen nach unten wie nach oben gaben. Da gab es eben den organisierten Wahlkampf.

    Organisieren und kontrollieren das sind nun mal die vornehmen Aufgaben einer ‚Leitung‘ und in meinen Augen bedeutet das eben auch, dass man motivierend und kontrollierend vor Ort erscheint – als Landes- und noch mehr als Bezirksvorstandsmitglied.
    Dazu gehört es in meinen Augen auch, dass man immer informiert ist, in welchem Stadtverband wie viele Wahlkampfstände aufgebaut sind, wieviele Plakate aufgehängt, wieviel Flyer an die Haushalte verteilt wurde. Welcher Organisations- und Motivierungsgrad in den einzelnen Verbänden erreicht wurde.
    Wo Stadtvorstände vielleicht überfordert sind, mit den Problemstellungen, wo andere vielleicht Hilfe leisten können.

    Will man die Mannschaften noch mehr motivieren, dann stellt man Datenbanken auf die HP, wo jeder Stadtverband sehen kann, wie er im Vergleich zu den anderen steht. Das fördert den Wettbewerb.

    Natürlich kann man sich auch auf die ‚Jubelbilder‘ auf Facebook verlassen – mit all den schönen Bilder aktiven Wahlkampfes (Frei nach dem Motto – ich fotografiere mal 4 Plakate, dann werden auch die anderen XXXX da sein)

    Und bevor dies nur als ‚Geschwätz‘ gewertet wird, wie es die Schwätzer so gerne abtun.
    Erst in den letzten drei Wochen des Wahlkampfes ergriff ein Mitglied des Kölner Stadtvorstandes die Initiative (Willi Ehlen) – und aktivierte persönlich die Mitglieder seines Bezirks – das, was immer und immer wieder von der Basis gefordert wurde geschah also.

    In meinem Stadtteil Holweide wurden rund 400 Plakate geklebt, mehr als 6.000 Flyer direkt an Haushalte verteilt, insgesamt zwei eigene und sieben weitere in Nachbarstadtteilen Infostände organisiert (hier teilweise mit Hilfe von Mitgliedern dort).
    Das ist Holweide, das nur in den letzten 3 Wochen, das nur mit 3 aktiven (von 9 Mitgliedern), einem Förderer und einem Helfer. Und das Ergebnis ist eben 4,93 %. In einem Stadtteil mit 20.000 Einwohnern.
    Ähnliche Ergebnisse (4,84) erzielte schon Hendrik Rottman im gegenüber Holweide 5 mal größeren Porz, wie ich schon in einem anderen Thread darstelle. Ihre Erklärung, dass es eben in SPD Hochburgen schwerer sei hat nur den kleinen Haken – dass dieser Wahlkreis eine SPD Hochburg ist – während der mit 3,3 % abschneidende Köln II weist für die FDP immer noch gut 8 % aus (bei Verlusten von 10 %) während die SPD sich von 22 auf 26 % verbesserte.

    Wie viele AfD Mitglieder entstamme ich dem Unternehmerlager – und uns eint vermutlich, dass wir uns auf Fakten stützen. All das Geschwätz, was man tun will, fast getan hat, angeblich getan hat – ist nun Makulatur.
    Die Wahlergebnisse sind Fakt.

    Und ich lade Sie herzlich ein, sich uns heute Abend anzuschließen – und dem Team Mülheim zu erklären, es wäre eben Pech gewesen, dass wir es in NRW nicht geschafft haben.
    und – wer viele Plakate klebt muss auch viele abhängen. Bei uns hat man eben nur sehr wenige schon vorher abgerissen (lag vielleicht auch den Paten)

    Fakt ist auch – das schlimmste denkbare Ergebnis ist eingetreten. Viele meiner Nachbarn, Bekannten, Freunde und Verwandten hatte genau dieses Ergebnis befürchtet.
    Weder die FDP noch die AfD ist vertreten – und so knapp die FDP es verfehlt hat, darf man davon ausgehen, ohne AfD hätten wir jetzt Schwarz-gelb – aus meiner Sicht die beste Alternative zu einem BT ohne AfD.

    Soll ich meinen Bekannten jetzt erklären, das hätte daran gelegen, das wir eben im Westen viel Pech haben, oder weniger Linkswähler. Und das wir eben nicht wissen konnten, welches Pech wir hatten.

    Noch sind die (kämpfenden) AfDler nur geschockt, noch sind sie fassungslos über das Abschneiden mancher Städte und Stadtteile.

    Noch geben sie aber auch nicht auf, schon gibt es erste Überlegungen, wie man weitermacht.

    Dazu bedarf es einer knallharten Analyse, was wir gut und richtig gemacht haben, was falsch lief. Wo es eindeutig personelle Fehlbesetzungen gab.

    Das – und in meinen Augen nur das – wird dazu führen, dass wir sagen „Try it again“.

    Behauptungen, dass wir das nächste Mal mehr Glück haben, sorgen dann für entspannte Wahlkämpfe. Man kann sich in Kneipen treffen, nette Gespräche führen, Planungen machen, was wir wann unternehmen werden – und dann in der Wahlnacht gucken, ob wir dies mal Glück hatten.
    Ich habe an Wahlkampfständen als der jüngste mit zarten 59,85 Lebensjahren mitgewirkt, ich habe beim Plakatieren einem Dr. die Leiter gehalten – glauben sie es uns mal – wir alle sitzen in der Regel lieber in einer netten Gaststätte.

    Werter Herr Dilger,

    bislang schätzte ich Sie hoch, weil Sie eben nicht wie ein Politiker redeten. Weil Sie über Fakten argumentierten und eben nicht über „Ich glaube“
    Und ich bin sicher – genau das schätzen viele Ihrer Anhänger.

    Klar – alle Poliker haben immer alle Wahlen gewonnen – selbst wenn sie jedes Ziel verfehlten. Klar – mit Worthülsen haben sich alle Politiker bei den Wählern und bei den Wahlhelfern bedankt.
    Klar – man hat immer Ausreden für einen schlechteren als erwarteten Ausgang – vielleicht war das Wetter zu gut oder zu schlecht, die Wahlbeteiligung zu nieder oder zu hoch.

    Wir die die Alternative für Deutschland – und eben keine klassischen Politiker.
    Lassen Sie uns also gemeinsam nach dem suchen, was wir verbessern müssen. Tragen Sie mit Sorge, dass nicht die Schwätzer, die FB-Poster sich in ihrem jeweiligen Pech suhlen, sondern die Macher (von denen die AfD überdurchschnittlich viele hat) endlich zum Tragen kommen – und auch das wurde immer, und immer wieder an alle möglichen Stellen vergebens gefordert.

    Führen Sie uns in eine begeisternden Kommunal- und Europawahlkampf – Führen Sie.

    • Natürlich kann ich das nicht ganz unvoreingenommen beurteilen, habe aber auch andere Informationen als andere. Jedenfalls kann ich keine größeren Versäumnisse oder gar aktive Fehler beim NRW-Wahlkampf erkennen. Ich wüsste nicht, was Sie oder ich im Wiederholungsfalle grundsätzlich besser machen könnten. Angesichts des knappen Ergebnisses wäre ex post eine ‚Riskante Wahlkampfstrategie‘ wohl doch lohnend gewesen, doch das konnten wir vorher nicht wissen, außerdem hätte sie wohl eher vom Bundesvorstand kommen müssen und sie hätte natürlich auch schiefgehen können. Uns ist es umgekehrt gelungen, alle gefährlichen Klippen zu umschiffen. Es hätte sehr viel scheitern können, aber alle wichtigen Sachen haben geklappt – bis auf den Einzug in den Bundestag. Aber das ist kein Ereignis, welches sich unmittelbar herbeiführen lässt, sondern es geht nur über Einzelmaßnahmen. Was hätten wir mehr, besser, anders tun sollen?

      Mehr aktive Mitglieder oder mehr Geld hätten natürlich geholfen, doch es war nicht mehr vorhandenen und die meisten Aktiven haben sich wirklich vorbildlich engagiert. Wem möchten Sie konkret vorwerfen, dass er zu wenig getan hätte? Es ist auch zu bedenken, dass die zeitlichen und finanziellen Ressourcen unterschiedlich sind. Außerdem haben sich in NRW alle freiwillig und ehrenamtlich engagiert, wir haben bislang keinen einzigen Hauptamtlichen, was sich bei einem noch etwas besseren Ergebnis natürlich geändert hätte. Weiterhin bitte ich zu bedenken, dass NRW mit Abstand das größte Bundesland sowohl hinsichtlich Mitgliedern als auch Wählern ist. Was in kleinen und mittleren Bundesländern funktioniert, muss hier keineswegs klappen. Über 3.000 Mitglieder kann niemand alle persönlich kennen. Wir mussten den Wahlkampf dezentral über Bezirke und Kreise organisieren, die natürlich unterschiedlich viele und befähigte Mitglieder haben. Gerade die von Ihnen gepriesenen Macher konnten sich da austoben. Trotzdem ist im Vergleich der Wahlkreise nicht einmal ein Erfolgsmuster in dieser Hinsicht zu erkennen, vermutlich weil sich so viele verschiedene Aspekte überlagern. Wenn es Ihnen gelingt, innerhalb Ihres Wahlkreises zwischen den verschiedenen Wahllokalen wichtige Erfolgsfaktoren zu ermitteln, wäre ich über eine vertrauliche Mitteilung dankbar. Selbst die etablierten Parteien wissen meist nicht, ob Plakate, Flugblätter, Stände, Veranstaltungen oder Zeitungsanzeigen besser funktionieren. Eine empirische Anaylse wäre hier Gold wert, doch die Wahlergebnisse allein sagen wenig aus (Sie müssten z. B. wissen, in welchem Straßenzug Sie Plakate aufgehängt haben und in welchem nicht). Beim nächsten Wahlkampf sind wir bekannter und selbst reicher an Erfahrungen. Doch die eine erhellende Erkenntnis, wie wir garantiert gewonnen hätten und dann werden, habe ich leider nicht.

      • Natürlich spielen viele Faktoren eine Rolle – und natürlich kann man eben nicht klar rausfiltern z.B. ein Plakat = 4 Wähler; 100 Flyer = 7 Wähler, 1 Infostand = 50 Wähler + 10 pro Wahlkämpfer.

        Wenn es so wäre, dann ergäbe sich ein vergleichbar einfacher Wahlkampf.

        Aber richtig ist wohl auch – mit jedem Plakat, mit jedem verteilten Flyer, mit jedem Infogespräch verbessert sich das Ergebnis (was im Einzelfall nicht stimmen muss, aber in der Masse eben sehr wohl)

        Fernsehauftritte dürften sich über die Bundesrepublik gesehen annähernd gleich ausgewirkt haben – bundesweite Print/Onlinemedien wohl auch. Lokale Medien wirken hingegen (fast) nur lokal aus.

        Und natürlich sind die Bevölkerungsschichten selbt innerhalb einer Stadt, ja selbst innerhalb eines Stadtteils unterschiedlich.

        Ich gehe nun mal einfach davon aus, dass die AfD auch dann eine Wählerschaft gefunden hätte, wenn es weder Plakate, noch Flyer, noch Infostände gab.
        Auch klar – diesen Wert kann ich nicht benennen. Und er kann regional und lokal auch noch unterschiedlich sein.

        Und ich habe auch nicht unmittelbar behauptet, das Stadtteile mit wenig Wahlkampfständen nichts getan hätten. Vielmehr haben wir Aktiven eben nicht geschaut, was die anderen machen. Fakt ist aber, dass die mir bekannten hochaktiven Teams knapp unter 5 % lagen.

        Bei den von mir nach ihren Worten ‚gepriesenen‘ Machern haben wir wohl sehr unterschiedliche Auffassungen von deren Persönlichkeitsstrukturen. Im Gegensatz zu reinen Theoretikern müssen diese ständig Planung und Umsetzung im Auge haben. Und – Sie müssen lernfähig sein. Denn – sind sie das nicht, gehen sie unerbittlich pleite. Zudem müssen sie vorausschauend sein, denn es nutzt ihnen wenig im Nachhinein zu analysieren, warum sie pleite gingen.

        Natürlich können wir nun auch Strategien fahren, die darauf basieren, wie man vielleicht hier noch 0,1 % Zustimmung mehr bekommen würde, wenn man das Wahlprogramm ein bißchen verbiegt. Wenn man einzelnen Wählerschichten verlockende Aussichten bereitet.

        Und ich bin sicher, man kann wortgewaltige Konferenzen darüber abhalten, wie das wohl möglich wäre. Theoretische Modelle, die nicht deshalb schon Nährwert haben, weil die anderen Parteien es auch so machen.

        Ich wiederhole mich gern: Das Ergebnis 4,7 % ist nicht das Erwartete aber es ist hervorragend – und sebst die 3,9 % für NRW sind es.

        Es geht darum zu erklären, dass es zu derartigen Differenzen kam. Die kann ja mal in Relation zu prozentualen Abweichungen ander Parteien setzen, wozu bekanntlich nicht alle Parteien als Vergleich geignet sind.

        Viele dieser Kriterien werden wir nicht ändern können. Wir haben weder Einfluß auf die Bevölkerungsverteilung, die Einkommensverteilung, Religion, Gewerkschaftsmitgliederdichte und was weiss ich. Natürlich kann man das analysieren – vorwärts und rückwärts.

        Aber – dann haben wir immer noch keinen Einfluß auf diese Werte.

        Ein weiterer Wert kann aber eben auch die Zahl der Plakate, der verteilten Flyer, der Infostände sein.

        Und diese Zahl hängt dann wiederum mit der Zahl der Mitglieder absolut und deren Aktievierungssatz und Aktivierungsvolumen zusammen (von Machern auch gerne als ‚Mannstunden‘ bezeichnet.
        Und darauf haben wir Einfluß – und zwar auf allen Ebenen der Partei.

        So wirkt z.B. ein sehr aktiver Stadtvorstand sehr motivierend (man kämpft zusammen!). Allerdings ist auch das Gegenteil richtig – ein zurückhaltender Vorstand wird jede Aktivität der Basismitglieder zum Erliegen bringen.

        Und hier haben wir es nicht mit theoretischen Werten zu tun, sondern mit zählbaren = meßbaren.

        Das beginnt längst vor dem Wahlkampf mit der Zahl der Mitglieder pro 100.000 Einwohner z.B. Abweichungen können viele Gründe haben, aber Programme zur Mitgliedergewinnung können nicht schaden.

        Vorm Wahlkampf geht es um Matieralbeschaffung (möglich zentral) um die Planung von Wahlkampständen, zum Ausspähen von gut plakierbaren Stellen, möglichst auch schon zu einer Verteilplanung von Flyern.

        (Oder halten Sie es für eine gute Idee beim Plaktieren erst mal die Orte herauszusuchen, an denen Plakate gut platziert wirken)

        Und vor dem Wahlkampf sucht man dann die Mitglieder zur Teilnahme zu aktivieren. Natürlich kann man eine E-Mail mehr schreiben, begleitet vom Spendenaufruf. Man kann aber auch Mitglieder ohne Rückmeldung telefonisch kontaktieren – oder gar persönlich.
        Denn – Mitglieder denen man persönlich klar macht, wie wichtig auch ihre Aktivität ist, lassen sich nun einmal ungleich besser aktivieren – und ich behaupte es hebt den Aktivierunsgrag um mehr als 100 %.

        Ein ständiges Erfassen dieser Zahlen – erst recht im Wahlkampf – ist Instrument jeder Organisationstätigkeit. Denn nur so kann man korrigieren.

        Und last but not least

        Es geht mir hier nicht um Schuldzuweisungen, auch wenn es im Einzelnen sehr wohl zur Benennung von Verantwortlichen kommen kann.

        Vielmehr geht es mir darum aus Fehlern oder auch nur möglichen Fehlern zu lernen. Denn – an dieser Wahl können wir nichts mehr ändern – wir brauchen zukunftsgewandte Methoden. Wir wollen uns schließlich verbessern – und medial wird man es uns nicht einfacher machen.

    • Sehr geehrter Herr Elsen,
      damit man Ihre doch sehr nachdrückliche Kritik („Nichtwahlkampf in Köln“ ist ja schon eine recht starke Aussage) noch besser nachvollziehen kann, wäre es hilfreich, wenn Sie näher darstellen könnten, welche konkreten Vorschläge und Initiativen Sie an die dort Tätigen herangetragen haben, die dann nicht aufgegriffen wurden.
      Unabhängig davon ist zu überlegen, ob man angesichts der monierten Mißstände nicht für den anstehenden Kommunal- und Europawahlkampf in Köln einen tauglichen Organisator vom nächsten Stadtparteitag bestimmen lassen sollte. Würden Sie sich in diesem Falle zur Verfügung stellen, oder gibt es jemand anderen, den Sie vorschlagen?

      • Werter Erwin Elsen,

        Deine Ausführungen bleiben leider oft unklar, jedenfalls für mich. Der Grundton ist jedoch von Vorwürfen mit Blick auf den Kölner Wahlkampf und das Wahlergebnis geprägt. Das ist zum einen unverständlich angesichts dessen, was unsere Mitglieder dort auf die Beine gestellt haben und zum anderen schlichtweg Unsinn, auch hinsichtlich der Ergebnisse.

        Hilfreich wären konkrete und möglichst kurze (!) Erläuterungen, was gut und schlecht war, und ggf, wie es besser gehen könnte. Und das alles am liebsten beim nächsten Stammtisch, in einer Email an den Vorstand oder in einer anderen eher vertrauten Runde und nicht in einem öffentlichen Forum.

        Meine Bitte: Nutze Deine viele Zeit – die Du dankbarerweise zuletzt auch für die AfD eingebracht hast – noch einmal um einige Punkte zu reflektieren. Sowohl inhaltlich als auch vom Ausdruck her.

        Diese Zeilen dienen vorrangig dazu, einen bei den Lesern der vorhergehenden Einträge möglicherweise entstandenen Eindruck richtigzustellen. Grundsätzlich möchte ich davon absehen, solche Dinge in einem öffentlichen Forum zu erörtern.

        Gruß!
        Roger Beckamp (Sprecher AfD Köln)

      • Lieber Roger,

        Deinen Ausführungen und Anregungen stimme ich voll und ganz zu. Wir sollten öffentlich keine „Wunden lecken“, zumal gar kein Grund dafür besteht. Das Wahlergebnis war bemerkenswert gut, auch in Köln. Die vielen neuen Gesichter auf die wir auf der AfD Wahlparty am Heumarkt begrüßen durften, bestätigen deutlich, wie weit wir bereits in das gesellschaftliche Leben Kölns eingedrungen sind. – Promi-Faktor inclusive. – Für einen Sieg bei der Kommunalwahl 2014 haben wir somit einen wichtigen Grundstein gelegt.
        Viele Grüße
        Torsten

      • Hallo Zonk?; hallo Roger (Beckkamp), hallo Torsten Ilg,

        grundsätzlich ist es von mir zuviel verlangt, wenn man in 4 Beiträgen (T.I hat noch einen weiteren weiter unten eingestellt) öffentlich sich in einer Analyse meiner Beiträge versucht, gleichzeitig meine Gemütslage beschreibt?

        und dann auch noch erwartet, dass ich eine Antwort aber bitte schön intern geben soll.

        Dennoch fasse ich meine Antwort an Euch zusammen – und werden mögliche Eurer Antworten zwar lesen – aber eben nicht mehr (hier) beantworten

        Liebe(r) Zonk, um zuerst Deine Frage kurz und dann auch noch mal ausführlicher zu beantworten: Es gab doch ein Angebot meinerseits Mitgliedern eine Kurzschulung für den WK anzubieten, soweit es um Euro oder Steuerrecht geht (versehen mit dem Hinweis, dass ich in beiden NRW AK teilnehme)

        Wo ist die Antwort? Oder wo ist die Antwort, auf die Anforderung mehrerer Basismitglieder nach mehr Wahlkampfständen?

        Der Wahlkampf startete aber meinerseits weit früher – und sehr früh schon schien es mir angemessen, darauf hinzuweisen, dass ich vor 9 Jahren einen kommunalen Wahlkampf mitorganisiert habe – und das nur für ein Wahlbündnis mit jeweils gut 30 Mitgliedern und Förderen.

        Könnten wir jetzt ausführlich diskutieren -z.B. dass wir dort schon 14 Tage bevor die Wahlplakate aufgehängt wurden, deren optimalen Standorte ermittelten.
        Oder unsere Wahlkampfstandorte festlegten – und diese noch in Muss; Soll; und Kannstände unterteilten.
        Vielleicht könnte man da die Antworten zu meinem Angebot mal rauskramen?

        Und nein, in Zukunft werde ich sicherlich mich nicht weiter an Planungen oder Ausführungen beteiligen – gebe aber einen kleinen Tip noch: Ein Kommunalwahlkampf ist ungleich härter, als ein BTW.

        Mein Zurücknehmen hat aber weder etwas mit dem Wahlergebnis noch mit dem Thema hier zu tun.

        Torsten Ilg spricht von ‚Kümen‘ – dann lasst mich dazu ’strunzen‘

        Ich bin Unterstützer der WA 2013 zu einem Zeitpunkt als die AfD aus meinem Erkenntnisstand nicht einmal in Planung war. Deshalb trete ich später ohne Zögern in die AfD ein (auf meinem Mitgliedsausweis steht zutreffend 7.3.2013 als Beitrittsdatum)

        Und am 8.3. beginnt für mich der Wahlkampf – ein Freitag – und meine erste Wahlkampfparty.
        Ich habe es mehrfach verschriftet: Zu diesem Zeitpunkt ging es um Mitglieder, um Mitglieder und um Mitglieder.
        Hier habe ich meine Zielsetzung verfehlt – für NRW gelang es mir nur 2 Neumitglieder zu werben – in der Lausitz meinem Zielort für den Ruhestand gleich gar keines – und in der Eifel, meine Geburtsregion en passant gleich drei.
        Wie Ihr wohl alle wißt war ich bis Mitte Juni aus Gesundheitsgründen nicht ans Bett aber wohl ans Haus gefesselt – und kann auch heute nur sehr eingeschränkt laufen. Das schränkte meine Aktivitäten doch sehr ein.

        Dennoch – ich schrieb rund 7.000 Beiträge auf Internetplattformen (nur sehr eingeschränkt mit einem Like versehbar) aber geliket machten auf 2 möglichen von 6 Medien immer noch >70.000.
        Mehrere 1000 Antworten gab es auf Kommentare von mir – man könnte behaupten – trotz aller Eingeschränkheit meiner Bewegungsfähigkeit machte ich die ‚Marke‘ AfD bekannt.
        Mehr noch – ich verschriftete das auch noch – wies darauf hin, wie die Presse tickt. (Einer meiner vielen Schulungen, die ich irgendwann einmal besuchte als Background)

        Mitte April bildete sich der AK (Arbeit, Soziales, Integration) deren Mitglied ich bin und deren personellen Ausbau ich betrieb. Dieser wurde zwar eingestellt oder eingefroren – aber bis dahin waren 100 erte E-Mails gewechselt, Dutzende Telefonate geführt, Schriftsätze verfaßt, Statistiken erstellt und präsentabel.

        In NRW gehöre ich dem AK Finanzen an und der Reserve des AK Euro.
        Auch hier erreichten mich bislang 100 erte von E-mails, teilweise mit sehr umfangreichen Anlagen.

        Trotz eingeschränktem Gehvermögen, nahm ich an einem Unterschriftensammelstand teil, an insgesamt 7 Wahlkampfständen, hing an 2 Abenden und jeweils 4 Stunden Plakate auf, verteilte 1.200 Flyer in einer Einfamilienhausgegend…….

        Fuhr in die Lausitz und in die Eifel auch um Wahlkamf zu machen.

        Strunzerei ist nicht mein Spezialgebiet – und Kümen kenne ich nur als Momentaufnahme, deshalb will ich jetzt zusammenfassend schließen:
        28 Wochen erbrachte ich für die AfD jeweils mindestes 30 Stunden (gleich für wie effizient man meinen Einsatz wertet)

        Da wirst Du mir, lieber Roger, mal bei Gelegenheit erklären, was Du damit meinst – ich habe in LETZTER Zeit auch meine reichliche Freizeit dankenswerterweise der AfD gewidmet. Und sorry – ich bin schon eine Ecke länger selbständig als Du – und krankheitsbedingt fällt mein Einkommen auch für den ‚Vorruhestandsmodus‘ dieses Geschäftsjahr grottenschlecht aus – da empfinde ich es dann als ‚Opfer‘ wenn ich die AfD der Einkommenserzielung vorziehe. Zumal als einfaches Mitglied.

        Noch mehr verwundert es mich, dass Du offensichtlich meinen Text zum umständlich, zu lang und was weiß ich findest, aber dennoch natürlich genau weißt, was ich meine. Mit diesen Fähigkeiten kann man viel Geld verdienen.

        Oder – willst Du ein bißchen die Identition meines Schreibens verändern?

        Da stehen einfach Fakten: Das sind die Wahlergebnisse – sie sind Fakt, Fakt und nochmals Fakt.
        Da steht weiter: In zwei Stadtteilen WEISS ich, dass sehr engagierter Wahlkampf geführt wurde – ein vernetztes Mitglied berichtete mir das aus Porz (Alles Blau) und in Holweide war ich selber dabei.
        Und weil ich in den letzten Wochen so eingebunden waren, gelang es mir nicht mit mir vernetzte Mitglieder aus anderen Stadtteilen kurzuschließen.
        (Und FB und HP Stadt Köln gab wenig Aufschluß darüber)

        Das genau schrieb ich: Ich WEISS nicht warum auf der linken Rheinseite nur 3,2 bzw 3,3 % erreicht wurden.
        Ich habe aber zum Beispiel sehr wohl eine Erklärung, warum das Team Mülheim in Dellbrück mit 4 % weit schlechter abschnitt als in Holweide, obwohl hier die Aktivitäten unseres Teams höher waren.

        Ok, ok – meiner Überzeugung nach hätten wir es in Mülheim weit besser machen können. Aufgrund von Unerfahrenheit, Unüberlegetheit und starker Defizite bei Organisation, Strategie und Planung kann ich aus dem Handgelenk 20 Punkte benennen, die wir hätten besser machen können.

        Selbst in meinem Nahbereich (5,55 %) würde ich heute vieles anders machen und mindestens 10 % erreichen.

        Ok – also – wir haben rechtrheinisch Fehler gemacht – während linksrheinisch alles Bestens lief.
        Klar – Ihr werdet Euch auf ‚Sprecherebene‘ einer Manöverkritik stellen – aber die Basismitglieder aus dem aktiven Wahlkampf braucht es dazu nicht.

        Das kann ich nur betonen und unterstreichen, damit nicht bei den Lesern ein falscher Eindruck entsteht..

        Abschließend möchte ich hier noch anhängen, um nicht die Leser zu irritieren.

        Ich halte die momentane Situation von Schuldenübernahmen, Vertragsbrüchen, Demokratiedefiziten für unerträglich. Das machte es mir leicht mit fast 60 Jahren erstmals in eine Partei einzutreten.

        Und das mit (aus meiner Sicht) hohem Engagement befristet bis zum allentscheidenden Wahltag. Und dann wollte ich mich langsam auf den entgültigen Ruhestand vorbereiten – das Alles kann man auch meinem Xing – Profil entnehmen – auch dort stehe ich voll zur AfD (ich brauche ja auch keine Kundenaquise mehr)
        Anfangs euphorisch (AfD > 12 %), zwischenzeitlich pessemistisch (AfD = 3 %),
        gegen Ende wieder euphorisch (AfD > 7 %).

        Und klar machte mich dann das Ergebnis traurig (auch wenn ich immer als zu nüchtern bezeichnet werde) erst einmal traurig – und dann auch wütend – denn bei dem knappen Ergebnis hätten wir es schaffen können!!!

        Mein zeitlich gesetzter Aktivrahmen verbot es mir, für irgend einen Posten jemals zu kandidieren. Damit konnte ich mich aber auch frei von jeder diplomatischen Strategie bewegen. (Und kritische Stimmen erklärt man sich dann doch häufig, dass da nur Jemand mosert, der einen Posten nicht bekam – ich bekam alleine schon deshalb keinen, weil ich nie kandidierte)

        Heißt – ich sage immer das was ich denke, aber ich transportiere nach außen keine negativen Botschaften. Und dass eine Partei selbstkritisch auch mit sich selbst umgeht, das ist für mich ein Positivum.

        So habe ich in diesem Blog an anderer Stelle Herrn Dilger gelobt, dass er im Wahlkampf immer besser wurde – von mal zu mal, dass ich ihn persönlich reden hörte.
        Das war vor der Wahl – aber das meine ich auch nach der Wahl noch so.

        Das heißt aber nicht, dass es keine Verbesserungen gäbe, dass besonders was die Motivation und die Kontrolle der unteren Ebenen Defizite gab.

        Ich rufe also zu mehr ‚Führung‘ auf, bei aller Schwierigkeit, die das in einer Partei haben mag.

        Analysen kann ich natürlich an Zahlen festmachen, aber eben auch an Aktivitäten, denn die stehen nicht in den Analysen.

        Dass ich dabei in meinem Nahbereich beginne – und mich dann über Vernetzungen fortarbeite erscheint mir logisch.

        Meine subjektive Einschätzung: Eine Partei, die zur Selbstkritik nicht fähig ist, nicht einmal zur Selbstreflektion – die außer Jubeln nichts kann – wird scheitern.
        Eine Partei die das Wissen aller Mitglieder nicht nutzt, sich nur auf enge Zirkel beschränkt – wird scheitern.

        Und damit ziehe ich mich in meinen ‚AfD‘ Ruhestand zurück, beschränke mich nur noch auf AK, AF und persönliche Netzwerke.

        Will aber zum Abschluß noch zwei wilde Spekulationen los werden:

        In Thüringen und Sachsen stehen zwei Frauen an der Spitze.
        In Sachsen und Thrüingen stehen Unternehmer an der Spitze.

        Erwin Elsen

      • @ErwinElsen
        „Oder wo ist die Antwort, auf die Anforderung mehrerer Basismitglieder nach mehr Wahlkampfständen?“
        Es wurde immer wieder aufgefordert, sich für die Stände zu melden. Mit allen, die dazu bereit waren, wurden Stände gemacht, sooft das mit der Zahl der Aktiven eben ging. Wollen Sie ernsthaft behaupten, da sei jemand weggeschickt oder ignoriert worden, der mitmachen wollte? Das wird jetzt langsam zu skurril.

  12. Ich glaube nicht dass es auf mögliche Lücken bei der Plakatierung zurückzuführen ist, dass Köln unterdurchschnittlich abgeschnitten hat. Ich bin tagtäglich zwischen Köln und Bonn unterwegs gewesen und habe kaum Verluste bei den Plakaten entdeckt. Auch war der Stadtverband unermüdlich mit Info-Ständen präsent. Wir müssen ganz klar unsere Wählerschaft analysieren lassen. Fakt ist: Die Bürgerinnen und Bürger in den urbanen Großstädten pflegen eine andere Lebensart, als dies die Menschen im ländlichen Raum vielleicht gewohnt sind. Auf diese Bedürfnisse müssen wir uns auch programmatisch einstellen. Die Wahlen werden nur mit den Großstädten gewonnen. Der „liberale Geist“ einer Großstadt wie Köln sie nun einmal ist, macht es einer kleinen Partei, die sich im Wahlkampf schwerpunktmäßig auf das konservative Bildungsbürgertum festgelegt hat, etwas schwerer zu Punkten. Wir haben ja auch in den etwas „ärmeren“ Stadtteilen ganz gut abgeschnitten. Hier gilt es Probleme aufzugreifen und intelligentere Antworten zu geben, als dies z.B. rechtsaußen-Gruppierungen in der Vergangenheit gemacht haben. Insofern sollten wir sicher mehrgleisig weiterfahren. Wir müssen einerseits die konservative Kernkompetenz in der Wirtschafts- und Währungspolitik beibehalten, andererseits sollten wir aber auch – gerade in Köln – die soziale Kompetenz stärker hervorheben, um auch die liberalen und urbanen Großstädter zu erreichen ( viele Singles, Homosexuelle, ältere Stadtbewohner), denen eine eher konservativere Familienpolitik, vielleicht nicht so sehr am Herzen liegt, wie der Landbevölkerung. Aber wie gesagt: Das eine zu tun, bedeutet NICHT das andere zu lassen.

    • „Die Wahlen werden nur mit den Großstädten gewonnen.“

      Die AfD ist keine CDU, die 40% + X einfahren möchte. Für 5% und mehr braucht man keine Anbiederung an „urbane Milieus“, wobei das Thema bereits von der Union besetzt wird. Wichtig sind Bekanntheit, Kompetenz und flächenmäßige Präsenz. Im nördlichen Sachsen-Anhalt hat die AfD schlechter abgeschnitten als im ganzen Rest Ostdeutschlands, obwohl es ein Musterbeispiel für ländlichen Raum ist. Ein Bayern wurde den Menschen wohl nicht hinreichend vermittelt, dass die CSU zwar gegen den Länderfinanzausgleich klagt aber in Europa Geld verteilt, und gleichzeitig ein Kreuz bei den Freien Wählern bei der Bundestagswahl sinnlos ist. In wenigstens einem Berliner Bezirk bekam die AfD 6%, im urbanen Verdichtungsraum Ludwigshafen-Mannheim sah es auch sehr gut aus. Die AfD muss sich daher in erster Linie besser aufstellen und Erfahrungen austauschen, anstatt sich programmatisch zwecks Stimmenfangs zu verbiegen und so Wähler zu verprellen.

      • @Herr Bernemann – Sie missverstehen mich. Es geht mir nicht um „Anbiederung“, sondern um Überzeugung auf den Grundlagen unseres Parteiprogramms, das eben genau diesen wichtigen Spielraum zulässt. Gerade für die anstehende Kommunalwahlen ist das von großer Wichtigkeit.

      • P.S. zum Thema Berlin. Das gute Abschneiden in Berlin könnte auch an der Tatsache liegen, dass der Berliner Landesverband eben gerade den „Nerv“ der von mir beschrieben „urbanen Stadtbevölkerung“ im Wahlkampf getroffen hat. Ich erinnere mich schwach, dass seitens des Bundesvorstands, noch vehemente Vorbehalte gegen gewisse, liberale Aktivitäten bestand. Wie gesagt: Das eine zu tun, bedeutet nicht das andere zu lassen. Es geht mir nicht um eine programmatische Verengung auf liberale Themen, sondern darum den erfolgreichen Kurs fortzuführen, aus allen Wählerschichten Stimmen zu gewinnen. Die AfD hat in Berlin besonders in der LINKEN Hochburg Hellersdorf hinzugewonnen. Spitzenkandidat Ebser steht dort für gerade diesen „urbanen und liberalen Großstadt-Kurs“. Insofern müssen wir den Mut haben zu differenzieren http://www.welt.de/politik/bundestagswahl/article120330673/Warum-die-AfD-in-einer-Linken-Hochburg-so-stark-ist.html

      • @ Herr Ilg,

        Sie als Mitglied des Bezirksvorstandes Köln haben da sicherlich eine eigene Sicht der Dinge. Sie haben Zugriff auf das ‚Offizielle Arbeitsforum‘ der AfD – schauen Sie dort doch bitte einmal die zwischen mir und Herrn Laatsch (Bezirksbeautragter Berlin 79) geführte Diskussion an – nämlich was der LV Berlin an (selbstverständlichen) Organisations, Kontroll und Unterstützungsfunktionen aufbaute –
        und dann erklären Sie bitte noch mal, welchern Unterschied Sie zwischen Berlin und Köln sehen.

      • Berlin Hellersdorf ist alles andere als ein besonders „liberaler“ Stadtbezirk. Die NPD hat dort auch ein ziemlich gutes Ergebnis eingefahren und ein wichtiges Thema war dort die Ansiedlung von Asylbewerbern. Ich denke auch aus Protest dagegen hat die AfD dort besonders gut abgeschnitten. Ein betont liberales Profil würde da eher Stimmen kosten.

      • @Mops Nun ja, Robin Ebser war aber ein weltoffener und liberaler Kandidat in Hellersdorf, der dies auch öffentlich immer wieder betont hat. Auch in den Medien (STERN usw.). insofern ist ihm auch ein Gutteil des sehr guten Wahlergebnisses geschuldet! Und wenn Wählerinnen und Wähler in sozial problematischen Stadtteilen aus Verzweiflung heraus LINKE oder NPD wählen, ist das noch lange kein Indiz dafür, dass diese Leute auch ein entsprechend radikales Weltbild vertreten.

    • Lieber Herr Elsen, natürlich gebe ich Ihnen insoweit Recht, als dass der Berliner Landesverband hier hervorragende Arbeit geleistet hat. Vor allem hinsichtlich der Vorgeschichte und den bekannten Querelen im Vorfeld. Trotzdem ist der ganz entscheidende Unterschied der, dass es sich in Berlin um einen eigenen Landesverband handelt und Köln nur ein Stadtverband ist. Auch wenn Herr Laatsch offensichtlich ein organisatorisches Talent besitzt, ist auch nicht ganz Berlin flächendeckend so stark wie z.B. Hellersdorf. Der Landesverband NRW hat eine deutlich größere Fläche zu betreuen, wie dies in Berlin der Fall ist. Auch ein logistisches Problem. Ich möchte nichts beschönigen, sicher kann und soll man auch in der Nachbetrachtung zur Bundestagswahl gewisse Dinge, die man ggf. beim nächsten Anlauf besser machen könnte, miteinander diskutieren. Allerdings glaube ich nicht, dass es Sinn macht hier einzelne Personen für das – vielleicht in der Relation doch eher mässige Ergebnis in einigen Stadtteilen Kölns – oder in Köln insgesamt, verantwortlich zu machen. Vergessen wir bitte nicht: Auch in Köln gehören wir zu den Siegern dieser Wahl. Wir sollten auch die wenigen aktiven Leute nicht demotivieren. Lassen wir uns doch jetzt nach vorne schauen. Das Glas war sicher nicht halb leer, sondern mehr als halb voll! Das allein ist doch schon ein riesiger Erfolg, finden Sie nicht?

      • Lieber Herr Elsen,

        ich beginne zu verstehen, warum Sie immer so ungehalten erscheinen. Befinde mich gerade in einem Zwiespalt, weil das hier ein öffentlicher Ort ist.
        Aber wenn ich Sie richtig verstanden habe, hat Ihr LV nicht mal ein eigenes Forum, wo man das Thema diskutieren könnte.
        Dann lasst uns beten, vielleicht fällt ja bis 2017 eins vom Himmel.

      • Nichts fällt vom Himmel, wir müssen alles selbst machen oder auch bewusst lassen. Nach allem, was ich höre, ist oder war zumindest dieses Pirna-Arbeitsforum eine Katastrophe. Die Geschlossenheit von Foren täuscht Vertraulichkeit nur vor, während jegliche Moderation dort fehlte. Erfahrungsgemäß werden alle brisanten Sachen durchgestochen. Das gilt sogar für E-Mails. Was Sie also in einem öffentlichen Forum nicht schreiben zu können meinen, schreiben Sie besser überhaupt nicht.

      • Hallo Herr Laatsch, zunächst möchte ich bemerken, dass wir ja das offizielle Arbeitsforum haben. Daneben gibt es auf Kreis-, und Bezirksebene entsprechende Ansprechpartner, die man jederzeit auch per mail kontaktieren kann. Ich wollte hier lediglich auf die von Herrn Elsen geäußerte Kritik eingehen. Er ist in Köln ein sehr engagierter Wahlkämpfer und ich kann verstehen, dass er sich mehr erhofft hatte. Aber ein Grund zum „kühmen“ (wie der Rheinländer zu sagen pflegt), ist das Wahlergebnis nun wahrlich nicht. 😉
        Deswegen mein Appell an alle. Lassen Sie uns vorwärts blicken und im Hinblick auf die bevorstehende Europawahl und die Kommunalwahl 2014, ein geschlossenes und harmonisches Miteinander pflegen. Gemeinsam sind wir stark!

  13. Pingback: Wahlergebnisse der anderen Parteien | Alexander Dilger

  14. Die AFD hat auf dem platten Land nicht genug Stimmen bekommen. Überall da wo die Welt noch scheinbar in Ordnung ist und großteils noch strukturkonservative Sozialsysteme ohne einen besonders hohen Stellenwert von Freiheit und Selbständigkeit herrschen, haben wir die geringste Quote, Niedersachen, Westfalen, Bayern. Die Leute dort, insbesondere die ältere Generation, glaubt Folgendes: CDU/CSU – die sind konservativ, SPD – die sind sozial und die Grünen – für die Umwelt. Je nach Tendenz wählt man. Dazu kommt, dass die jeweiligen Honoratioren in der CDU/CSU oder eben in Bremen, Ostfriesland etc.in der SPD sind. Das ist keine Frage der Klassenzugehörigkeit (Übrigens: Wer malocht denn bitte noch im Ruhrpott? Verwaltungsangestellte, hoch bezahlte Metallfacharbeiter? Die Kohleförderung ist unter dem Stand von 1870! Die wenigsten der Beschäftigen arbeiten dort schwer und erst recht nicht schlecht bezahlt. Teilweise mögen die daraus stammenden Wahltraditionen im Ruhrgebiet dennoch eine vergleichsweise große Rolle spielen, aber sie ergeben nicht das Gesamtbild und sind auch nicht für das Verfehlen der 5-Prozent-Hürde verantwortlich), sondern der „Stammeszugehörigkeit“.

    In fast allen AFD Schwachstellen gibt es einen vergleichsweise hohen Sozialzusammenhalt und ein örtliches Häuptlingssystem, das mehr oder weniger ununterbrochen (dreißigjähriger Krieg, Nazizeit) seit dem Eintritt der Germanen in die Geschichte besteht. Selbstständigkeit ist in den betreffenden Regionen zudem ein Wert, der unterhalb der Sozialkonformität rangiert, aber das ist nicht entscheidend. Denn die ist in der EX-DDR auch nicht von Bedeutung, wo es eine Resttradition .des gewerblichen Mittelstandes gibt, ist die AFD zudem sehr stark (Sachsen). Durch den Kommunismus wurde jedoch in der EX-DDR das lokale Häuptlingssystem beseitigt und seit der Wende konnten sich keine neuen Strukturen insoweit festigen. Auch in den ehemals römischen Teilen Deutschlands .ist das Häuptlingssystem weniger stark verankert und außerdem ist dort (Südwesten) wirtschaftliche Selbstständigkeit und Eigenverantwortung ein hoher Wert. Darum ist das Ergebnis so differenziert. Und diese Strukturen aufzubrechen ist verdammt schwierig. Aber wir schaffen das.

  15. „Dagegen enttäuschte Westfalen einwenig.“

    NRW ist ein schwieriges Terrain
    Nicht-linke Parteien hatten es in NRW schon immer schwer. Das betraf sowohl den „Bund freier Bürger“(BfB) ebenso wie die Partei rechtstaatlicher Ordnung (PRO) und auch die Republikaner (REP).
    Gegenüber dem Bundesdurchschnitt lagen diese Parteien in NRW um ca. die Hälfte der Stimmanteile zurück und im MÜNSTERLAND halbierte sich dieser Anteil noch einmal.
    Wenn es auch sicherlich bei allen diesen Parteien programmatische Unterschiede gab und gegenüber der AfD gibt, so war doch die Behandlung in den lokalen Medien ähnlich verfälschend und unfair.
    Unter diesem Gesichtspunkt ist das Ergebnis hierzulande sogar GUT!

    Ich glaube, dass NRW und auch der Bezirk Münsterland keine wesentlichen politischen oder handwerklichen Fehler gemacht hat. Natürlich muß die Partei jetzt professioneller werden, das ergibt sich allein schon aus den Zwängen, möglichst viel von den Mitteln aus der Wahlkampfkostenerstattung.heraus zu schlagen. Stichwort: Auslagenverzichtserklärungen.
    Ein Landesbüro mit Vollzeitarbeitsplätzen ist etwas unverzichtbares.
    Ebenso müssen die Kreisverbände ihrer Aufgabenstellung gerecht werden können. Da steht viel Arbeit ins Haus.
    Ein Trost vielleicht zum Schluß:
    Unsere Kandidaten für die Landesliste wurde zu einem Zeitpunkt gewählt, als sich die Mitglieder kaum kannten. Mancher wäre bei einem Sieg in das Parlament gekommen, ohne daß sich die Parteisolidarität, die „Corporate Identity“, zuvor hätte ausbildfen können. Womöglich wäre die Fraktion mit unnötiogen Querelen belastet worden.

    Reinhard „Hardy“ Rupsch, Münster

  16. Das Münsterland ist ein flächenmäßig großer Bezirk mit weiten Wegen und, in Relation zu den anderen Regierungsbezirken, wenigen Mitgliedern. Die Wählerschaft ist hier tief verwurzelt, gerade in den nördlicheren Regionen und Landkreise wie Steinfurt, Borken und Coesfeld zeichnen sich mit den NRW-niedrigsten Arbeitslosenquoten, einen guten Infrastruktur und einem gefestigten Mittelstand aus.
    Die von uns aufgezeigten Themen sind somit noch zu abstrakt, als dass sie hier bewusst wahrgenommen werden oder gar spürbare Konsequenzen hätten. Zudem haben wir hier eine Presse gehabt, die uns ganz ausdrücklich ignorierte oder das regionale TV, welches wenn überhaupt, stark verzerrt berichtete. Somit blieben uns diese Wege, die Programmatik zu streuen, verwehrt.
    Also setzten wir, mit geringen finanziellen Mitteln (entsprechend der Mitgliederzahl), auf Plakatierungen, Flyer, Infostände und eine ganze Reihe von Informationsveranstaltungen. Dabei haben wir in verschiedenen Wahlkreisen unterschiedlichen Herangehensweisen gewählt, Zeitungsannoncen geschaltet oder in einem Wahlkreis gar 30000Flyer in die Haushalte verteilen lassen. Alle aktiven Mitglieder haben hier Enormes geleistet, selbst wenn das Lebensalter 80+ betrug.
    Signifikante Unterschiede in den Ergebnissen lassen sich jedoch nicht feststellen.

    Insofern möchte ich das Ergebnis nicht verkomplizieren. Unsere Aufgaben für die Zukunft sind klar definiert. Ein mangelndes Wahlergebnis beruht entweder auf einem Informations- oder Vertrauensdefizit. An ersterem werden wir mit Hochdruck weiterarbeiten und unser Programm bekannt machen. Zweiteres müssen wir sowieso erstmal gewinnen, aber auch das geht nur, wenn der Wähler genau weiß, was wir wollen und welche Lösungen wir anbieten. Effektive 4 Monate waren dafür schlicht zu wenig, um die Westfalen zu überzeugen. Möglich ist es aber allemale und das werden wir auch beweisen!

  17. Wichtig wäre eine Steuerreform und Sicherheit.Das ist besonders an den Grenzen im Osten wichtig,da wird alles geklaut was nur geht.Es muss wieder Polizei an die Grenze!Es kann doch nicht sein das einem Bauer dort 3 mal der Traktor geklaut wird trotz Hunden,Flutlicht,Alarmanlage,Stacheldraht etc. die können sich nicht mal mehr eine Versicherung leisten.Sollen das die sicheren Grenzen sein die uns versprochen wurden?

  18. Pingback: Wahlergeb­nisse der anderen Parteien | FreieWelt.net

  19. Das nun die AfD 4,9% ist,habe ich den Verdacht,das das Ergebnis schon vorher fest stand.
    Die AfD würde nur 4,9% bekommen, selbst wenn 5 Millionen sie gewählt hätten.

    WIE FRÜHER EBEN IN DER DDR!

    Die BRD ist zu einer DDR 2.0 mutiert,es sind Ostdeutsche an der Macht (Merkel, Gauck und viele verborgene Seilschaften )

    Wahlbetrug gehört zum Kommunismus, genau wie Denkverbote und der Überwachungsstaat !

    Regierungskreise, selbst tendenziell anti-national, unterstützt durch ausländische Spezialisten und erpreßt durch ausländische Mächte. Amtseid gebrochen.

    Freiwillige in den Wahlkreisbüros und Wahlämtern, die die AfD um jeden Preis verhindern wollten. Ihre Motive waren links und auf eine naive Art antinational.

    Die AfD dürfte über 10% der Stimmen bekommen haben, aber das durfte nicht aufscheinen. Dieser Betrug muss mal auffliegen.

    Die -wirtschafts-nachrichten.de nehmen sich der Sache auch an.

    Von Bochum bis Waltrop: Eklatante Fehler bei der Stimmen-Zählung

    http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/09/25/von-bochum-bis-waltrop-eklatante-fehler-bei-der-stimmen-zaehlung/

    Das böse Wort Wahlbetrug machte relativ schnell die Runde.

    • Die AfD hat offiziell nicht 4,9 %, sondern 4,7 % der gültigen Zweitstimmen erzielt. Es fehlen rund 133.000 zum Einzug in den Bundestag. Da sollten wir nicht laut Wahlbetrug rufen, selbst wenn es zu einzelnen Unregelmäßigkeiten gekommen sein mag, die aber zusammengenommen kaum diese Größenordnung erreichen. Wenn überhaupt, können wir abwarten, ob die FDP mit noch knapperem Ergebnis die Wahl anficht, was ich allerdings nicht glaube.

    • Ich war am vergangenen Sonntag zu ersten Mal in meinem Leben als Wahlhelfer tätig und muß sagen, es lohnt sich schon, höllisch aufzupassen, vor allem in den Stimmbezirken, in denen eine einzelne Partei besonders stark ist, oder die Wahlhelfer schon zwanzig Jahre in unveränderter Besetzung zusammenarbeiten und alle im selben Schützenverein sind. Besonders erschreckend für mich – kein Normalbürger erschien zur Stimmauszählung, obwohl alles ausdrücklich öffentlich! Der deutsche Michel denkt wohl, die werden das schon richtig machen. Von einem flächendeckend organisierten Wahlbetrug wie in totalitären Staatssystemen sind wir aber Lichtjahre entfernt. Trotzdem würde ich die Devise „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“ in dieser Angelegenheit empfehlen. Schließlich schaut der Bundesfinanzminister doch auch seit 2005 in jedes deutsche Bank-und Sparkassenkonto. Die Amerikaner wollen demnächst den gesamten Internet-Datenverkehr in ihrem Utah-Data-Center abspeichern und auswerten. Wenn wir mit dem Flugzeug in die USA einreisen, wollen sie von der Airline wissen, ob wir normales Essen oder ohne Schweinefleisch bestellt haben. Nur wir überlassen die Stimmauszählung der Bundestagswahl vertrauensselig wildfremden Leuten, die wir meist nicht kennen. Warum eigentlich? Besonders kritisch wird es, wenn demnächst mehrere Wahlen an einem Tag zusammengepackt werden, dann dürfte auch der Faktor Übermüdung bei den Wahlvorständen eine ernstzunehmende Fehlerquelle werden. Der Gesetzgeber schreibt für sämtliche Wahlhandlungen deren Öffentlichkeit ausdrücklich vor – aber keiner geht hin.

  20. Die Alternative für Deutschland muß den Wählern in kurzer, verständlicher Form (in einem Faltblatt, in einer Zeitungsanzeige) informieren, dass die von den etablierten Parteien geschürten Szenarien von Massenarbeitslosigkeit und Einbruch der Exporte nicht stattfinden werden und warum dies so ist.
    Es müssen die positiven Auswirkungen des Euroaustritts für die Bevölkerung/Bevölkerungsgruppen aufgezeigt werden. So erreicht man den Einzelnen.
    Genauso was es für den deutschen Sparer an negativem bedeutet, wenn die Bankenunion ihre letzte „Ausbaustufe“ erreicht.
    Alternativen müssen aufgezeigt werden, z.B. Austritssrecht aus dem Euro und der Kampf um die Volksabstimmung.

    • Die Piraten haben zu viele Fehler gemacht, vor allem sich selbst öffentlich zerfleischt. Die Alternative für Deutschland wird das vermeiden, von einzelnen Chaoten abgesehen, die keinerlei Mehrheiten finden. Damit ist es dann auch möglich, etliche Protestwähler für längere Zeit zu binden oder sogar inhaltlich zu überzeugen. Vor allem wird der Problemdruck beim Euro wachsen, während mehr Demokratie und Rechtsstaatlichkeit stets wichtig bleiben.

  21. Hallo Herr Prof. Dilger,

    obwohl der Stadtverband Wuppertal erst 1,5 Wochen vor der BTW gegründet wurde, liegt das Ergebnis bei 4,2%.
    Geniale Leistung des Stadtverbandes !

    Liebe Grüße
    die Auszählhilfe vom Gründungsabend

  22. Hallo,
    hier der Kommentar einer Wählerin zum Wahlkampf:
    Bis kurz vor der Wahl wusste ich nichts von der Existenz der AfD. Erst als ich im Internet die Wahlprogramme der einzelnen Parteien nachgelesen habe (schließlich musste ich mich ja mal wieder entscheiden, an wen ich meine Stimme verschwende) stieß ich auf die AfD. Danach musste ich viele, viele Stunden im Internet recherchieren, um sicher zu sein, dass ich die AfD wählen kann. Anfangs war ich stark verunsichert, es gab zu viele kritische Meinungen. Aber das Hauptthema der AfD, der Euro, ist so wichtig und richtig, dass ich meine Bedenken bezüglich der anderen schwachen Punkte beiseite geschoben habe. Ich habe Tage gebraucht, um meinen Mann (notorischer FDP-Wähler) davon zu überzeugen, dass er die AfD wählen muss. Wie schwer ist es also uninteressierte Bürger zu überzeugen? Oder die Masse der Bürger, die andere Sorgen als den Euro haben?

    Ich wohne auf dem platten Land….in einem Arnsberger Vorort. Wir sind selbständig, arbeiten von morgens bis abends. Abends sehe ich gerade mal noch die Nachrichten, um dann vor dem Fernseher einzuschlafen. Ich habe nicht ein Wahlplakat oder Flyer der AfD gesehen. Der einzige Flyer der uns erreicht hat war von der SPD.

    Nach der Wahl: Was mich jetzt stört, ist der Stillstand auf Eurer Internetseite. Nach der Wahl ist vor der Wahl. Also bitte: Aktualisiert Eure Internetseite.

  23. Wir brauchen sicher eine genaue Analyse dazu, was in welchem Wahlkampf wo gemacht wurde und welche Ergebnisse dann erreicht wurden. Wir sollten uns aber davor hüten, Schlussfolgerungen zu verallgemeinern und denjenigen Kreisverbänden bzw. Wahlkämpfern Vorwürfe zu machen, die schlechter abgeschnitten haben als andere. Die regionalen Gegebenheiten sind sehr unterschiedlich, und was z.B. in Berlin funktioniert hat, muss es in Hannover oder Dortmund keineswegs genauso tun.

    Als Sprecherin des Kreisverbandes Dortmund kann ich sagen: 3,5 % der Erststimmen für unseren Direktkandidaten Professor Dr. Alexander Dilger und 4,1 % der Zweitstimmen sind ein ordentliches Ergebnis – auch wenn mich eines mit einer 5 vor dem Komma glücklicher gemacht hätte.

    Ich habe selbst an den Infoständen erlebt, wie wir vor allem in den letzten Wochen vor der Wahl regelrecht von Interessenten überrannt wurden. Ich habe diejenigen, mit denen ich persönlich sprach, immer gefragt, woher sie denn kommen. Viele waren gar nicht aus Dortmund selbst, sondern aus dem Umland. Das ist wenig überraschend, nachdem Dortmund ein regionales Oberzentrum ist. Gerade die Auswärtigen suchten dann natürlich vor allem die Stände in der Innenstadt auf, direkt in der Fußgängerzone und an der Reinoldikirche. Insofern haben unsere Aktivitäten vermutlich dazu beigetragen, gute Wahlergebnisse an anderen Orten zu erzielen. Wir hätten natürlich auch unsere Aktionen in den Dortmunder Stadtvierteln verstärken können. Dann wäre das Ergebnis dort vielleicht besser, dafür in den Umlandbezirken wahrscheinlich schlechter ausgefallen.

    Sicher lässt sich im Hinblick auf die kommenden Wahlkämpfe etliches verbessern, und manche Schwerpunkte könnte man anders setzen. Aber wir sollten auch zukünftig an einem Strang ziehen und uns darauf konzentrieren, unsere Partei gemeinsam nach vorne zu bringen. Dabei müssen wir natürlich offen diskutieren und voneinander lernen. Rechthaberei und Schuldzuweisungen helfen uns aber nicht weiter. Kritik an unserem Landessprecher Professor Dr. Alexander Dilger halte ich daher für unangebracht. Er hat einen tollen, hochengagierten Wahlkampf geführt. Wir werden ihn auch in Zukunft dabei nach Kräften unterstützen!

  24. wie vielfältig Analysen ausfallen können, sei auch mal an folgenden Kölner Zahlen aufgezeigt:

    bundesweit aktivierte die AfD gut 10 % an Nichtwählern, in Köln waren es über 40%. Spitze! Denn das ist die aussichtsreichste Zielgruppe
    Ich finde keine bundesweiten Vergleichswert – aber in Köln war der Anteil an Briefwählern 34,6 %
    (Quelle der Kölner Zahlen Ksta vom 27.09.13)

    Besonders der hohe Anteil an Briefwählern war für die AfD überall ein Nachteil. Unser Bekanntheitsgrad explodierte erst in den letzten beiden Wochen (eigene Wahrnehmung)

    • Hallo Herr Elsen, das ist eine bemerkenswerte Zahl die Sie nennen. 40% Nichtwählerpotential in Köln? Danke für diese hilfreiche Recherche. Jetzt wäre es interessant, welchen Parteien diese Gruppe zuvor ihre Stimme gaben. Viele werden auch sogenannte Erst-, oder Zweitwähler sei. Ich hatte bei meinem Wahlkampf in der Kölner „Szene“ – Nachts auf dem Kölner Ring – grossen Zuspruch auch von sehr jungen Wählerinnen und Wähler. Das hat mich dann allerdings ziemlich überrascht. Offenbar ist hier die Bereitschaft groß, beim Wählen Experimente zu machen. Wir müssten also auch das Thema Jugendarbeitslosigkeit, Lehrstellensituation und die (kommunale Forderung) nach besseren Jugendzentren behandeln. Steinchen für Steinchen ergibt sich langsam ein Bild über unsere Wählerschaft. 😉

  25. Sehr geehrter Herr Dilger,

    den Kreis Recklinghausen sollte man auf jeden Fall auch zukünftig im Auge behalten. Dort wird hervorragende Arbeit geleistet. Der Kreissprecher mit seiner Mannschaft scheint die Wähler hervorragen ansprechen zu können. Der Kreissprecher, der gleichzeitig auch PR-Berater ist, hat eine tolle Strategie gefahren, um die Partei und deren Ziele bekannt zu machen. Dies gelang Ihm mithilfe seiner guten Mitstreiter . Die Hürde von 5 Prozent wäre dann gefallen, wenn der Kreis Recklinghausen ein Beispiel gewesen wäre. Schade, aber die nächste Wahl kommt bestimmt.

    Dr. Thomas Vogel

    • Recklinghausen hatte drei Wahlkreise mit Zweitstimmenanteilen zwischen 4,0 % und 4,5 %. Das liegt über dem Durchschnitt von NRW, aber unter dem Bundesdurchschnitt und klar unter 5 %. Wahlkampf vor Ort ist wichtig, aber nicht allein entscheidend.

  26. Wir, die Mitglieder der Alternative für Deutschland, sollten und werden bei zukünftigen Wahlen bei möglichst vielen Auszählungen anwesend sein, diese überwachen und mitrechnen, um weitere Manipulationen in welcher Art und Weise auch immer, von vornherein zu unterbinden. Sollten uns dabei Ungereimtheiten auffallen, werden wir diesen qualifiziert begegnen. Die bekannt gewordenen Unregelmäßigkeiten am und nach dem 22.09. rechtfertigen unser blindes Vertrauen in die Wahlhelfer, grundsätzlich nicht mehr.
    Feiern können wir uns dann ja später immer noch.

    • Genau das wurde ja auch von Frau Petry per Rundmail empfohlen – und wir haben das auch vor Ort so praktiziert. Bei unserer aktiven Mitgliederzahl reicht es aber eben nur für einen kleinen Teil der Stimmbezirke.

      Die Ergebnisse wurde auch an eine zentrale bundesweite Stelle gemeldet.
      Vermutlich kam es hier nicht zu nennenswerten Abweichungen, sonst hätte man davon gehört.

      Ohne jetzt Mißtrauen säen zu wollen: Diese Methode greift m.E. zu kurz. Denn, die offensichtlich von Bürgern ‚überwachten‘ Zählungen sagen nichts aus, über das Vorgehen in den ‚Nichtüberwachten‘

      (So war in meinem Wahllokal der AfD Anteil im überwachten Stimmbezirk um 0,9 % höher, als in den beiden nicht überwachten)

      Es erscheint mir deshalb durchaus sinnvoll die gemeldeten Ergebnisse ‚überwachter‘ Stimmbezirke mit denen ’nichüberwachter‘ abzugleichen.

      In dem von mir beschriebenen ‚Einzelfall‘ ist das aussagelos – sollte es aber ein Massenphänomen sein (was ich nicht wirklich glaube!), dann wäre dies zumindest (er)klärungsbedürftig

  27. Hallo Liebe AFD Gemeinde
    Ich habe in meinem Dorf und Nachbardörfern etwa 1500 Zettel verteilt .
    Von den 20 Schildern konnte ich 16 heile wieder einsammeln .
    Wichtig war mir die Leute wenn es sich ergab auch persönlich anzusprechen.
    Warum die AFD usw. Es sind im Dorf 11% in einem Wahlbüro sogar 15,5 %
    Landkreis Harburg Samtgemeinde Salzhausen bin noch kein Mitglied

  28. Die AFD hätte bei der Wahl das Nichtrauchergesetzt aufmachen sollen. Die AFD hätte für getrennte Gaststätten in Raucher-, und Nichtraucher eintreten sollen auch auf ihren Plakaten. Denn der Bürger ist es leid bevormundet zu werden. Selbst als in Deutschland Diktaturen herrschten war das Rauchen nicht verboten.
    Die AFD muß noch mehr beim Volk ankommen indem sie die Themen besetzt die den Bürger auf den Nägel brennen.
    Auch sollte versucht werden eigene Fernsehsendungen in den Privaten zu etablieren um so an den Wähler zu kommen.

    • NRW hat zum Nichtraucherschutzgesetz einen Parteitagsbeschluss. Allerdings handelt es sich um ein Länderthema, für welches der zu wählende Bundestag gar nicht zuständig ist.

      Keine Partei hat eine eigene Fernsehsendung, jedenfalls nicht bei den Privaten, während der öffentlich-rechtliche Rundfunk in gewisser Weise als eine Dauerwerbesendung der etablierten Parteien betrachtet werden kann.

  29. Pingback: Prof. Dilger hat als Landesvorsitzender das Handtuch geworden | Die Silberseite

  30. Pingback: Jahrestag meines Wechsels von der FDP zur AfD | FreieWelt.net

  31. Pingback: Benchmarks für die Europawahl | Alexander Dilger

  32. Pingback: Bundestagswahl vor einem Jahr | Alexander Dilger

  33. Pingback: Bundestagswahl vor einem Jahr | FreieWelt.net

  34. Pingback: Zweiter Jahrestag der AfD NRW | Alexander Dilger

  35. Pingback: AfD-Gründung vergessen | Alexander Dilger

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..