Hans-Olaf Henkel tritt zurück

Heute ist Hans-Olaf Henkel als stellvertretender Bundesvorsitzender der Alternative für Deutschland zurückgetreten (siehe „AfD-Vizechef Henkel tritt zurück“). Bei Facebook gibt er folgende Begründung:

Henkel begründete seine Entscheidung damit, dass einige Mitglieder des Bundesvorstandes den von der eigenen Partei proklamierten „Mut zur Wahrheit“ bei der Aufklärung der Vorwürfe gegen den NRW-Landesvorsitzenden Pretzell nicht aufgebracht hätten. Stattdessen hätten sie die von ihnen selbst eingesetzten Sonderprüfer nach Vorlage ihres Berichts diskreditiert. Eine Vorstandkollegin hätte mehrfach in auffälliger Weise zugunsten der betroffenen Personen interveniert. „Hätte ein Politiker einer anderen Partei die Öffentlichkeit so oft mit Falschaussagen in die Irre geführt, wie hier der Fall, hätte nicht nur jeder von uns den sofortigen Rückzug dieses Politikers gefordert. Und er wäre längst zurückgetreten“, meinte Henkel.

Ironischerweise hat damit Herr Pretzell im dritten Anlauf mit seinem Fehlverhalten gegen Herrn Henkel gewonnen, gegen den er sowohl in Aschaffenburg als auch in Erfurt bei demokratischen Wahlen unterlag. Nun jubeln seine Fans und übersehen dabei, dass dies der Anfang vom Ende der AfD zumindest in ihrer bisherigen Form sein dürfte. Wenn die Kritiker von Herrn Lucke es ernst meinen würden, dass alle Richtungen der Partei eingebunden werden müssen, dann hätten sie sich nicht so auf Herrn Henkel eingeschossen und würden auch in ihren Landesverbänden andere Meinungen zulassen. Mir ist jedenfalls nicht klar, wie sich jetzt noch eine Spaltung der AfD im Juni verhindern lassen sollte. Das ist für mich jedoch kein Grund zur Freude und ich bedauere den Rücktritt von Herrn Henkel sehr.

253 Gedanken zu „Hans-Olaf Henkel tritt zurück

  1. Herr Prof Henkel vielen Dank für die geleistete Arbeit im Bundesvorstand.

    Ich hoffe, dass Sie der Alternative für Deutschland noch lange erhalten bleiben. Wenn die Afd sich nach dem Bundesparteitag teilen sollte haben die Wirtschaftsliberalen die große Chance ohne den Ballast Petry, Pretzell, Höcke und Gauland vernunftbetonte Politik zu gestalten. Ich hoffe Sie sind dann auch dabei.

    • Es sind so Leute wie Petry, Pretzell und Gauland, die die Bevölkerung hinter sich bringen können und die Wahlen gewinnen. Sie könne sich gerne über die Ansichten der Bevölkerung informieren. Ich denke da nur an Zuwanderung. Oder schauen Sie sich an, wie die Deutschen im europäischen Vergleich über den Islam denken – besonders schlecht.
      Ich weiß nicht in welchem Deutschland Sie leben, dass dort irgendein Hahn nach Wirtschaftsliberalen kräht. Keine Partei in Europa, die den status quo erfolgreich angreift, fährt so einen Kurs, der in Hamburg gefloppt ist. Eine neue Partei kann nur erfolgreich sein, wenn sie die Leute überzeugt für den „kleinen Mann“ und „das Volk“ zu sprechen, und nicht für eine abgehobene Elite (womit man die AfD anfangs torpedieren wollte). Es gibt im stark sozialistischen Deutschland – leider – kein Wählerpotential für Marktliberale, was auch der Grund ist warum die FDP (stark im Fallesfall nur dank verdrossener Unionswähler) sich bei den Linken anbiedert. Die haben eben ihre Berater und Analysten. Schauen Sie sich doch an wo die Proteste gegen TTIP am stärksten sind. Ja, Deutschland.
      Wenn Sie unter solchen Bedingungen schon meinen dass diese Personen „Ballast“ seien, dann müssen Sie uns erklären warum gerade jene, die in der Partei überproportional Einfluss haben – alle von Ihnen genannten Namen sind Landessprecher – von Bord gehen sollten.
      Es würden sich allenfalls andere abspalten, was ziemlich dumm wäre, denn diese Truppe hätte dann gleich mehrere Sachen nicht, als da wären:
      – Kapital
      – Bekannte Gesichter in hinreichender Menge
      – Ein Alleinstellungsmerkmal. Wirtschaftsliberalismus wird zu Unrecht mit der FDP verbunden, Eurokritik mit der AfD.
      Eine solche Abspaltung hätte nur eine Chance, wenn sie von Herrn Lucke angeführt würde. Dies ist ausgesprochen unwahrscheinlich. Das wäre dann der Ballast, der von Bord ginge, weil eine AfD mit einem dummen Programm immer noch besser wäre als eine aufgrund Streits arbeitsunfähige.

      Mein Eindruck ist dass Sie sehr davon überzeugt sind, nachgefragt und gewollt zu werden, ohne dafür Fakten und Zahlen zu haben. Warten Sie mal, was die unsichtbare Hand des Marktes mit Ihnen macht. Ich wähle dann lieber Herrn Höcke – den ich nicht ausstehen kann.

      • Jede empirische Betrachtung zeigt doch, dass für eine rechtspopulitistische Partei mit verkrachten Existenzen an der Spitze in Deutschland kein Platz ist. Die AfD ist als Professorenpartei erfolgreich gestartet. Seitdem sie dieses Attribut verloren hat, gehen die Umfragewerte zurück. Nur dank Herrn Lucke hält sich die AfD bundesweit noch über fünf Prozent. Vielleicht könnte Herr Gauland eine Regionalpartei in den neuen Bundesländern führen.

      • Auf keinen Fall sollte die AfD eine „Partei der kleinen Leute“ werden, wie es sich ein Herr Gauland vorstellt. Eine Gauland-AfD hätte nur als ostdeutsche Regionalpartei Chancen, nicht aber in der Bundespolitik, da die Westdeutschen deutlich in der Mehrheit sind.
        Die sogenannten „kleinen Leute“ sind Angehörige bildungsferner Schichten, die monieren, dass Asylbewerber angeblich mehr Unterstützung erhalten als deutsch Hartz-IV-Empfänger.
        Einer Anti-Ausländer-Partei würden viele seriöse Parteikollegen mit Fachwissen auf verschiedenen Gebieten und akademischem Hintergrund den Rücken kehren. Übrig bleiben würde dann eine Neuauflage der Republikaner.
        Die AfD muss bürgerlich bleiben und die Interessen der überdurchschnittlich gebildeten Mittelschicht vertreten.
        Deshalb ist eine klare Abgrenzung nach rechts unausweichlich.
        Herr Henkel allerdings hat nie so wirklich zu dieser Partei gepasst. Seine Ansichten als wirtschaftsliberal zu bezeichnen, wäre untertrieben. „Marktradikal“ wäre der treffendere Ausdruck. Henkel wäre eine FDP, die gegen den Euro ist, am liebsten. Aber auch eine solche Partei hätte keine Chance. Warum hat Henkel sich der AfD angeschlossen und nicht etwa der PdV? Ich denke, die Antwort liegt auf der Hand.
        Außerdem: Wie Henkel mit Vorstandkollegen und Parteimitbegründern umgeht, disqualifiziert ihn ohnehin. Summa summarum hat Henkel der Partei mehr geschadet als genutzt, man sollte ihn nicht länger überschätzen und stattdessen nach vorne blicken.
        Lucke muss in der Öffentlichkeit als das Gesicht der AfD wahrgenommen werden und die Rechtsradikalen im Osten brauchen Gegenwind.
        Frage: Warum wird Pretzell dem rechten Flügel zugeordnet?. Ich habe in seinen Reden und Stellungnahmen keine Hinweise darauf gefunden, allerdings liegt mir auch nicht wirklich viel Material vor. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir Informationen zukommen lassen könnten, die mir einen genauere Einordnung Pretzells ermöglichen.

      • Herr Gauland spielt mit der Doppeldeutigkeit des Ausdrucks „kleine Leute“. Damit können alle ganz normalen Menschen gemeint sein, die im Verhältnis zu Staat, Großkonzernen und globalen Kräften klein sind. Jede demokratische Partei muss diese Menschen vertreten. Gemeinsam sind sie auch nicht klein, sondern groß und stark. Tatsächlich meint Herr Gauland jedoch eine relativ kleine gesellschaftliche Gruppe im von Ihnen skizzierten Sinne, die er gegen andere Gruppen und vor allem AfD-Funktionäre ausspielen will. Dabei gehört er dieser Gruppe ebenso wenig zu wie Herr Lucke und vertritt sie tatsächlich schlechter.

        Meines Wissens nach vertritt Herr Henkel keine Positionen der PdV, sondern bürgerliche Positionen, wie sie leider von Union und FDP nicht mehr hinreichend vertreten werden. Das Wählerpotential ist riesig und Herr Henkel hat alles in allem der AfD sicher viel mehr Stimmen und Repuation gebracht als gekostet. Gerade deshalb ist sein Rücktritt knapp vor der Bremenwahl auch so unglücklich.

        Wie ich schon mehrfach betont habe, vertritt Herr Pretzell meiner Ansicht nach überhaupt keine politische Richtung, sondern sagt immer das, wovon er sich im jeweiligen Moment den größten Erfolg verspricht. Allerdings ist er in NRW z. B. mit Herrn Renner verbündet, der die AfD explizit als rechte Partei ansieht.

    • Meine letzte Hoffnung ist Joachim Starbatty, der war immer schon gegen den Euro und hat es nicht nur bei professoralen Analysen und Belehrungen belassen, sondern hat auch, für alle sichtbar, gehandelt. Und das zu einer Zeit, als Henkel noch für den Euro war. Henkel repräsentiert zudem als ehemaliger BDI-Präsident genau das zahlenmäßig kleine, aber elitäre Grüppchen in der Großindustrie, das vom Euro profitiert und sich dumm und dämlich verdient hat, während Millionen anderer Bundesbürger laufend verlieren. Ich habe ihm seine seltsame Metamorphose vom Saulus zum Paulus in der Eurokritik nie so richtig geglaubt.

      • Jeder normale Ökonom ist für Freihandel. Ob man wirklich für TTIP ist, kann noch niemand sicher sagen, weil die konkreten Regelungen nicht bekannt sind. Viel von der aktuellen Kritik ist jedoch platter Antiamerikanismus, da Deutschland schon viele ähnliche Abkommen durchaus auch mit Schiedsgerichten etc. abgeschlossen hat, ohne dass es jemanden störte.

      • @Alexander Dilger:
        „Jeder normale Ökonom ist für Freihandel.“

        Gewiss. Bei TTIP geht es aber nicht nur um freien Handel. Zu behaupten, TTIP sei erforderlich, um Freihandel realisieren zu können, ist in etwa so dämlich wie zu behaupten, ohne EU und Europäische Kommission gäbe es keine Demokratie in Europa.

    • Sehr geehrter Herr Hecker,

      „Wirtschaftsliberal“ ist nicht grundsätzlich liberal.

      „Wirtschaftsliberal“ ist nicht grundsätzlich eine „vernunftbetonte Politik“.

      Die von Ihnen als „Ballast“ empfundenen Parteivorstandsmitglieder sind selbiges seit Anbeginn der AfD.

      Vielleicht hätte Herr Prof. Dr. Henkel und Sie eine eigene Partei gründen sollen, bevor Sie der AfD beigetreten sind. Dies wäre für Sie als „Wirtschaftsliberalen“, was immer auch darunter verstehen sei, eine Chance gewesen, „vernunftbetonte Politik zu gestalten“, was immer man unter dieser Worthülse zu verstehen sei.

      Warum haben Sie die Chance nicht vor Ihrem Beitritt zur AfD genutzt?

      Die von Ihnen Kritisierten waren da schon im Amt.

      Freundlich Grüße

      Friedrich Schlegel

  2. Sehr geehrter, lieber Herr Prof. Dr. Hans-Olaf Henkel,

    ich stehe Ihnen als klassischer Liberaler inhaltlich sehr viel näher als viele der eher rechtskonservativen Kritiker in Ihrer Partei. Und ich bedaure Ihren Rückzug. Gleichwohl komme ich nicht umhin, Ihre Rücktrittsbegründung als unredlich einzustufen. Nicht die Vorgänge im NRW-Landesverband, sondern IHR EIGENES SCHEITERN auf dem Berliner Landesparteitag bei den Delegiertenwahlen ist für IHREN Frust ursächlich! Die Sonderprüfer die ihre eigenwilligen Schlußempfehlungen auch noch via Facebook ventilierten, und denen SIE hier sekundierten, überschritten damit ihre Kompetenz. Soviel „rule of law“ sollten wir beide als Liberale schon anerkennen. Der von IHNEN wiederholt ins Gespräch gebrachte „Mitgliederentscheid“ zur Programmatik ist zudem, so sehr er inhaltlich auch das eine oder andere Vernünftige enthält und ich persönlich die Abgrenzung zu chauvinistischen Elementen wie in Thüringen genauso wie Sie begrüßen würde, schlicht satzungswidrig und kollidierte zudem, was noch schwerer wiegt, mit dem deutschen Parteienrecht. Just my 2 Cents.
    Hochachtungsvoll
    Ihr Dietmar-Dominik Hennig

      • Er ist vor allem überflüssig, weil für niemandend bindend. Das wäre nur ein Parteiprogramm. Um ein solches sollte man sich mit aller Energie kümmern, statt unsinnige Mitgliederentscheide und Resolutionen im Dutzend zu verfassen.

    • Bei allem Respekt vor Herrn Henkels unbestreitbar wachen Geist und seiner hohen rethorischer Ausdrucksfähigkeit – für mein Gusto ist seine Rücktrittsbegründung denn auch allzu „politisch“ gefaßt. Es gibt nämlich deren mehrere, Adressaten-adjustierte Fassungen, z.B. für den Partei-Plebs und für die mediale Öffentlichkeit. Die Varianz reicht dabei von Kritik am Umgang mit dem Fall ‚Pretzell‘ bis zu Herrn Gaulands eigenwillige AfD-Wählerklientel-Definition („die, die nicht neben Asylantenheimen wohnen wollen“) bzw. vermuteter Leitlinien-Abkehr ostdeutscher Landesverbände. Das Facebook-Statement liefert jedenfalls anderen Stoff als sein Interview bei n-tv. Soviel „politischer“ Statement-Spagat ist wirklich kaum unter klassische Redlichkeit zu subsummieren.
      Wirklich redlich hätte ich befunden, Prof. Dr. Lucke die sowieso knappe Mehrheit im Bundesvorstand (5:4) so lange wie möglich zu sichern statt zu zerstören, den Bremer Wahlkämpfern als „offizieller Bundesvorstand“ im Wahlkampf Glanz & Gloria zu verleihen, mit den Rechtsauslegern aus dieser privilegierten Position zu kämpfen statt in Brüssel oder Bahia an Schreibtisch oder Strand zu resignieren – das war und ist sein Wahlauftrag für den Bundesvorstand, den er jetzt mal eben „einseitig gekündigt“ hat.
      Keine, wie ich meine, allzu gewagte Verschwörungstheorie: die drohende Erfolglosigkeit seiner nächsten Kandidatur wollte er wohl nicht (tapfer, heldenhaft) durchstehen, lieber elegant seitwärts tänzelnd ins Leere laufen lassen – sorry, da schimmert der typische Wirtschafts-Karrierist durch, aalglatt und in Broschüren immer nur auf der Siegerseite präsent. Soll doch der jeweilige Nachfolger die sich längst abzeichnende Katastrophe (oftmals eigener Fehlentscheidungen) den ’stakeholdern‘ verkünden und erklären – man selbst geht rechtzeitig und noch gänzlich „unbescholten“, unter dem Eindruck der letzten, positiven, notfalls passend frisierten Bilanz.

      • Herr Lucke hat durchaus noch eine komfortable Mehrheit im Bundesvorstand – zumindest bis Juni. Er müsste sie nur nutzen, denn seine Gegner werten Kompromissbereitschaft leider nicht positiv, sondern als Schwäche (das hat mir Herr Pretzell bereits 2013 so gesagt).

      • Warum sollte Prof. Lucke nach Juni keine Mehrheit im Bundesvorstand mehr haben? Ich verstehe das bislang so, dass es zwar Kritik an Herrn Lucke seitens einiger Vorstandskollegen gibt, letztere aber den Führungsanspruch des Herrn Lucke insgesamt nicht in Frage stellen. Das hat sich bezüglich Herrn Henkel ganz offensichtlich anders verhalten. Irgendwie wirkte Herr Henkel im Bundesvorstand aber auch immer irgendwie mehr als Fremdkörper, denn als „Fleisch vom Fleische“ der AfD.

        Im Übrigen glaube ich nicht an einen von den Medien und enttäuschten Mitgliedern heraufbeschworenen Richtungsstreit zwischen liberal, konservativ und patriotisch/national. Hat nicht Prof. Lucke selbst einmal den Geist von 1848 beschworen?

      • Natürlich wird in den ständigen öffentlichen Verlautbarungen und Sondervoten der Führungsanspruch von Herrn Lucke in Frage gestellt. Vielleicht wählt man ihn trotzdem zum Vorsitzenden, dann aber ohne eigene Mehrheit, so dass er es wäre, der Sondervoten abgeben müsste etc.

    • Und hier >> http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/afd-vizechef-hans-olaf-henkel-im-intervew-ueber-ruecktritt-13555486.html << liefert Herr Herr Henkel dann die Brücke, oder sagen wir besser das Potpourri an möglichen Gründen für seinen Schritt – soll sich wohl jeder selbst heraussuchen, was nun wirklich als Grund zieht.
      M.E. zieht kein einziger der genannten Vorkommnisse und auch alle in Summe reichen eigentlich nicht aus. Als Mimose hat er sich zumindest früher ja auch nicht geriert. Aber, sei's drum ..

      • „Natürlich wird in den ständigen öffentlichen Verlautbarungen und Sondervoten der Führungsanspruch von Herrn Lucke in Frage gestellt.“

        Mitnichten wird mit einem Sondervotum die öffentliche Verlautbarung eines Spruchkörpers (hier Bundesvorstand) in Frage gestellt. Vielmehr dient ein solches der Transparenz und Nachvollziehbarkeit knapper Entscheidungen.

        Es waren beispielsweise liberale Staatsrechtler, die in den 70er Jahren beim Bundesverfassungsgericht die Möglichkeit eines Sondervotums mit der Unterschrift der abweichenden Richterstimmen eingeführt haben. Dieses wird seitdem dem Urteil beigefügt. Ziel der Reform war mehr Transparenz und die Stärkung der Stellung des einzelnen Richters.

        Ebenso ist nicht nachvollziehbar, warum ausgerechnet Sie als Liberaler dem Paritätsprinzip widersprechend den starken Ein-Mann-Vorsitzenden einem gleichberechtigten Sprecher-Triumvirat vorziehen.

    • Henkel hat sich in Abwesenheit aufstellen lassen und hat es versäumt, sich im Falle der Nichtwahl austragen zu lassen. Er musste also automatisch bei jedem Wahlgang wieder eingebracht werden. Ungeschickt, aber so etwas passiert, wenn man nicht vor Ort ist. Frust zu vermuten, ist Unsinn. Wenn ihm die Wahl zum Bundesdelegierten wichtig gewesen wäre, hätte er teilgenommen.

  3. Nach einem seriösen Auftritt im letzten Beitrag musste natürlich wieder ein schrilles und übertrieben emotionales Auftreten nachgelegt werden. Ich möchte mich kurz fassen und schreibe meine Anmerkungen jetzt einfach nummeriert.

    1.) Herrn Henkels Ausführungen klingen für mich nach einem Vorwand. Ich sehe nicht ganz genau, wie Herr Pretzell „so oft“ die Öffentlichkeit hinters Licht geführt haben soll, da die Öffentlichkeit sich kaum für die Angelegenheit interessiert (die meisten Menschen wissen sicher nicht, wer Herr Pretzell ist) und Herr Pretzell sich bislang auch nicht eben wahnsinnig oft dazu geäußert hat. Henkels Vorwürfe müssten sich außerdem insbesondere an den LV NRW richten (der eine Prüfungskommission eingesetzt hat, wenn ich das richtig sehe), er macht aber der Gesamtpartei Vorwürfe. Zu Guttenbergs Märchen vor seinem Rücktritt waren wesentlich krasser (der junge Familienvater, der ein paar Zettel verlegt hatte und so), was allerdings seiner Popularität keinen Abbruch tat.

    2.) Wenn Herr Henkel es fundamental gut mit der Eurokritik halten würde, hätte er mit seinem Rücktritt bis nach der Bremenwahl gewartet. Ich halte Leute nicht für seriös, die gezielt das torpedieren, was sie selbst aufgebaut haben.

    3.) Herr Henkel war für die Partei immer eine größere Belastung als ein Gewinn. Wenn ich andere Leute auf die AfD ansprach, bekam ich nur Schlechtes über ihn zu hören. Er wisse nicht, ob er für den Euro sei oder dagegen, er sei auf Dauerurlaub und außerdem zeige er, dass die AfD eine Partei der Reichen sei und so Kram. Ich musste auch seine frühere Berufstätigkeit verteidigen. Nicht zuletzt hat er versucht, der Partei sein Nord-/Süd-Euro-Modell aufs Auge zu drücken. Seine Kritik an der Erfurter Relation fand ich grundsätzlich richtig, jedoch so schrill und hysterisch dass man angesichts seiner Erfahrung eigentlich nur den Kopf schütteln kann. Das war rein destruktiv und nicht konstruktiv. Ich könnte weitermachen (etwa mich zu seinem Versuch äußern, Hamburg zu seinem Revier zu erklären), mache aber hier einen Punkt.

    4.) „dass dies der Anfang vom Ende der AfD zumindest in ihrer bisherigen Form sein dürfte“
    — Völlig schrill und überzogen. Wie denn? Was soll den passieren? Die Zusammensetzung der Mitgliederschaft ändert sich nicht. Im Gegenteil wurde diese zunehmend gemäßigt. Alle Programmentscheidungen werden von ihr, und nicht durch Herrn Pretzell verfügt werden. (Dem Sie welche extremistische Gesinnung andichten?) Im Moment gibt es das Problem, dass die Mehrheit der Partei westdeutsch ist, aber bedingt durch den Wahlkalender die Ostverbände überproportional Einfluss haben. Je mehr westdeutsche LVs in ihre jeweiligen Landesparlamente kommen, desto mehr wird der Einfluss von Quertreibern aus dem Osten zurückgedrängt werden. Besonders das nächste Jahr wird hier entscheidend sein und die AfD mehr prägen als alles Geplänkel an der Spitze. Herr Henkel hat diesem Unterfangen jetzt geschadet. Das werden Sie doch auch sehen müssen.

    5.) „Mir ist jedenfalls nicht klar, wie sich jetzt noch eine Spaltung der AfD im Juni verhindern lassen sollte.“
    — Eine weitere dystopische Idee, die wohl zu viel Aufregung und zu wenig Zeit zum Nachdenken geschuldet sein dürfte. Ich verstehe nicht, wie dies gehen soll? Nach Ihnen haben eigentlich fast alle Liberalen die Partei sowieso verlassen. Wie soll sich da etwas abspalten? Und lässt man das außen vor verstehe ich auch nicht, was sich wie abspalten soll. Herr Henkel repräsentiert überhaupt keine Strömungen in der Partei. Er repräsentiert sich selbst und ein Wendehalstum beim Euro wie auch eine TTIP-Position, welche in der Partei auf breite Ablehnung stößt. Das kann gerne weg, siehe „3.)“.
    Übrigens habe ich mich schon oft gefragt, ob es nicht besser wäre, eine West-AfD und eine Ost-AfD zu haben, so wie es eben auch eine CSU für Bayern gibt. Das hätte man aber bei der Parteigründung so machen müssen. Eine Spaltung wiederum ist organisatorisch unmöglich, da kein Kapital für die Abspaltung vorhanden wäre, während die Rumpf-AfD die kompletten Summen abgreifen könnte. Diese Abspaltung wäre bis zu den Landtagswahlen im nächsten Jahr in der Versenkung verschwunden und hätte dort eine noch schlechtere Ausgangslage als die Neuen Liberalen, unabhängig von ihrer Ausrichtung (zumal Eurokritik sowieso rechtsextrem ist). Sie könnte die Rest-AfD wohl auch nicht aufhalten, so wie auch die Neuen Liberalen – auch ein Ergebnis von Personalquerelen – die FDP nicht in Hamburg stoppen konnten. Ich zitiere hier kein Wunschdenken, sondern aktuelle Erfahrungen.

    6.) „Das ist für mich jedoch kein Grund zur Freude“
    — Immerhin erlaubt es die Generierung von Clickbait für Ihren Blog. Anders kann man die unlogischen und nicht ausgewogenen Befürchtungen leider nicht verstehen.
    Ich bedauere Herrn Henkels Rücktritt auch, aber nur weil er einen auf Höcke/Gauland macht und den ziemlich harmlosen Bremern in den Rücken fällt.

    7.) „Wenn die Kritiker von Herrn Lucke es ernst meinen würden, dass alle Richtungen der Partei eingebunden werden müssen, dann hätten sie sich nicht so auf Herrn Henkel eingeschossen und würden auch in ihren Landesverbänden andere Meinungen zulassen.“
    — Richtig, gilt nur leider auch umgekehrt. Es muss in einer Partei in Ordnung sein, auch die Mitgliedschaft in der EU oder der NATO zu hinterfragen. Es muss daher auch in Ordnung sein, wenn solche Personen akzeptiert und respektiert werden, und nicht ausgegrenzt. Man kann keine Sammlungspartei sein, wenn man das Feld zu sehr eingrenzt. Maßstab sollte immer das Grundgesetz sein, und nicht die Privatmeinung.
    Und Herr Henkel gab eben sehr viel Anlass zu Kritik, auch in seinem Auftreten, nicht nur in seinen Einstellungen. Nur weil Äußerungen schlicht falsch sind, sind sie nicht „völkisch“. Mit Holocaustverharmlosung und boulevardeskem Dreckwerfen kann ich mich nicht anfreunden. Er hätte lernen müssen dass in einer demokratischen Partei andere Regeln gelten als beim BDI.

    • Sie verkennen den Ernst der Lage, den mein keineswegs schriller Beitrag nur andeutet. Lesen Sie einmal „AfD-Spitzenleute: Kurswechsel oder Parteiwechsel“. Der jetzige Zustand ist instabil und es wird sich entweder die Richtung von Herrn Lucke oder seiner Gegner durchsetzen. Im zweiten Fall sage ich vorher, dass die AfD zur Splitterpartei. Ob eine Neugründung bessere Chancen hätte, ist eine ganz andere, offene Frage. Allerdings stimme ich Ihnen zu, dass dieser Rücktritt, wenn überhaupt, dann besser nach der Bremen-Wahl erfolgt wäre.

      • Lieber Herr Dilger,

        glauben Sie wirklich, dass es die Zukunft der AfD betreffend tatsächlich nur um die Frage „für oder gegen Herrn Lucke“ geht?

        Wenn es so einfach wäre, warum gründet Bernd Lucke dann nicht einfach eine eigene autokratische Partei (BLP)? So viele Fans wie er doch angeblich immer noch hat, müsste das dann doch ein Handstreich für ihn sein …

        😉

      • Es geht nicht um Herrn Lucke, sondern die Grundausrichtung der Partei. Der Rücktritt von Herrn Henkel bei Verbleib von Herrn Pretzell ist übrigens ein ganz schlechtes Zeichen, an dem leider Herr Lucke nicht ganz unschuldig ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass (nicht nur) ich im Juni austrete, ist gestern erheblich gestiegen, auch wenn Herr Lucke vermutlich noch ein paar Monate länger in der AfD bleiben wird. Viele werden sich freuen und erst später merken, dass man sich gut überlegen sollte, was man sich wünscht.

      • @Alexander Dilger:
        „Der Rücktritt von Herrn Henkel bei Verbleib von Herrn Pretzell ist übrigens ein ganz schlechtes Zeichen, an dem leider Herr Lucke nicht ganz unschuldig ist.“

        Sie sagen es. Es sind Luckes eigene Geister. Er kann es einfach nicht!

      • Ich weiss nicht welcher Teufel Herrn Lucke da geritten hat, taktisch war dies der große Fehler welcher nachher alles einknicken lassen könnte. Ein Zeichen der Stärke wäre das bessere gewesen…

  4. Sehr geehter Heer Dilger, Ist es Ihnen moeglich in in 2 , 3 Saetze zu verdeutlichen woueber der Streit. Waehre Inhen dankbar Mit freunlichen Gruesse Olof Wullink Wit trafen uns in Dusseldorf Rheinpromenaden\

  5. Naja, die „Niederlage“ Pretzells gegen Henkel in Aschaffenburg (Kampf um Platz 2 der Europawahlliste) war für Pretzell nicht wirklich eine, im Gegenteil – sie begründete seinen Aufstieg. Und ja, der große Showdown im Juni ist wohl nicht mehr aufzuhalten. Spannend wird die Frage, welche Seite (wenn überhaupt) dann den Markennamen „Alternative für Deutschland“ und die staatliche Parteienfinanzierung behalten darf (am Ende könnte es dieser staatliche „Rettungsschirm“ sein der die AfD dann doch zusammenhält).

    • Man sollte Namen und Parteienfinanzierung nicht überschätzen. Viel wichtiger sind Personen und Inhalte. In anderen Ländern ist es fast schon üblich, dass Spitzenpolitiker ihre Partei verlassen und eine neue gründen. Das ist nicht mein bevorzugtes Szenario, könnte aber im Juni so kommen.

      • Dem stimme ich vollkommen zu. Wenn wir ein gelernt haben aus den letzten beiden Jahren ist es, dass man auch mit sehr wenigen finanziellen Mitteln richtig was bewegen kann. Wenn ich mir anschaue welche Mittel ich zur BTW, Europawahl und der Kommunalwahl hatte und was daraus geworden ist, ist dies mehr als beachtlich.

        Sicherlich wären ausreichend finanzielle Mittel schön, wichtiger sind die Inhalte !

      • In der BRD wäre die echte Spaltung einer relevanten Partei ein Novum. Abspaltungen (d.h. die ursprüngliche Partei besteht weiter, der Abspalter ist kein Rechtsnachfolger) gab es, aber sie landeten eigentlich stets im Wählerstimmen-Nirwana (im Fall von Schill landete die Ursprungspartei dort zuerst). In anderen Ländern sieht es in der Tat anders aus. Das beste Beispiel ist wohl die (mit der AfD in der selben Fraktion sitzende) N-VA, welche als Volksunie jahrzehntelang im 5%-Bereich dümpelte. Nach der Spaltung stieg eine der beiden Hälften (eben die N-VA) eventuell zur stärksten Partei Belgiens auf, während die andere verschwand (einige der Politiker der anderen Hälfte setzten ihre Karriere durchaus erfolgreich bei den Sozialisten oder den Grünen fort). Die Randbedingungen sind in anderen Ländern aber eben auch anders.

      • Eine echte Spaltung, also zwei Rechtsnachfolger, die die staatliche Parteienfinanzierung anteilig erhalten etc., dürfte rechtlich in Deutschland kaum möglich sein, höchstens landesverbandsweise, also wenn z. B. die ostdeutschen Landesverbände die AfD verlassen und dann die Parteienfinanzierung auf Landesebene behalten, doch auch sie würden dann auf Bundesebene nichts mehr bekommen. Würden man sich im Guten trennen, könnte man wie bei einer Scheidung vereinbaren, dass der Rechtsnachfolger der Abspaltung noch eine Weile einen Anteil zahlt, doch so eine einvernehmliche Trennung ist völlig unrealistisch. Ich denke, die Bundesvorstandswahl wird über das weitere Schicksal der AfD entscheiden: Wenn sich eine Seite dort klar durchsetzt, wird die andere das Feld räumen. Die Wahrscheinlichkeit eines Kompromisses sehe ich seit gestern als sehr gering an. Es bleibt noch die Möglichkeit, dass das Ergebnis erst einmal unklar bleibt. Langfristig wird aber auch das zu einer Erosion führen.

      • Mit die bekannteste Spaltung ist wohl die von FPÖ und BZÖ. Auch dort gab es in Kärnten am Anfang rechtliche Bedenken. Wobei auch dazu gesagt werden muss, dass die Freiheitlichen in Kärnten schon immer eine recht autonome Landesgruppe innerhalb der FPÖ war. So etwas gibt es in der AfD ja nicht. Auf jeden Fall zeigt das Beispiel BZÖ wie wichtig eine bekannte Persönlichkeit an der Spitze einer Partei ist und wie unwichtig zum Teil deren inhaltlichen Positionen und deren Verankerung in den einzelnen Bundesländern.

      • @Manuel

        Das eigentlich interessante an Ihrem Beispiel (FPÖ/BZÖ) ist allerdings, dass das BZÖ seit dem Tod Jörg Haiders nur noch vor sich hindümpelt, wohingegen die FPÖ sich sehr gut erholt hat.

        Und nun übertragen Sie das mal auf die AfD …

      • Hoffentlich kommt es nicht zur Spaltung …
        Dann wäre der Einsatz der Parteimitglieder und Sympathisanten in den letzten zwei Jahren möglicherweise umsonst gewesen.

      • Das hängt noch davon ab, wer geht. Ich denke, dass eine gemäßigte AfD durchaus Erfolgschancen hätte, eine radikalisiert hingegen nicht, was andere allerdings genau umgekehrt sehen.

      • Sie dürfen jedoch nicht vergessen, dass die FPÖ seit über 60 Jahre im österreichischen Parteiensystem fest verankert ist. Des Weiteren sind weitaus mehr FPÖler damals in der FPÖ geblieben, als das sie zum BZÖ gewechselt sind. Außer natürlich die Kärntener Landesgruppe der FPÖ. Über Jörg Haiders politisches Wirken kann man sicherlich streiten, aber der Mann konnte hat Wahlkampf wie kein anderer. Er hat eine 5% Partei auf über 26% geführt und 2008 noch einmal eine praktisch nur in Kärnten vorhandene Partei auf über 10%. Der Grund wieso das BZÖ heute politisch Tod ist, liegt darin, dass man mit Seppi Bucher zu wenig die Karte Haider ausgespielt hat. Seppi Bucher ist mit seinen wirtschaftsliberalen Kurs gescheitert, da die Wähler die Partei als eine andere wahrgenommen haben, dieses Wählerspecktrum dann aber natürlich nicht angesprochen wurde.

  6. Sehr geerhter Herr Dilger, Habe mitlerweile _ ueber Google _ genugend Info gefunden und nehme meine Bitte zurueck. mit freundlichen Grussen Olof Wullink

  7. Wie kann H2O all dien Leuten, die seinetwegen in der Partei sind, so in den Rücken fallen???

    Wie dachte er, dass er seinen Freunden in Bremen hilft? Was soll das bewirken, auf seinen Einfluss zu verzichten (das erschließt sich mir beim besten Willen nicht, er kann ja auch nur punktuell wirken, statt an allen Sitzungen teilzunehmen)? Sind die Probleme unseres Landes, gegen die er sich in seinen zahlreichen Büchern eingesetzt hatte, gelöst? Wenn nein: warum setzt er sich nicht weiter nach Kräften zu deren Bewältigung ein? Warum ist er überhaupt in die Politik gegangen, wenn er doch nichts ändern will?

    Warum haben rechte Wutbürger so viel mehr Sitzfleisch, als vernunftbegabte Liberale?

    Wie man hört, soll Lucke selbst der Auslöser für diese Aktion gewesen sein, als er sich einer konsequenten Aktion gegen Pretzell verweigerte und nur eine Rüge aussprach. Henkel soll in den letzten Monaten sehr gealtert sein, weil ihn das Parteitheater wohl stark zusetzte.

    • Der Zeitpunkt des Rücktritts vor der Wahl in Bremen ist tatsächlich sehr unglücklich. Die wichtigste Erklärung ist wohl leider in Ihrem vorletzten Satz zu finden. Wenn sich das nicht ändert, wird Herr Lucke im Juni als Vorstand in seinem eigenen Vorstand eingemauert. Viele werden dann sofort die Konsequenz ziehen, er selbst vermutlich etwas später.

    • @Heinsberger:
      „Wie man hört, soll Lucke selbst der Auslöser für diese Aktion gewesen sein, als er sich einer konsequenten Aktion gegen Pretzell verweigerte …“

      Dafür gibt es gute Gründe. Die Wohnsitzthematik stellt sich nämlich offenbar auch bei drei der ersten acht Bundesdelegierten aus Niedersachsen. Alle tragen den Nachnamen Lucke.

      • Weicht die niedersächsische Landessatzung in dieser Frage denn von der NRW-Landessatzung so stark ab?

      • Das haben wir doch alles schon mehrfach diskutiert. Schauen Sie in die Bundessatzung, § 4 Abs. 8 in Verbindung mit Abs. 7, nicht Abs. 6.

      • Ich will keine Promotion daraus machen. Aber vielen Dank für den präzisen Hinweis.

      • Quatsch hoch 3! Das lenkt nur ab, es gibt viel wichtigere Probleme mit Dummheit und Nationalchauvinisten bei AfD.

    • Korrektur: Inzwischen haben zwei Mitglieder des Bundesvorstands bestätigt, dass Henkel nicht wegen Lucke zurückgetreten ist. Es war nach ihrer Einschätzung nichts weiter als eine Rüge satzungstechnisch möglich, weil ein konkreter Schaden für die Partei nicht nachweisbar sei. Herr Henkel hatte sich wohl schon länger zum Rücktritt entschieden. Warum das vor der Bremen-Wahl erfolgte, bleibt aber weiterhin schleierhaft.

      • Natürlich hätte der BuVo anders entscheiden können. Erstens hätte man ihn mangels Wohnsitz in NRW einfach für nicht korrekt gewählt befinden können, was gar keine Ordnungsmaßnahme ist. Für Ordnungsmaßnahmen ist kein materieller Schaden notwendig, sondern reicht der große Reputationsschaden verbunden mit den Satzungsverstößen und der gestörten Ordnung der Partei. In beiden Fällen wäre es vor den Schiedsgerichten gelandet, doch die Ausgangslage wäre eine ganz andere.

  8. Hans-Olaf Henkel habe ich lange geschätzt und im Grunde tue ich das heute noch. ABER er hat leider damit angefangen, in Zeitungsinterviews mit sehr harschen Worten auf Parteikollegen einzudreschen (Adam, Gauland, …). Ich hätte einen solch unklugen Stil von so einem gebildeten Mann nicht erwartet. Differenzen gibt es bei mit unterschiedlichen Temperamenten immer einmal und verschiedene Flügel hat jede (Volks-) Partei. Aber das muss hinter verschlossenen Türen ausdiskutiert und in einem Kompromiss beigelegt werden! Wie man hört, hat Hans-Olaf Henkel aber bei den meisten Sitzungen des Bundesvorstandes gefehlt. Der aktuelle öffentliche Streit nützt doch nur den zahleichen politischen Gegnern!

    • Hans-Olaf Henkel ist doch kein Mann des „Volkes“. Er war sein Leben lang Lobbyist und als solcher sitzt er auch im Europaparlament. Mit den Vorstellungen der meisten AfD-Mitglieder sind die von ihm vertretenen Interessen überhaupt nicht vereinbar. Henkels und die Basis der AfD stehen sich diametral entgegen.

      • @ Herrn Meister: „Hans-Olaf Henkel ist doch kein Mann des “Volkes”. Er war sein Leben lang Lobbyist „
        So isses! Er hätte schon 1997 als BDI-Präsident zurücktreten können, er kann die Warnrufe von Männern wie Wilhelm Hankel, Kurt Biedenkopf u.v.a.m. wegen des drohenden Euro-Desasters doch nicht überhört haben. Er hätte als Publizist selbst einmal einen Paukenschlag hauen können, so wie Thilo Sarrazin. Er bekannte zwar anschließend, dass er Sarrazins Äußerungen: „ohne jedes Wenn und Aber unterstütze“ aber alles hanseatisch-vornehm-zurückhaltend, mit gebremstem Schaum. Herr Henkel kann mir auch nicht erzählen – ebensowenig wie Helmut Kohl – dass er allen Ernstes jemals daran geglaubt hat, dass die Maastricht-Verträge eingehalten werden und die EZB eine Politik des stabilen Geldes praktizieren würde, wer an den Schalthebeln der Macht ist denn so kindlich naiv.

      • Wissen Sie Herr Meister, ich bin nicht in diese Partei eingetretten mit „Volk“ mich auseinanderzusetzen! Wutbürger und dumme extreme Nationalisten können mir nicht neues sagenund keine Alternativen anbieten. Warum schrauben s.g. aktive Mitglieder die Erwartungen an Wähler so niedrig. AfD ist anspruchlos geworden!

      • @Ivan de Grisogono

        Ich wollte weder einer „Volkspartei“ noch einer FDP 2.0 oder CDU 2.0 beitreten. In den beiden letzten Fällen hätte ich sicher das ‚etablierte‘ Original gewählt. Aber ich wollte auch nicht einem Häuflein Vollpfosten, Minderperformer und Organisationsdilettanten dabei zusehen, wie sie sich die Köpfe einschlagen. Das ist ziemlich langweilig und hat mit Politik, wie ich sie erwartet hatte, nicht das Geringste zu tun.

      • @Herr Meister

        Ditto! Allerdings die Parteien bestehen überwiegend von Berufspolitikern und dafür braucht man kein Herz, Talent und Wissen! AfD hätte was anderes werden können, mindestens für manche Menschen. Für mich eine Richtung Henkel-Starbatty, auch Schäffler, und sicherlich viele andere die man nicht kennt. In der Politik fehlen Menschen mit ordentlichen Berufen, ohne Phobien, unabhängig, kommunikativ und mit Humor, aber hart und unbeugsam! Wir brauchen keine Moderatoren, Teamplayer und Spinner.

      • @Ivan de Grisogono:
        „In der Politik fehlen Menschen mit ordentlichen Berufen, …“

        Sehr richtig, Herr de Grisogono.
        Wobei wir wieder einmal bei der alten Problematik ‚Zeitreiche vs Zeitarme‘ angekommen wären.

        F.A. Hayeks Forderung, Beamten und Umverteilungsempfängern kein Wahlrecht zuzugestehen wäre der einzig richtige Weg aus diesem Dilemma heraus zu kommen. Das müsste dann allerdings sowohl für das aktive als auch für das passive Wahlrecht gelten.

        Es kann nicht wirklich angehen, dass zeitreiche Feudalisten, die auf Kosten einer ausgebeuteten Minderheit wehrloser Steuerbürger lebt, diesen auch noch die Politik diktiert, die in erster Linie die Versorgung ihres eigenen Standesdünkels im Visier hat.

        Aber ein solches System (unser Berlin-Staat ist so ein System) erledigt sich leider erst am Punkt des endgültigen finanziellen Kollapses von selbst.

  9. Sehr bedauerlich aber konsequent! Klare Worte!
    Jetzt ist die Frage wie handlungsfähig AfD Vorstand i.d. Prof. Lucke noch ist. In einer solchen Situation wäre ein Mitgliederparteitag angebracht. Vielleicht werden die Mitglieder endlich wach und entschlossen?

    • Wenn ich nun aber weder Mitglied in einer Partei völkischen Gedankenguts noch in einer autokratisch geführten Pro TTIP-NATO-Russlandsanktionen-Partei nach dem Vorbild der CDU Mitglied sein möchte?
      Kann die AfD dann überhaupt noch meine politische Heimat sein?

      • Da haben sie wohl leider Recht. Aber zum Glück habe ich mich bereits früh genug in einem anderen Staat niedergelassen, so dass ich mich dort jederzeit einbürgern lassen kann, bevor der anti-islamistische Schutzwall um Deutschland gezogen wird.

      • Die Hoffnung ist nur leider für Sie (wie auch für mich) sehr klein, leider…

      • Herr Meister,
        ein wenig wiedersprüchlich. Gegen Lucke-Henkel etc. zu sein obwohl sie nicht anti-islamisch sind? Lassen Sie sich in A einbürgern, es spricht nicht viel dagegen, oder? Das Volk oder Wutbürger werden Sie überall finden.

      • @Ivan de Grisogono

        Nur weil ich nicht anti-islamisch bin, muss ich doch noch lange nicht für NATO-TTIP-Henkel und NATO-TTIP-Cavinisten-Lucke sein.

        Die Welt besteht nicht nur aus schwarz und weiß.
        Es gibt immer Alternativen!

  10. Herr Henkel hat einmal mehr gezeigt, daß er ein eisenharter, konsequenter Kalkulierer ist. Er sah in der AfD eine Chance, nochmal an einer Stelle ein gewichtiges Wörtchen mitreden zu können – so hat Prof. Dr. Lucke ihn gelockt. Die Partei wollte von seiner Prominenz und seinem Sachverstand profitieren und hat mitgespielt – „win-win“-Situation. Herr Henkel hat zu einer Zeit, da sich alle einigermaßen arrivierten Prominenten der Euro-Kritik (z.B. die Familienunternehmer) schamhaft ins Schneckenhaus zurückzogen, geschockt von der konzertierten „Rechtspopulismus“-Etikettierung, einmal mehr (unternehmerischen) Mut gezeigt. Er hat sich mit den „Unantastbaren“ eingelassen, hat die Chancen hinter dem (damals noch definitiv falschen) öffentlich gezeichneten Bild gesehen. Respekt!

    Mittlerweile hat er genügend Erfahrung mit der zwischenzeitlich mutierten Basis (Gemäßigte gingen, Nat-Kons kamen) und den auf allen Zwischenebenen gekippten Mehrheiten gesammelt, hat verstanden, daß Prof. Dr. Lucke sich von Anfang an mit jeder Menge „falscher Freunde“ umgeben hatte, die eine eigene Agenda – erfolgreich – verfolgten. In seinem Berliner Kreis ist ihm klar signalisiert worden, daß er keine demokratische Legitimierung für höhere Positionen in dieser Partei mehr zu erwarten hat. Und auch da ist er sich treu geblieben, Niederlagen beugt er vor, indem er das Heft des Handelns in der Hand behält. Statt unausweichlicher peinlicher Wahlniederlage ein Abgang mit Tamtam, kaschiert als „Akt der aufrüttelnden Mahnung“ und damit leidlich „ehrenhaft“. Gute Show.

    Weswegen ich nicht glaube, daß eine gespaltene AfD noch Chancen hat, in dieser Republik hinreichend Fuß zu fassen? Weil der rechtsextreme Teil (hoffentlich) dem Weg aller anderen Rechtsaußen-Grüppchen in die Versenkung geringster Wahlzustimmungen folgen wird. Und weil der andere Teil eine eingedampfte und konzentrierte „wirtschaftsliberale“ Fraktion darstellt, Mises-Jünger und Hayek-Fans, ohne Korrektiv anderer Denkschulen, ohne die (angeblich) adressierten „bürgerlichen“ Unterstützer eines breiten Spektrums aus CDU, SPD, FDP und Nichtwählern. Und weil sich dieser Teil, inkl. Ihnen, Herr Prof. Dr. Dilger, immer wird vorhalten lassen müssen, daß sie es – sehr, sehr lang – für angemessen hielten, sich mit Rechtsaußen- und anderen kruden Spinnern zusammenzutun, weil der Zweck offenbar die Mittel heiligt. Das mag teilweise ungerecht sein, weil eine junge Partei eben alles aufsammelt, wenig aussortiert, aber dennoch: das bleibt als Bild hängen. Den Rest zerlegt mit diesem „Argument“ en passant die „Kampfhund“-Presse und der um keine Unfairness verlegene politische „Wettbewerber“.

    Eine neue Initiative für eine Partei auf der gemäßigten rechten Seite, mit einigermaßen Hoffnung auf Akzeptanz, kann nur (heute nicht absehbar) von völlig neuer Seite kommen, die Akteure der AfD sind – nur in diesem Sinne natürlich – hierfür wohl verbrannt.

    P.S.Wer auch immer sich ausrechnet, es gäbe da genug Raum für eine „FDP 2.0“ – die gibt es bereits. Die führt einen neuen Namenszug, trägt Magenta im Schild, hält jetzt einen Grexit für denkbar und ist bei der „Ideologie der Leistungsträger“ immer noch schlichtweg „das Orginal“. Mehr Geld, mehr Staatssubvention, mehr Wirtschaftsspenden (just ein Rekordjahr), mehr organistorischer Unterbau, mehr Kreis- und Landtagssitze, mehr wohlwollende Unterstützer in Medien wird eine andere „liberale“ Partei schwerlich erreichen. Und selbst diese „galäuterte“ FDP 2.0 kämpft schwer mit der 5 %-Hürde.

    • Im Wesentlichen stimme ich zu, lasse mir aber nicht vorhalten, mich „mit Rechtsaußen- und anderen kruden Spinnern zusammenzutun, weil der Zweck offenbar die Mittel heiligt“. Ich habe von Anfang an, in der AfD und auch diesem Blog, klar Position dagegen bezogen. Wenn das alle anderen Vernünftigen einschließlich Herrn Lucke auch getan hätten, gäbe es die jetzigen Probleme gar nicht. Im Juni wird sich trennen, was nicht zusammen gehört.

      • Man muss einfach fair bleiben, sie haben sogar sehr früh (vor der BTW 2013) geradezu prophetisch die jetzigen Entwicklungen als möglich vorhergesagt und wurden genau dafür auf das Übelste kritisiert. Welches Magazin war es noch?

  11. Ich habe in der Zeitung gelesen, dass Henkel auch befürchtet, dass „Rechtsideologen“ die Partei übernehmen. Diese Gefahr besteht in Wahrheit nicht. Vielmehr ist es an der Zeit, Missstände klar zu benennen, z. B. die übermäßige Einwanderung. Zudem darf es keine Gleichstellung einer „Homo-Ehe“ geben.
    Es ist auch gut, dass jetzt der Papst, und sogar Bundespräsident Gauck, von einem „Völkermord“ an den Armeniern spricht.
    Wir brauchen eine konservative, nicht-grüne Ökopolitik. Es muss ein nachhaltiges Wirtschaften gemäß Schmidt-Bleek geben. Z. B. können die herkömmlichen Autos und Häuser durch 1-l-Autos und Passivhäuser ersetzt werden. Zudem darf die AfD nicht, so wie die Christdemokraten, ein veraltetes Christentum vertreten. Sondern die AfD muss ein lebendiges Christentum vertreten. Das Beten ist sinnlos. Ein Mensch muss seine körperliche, seelische und geistige Leistungsfähigkeit vergrößern. Und sich dann mit mystischen Erfahrungen und mit Geistheilung beschäftigen. Meister Eckhart und C. G. Jung können Vorbilder sein.

    • Ihre im ersten Absatz angeschnittenen Themen sind Randgruppenthemen, die keine 2% wirklich berühren. Und vorhandene, gewachsene Bausubstanz abzureissen um Passivhäuser zu errichten, ist schlichtweg genauso ökonomischer und ökologischer Schwachsinn wie unsere heutigen Autos zu verschrotten, um sie durch Elektro- oder angebliche 1l-Autos zu ersetzen. Ihnen fehlt offenbar leider der Blick fürs Ganze.

      • Wenn wir ergänzend zum „Islamhass“ uns auch noch in den Verdacht stellen, christlich-fundamentalistisches Gedankengut zu verbreiten, dann wir man uns als Kreuzzügler bezeichnen und die AfD wird noch die letzten Wähler verlieren.

  12. Auch ich bedauere den Rückzug von Herrn Henkel sehr!

    Angst macht mir aber die Entwicklung unserer Partei – von liberalen Positionen weg zu immer mehr völkisch-nationalistischen Gedankengut, das sich verbindet mit einer Art Sehnsucht nach Rebellion und Fundamentalopposition gegen unsere Gesellschaft.
    Und Gauland und Petry schüren das noch mMn.

    Ich weis es ja nicht, wie es anderen geht: aber ich habe keine Lust auf eine Art Republikaner 2.0 oder schlimmeren. Und langsam, aber sicher, muss jeder halbwegs vernünftige Mensch auch an seine Reputation denken – oder will irgendjemand im Lebenslauf haben: war mal bei einer rechtspopulistischen Partei Mitglied – und sich dafür dann rechtfertigen dürfen? – Also ich will das nicht müssen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ulrich Baare

      • Wie oft haben wir inzwischen den nächsten Parteitag abgewartet?

      • Bisher haben wir doch jeden Mist geschluckt. Auch die Änderung der Bundessatzung fand ich nicht so wichtig. Wenn es im Juni keine Mehrheit diesseits von Herrn Lucke gibt, trete ich aus. Das habe ich früher aus gutem Grund nie so angekündigt, denn im Gegensatz zu anderen halte ich mich an mein Wort.

      • Wenn die AfD sich in zwei Parteien aufspaltet, kommen Splitterparteien im 2-3% Bereich heraus. Es müssen Kompromisse gefunden werden. Die gesamte Thematik rund um den Euro muss Thema Nr. 1 bleiben! EU-Kritik gehört dazu, denn die EU muss gründlich reformiert, aber nicht aufgelöst werden! Auch Kritik am Islam, unkontrollierte Einwanderung und menschenverachtendem Gender-Gaga gehören dazu – aber in moderaten Töten und mit sachlichen Alternativen. Linksliberale sollten zur FDP gehen, Nationalisten zur NPD.

        Ich hänge keinen Verschwörungstheorien an, aber allmählich sieht es wirklich danach aus, dass einige Leute auf beiden Seiten (!) die AfD absichtlich kaputtmachen wollen.

      • Linksliberale (im heutigen, nicht ursprünglichen Sinne) gibt es in der AfD doch überhaupt nicht. Abgesehen von der Kritik am Islam (statt Islamismus) kann ich Ihren Punkten zustimmen. Vermutlich gehören Sie zu den gemäßigten Konservativen.

        Die Mitgliedschaft mag sich additiv aus mehreren Teilen zusammensetzen, aber schon bei den potentiellen Mitgliedern und mehr noch Wählern ist das nicht der Fall. Wenn die Teile nicht gut zueinander passen, dann bringt das keine Stimmen, sondern kostet welche.

        Unter den radikalen Mitgliedern könnte es V-Leute geben oder Sympathisanten von rechten Splitterparteien, die in der AfD eine unliebsame Konkurrenz sehen. Von den gemäßigten Mitgliedern kenne ich keines, welches die AfD absichtlich zerstören will. Wir sind in der Partei, um konstruktiv Politik zu machen.

  13. Lieber Herr Prof. Dilger,

    Ihren Ausführungen kann ich nur zustimmen. Bezeichnend für manche Personen ist doch, wie unverblümt hier der Rücktritt von Herrn Henkel gefeiert wird. Hier zeigen doch viele ihr wahres Gesicht und Einstellung.

    Auch mein Dank gilt Herrn Henkel, der sich immer in den Dienst der Partei gestellt hat. Sicherlich sind manche Äußerungen diskutabel, wichtig bleibt die Grundausrichtung.

    Die AfD als Partei steht jetzt an einem Scheideweg. Wollen wir hoffen, dass die Arbeit der letzten Jahre nicht umsonst war.

    Beste Grüße

    Jan Michael Lange

  14. Die Alternative für Deutschland muss ausmisten.

    Es wird höchste Zeit, sich von den extremen rechtsextremen Mitgliedern und Funktionsträgern
    Frau Dr. Petry,
    Marcus Pretzell,
    Björn Höcke,
    Alexander Gauland,
    Konrad Adam
    und ihrer Rechtsextremen und Ausländerfeindlichen Anhängerschaft zu trennen.

    Wenn die Alternative für Deutschland noch eine Chance haben will, wird es Zeit die unerwünschten Mitglieder auszusortieren. Es kann nicht sein, dass Lügner in den Spitzen der Partei sitzen und von Mehrheiten in den Landesvorständen z. B. NRW in ihren Lügen unterstützt werden.

    Wenn Herr Gauland mit dem Bericht der Untersuchungskommission nicht zufrieden ist, hätte er doch alle Zeit in der BV-Sitzung am 17.04.2015 nutzen können, seine Argumente vorzutragen. Er zieht es aber vor, zusammen mit Petry und Adam in der Pretzell-Veröffentlichung nachzukarten. In dieser Pretzell-Veröffentlichung wird das Parteivolk wieder belogen. Seine Angaben zur Meldebescheinigung sind ganz klar falsch.

    Warum rühren sich die Mitglieder nicht? Teilen Sie Ihren Unmut den Vorständen mit, aber allen gleichzeitig!
    Warum machen die Kreisverbände nicht mobil?
    Was unternimmt die Kommunalpolitische Vereinigung unserer Mandatsträger?
    In der Stadt Mettmann haben die Grünen bereits in der Haushaltsrede die rechtsradikalen Veröffentlichungen in Mettmann angeprangert.
    Die von Pretzell versprochenen Landtagsmandate wird es nicht geben! Mit Pretzell ist ein Landtagseinzug in NRW unmöglich!

    • Sie sollten nicht so übertreiben, weil das die seriöse Kritik schwächt. Von „extremen rechtsextremen Mitgliedern und Funktionsträgern“ kann zum Glück noch keine Rede sein, doch die AfD befindet sich tatsächlich auf einer nach rechts schiefen Ebene. Einer der wenigen verbliebenen Pflöcke dagegen wurde gestern entfernt bzw. hat sich selbst aus dem Spiel genommen.

      • Das sehe ich genauso. Die von G. Schneider genannten Funktionäre sind keine Rechtsextremen (Höcke kann ich nicht so gut einschätzen, weil ich ihn zu wenig kenne, aber die anderen sicher nicht)! Die Frage ist jedoch, wie lange es gut geht, wenn sie auf eine bestimmte Wählerschicht schielen und sich ambivalent äußern. Das Beispiel Möllemanns zeigt, dass es eine Weile gut gehen kann (rein arithmetisch); ich denke aber nicht, dass es von dauerndem Erfolg sein wird.. Als Ausweg bliebe ihnen nur eine klar konservative Positionierung, die sich aber über kurz oder lang scharf von „rechtsextrem“ abgrenzen muss. Daher sage ich voraus, dass die Genannten mittelfristig diesen Weg anstreben werden – quasi mit zeitlichem Verzug das umsetzen, was Lucke jetzt eigentlich will. Ergo: es geht hier meines Erachtens im wesentlichen um persönliche Zu- und Abneigungen. Jedenfalls stärker als um die inhaltlichen.

  15. Den Rücktritt aus dem Bundesvorstand sollte man auch nicht überbewerten. Denn HOH war ja -wenn man den Presseberichten glauben darf – sowieso selten bei den Vorstandssitzungen anwesend. Von daher ändert sich also nichts. Im Übrigen wäre Henkel beim nächsten BPT ziemlich sicher nicht wieder in den Vorstand gewählt worden.

    Insoweit ist der Rücktritt nur eine weitere Möglichkeit für Henkel , seinen öffentlichen Geltungsdrang zu bedienen. Das hat schon was divenhaftes.

    Die Begründung ist darüberhinaus komplett lächerlich. Hätte HOH Anstand und wäre er konsequent, würde er auch sein Mandat im EP niederlegen.

    • Ihre destruktiven Wünsche werden nicht erhört. Über Anstand brauchen die „Flügel“ nichts zu erzählen! Herrn Henkel ist einer der wenigen kompetenten „Leuchttürme“ der AfD. Kritik ist einfach, auch für Dilettanten in rechtsextremen Flügel.

      • Mein Wunsch ist eben gerade nicht destruktiv, sondern konstruktiv. HOH könnte so ja einem motivierten AfDler, der nicht ständig Urlaub macht und Sitzungen schwänzt, Platz machen..

      • Herr Schiffers,
        Polemik auf Kindergartenniveau! Viel Spaß!

      • Herr de Grisogono,

        polemisch war mein vorangegangener Beitrag zugegebenermaßen, wenn auch mit zutreffendem Kern. Mit Ihrem Eintrag weiter unten [die Stelle wurde auf Wunsch von Herrn Grisogono herausgenommen, AD] liegen Sie zumindest in Sachen Geschmacklosigkeit ziemlich weit vorne.

        Meiner bescheidenen Meinung nach strotzen Ihre Einträge vorsichtig ausgedrückt auch nicht gerade vor Argumenten.

    • Wem wollen Sie denn Platz machen – einem weiteren beliebigen Fähnlein im Wind, das keinen Unterschied machen wird? Für mich scheint da – wie so oft in dieser Partei – der Sozialneid durchzubrechen. HOH ist der Einzige, der ein Ansehen im EP besitzt und zu vielen anderen Parteien und Events eingeladen wird. Unsere Übrigen dürfen bei ein paar Lobbyveranstaltungen auf Cannapes herumkauen, mehr nicht. Aber Sie und viele andere missgönnen ihm den Sitz des Geldes wegen. Dieses kleinbürgerliche Denken wird einer der Sargnägel der Partei sein.

      • Sie schreiben HOH solle Marc Jongen im EP Platz machen. Ich kenne diesen Herren nicht. Und auch sonst wohl kaum jemand. Das ist das Problem. Von HOH habe ich dem hingegen mehrere Bücher.

  16. Was eine Parteineugründung angeht könnte diese von Erfolg sein, wenn alle liberal/konservative Mitglieder mitziehen. Eine neu gegründete Partei, welche 5 Europaparlamentarier hat, ein oder vielleicht sogar 2 Landtagsfraktion (Hamburg und womöglich Bremen) sowie fraktionslose Abgeordnete in ostdeutschen Landesparlamenten hat, ist besser aufgestellt wie eine Partei welche drei Landtagsfraktionen im Osten und nur zwei Europaparlamentarier besitzt. Eine neue Partei mit bekannten Leute wie Lucke und Co. wird auch ganz anders von der Gesellschaft aufgenommen wie eine Partei mit Petry, Höcke und Gauland. Wenn man jetzt mal die ganzen inhaltlichen Differenzen ausblendet, geht es doch vor allem darum, wie man etwas kritisiert. Eine Partei, die sich sachlich mit Themen wie innere Sicherheit und Zuwanderungspolitik auseinandersetzt besitzt die Chance beim Wähler gehör zu finden. Eine Partei, die wie Herr Gauland einen Zuwanderungsstopp für bestimmte Kulturkreise fordert, wird allenfalls im Osten eine Chance haben. Meiner Meinung nach hätte ein liberal/konservative Partei in Deutschland immer noch eine Chance, nur müssten dann alle Personen zu gleicher Zeit, die solch einen Kurs in höchster Ebene repräsentieren, diesen Schritt wagen.

    • Ich sehe ehrlich gesagt die hohe Übereinstimmung von „liberal“ und „konservativ“ nicht. Es gibt sicher Punkte, in denen beide Strömungen Schnittmengen haben. Aber nicht genügend, um ein konsensfähiges Parteiprogramm daraus abzuleiten.

      Kernforderungen echter Liberaler wie weniger Staat und weniger Steuern werden die meisten Konservativen nicht mittragen. Umgekehrt haben echte Liberale mit einer Einnordung auf eine „christilich-abendländische Leitkultur“ und ähnlichen weltanschaulichen (i.S.v. religiös) Schmarrn nichts am Hut.

    • Besser als eine Neugründung wäre es, die AfD auf Kurs zu halten. Das ist durchaus noch möglich, nur muss dann die Zahl der taktischen und sogar strategischen Fehler reduziert werden. Vor allem muss das Ziel klar sein: Eine seriöse liberal-konservative Partei. Wer sich dagegen positioneren und profilieren will, muss gehen oder zumindest auf seinen Landesverband beschränkt bleiben.

      • Zur Zeit ist doch gar kein „Kurs“ mehr zu erkennen, auf dem die AfD noch gehalten werden könnte.

      • Dann kehren wir meinetwegen zu dem ursprünglichen Kurs zurück. Ich habe hier doch wirklich oft genug beschrieben, was ich damit meine.

      • Ein erster Neuschritt wäre hier die Vorstellung des Parteiprogrammes, die leider erst nach Juni kommuniziert wird.

      • Man sollte sich weder von dem Mitgliederentscheid noch dem Parteiprogramm allzu viel versprechen. Im Grunde können wir dabei nur verlieren: Bei einem schlechten Programm gehen wir, bei einem guten Programm bleiben dessen Gegner trotzdem. Die sind da größtenteils völlig schmerzfrei. Die Abmahnung und die schwere Kritik jucken Herrn Pretzell auch überhaupt nicht. Nur eine Amtsenthebung oder gar einen Rauswurf würde er bemerken.

      • Eine Partei ohne Programm hat es schwer. Ohne ein solches Programm ist es auch unmöglich, die Parteiführung an einem ebensolchem dingfest zu machen.

        Das Ergebnis bekommen wir gerade präsentiert.

        Nicht ohne Grund habe ich zusammen mit einigen engagierten Parteifreunden bereits im Juli 2014 für die Durchführung eines Programmparteitags im 1. Quartal 2015 und jedenfalls vor der Neuwahl des Bundesvorstands plädiert. Unsere diesbezügliche Antragsschrift auf Durchführung einer entsprechenden Urabstimmung wurde vom Bundesvorstand schlichtweg ignoriert.

  17. Meiner Meinung nach gefährdet eine Spaltung der AfD den Einzug in den Bundestag im Jahr 2017. Die Linke hat eine kommunistische Plattform. Und trotzdem ist Die Linke im Bundestag. Es ist nicht schlimm, wenn einige AfDler rechtspopulistisch sind. Man darf halt nur nicht rechtsextrem sein. Insgesamt sollte die Partei rechtskonservativ und ökologisch sein.

    • Es ist ein großer Unterschied, ob Die Linke eine kommunistische Plattform hat, was schon schlimm genug ist, oder diese die Parteiführung übernimmt. Entsprechendes gilt in der AfD. Meiner Ansicht nach müsste man Herrn Gauland nicht aus der AfD drängen, aber durchaus aus dem Bundesvorstand abwählen. Er soll sich auf Brandenburg konzentrieren. Frau Petry ist nicht nur politisch problematisch, sondern auch persönlich angeschlagen. Eine seriöse Partei kann keine Vorsitzende mit laufender Privatinsolvenz haben. Über Herrn Pretzell müssen wir wohl gar nicht mehr diskutieren.

      • Sparer und Schuldner verlieren beide durch den Euro und die inflationäre EZB-Politik. Die einen verlieren Tag für Tag Guthaben und die anderen Tag für Tag Schulden. Es können also wohl kaum die Schuldner inhaltlich glaubwürdig die Interessen der Sparer vertreten, das wäre so, als würde der Wolf die Interessen der sieben Geißlein vertreten.

      • Alexander Dilger, sagte am 24/04/2015 um 10:53 Uhr:
        Über Herrn Pretzell müssen wir wohl gar nicht mehr diskutieren.

        Wie Recht Sie haben!
        Wenn aber Petry, Gauland und Adam am Tag nach der Sitzung den eigenen Bundesvorstand für die Abmahnung kritisieren, wird doch die Abmahnung ( ja mit welchen Konsequenzen denn? ) ad absurdum geführt.

        Warum hat der Bundesvorstand den „Herrn“ nicht einfach rausgeschmissen? Hat Herr Pretzell nicht im Bundestagswahlkampf plakatiert: „Wer Lügt der fliegt“?

      • Ich denke, es ist inzwischen ein offenes Geheimnis, dass Herr Henkel durchaus dafür war, Herrn Pretzell seines Amtes zu entheben bzw. die Ungültigkeit seiner Wahl festzustellen. Herr Lucke hat gemauert und sich damit faktisch für Herrn Pretzell statt Herrn Henkel entschieden. Dieser eine Fehler könnte ausreichen, die AfD zu zerstören, wenn nicht noch sofort ein Umdenken einsetzt.

      • Es ist nicht nur ihr Unternehmen insolvent, sondern auch sie selbst privat. Seriöse Politiker würden in so einer Situation nicht am Fraktions- oder gar Bundesvorsitz kleben und eine seriöse Partei würde sie dort auch nicht lassen. Sie verdient aber gerne ein hohes, größtenteils pfändungsfreies Einkommen (siehe „Insolvenz kostet Frauke Petry wenig Diäten“).

    • @Eso-Mystiker:

      Sie vertreten Positionen, die weiß Gott nicht konsensfähig in der gesamten AfD wären. Eine gewisses Toleranzspektrum für innerparteiliche Positionen muss in einer demokratischen Partei ja auch gegeben sein. Aber wer sich als „rechtskonservativ“ verortet darf nicht erwarten, dass ihm Liberale folgen.

      • @ Michael Meister
        Aber wenn die AfD nur liberal ist, ist sie, so wie die FDP, zum Scheitern verurteilt.
        Die AfD sollte auch konservativ, ökologisch und Pro-Christliches-Abendland sein.

      • @Eso-Mystiker

        Religion ist Privatsache. Als Agnostiker lasse ich mich da vor keinen Karren spannen. Und ich meine, dass das viele so sehen wie ich.

    • Ja, doch dann beruht diese Taktik auf einem strategischen Fehler. Unabhängig davon ist der Zeitpunkt so kurz vor der Bremen-Wahl ein Fehler. Die AfD braucht dort unbedingt einen Wahlerfolg (> 5 %).

    • Das ganze hat eine taktische Komponente, die wird aber sicherlich nicht ganz aufgehen. Harte Kante ist manchmal besser als subtile Andeutung… 🙂

    • Wunschdenken, ihn hat Frau Petry und Co. mürbe gemacht. Schade, dass er darüber hinaus seine Sacharbeit vergisst. Vielleicht hätten wir ihm auch etwas mehr Zuspruch geben sollen. Aus diesen Anlass sei dem Gastherren hier Mal ein Lob ausgesprochen!

  18. Ich habe weder in Aschaffenburg noch in Erfurt für Herrn Henkel gestimmt, da ich ihn für völlig falsch am Platz in der AfD hielt und halte, und für persönlich ungeeignet, ein Amt oder Mandat auszuüben. Das ich recht hatte, zeigte er dann auch durch sein häufiges Gestänker gegen andere Vorstandsmitglieder und ‚einfache‘ Parteimitglieder sowie durch Abwesenheit bei Vorstandssitzungen. Außer dadurch ist Herr Henkel im Amt des Vorstandssprechers bislang nicht aufgefallen. Von echter VorstandsARBEIT ist jedenfalls mir nichts bekannt. Von daher wird der Verlust überschaubar sein.

    Abgesehen von Herrn Henkel: was hier seit Monaten seitens des Bundesvorstandes, und da nehme ich kein Mitglied aus, und seitens etlicher Landesvorstände stattfindet, grenzt doch an einen Amoklauf, an dessen Ende das Ende der AfD steht. Von diesen Leuten kann doch niemand mehr ernsthaft erwarten, dass sie eine solide Partei aufbauen und zu einer echten politischen Alternative formen können, angesichts ihrer zunehmend surrealen Minderleistungen.

    Und überhaupt, was soll das eigentlich, aus angeblicher Sorge vor dem jeweils anderen Flügelchen die locker 90% der Mitglieder zu verraten, die keinem davon angehören, sondern die große, leider zu dem absonderlichen Treiben schweigende Mitte bilden? Deren politischen Schwerpunkte sind weder markt- noch nationalliberal, sondern bürgerlich-konservativ. Würden sich Lucke et al um diese Themen kümmern statt immer wieder um irgendwelche Randgruppenpräferenzen, gäbe es diese unsäglichen Ausrichtungsdebatten gar nicht.

    Im Übrigen braucht die AfD nicht noch immer weitere Personaldebatten und Resolutionen und neuerdings Mitgliederentscheide (die in Sachen Programmatik en ohne Bindungswirkung sind, siehe Parteiengesetz) sondern endlich ein PROGRAMM.

    • @Stefan Wunsch :“Im Übrigen braucht die AfD nicht noch immer weitere Personaldebatten und Resolutionen und neuerdings Mitgliederentscheide usw.“ Ganz meiner Meinung! Und solange das Monumentalwerk, das sich Programm nennt, noch nicht steht ( so etwas geht ja nicht von heute auf morgen) müssen wir auf unser „Progrämmchen“ von 2013 zurückgreifen: „Wir wollen diesen Euro nicht!“ Dieser eine Satz war wie eine große Klammer, die den ganzen heterogenen Haufen, trotz breitester Streuung der individuellen Positionen, zusammengehalten hat. Unter diesem Satz könnten viele unterschiedlich Denkende eine politische Heimat finden solange sie auf dem Boden von Grundgesetz und Rechtsstaat bleiben. Dieser Satz wäre die generalisierbare Maxime, der sich auch die BuVo Mitglieder unterordnen könnten, ohne ihre jeweils individuellen Gesichter zu verlieren. Eine lebensgefährliche Krankheit der AfD ist diese extreme Polarisiererei nach dem Motto: „ Wer nicht für mich ist, ist gegen mich!“ und die religionshafte Inbrunst mit der jeder sein Spartendenken bis aufs Messer verteidigt und versucht es dem jeweils Anderen verbindlich überzustülpen. Das diskreditiert uns auch in der Öffentlichkeit.

      • „Wir wollen diesen Euro nicht!“ war 2013 sicher eine wichtige Klammer. Heute scheint das aber gerade die Spitzenleute kaum noch zu interessieren. Herr Gauland erklärt doch explizit, jetzt auf ganz andere Themen setzen zu wollen. Die AfD müsste nach zwei Jahren auch klarer benennen, was sie positiv will. Doch da gehen die Meinungen weit auseinander. Vielen reicht ein Grexit, ich will zurück zur D-Mark (und den übrigen nationalen Währungen), wieder andere wollen die EU oder gleich die Deutschland GmbH zerschlagen.

      • @Alexander Dilger

        Habe ich mich gerade verlesen??

        SIE haben geschrieben „… andere wollen die EU oder gleich die Deutschland GmbH zerschlagen.“ ?

        Wer ist denn die „Deutschland GmbH“?
        Eine neue Verschwörungstheorie?
        Wollen Sie sich damit etwa bei denen einreihen, die behaupten, „Deutschland“ im Sinne eines autonomen Staates gäbe es überhaupt nicht?

      • Ja, das ist eine Verschwörungstheorie, aber doch nicht von mir, sondern einer leider zunehmenden Zahl von AfD-Mitgliedern. In dem geplanten Mitgliederentscheid gibt es dagegen übrigens folgenden Absatz:

        Bekenntnis zur freiheitlich demokratischen Grundordnung
        Die AfD lehnt Fundamentalkritik an unserem Staat, unserer Gesellschaft oder unserem Wirtschaftssystem ab. Wir üben sachliche Kritik an einzelnen Fehlentwicklungen, bejahen aber eindeutig die Bundesrepublik Deutschland als demokratischen, sozialen Rechtsstaat und die Soziale Marktwirtschaft.

      • Olaf Henkel wird uns sicherlich helfen, unsere Partei auf gutem Kurs zu führen. Wir haben jetzt bis März 2016 Zeit, die Spreu vom Weizen zu trennen. Viel Hoffnung setze ich auf unser Parteiprogramm, welches im Herbst veröffentlicht wird. Dann haben wir endlich die Eckpunkte, die wir brauchen, um das Fahrwasser sichtbar zu machen. Wir müssen unsere Grundstimmungen der Mitglieder verstärken und an die Landes- und Bundesobrigkeit Bedingungen stellen. Ohne Eckpunkte im Fahrwasser laufen wir auf Grund.

    • …ohne Bindungswirkung…Seite 15 des „Gutachtens“ kommt da zu ganz anderen
      Ergebnissen. Die wären dann das Ende der Meinungsäußerung. Mut zur Wahrheit könnte man dann überall einfordern aber nicht innerhalb der AfD äußern.

      • Dieses „Gutachten“ ist Mittel zum Zweck, mehr nicht.

      • Das ist doch eine völlige Übertreibung. Rechtlich bindet so ein Mitgliederentscheid wie ein Parteitagsbeschluss, faktisch also leider fast gar nicht.

      • Interessant wäre, was der gute Herr Ipsen denn für sein Gutachten berechnet hat- wo wir laut unserem Bundesschatzmeister doch gerade eine Haushaltssperre haben.

      • @Schiffers
        Wenn Sie sich Sorgen darüber machen, warum rufen Sie nicht bei BuVo an und Fragen nach Herrn Ipsens Honorar. Es scheint als ob so ein Gutachten Sie unglücklich macht. Ja, es gab treue KVs und LVs die sehr früh gegen Unterstützung Herrn Geigers Antrags(Mitgliederentscheid) polemisiert haben. Das müssen die echten rechtsschaffenden Demokraten gewesen sein.

      • Das wäre mir neu. Dagegen hat die Bundespartei durchaus ein Programm, welches bei der eigentlichen Gründung beschlossen wurde und seither totgeschwiegen wird. Statt des aktuellen Mitgliederentscheides wäre es vielleicht besser, die Funktionäre darauf zu verpflichten.

  19. Das hört sich ja schon mal komplett anders an als in den Medien.

    Das Problem von Herrn Henkel bei uns Berlinern und vielen anderen waren nicht die politischen Inhalte, für die er steht, sondern seine unverhältnismäßigen, sachlich falschen (Stichwort völkisch) und deshalb parteischädigenden öffentlichen Verlautbarungen (und deshalb Befeuerungen) zum parteiinternen Richtungsstreit, sowie sein Unwillen, mit dem innerparteilichen Gegner (auch im Vorstand) überhaupt noch zu reden – von einer anständigen inhaltlichen Diskussion ganz zu schweigen. So ist keine Vorstands(mit)arbeit möglich.

    Mit seinem Rücktritt vom Vorstandsamt ist er deshalb meiner Ansicht nach lediglich seiner Abwahl im Juni zuvorgekommen – meine Stimme hätte er jedenfalls auch nicht mehr bekommen, obwohl ich seine persönlichen Schwerpunkte (va Menschenrechtsthematik, aber natürlich auch seinen industriellen/wirtschaftlichen Sachverstand) sehr schätze und ein klares liberales Profil im Vorstand für unverzichtbar halte. Aber menschlich und im Hinblick auf seine Teamfähigkeit hat er (mich) sehr enttäuscht.

    Mit seinem frühzeitigen Rücktritt hat er aber der liberalen Fraktion auch die Möglichkeit und den Auftrag gegeben, andere Kandidaten zu suchen und aufzubauen.

    Mein Appell an Euch (man erlaube mir die persönliche Anrede) Liberalen: tut es HOH gleich und zieht euch nicht zurück von der AfD, lasst Euch auch nicht von der Lärmfraktion zu sehr beeindrucken/einschüchtern/lähmen, sondern macht Eure Hausaufgaben!

    Ihr seid dafür verantwortlich, dass beim Parteitag mehrere inhaltlich liberale und politisch glaubhaft integrativ ausgerichtete (dh angesichts der zurückliegenden Schlammschlachten: wählbare) Kandidaten präsentiert werden. Dann wird der neue Vorstand die ganze Bandbreite inklusive des Liberalen abbilden.

    Wenn aber keine profilierten liberalen Kandidaten präsentiert werden, die zudem bewiesen haben, dass sie kritische Diskussionen in der Sache (und Richtung) mit Professionalität und Respekt in der Zusammenarbeit auch mit Andersdenkenden verbinden können und die Bannbreite der Partei wertschätzen, dann können sie auch nicht gewählt werden. Bzw. sie werden nicht gewählt – aber nicht aus inhaltlichen Gründen, sondern aus (plausiblen) menschlichen.

    Ich hatte schon öfters den Eindruck, dass Liberale dem Liberalismus schaden, weil sie sich aus der Verantwortung stehlen. HOH’s Rücktritt (bei gleichzeitig weiterer – und vielleicht sogar wieder intensivierter – Mitarbeit) dagegen ist beim zweiten Blick eine Chance für die Liberalen in der AfD, die Befreiung von einer unnötigen – weil menschlich, nicht inhaltlich bedingten – Altlast. Aber diese Chance muss aktiv – und gleichzeitig immer noch in kurzer Zeit – ergriffen werden.

    Was die Basis betrifft, bin ich überzeugt, dass sie mehrheitlich liberale Positionen und Köpfe mit dabei haben will – auf allen Ebenen. Aber teamfähige Köpfe, die nicht andere niedermachen. Und sich und dem Liberalismus dadurch mehr schaden als nutzen.

    • Es gibt durchaus noch etliche liberale und vor allem geäßigt konservative Persönlichkeiten in der AfD. Doch wer will sich das jetzt eigentlich noch antun? Die meisten bekannten Gesichter haben ohnehin schon einen oder mehrere verantwortungsvolle Posten.

      • Aufräumen tut Not. Sinnvollerweise fängt man da an der Spitze an

      • @Horst Krebs

        Wenn Sie damit alle Bundes- und Landesvorstände einschließen, bin ich bei Ihnen. Meiner Ansicht nach ist keine dieser tragischen Figuren mehr haltbar.

      • Umso wichtiger, dass (2-3?) gute Leute gewonnen und für diese – zumindest „liberal-intern“ – Mehrheiten organsisiert werden, damit sie sich nicht gegenseitig ausstechen bzw. die „rein-liberalen“ Stimmen versanden.

        Wenn diese „Hausaufgabe“ von der liberalen Strömung (und den anderen) gemacht wird, dh, wenn jede Strömung mind. 1-2 sichere Kandidaten hat und diese auch als solche präsentieren kann, dann fiele schon mal eine sehr destruktive (Selbst-)Unsicherheit der Einzelströmungen weg, die den Parteitag zusätzlich belasten und dadurch für lautstarke Extrempositionen anfälliger machen würde.

        Solange noch eine plausible Chance besteht – wie sie HOH ja scheinbar sieht, sonst würde er sich keinen Bremenwahlkampf antun – sollte man sich nicht durch das SChwelgen in Eventualitäten und Worst-Case Szenarien selbst lähmen. So etwas führt nur dazu, dass man selbst sich so etwas (Mögliches! Nicht: Reales!) nicht antun will und zurückzieht, es aber dadurch gerade Realität werden hilft.

      • Da geriert er (HOH) sich vernünftig. Ist aber inzwischen leider eher die Ausnahme als die Regel.

    • Das ist mit Verlaub kompletter Unsinn was HOH da im Zusammenhang mit Gauland und der Problematik „Nachbarschaft zu Asylbewerberunterkünften“ sagt. Natürlich ist Asyl ein Grundrecht und wird in den Politischen Leitlinien wie auch von Gauland persönlich bejaht. Aber die meisten der Asylbewerber haben nun einmal von vornherein keine Aussicht auf eine Anerkennung als Asylant. Die Problematik der hohen Zahl der Asylbewerber liegt doch nicht zuletzt daran, dass in Deutschland nicht konsequent abgeschoben wird. Das weiß auch HOH, holt aber wieder die Keule gegen Gauland und co. raus.

      • Warum sagt Herr Gauland dann nicht einfach, dass er für die konsequente Anwendung des Rechts ist? Dem könnten alle Liberalen vollständig zustimmen.

      • Meines Wissens hat Gauland das schon mehrfach betont.

      • Er sagt das tatsächlich, dann aber auch wieder andere Sachen, die damit unverträglich sind. Nach dem geltenden Recht muss es z. B. Unterkünfte für Asylbewerber geben.

  20. Sehr geehrter Herr Prof. Dilger,

    eine Zukunft für die AFD im politischen System der Bundesrepublik Deutschland halte ich nach dem krachenden Abgang von Hans-Olaf Henkel für nahezu ausgeschlossen. Das wahrscheinlichere Szenario ist ja nun, dass sich die Chaoten und Extremisten um Petry,Gauland, Höcke und Pretzell im Juni durchsetzen werden. Die weniger wahrscheinlichere Alternative ist die, dass sich zwar die Fraktion um Bernd Lucke durchsetzt, danach aber keine wirkliche Befriedung innerhalb der Partei eintritt. Und es auch weiterhin zu Querschlägen aus dieser Gruppe kommt.

    Denn die Grundkonflikte sind letztlich unlösbar. Und diese spiegeln sich nicht nur auf der Bundesebene wider, sondern durchziehen die Partei letztlich bis hiunein in die tiefste Ebene.

    Zu nennen sind da zum einen das Selbstverständnis der Partei. Ob sie sich als eine Partei mit wählbaren Positionen und damit als eine Alternative innerhalb des demokratischen Parteienspektrums versteht. Sie also letztlich Teil des demokratischen Systems sein will. Oder ob sie sich als Fundamentalopposition und eine verparteilichte dauerhafte Bürgerbewegung versteht, die grundsätzlich gegen das „System“ ist und sich in Radikalfundamentalismus ergibt, ohne brauchbare und inhaltlich umsetzbare Lösungen anzubieten.

    Weiterhin der schon mehrfach angesprochene Konflikt zwischen liberal-bürgerlichen Positionen und völkisch-nationalen Positionen.

    Dann stellt sich da auch noch die Personalfrage. Es gibt in der AfD politisch denkende Menschen, die fähig sind oder wären Positionen in Politik zu transformieren und es gibt halt die andere Fraktion. Die Chaoten, die Extremisten, die Traumtänzer und Realitätsverweigerer, die in historischer Kontinuität des deutschen Idealismus von einer anderen Welt und einer ganz anderen Politik träumen.

    Leider ist in der AfD die Fraktion derjenigen, mit denen eine alternative Politik nicht machbar ist, die Mehrheit. Und durch den Rückzug von Herrn Henkel hat diese Fraktion an Einfluss und Stärke gewonnen. Ich sehe da keine Hoffnung mehr für die AfD.

    Nötig und möglich wäre einzig eine rasche Neugründung einer Partei. Die Alt-AfD würde sich dann zu einer politischen Resterampe bzw. zu den Republikanern 2.0 entwickeln.

    Aus meiner Sicht war ein ganz grundsätzlicher Fehler bei der Gründung der AfD, dass man zu unbedarft ehemalige Mitglieder der Republikaner und anderer rechter Splitterparteien aufgenommen hat. Dieser Mob plant nun den Aufstand und den Durchmarsch. Viele haben sich auch in die AfD hineingemogelt indem sie frühere Mitgliedschaften in extremen Parteien verheimlicht haben. Bei einer Neugründung sollte man von vorneherein alle die ausschliessen, die vormals bei den Republikanern, Freiheitlichen usw waren. Nur so bekommt man eine bürgerliche Partei.

    Die AfD aber und das ist an dieser Stelle wohl als Fazit zu ziehen ist als Parteineugründung gescheitert. Und sie ist wie andere vor ihr an der Tatsache gescheitert, dass sie von extremen Kräften unterwandert und für ihre ideologischen Zwecke instrumentalisiert wurde.

    Bislang haben es ja einzig die Grünen geschaftft sich dauerhaft als neue politische Partei in der BRD zu etablieren. Man mag darüber spekulieren. Aber offenbar gelingt die Etablierung einer neuen Partei nur, wenn zumindest ein Teil der öffentlichen Meinung bzw. der PResselandschaft der neuen Partei gegenüber wohlgesonnen ist. Dies war bei der AfD ja nicht der Fall. Vielleicht hat sie auch gerade deshalb alle diejenigen Menschen angezogen, die schon immer gegen die herrschenden Verhältnisse waren und sich eine alternative Welt erträumten.

    Für die AfD aber ist es zu spät. Sie wird enden wie die Piraten. Als Splitterpartei und dominiert von Extremisten. Im Gegensatz zu ersteren aber wird sie von Rechtsextremen dominiert werden.

    • Noch ist die letzte Schlacht nicht geschlagen und Sie haben in meinen Augen zu früh aufgegeben. Der Grundkonflikt ist allerdings tatsächlich der, ob man konstruktiv diesen Staat erhalten und verbessern oder Fundamentalopposition gegen ihn betreiben will. Eine Gemeinsamkeit ist zwar das Benennen zahlreicher konkreter Probleme, doch da der Umgang damit entgegengesetzt ist, sehe ich tatsächlich nicht, wie diese Ausrichtungen in einer Partei vereint bleiben können. Noch hat Herr Lucke die Macht und die Mehrheit hinter sich, doch wenn er nicht bis Juni handelt, wird die AfD tatsächlich den Weg der Piraten gehen. Ob am Ende Rechts- oder Linksextremisten eine Partei übernehmen, ist doch egal, denn gescheitert ist sie dann so oder so.

      • > „die letzte Schlacht nicht geschlagen“ ?
        Ist das ihr Ernst? Was bezwecken Sie mit dieser Wortwahl? Die letzten Schlachten in der AfD haben Sie übrigens alle verloren…..

        > „Der Grundkonflikt ist allerdings tatsächlich der, ob man konstruktiv diesen Staat erhalten und verbessern oder Fundamentalopposition gegen ihn betreiben will. “

        Wer will denn Opposition gegen „den Staat“ betreiben? Kein Mensch!
        Es geht darum, dass man zunächst im Parlament das 1mal1 lernt , Oppositionsarbeit leistet und nicht zu schnell sich als Koalitionspartner anbiedert.
        Es geht darum, dass die AfD 2017 nicht als Spielball für Frau Merkel zur Verfügung steht, sondern sich zunächst eine Legislatur profiliert.

      • Ja, die letzten Schlachten in der AfD habe ich verloren, und zwar gegen einen notorischen Lügner, Rechtsbrecher und Opportunisten. Wenn es nur den Landesverband NRW gäbe, wäre ich schon längst ausgetreten (wenn es nur meinen Kreisverband gäbe, bliebe ich jedoch gerne dabei). Wenn sich jetzt auch im Bundesverband die Verhältnisse noch weiter verschlechtern, trete ich aus. Das ist mein voller Ernst, auch wenn sich die Falschen darüber freuen.

        „Wer will denn Opposition gegen ‚den Staat‘ betreiben? Kein Mensch!“ Meinen Sie, die ganzen Facebookbeiträge und auch Kommentare hier in diese Richtung werden von Bots statt Menschen geschrieben?

        Dagegen glaubt niemand von den konstruktiven Parteimitgliedern, dass eine Beteiligung an der Bundesregierung bereits 2017 realistisch wäre. Niemand wird mit der AfD koalieren wollen oder auch nur können. Schauen Sie, wie lange es gedauert hat, bis die Grünen Regierungsverantwortung übernommen haben, übrigens nicht zufällig zuerst in einigen Ländern und dann im Bund. Für die Abschaffung des Euro setze ich deshalb auch nicht auf eine Regierungsbeteiligung der AfD, sondern das ihre Wahlerfolge insbesondere die Union zum Umdenken bewegen. Dazu braucht die AfD natürlich Wahlerfolge statt Zerstrittenheit, aber diese müssen auch eindeutig der Eurokritik zurechenbar sein.

      • Lucke zielt doch voll auf Koalition mit der CDU 2017 ab. Henkel ebenso. Kölmel und die anderen Ex-CDU-Beamten sowieso. So eine AfD braucht kein Mensch!

      • Es wird 2017 auf Bundesebene keine Koalitition der AfD mit der Union geben. Das ist doch völlig absurd. Worum wollen wir wetten?

      • Es wird 2017 nur dann keine Koalition geben, wenn

        – die AfD an der 5%-Hürde scheitert oder
        – Rot/Grün oder Rot/Rot/Grün die absolute Mehrheit gewinnen oder
        – CDU/CSU bzw. CDU/CSU/FDP die absolute Mehrheit auch ohne AfD gewinnen.

        Worum wollen wir für den verbleibenden Fall wetten?

      • Leider ist der verbleibende Fall sehr unwahrscheinlich geworden. Aber wir können natürlich bedingt wetten. Ich sage vorher, dass es auch dann keine Koalition zwischen Union und AfD geben wird. Den Wetteinsatz können Sie festlegen.

    • Wenn jetzt jeder, der dem rechten Mob ablehnt den Henkel macht und hinwirft, dann tritt das von Ihnen geschilderte Szenario ein.

      Genau deshalb ist es jetzt aber so wichtig, sich für einen Programmparteitag als Mitgliederparteitag einzusetzen und Punkt für Punkt auszuloten, wo die Mitglieder tatsächlich stehen.

      Bernd Lucke steht mit seiner Brüsseler Vorzimmerdame, die eine bekennende Islamhasserin ist und dies nicht nur auf Parteitagen der „Freiheit“ der sie vor ihrem Übertritt zur AfD angehörte auch vehement allerorten kundgetan hat, allerdings nicht in dem Lager, in dem er allgemein verortet wird.

      Ein Wolf ist und bleibt ein Wolf, da kann er Kreide fressen so viel er will.

      • Programmparteitag ist jetzt irrelevant. Die Frage zu stellen ist ob BPT in Juni doch nicht einen Mitgliederparteitag werden kann. Gibt es keine stille Reserven, eine zweite Bombe, freiwillige Eintrittsgeld?

      • „Bernd Lucke steht mit seiner Brüsseler Vorzimmerdame, die eine bekennende Islamhasserin ist …“
        Shocking!
        Kurze Internet-Recherche bestätigt dies voll umfänglich.

        Bislang hielt ich Prof. Dr. Lucke wirklich für gelegentlich etwas naiv im Umgang mit Rechten, womöglich etwas „demokratisch übermotiviert“, sozusagen als Reflex auf die breit gepflegte Verteufelung von allen nicht-klar-linken Thesen in diesem Land. Das erklärte mir auch seine bisweilen etwas geringe Nähe zu Protagonisten extrem rechter Anschauungen (z.B. Haider’s FPÖ) schon in der Zeit vor der AfD-Gründung, seine Affinität zu Adam, Gauland und Petry, die ihm jetzt gerade einen möglicherweise verheerenden Preis abverlangt. In seinen eigenen Aussagen war und ist er dagegen immer einwandfrei verfassungstreu, hinreichend liberal und „schlimmstenfalls“ wertkonservativ – weit weg von dubiosen Randpositionen.

        Sich aber nun in die extrem sensible Position des EU-Parlaments-Büros eine Dame zu setzen, deren Mann, deren Sohn und die nicht zuletzt selbst MASSIV islam- und ausländerfeindlich aktiv sind (Die Freiheit, Pax Europa, PI-News-Ortsgruppe etc.) – das wirft bei mir mindestens völliges Unverständnis und letztlich große Bedenken auf. Das ist politisch schonmal verheerend dumm!! Das kann – ohne Erklärung der Zusammenhänge – nur sehr zu seinem Nachteil (und letztlich dem der AfD) interpretiert werden. Wie blind ist er eigentlich auf dem rechten Auge? Das ist ja schon nicht mehr nur übertolerant, das ist schlichtweg ignorant. Ich gehe jedenfalls schockiert aus dieser Diskussion! Ich mag an diesem Punkt auch derzeit nicht weiter nachdenken über mögliche, bislang völlig ausgeschlossene Zusammenhänge, die vielleicht den ungehinderten Siegeszug des rechten Sektors in der Partei erklären könnten .. mich schaudert’s.

      • @Ivan de Grisogono

        Zweite Geldbombe? Wozu?
        Wo sind die Millionengewinne aus dem Gründungsjahr 2013, mit denen sich die AfD kürzlich in den Medien gebrüstet hat?
        Und wo sind die angeblich von Herrn Pazderski im Wahlkampf eingesparten 160.000 €?
        Es ist einfach nicht zu fassen, wie bei der AfD den Mitgliedern unter hanebüchenen Vorwänden Zeit geraubt und das Geld aus der Tasche gezogen wird.
        Für wie belämmert halten unsere Bundesvorstände uns eigentlich?

  21. Das Argument einer angeblichen „Unterwanderung“ durch vermeintliche „Extremisten“ erschließt sich mir nicht. Handelt es sich nicht bei sämtlichen hier unisono eines angeblich „völkischen“ Gedankenguts bezichtigten Bundesvorstandsmitgliedern um Gründungsmitglieder der AfD. Beim ersten AfD-Parteitag im April 2013 in Berlin wurden neben Prof. Lucke auch Dr, Petry und Dr. Adam zu gleichberechtigten Parteisprechern gewählt (m. E. mit mehr als 80 Prozent). Dr. Gauland war 40 Jahre lang Mitglied der CDU und Gründungsmitglied der Wahlalternative 2013 und der AfD.

    Sind das nun auf einmal „Völkische“, „Chaoten“ und „Rechtsextremisten“, nur weil sie von Herrn Dr. Henkel in öffentlich diffamierender Weise so bezeichnet werden?

    • Auch ich denke, dass Herr Henkel schon etwas arg dick aufträgt und hier einmal mehr ganz gezielt den Agent Provocateur gibt. In wessen Auftrag auch immer.

    • Diese drei Bundesvorstandsmitglieder sind selbst natürlich keine Extremisten, doch sie betreiben eine Verschiebung der AfD nach rechts (oder auch ins Rechtsfreie wie mit ihrer Unterstützung von Herrn Pretzell). Dabei hat Herr Adam seinerseits in Hessen mit noch rechteren Gegnern zu kämpfen. Leider hat ihn das nicht zur Einsicht und zurück zur Zusammenarbeit mit Herrn Lucke gebracht.

    • Herrn Gauland würde ich eher einen gefährlichen Populisten, Intriganten und Nationalchauvinisten nennen. Herr Gaulands Motive sind eigene Schwäche, Neid und Bewustsein, dass er mit fähigeren und profilierteren Kollegen arbeiten muss.
      [Auf Wunsch des Verfassers gelöscht, AD.]

      • Sehr geehrter Herr de Grisogono,

        mit Verlaub, Sie sind ein Scharfmacher!

        Der Rest ist Küchenpsychologie bar jeder Kenntnis von Fakten. Was an Ihrer offenbar verstarrten Geisteshaltung „bürgerlich“ und insbesondere „liberal“ im Sinne einer toleranten, lockeren, freien und geistig beweglichen Einstellung sein soll, erschließt sich nicht.

        Sie vertreten mit Sicherheit nicht das „liberale Lager“ in der AfD.

        Freundlichen Grüßen

        Ein Liberaler

      • Herr Schlegel,

        Seit ca. 18 Monaten bin ich durch Herrn Gaulands politische Handlungen immer wieder überrascht worden. Ich kenne ihm aus manchen Presseklub-Sendungen. Damals war er nicht brilliant, introvertiert aber vernünftig, wie weit ich mich erinnern kann. Er ist jetzt verändert, vielleicht ist er überfordert, nur er verdient die Rolle die er für sich beansprucht nicht. Sein Populismus ist durchsichtig und manche seiner Handlungen sind einfach schlecht! Das sagen mir einfach meine Menschenkentnisse.

        Es ist schön dass Sie sich als „liberal“ bezeichnen. Ob andere Sie auch so sehen?
        Und vergessen Sie nie, Herr Gauland ist sicherlich ein „Patriot“ aber keine Spur von liberal!

      • Von Herrn Gauland bin ich leider auch sehr enttäuscht. Er hat als honoriger Konservativer und Verbündeter von Herrn Lucke in der AfD angefangen. Anfang 2014 war er sogar noch das konservative Aushängeschild von Kolibri. Wahlkampf und Wahlerfolg in Brandenburg sind ihm dann wohl zu Kopf gestiegen. Seine Wählerschaft dort hat er offensichtlich gut analysiert und dann erfolgreich angesprochen. Aber wie kommt er darauf, dass die Wähler überall so ticken würden? Wenn er wieder zur Vernunft käme und sich mit Herrn Lucke aussöhnen oder zumindest auf Brandenburg beschränken würde, wäre für die AfD viel gewonnen.

  22. Meines Erachtens klingt zwischen den Zeilen bei Herrn Henkel aber auch bei dem Interview mit Kölmel und Starbatty durch, dass wenn der Parteitag verloren gehen sollte, man eine neue Partei gründen wird.

  23. 1. Hören Sie sich Henkels Interview auf N24 an. Henkel tritt nach. Er teilt aus gegen Parteifreunde. Er gibt Unsinn von sich, der sachlich falsch ist. Er verdreht die Fakten (Der Brand in Tröglitz ist zB nicht aufgeklärt).
    Das Bild, das er abgibt ist traurig. Er ist ein Schatten seiner selbst.
    Eine Selbstdemontage.

    Anfangs war er ein großer Gewinn (EU-Parlamentswahl), danach kam leider extrem viel Störfeuer. Was bezweckt er?
    Ich wünsche mir, dass er sich etwas zurückhält und 2017 im Wahlkampf als Zugpferd wieder mit am Bord ist.

    2. Es ist schlimm, wie hier einige Kommentatoren im Antifa-Stil die Gründungsvorstände Petry, Adam und Gauland als „rechtsextrem“ diffamieren. Das ist verwerflich und es ist schwer verständlich, warum Herr Dilger dies toleriert. Das ist exakt das Niveau von Forsa-Chef Güllner oder der ANTIFA.
    Ohne die Genannten würde die AfD nicht existieren.
    Wer oder was „rechtsextrem“ ist, sollten wir ausschließlich Experten (Verfassungsschutz, Gerichte, seriöse Wissenschaftler) überlassen.
    Schade, dass es hierüber im Blog keinen Konsens gibt.

    3. Die AfD hat sich in den letzten Monaten vielfach deutlich nach Rechtsaußen abgegrenzt. Das war richtig.

    – Einflussreiche Publizisten der „Neuen Rechten“ wurden nicht aufgenommen, was ich persönlich absolut richtig finde, denn es hätte den Schwerpunkt zu weit verlagert.
    (selbst die genannten Personen sind gemäß Wikipedia für den Verfassungsschutz nicht relevant, also NICHT rechtsextrem)

    – Es fand eine klare Abrenzung zu PEGIDA statt.
    Nach den Auftritten der Parteipolitiker Wilders, Stürzenberger und Co. sowie diversen Eklats im Westen ist PEGIDA nach rechts gerückt (dennoch auch hier: erst diese Woche wurde der sächsische V-Schutz-Bericht vorgestellt: PEGIDA/LEGIDA werden NICHT beobachtet. Quelle: http://www.rp-online.de/panorama/deutschland/pegida-und-legida-nicht-von-verfassungsschutz-beobachtet-aid-1.5032825)
    Henkel lag richtig mit seiner Forderung, Distanz zu den Organisatoren von PEGIDA zu wahren, auch wenn es thematische Schnittmengen gibt und Mitglieder privat aktiv sind.

    – In der JA haben sich mit Hilfe von Pretzell gemäßigte Kräfte durchgesetzt. Die Identitäre Fraktion ist deutlich zurückgedrängt worden.

    4. Was Kölmel hier zu Protokoll gibt, ist auch unredlich:
    http://www.schwaebische.de/politik/inland_artikel,-AfD-Spitzenleute-Kurswechsel-oder-Parteiwechsel-_arid,10219618.html
    Gerade Kölmel hat in seinem Landesverband zugelassen, dass dort über die JA problematische Personen in einflussreiche Positionen gekommen sind. Er hat teilweise mit diesen Personen kooperiert, wo es nützlich war (Schiedsgericht).
    Starbatty war nie ein Liberaler. Wirtschaftsliberal, aber immer ein kantiger Konservativer.

    5. Die beherrschenden Themen der kommenden Monate bis zur Bundestagswahl 2017 werden Euro, Flüchtlingspolitik und Islamismus (ggf. Terrorismus) sein. Mit Lucke,Starbatty, Henkel , Dilger, und Petry, Adam, Gauland und Co. ist die AfD hervorragend aufgestellt.
    Auch Programmatisch stehen die Säulen längst.

    – In der Asylpolitik & Zuwanderungspolitik ist die AfD deutlich liberaler als die CDU/CSU aufgestellt. (Einwanderungsgesetz, Kanadisches Modell, dezentrale Unterbringung, Arbeit bei Anerkennung…)

    – Beim Thema Islamismus haben gerade Kruse und Lucke im Hamburger Wahlkampf klare Kante gezeigt und das war richtig so. Umfragen zeigen, dass deutlich über 50% der Wähler Islamismus / Salafismus als Gefahr wahr nehmen.
    Bis auf Kruses Aussetzer hat die AfD jedoch stets klar formuliert.
    Interessanterweise ziehen CDU-Politiker wie Spahn oder Bosbach nach.

    6. TTIP sollte die AfD zurückstellen. Die Verhandlungen werden bis nach 2017 dauern.
    Kein Handlungsbedarf.
    Freihandel JA
    Einschränkung der Bürgerrechte NEIN

    7. Was der Bundesvorstand in der Causa Pretzell abliefert, ist peinlich.
    Warum ist NRW nicht in der Lage, seine Probleme selbst zu lösen?
    Auch die Einbindung von Familienmitgliedern schadet der Gläubwürdigkeit am Ende mehr, als sie nützt.

    8. Die Spaltungsrhetorik muss dringend beendet werden!
    Es darf nicht „Entweder oder“ geben.

    Sondern: ein Miteinander wirtschaftsliberaler Positionen und konservativer Thesen.
    Von Anfang an lag darin das Erfolgsmodell der AfD.
    Von Anfang an hat zB ein Thilo Sarrazin eine große Rolle gespielt.
    Von Storch, Adam und Gauland waren nie Liberale. Auch Lucke ist kein Liberaler.
    (Siehe: „kath.net: Als Christdemokrat haben Sie sich Jahre lang in der CDL gegen Abtreibung engagiert.“ http://www.kath.net/news/46900 )

    Woher kommt auf einmal diese Kriegsrhetorik?
    Wer Adam, Petry und Gauland aus der Partei werfen will, der ist in die falsche Partei eingetreten!

    9. Der Mitgliederentscheid ist mies formuliert.
    Er sollte gestoppt werden. Es gab genug Resolutionen, die alle nur Negativschlagzeilen produziert haben und spalterisch wirkten.

    Es herrscht doch ein 100%iger Konsens, dass zu Wilders, PEGIDA, der „Neuen Rechten“, den „Identitären“ usw. Distanz gewahrt wird.
    Der Front National war in der AfD nie ein Thema. Es gibt keinerlei Schnittmengen.

    Bei einigen Formulierungen des Mitgliederentscheid kann man nur den Kopf schütteln.
    Amateurhaft.

    10. Die Vereinbarkeit von wirtschaftsliberalen und konservativen Positionen muss auch in der Parteispitze sichtbar werden.
    Bernd Lucke darf es nicht alleine machen.
    Die Mitglieder der AfD lassen sich nicht autoritär führen. Die Mitglieder der AfD kennen diesen „alternativlosen Führungsstil“ von Frau Merkel und haben ihn satt.
    Die Mitglieder der AfD muss man mitnehmen.
    Wenn man kontrollieren und diktieren will, wird man gestürzt und demontiert werden.

    Die AfD und Deutschland braucht aber einen starken Bernd Lucke!
    Er darf sich nicht in internen Machtkämpfen demontieren!

    Es wäre auch taktisch eine Meisterleistung, sich jetzt auf eine längerfristige Doppelspitze zu einigen. Aktuell liegt wohl Frauke Petry vorne.
    Lucke ist ein starker Euro-, Finanz- und Wirtschaftsexperte, aber eben kein Teamplayer und kein Parteichef. Auch Dilger hat das am Rande häufiger angedeutet.

    Zusammgefasst:

    – Beendigung der Spaltungsrhetorik und aller dahingehender Aktionen
    – Frühzeitige Einigung auf Doppelspitze aus wirtschaftsliberalen und konservativen Protagonisten Lucke/Petry (Kampfabstimmung im Vornhinein vermeiden)
    – Keine organisatorische Zusammenarbeit mit PEGIDA oder der „Neuen Rechten“
    – Eindeutige Abgrenzung zu Wilders und extremeren Kräften
    – Schluss mit der öffentlichen Diffamierung von Parteifreunden (sonst Sanktionen). Auch hier im Blog! Keine Antifa-Rhetorik übernehmen. Es werden keine Parteifreunde als „völkisch“ oder „rechtsextrem“ diffamiert. Der Stil des Gegners darf nicht Einzug halten!

    Geschlossenheit, statt Spaltung!

    • Dieser Blog ist eben auch liberal. Wenn ich nur meine eigenen Meinung zulassen wollte, dann würde ich die Kommentarfunktion abschalten. Allerdings hoffe ich, dass sich alle noch stärker an die ‚Regeln für Kommentare‘ halten. Insbesondere persönliche Beschimpfungen gehören hier nicht hin. Es ist schlimm genug, was man da auf Facebook lesen kann.

      Es wäre natürlich gut für die AfD, wenn sich die Hauptprotagonisten noch einmal zusammenraufen könnten. Aber haben sie es nicht schon wiederholt versucht? Seit gestern glaube ich nicht mehr daran, dass es noch gelingt.

      Vielleicht müsste man ganz neu über den Bundesvorstand nachdenken, doch wer sollte das durchsetzen? Es könnte z. B. sein, dass ein einvernehmlicher personeller Neuanfang ganz an der Spitze noch eine Chance wäre. Eine Doppelspitze von Herrn Lucke mit Frau Petry wäre hingegen kein Neuanfang, sondern im Grunde die Fortsetzung der gegenwärtigen Problemlage. Es ist leider nicht realistisch, doch mit Herrn Starbatty könnten zumindest anfangs vermutlich alle leben, da er tatsächlich wirtschaftsliberal und konservativ zugleich ist. Er würde sich als Vorsitzender zurückhalten, während unsachliche Angriffe gegen ihn konsequent abgewehrt werden müssten.

      • Ich halte es für keine gute Idee, noch einmal irgendeinen Abgeordneten an die Spitze der AfD zu wählen. Schon gar keinen Europaabgeordneten, der seinen Job in Straßburg und Brüssel wahrzunehmen hat.

      • In der letzten Telko wurde der Antrag gestellt, den Buvo sofort aufzulösen. Das wurde von BL und KA abgekanzelt. Letztlich überzeugte der Passus in der Satzung, der besagt, dass der Buvo bis zur Neuwahl im Amt sei. Die Katze lässt das Mausen nicht und niemand der Spalter – ob auf der einen oder anderen Seite – möchte vom Speck ablassen! Schade!

    • Volle Zustimmung!

      Besonders die Antifa-Rhetorik („rechter Mob“ etc.) gegenüber vermeintlichen oder tatsächlichen konservativen Parteifreunden wirkt abstoßend und billig. Das sage ich, obwohl ich mich per Selbsteinschätzung ausdrücklich eher dem liberalen Lager zugehörig fühle.

    • Und so hat jeder von uns ein ganz anderes Bild von AfD und Akteuren? Herr Gauland und Co.versuchen seit Monaten die Ausrichtung der Partei zu ändern. Seit Erfurter-Resolution etc. wird die Veränderung noch massiver betrieben. Für Sie ist es in Ordnung oder Sie sehen es nicht. Herr Henkel beschreibt die Situation korrekt wenn er über Rechtsideologie redet. Es ist keine Spaltungsrethorik sondern eine unüberbrückbare Wahrheit. Die Rote Linie ist leider überschritten.

      • Herr Henkel ist schon auch ein Spaltpilz. Aber möglicherweise ist das ganze sowieso nur ein abgekartetes Spiel. Je mehr sich die Mitglieder durch diesen „Flügelstreit“ ablenken lassen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass aus den verbleibenden 90% ein lachender Dritter hervorgeht, der das Rennen macht.

      • Lächerlich, es gibt keinen lachenden Dritten (innerhalb der AfD), sondern es wird nur Frust auf allen Seiten geben, bei den einen früher (im Juni), bei den anderen später (wenn dann keine Wahl mehr gewonnen wird).

      • Natürlich gibt es den lachenden Dritten nicht, solange der rechtsautokratische Flügel und der nationalistisch-völkische Flügel schön dafür Sorge tragen, dass die Gans im Kreis herum flattert und damit alle in ihren Bann zieht.

        Und Munition für weitere AfD-Skandale liegt ja auch noch zur Genüge in der Schublade.

    • Sehr geehrte „Anke“.
      Ihr Beitrag bzw. Ihre Analyse der Momentanen Situation gefällt mit von den über 200 Beiträgen hier um besten.

      Es sieht allerdings so aus, als würde die Mehrheiten der jeweiligen Lager das nicht verstehen. Nicht einmal hier in diesem Blog – wo durchschnittlich gut gebildete und gut informierte Mitgleder – es eigentlich genauso sehen müssten.

      Ich befürchte allerdings – mit Tränen in den Augen vor Wut – das keine Seite sich an unsere anfänglichen Stärken mehr erinnert… Es eine Spaltung gibt, mit dem Ergebnis, das es zwei weiter Parteien bei den “ Sonstigen“ gibt… Bis beide dann irgendwann ganz verschwunden sind…

      • Eine Analyse ist nicht dann gut, wenn einem das Ergebnis besonders gefällt, sondern wenn sie sachlich zutreffend ist. Eine Spaltung der AfD ist jetzt kaum noch abzuwenden, ob Ihnen das gefällt oder nicht. Allerdings setzen sich die Stimmen einer Partei nicht einfach additiv aus ihren Teilen zusammen. Insbesondere eine zerstrittene Partei bekommt weniger Stimmen als die Summe friedlicherer Teile. Allerdings gehe ich davon aus, dass noch eine richtig rechte Partei nicht mehr Stimmen bekommt als die vielen anderen, die es schon gibt. Dagegen sehe ich immer noch Potential für eine seriöse liberal-konservative Partei.

  24. Sorry,aber mir wäre zur Zeit Frau Petry als Vorsitzende der AFD genau meine Wunschvorstellung.

    Mir erscheint die Kluft zwischen liberal und konservativ so hoch,das nur eine Ausrichtung sich durchsetzen kann.

    Beides liberal und koservativ in einer Partei,wäre ja mein Wunsch.
    Nur das scheint nicht zu funktionieren.

    • Dann sind wir uns immerhin einig, dass es jetzt einer Entscheidung bedarf, auch wenn Sie diese anders treffen würden als ich. Im Übrigen ist natürlich Herr Lucke konservativ und nicht liberal, während Frau Petry et al. jenseits davon unterwegs sind (ohne Extremisten zu sein, denn es ist ein weites Feld).

      • Nein eben keine Entscheidung. Entscheidung hieße Spaltung der AfD.

        Doppelspitze. Vernünftige Leute in den Vorstand.

        Pretzell können Sie in NRW abwählen wenn Sie es schaffen.

        Henkel war doch nie die AfD. Januar 2014 eingetreten.
        Mandat abgeholt. Danach nurnoch gespalten, dann: Dauerurlaub.
        Dann dieser peinliche Abgang mit Nachtretren.
        Was will er eigentlich, dieser Wendehals ohne Cojones.

        Doppelspitze Petry Lucke muss her!

        Und Henkel soll bitte einmal wie ein Mann handeln und sein Mandat abgeben und austreten.

      • Sie widersprechen sich. Wenn Herr Henkel austritt, werden viele mit ihm gehen. Das ist dann die Entscheidung, die Sie doch eigentlich vermeiden wollen. Herr Lucke wird auch nicht dadurch zu einem Liberalen, dass seine Gegner ihn so bezeichnen. Er ist sehr konservativ. Dass das seinen rechten Kritikern nicht reicht, sagt mehr über sie als über ihn aus.

    • „Mir erscheint die Kluft zwischen liberal und konservativ so hoch,das nur eine Ausrichtung sich durchsetzen kann.“

      Genau das haben alle Beteiligten vor zwei Jahren noch komplett anders gesehen. Und genau das hat m.E. bislang den Erfolg der AfD ausgemacht.

      Ganz frei nach Veit Valentin: Die Mitglieder und auch die Wähler der AfD werden es wenig gut heißen, dass man entgegen ihres ausdrücklichen Willens (90 Prozent nach Abzug der „Flügel“), die Sache paritätisch zu gestalten, gerade dem Lärmen der Flügel nachgebe und die Partei in eine „Richtungsentscheidung“ zwänge, an der sie zwangsläufig zugrunde gehen werde.

      • Vor zwei Jahren war die Lage vollkommen anders, wenngleich schon damals schwere Fehler gemacht wurden, die zur heutigen Situation beigetragen haben. Insbesondere ist es eine recht neue Entwicklung, dass Herr Lucke als Vertreter des (wirtschafts)liberalen Flügels benannt oder sogar diffamiert wird. Bislang war er die Intgrationsfigur über den Flügeln. Durch den Rücktritt von Herrn Henkel sehe ich die liberale Ausrichtung nicht mehr wirklich vertreten. Herr Lucke ist ideologisch gesehen bereits ein Kompromiss, zu einer weiteren Rechtverschiebung der AfD bin ich nicht bereit.

      • @Friedrich Schlegel

        Ich sehe nur zwei konsevative Flügel, beide ziemlich stramm rechts, reaktionär und autokratisch. Damit kann der Vogel höchstens rechtsdrehend im Kreis herum fliegen.

      • Herr Prof. Dilger,

        seit Monaten verfolge ich wohlwollend Ihre Beiträge in diesem Blog.

        Meistenteils konnte ich mich dabei mit den von Ihnen vorgebrachten Argumenten identifizieren. Für mich haben Sie seither das Bild eines besonnenen, duldungsfähigen Liberalen verkörpert, dessen Kompromissbereitschaft sich stets am eigenen Anspruch und dem politisch Möglichen orientiert hat. Sie haben sich um Ausgleich bemüht, während ich „nur“ mitgelesen habe. Dafür meinen Dank!

        Nunmehr habe ich das Gefühl, dass Sie sich von bewusst erzeugten oberflächlichen Einschätzungen der Medien, dem (unberechtigten) Ärger tatsächlich liberaler Parteifreunde und der Hetze von professionellen Scharfmachern unter dem Deckmantel angeblicher „Bürgerlichkeit“ und „Liberalität“ in Stellung bringen lassen.

        Mag sein, dass im persönlichen unpolitischen Bereich die Dinge vor zwei Jahren anders gelegen haben. Ideengeschichtlich politisch – und, ja auch idealistisch – hat sich jedoch nichts geändert. Menschliche Enttäuschungen sind keine politische Kategorie.

        Ich bin durchaus bei Ihnen und Ihrer Kritik an den bestehenden Zuständen in der Partei. Ihre ahistorische Sicht auf die Dinge kann ich allerdings nicht teilen.

        Es gibt keine „Rechtsverschiebung“ der Partei. Es gibt nicht einmal den Ansatz davon. Es gibt allenfalls eine Ermüdungserscheinung angesichts des dauernden medialen Trommelfeuers und des daraus folgenden Rechtfertigungsdrucks.

        Spaltung führt allein in die Bedeutungslosigkeit. Für beide Seiten. Die 90 Prozent Nicht-„Flügler“ sind die Leidtragenden.

      • In der AfD hat es gravierende Verschiebungen seit ihrer Gründung im Februar 2013 gegeben. Die wichtigste Zäsur war übrigens der knapp verpasste Einzug in den Bundestag. Ideengeschichtlich gab es immer Unterschiede zwischen Liberalen und Konservativen. Die AfD bot die Chance einer Einheit von Liberalen und (gemäßigten) Konservativen, sich für die Bewahrung der Bundesrepublik Deutschland einzusetzen. Diese Chance ist jetzt (fast) verspielt. Die Wähler merken das auch, was der FDP wieder Auftrieb gibt. Im Übrigen entnehme ich mein Wissen nicht nur den Massenmedien und habe an einigen Stellen vielleicht sogar schon zu tief blicken lassen, worauf es aber auch nicht mehr wirklich ankommt. Vielleicht sollte ich nach meiner Zeit in der AfD (idealerweise erst in Jahrzehnten) ein Buch darüber schreiben.

  25. Parteiinterne Selbstzerfleischung ist nicht der richtige Weg. Die Spitze der AfD hat es versäumt, sich vertrauliche „Parteisoldaten“ an die empfindlichen Seitenränder zu postieren. Mit Kleinsthirnen, die den Willen haben, an den Schaltstellen der Macht zu wirken, hat noch keine Partei einen alternativen sicheren Weg aus der Krise geschafft. Sehen wir uns doch mal um in den etablierten Parteien. Hier geht es ohne tägliche Ermahnungen genau so wenig ab wie in der AfD. Der Wille des Wählers wird zu wenig beachtewt und mit dieser Einstellung verliert jede Partei. Auch denke ich, dass es jüngeren Parteimitgliedern leichter gemacht werden sollte, an die Schaltstellen zu gelangen.

  26. Eigentlich geschieht mit oder in der AfD genau das, was ich vorher gesagt habe bei der EU Kandidatenaufstellung.
    Die führenden Köpfe sitzen in Brüssel und verlieren mehr und mehr die Kontrolle in der AfD in ihren Positionen.
    Wenn ein Abgeordneter zu 100 % seine Arbeit in Brüssel einsetzt bleibt ihm null % für die Partei.
    So gesehen, leisten alle weniger als 100 % in Brüssel und zuwenig für die Partei.

    Kommen wir zum Thema Prof. Henkel.
    Welches Reise/Arbeitspensum kann ein 75 Jähriger eigentlich noch leisten? Genauso wie die jüngeren Abgeordneten, zusätzlich als co.Vorstand einer Partei im tiefen Organisationssumpf?

    Henkel wird seine Grenzen erkannt haben, seine zeitliche Leistungsfähigkeit um Netzwerke in einer Partei auf zu bauen und in Brüssel.

    Nur mal so am Rande, wie arbeitet ein AfD Team in Brüssel denn nun gemeinsam, bei den Querelen um Pretzell/Henkel ?

    Alle Funktionäre haben nicht begriffen, wie ein Parteileben funktioniert. Ebenso haben die keine Ahnung, wie man ein Parteileben motivierend führt.

    Klug sein alleine reicht nicht aus, so wie Prof. Henkel und auch Sie Herr Dilger, fehlt Ihnen das Wissen um die Denkströme von einfachen Menschen. Menschen die immer in der Mehrheit sind und folglich auch schnell Ämter in Parteien besetzen können.

    Den Kritikern in den Reihen der AFD zum Thema Hamburgwahl möchte ich raten, mal die Video mit kurz Reden in der Bürgerschaft an zu sehen.
    Also, so schlecht bauen die sich nicht auf. Wenn man dann noch den Kontakt zum Bürger hinbekommt, könnte da was draus werden.

    Alle in der AfD sollten Henkel zu einzelnen Sachthemen als Berater sehen, nicht mehr und nicht weniger.
    Henkel hat sein Ziel EU erreicht. Sein Schritt war vorher zu sehen. Das es vor der Bremenwahl geschieht, zeigt eigentlich wie egal ihm inzwischen die AfD ist.

    Ab einem gewissen Alter sind Männer eben nur im Schaukelstuhl interessant für Geschichten aus der Vergangenheit. Die Zukunft können die eben nicht mehr gestalten oder gar tagesaktuell steuern.
    Große Mittelständer haben das Begriffen und ziehen sich dezent zurück. Rossmann, Würth usw.

    Warum wählt eine dynamische Akademikerriege diese vielen alten Mitglieder in Führungspositionen ?

    AfD ist derzeit in einer extrem schwierigen Lage mit sich selbst.

    • Das Mandat in Brüssel ist nicht per se das Problem. Schauen Sie sich den Bundesvorstand an. Die Mitglieder ganz ohne Mandat und weiteres Parteiamt stören nicht weiter. Durch Brüssel bekommt man Geld, auch für andere, und mediale Aufmerksamkeit. Als Landesfürst und Fraktionsvorsitzender im Landtag bekommt man aber von beidem noch viel mehr und kann sich unmittelbar eine Hausmacht aufbauen. Von daher könnte es tatsächlich sein, dass die Zufälligkeiten des Wahlkalenders der AfD massiv geschadet haben. Stellen Sie sich vor, es gäbe bereits in etlichen westdeutschen Landesparlamenten AfD-Fraktionen und nicht nur in Hamburg. Die Lage wäre eine andere. Die Frage ist, ob wir diesen Zustand noch erreichen. Seit gestern bin ich da leider noch sehr viel skeptischer geworden.

      • Lassen Sie sich nicht entmutigen!

        Auch im Westen wird die AfD – so sie den will und sich von außen nicht spalten lässt – Erfolge haben. Die Großwetterlage der Partei wird sich dann schon in Ihrem Sinne richten.

        Es ist keine politische Neuigkeit, dass regionale Unterschiede berücksichtigt werden müssen.

        Die CSU schlägt auch andere Töne an als die CDU. Dies gilt sogar für die LINKE, die im Westen ein ganz anderes Publikum anspricht als im Osten.

        Soviel Politikfähigkeit muss sein!

      • Die Spaltung kommt nicht von außen, sondern von innen. Wenn sich alle zusammenreißen würden, ließe sie sich vielleicht noch abwenden, doch danach sieht es leider nicht aus, ganz im Gegenteil.

      • Vielleicht ist ein reinigendes Gewitter gewollt. Sonst endet das Hin und Her doch nie.

      • Herr Dilger ein Abgeordneter ohne Parteifunktion ist nicht zu vergleichen mit den Funktionären als Abgeordnete.
        Wo hat Henkel versucht sich ein Netzwerk in der Partei aufzubauen, oder sich einzubringen ?
        Ich habe Henkel live erlebt auf Veranstaltungen. Mein persönlicher Eindruck war immer, er fühlte sich abseits von der Bühne sehr einsam und man konnte faktisch sehen, er gehörte nicht wirklich dazu, sondern war nur der „Medienbringer“ der „Zuschauer Zugvogel“.
        Hinzu kam eine gewissen Langeweile der AfD Einlader, da Henkel immer das selbe erzählt. Sein Vortrag ist alt, mindestens 2 Jahre alt.

        Aber warum hat man ihn zum Co.Vorstand gemacht. Doch nur um möglichst viele Wählerstimmen zu bekommen.
        Er selbst wollte dann ebenfalls unbedingt das EU Mandat bekommen und finanzierte den Wahlkampf erheblich mit, durch ein Kredit. Faktisch kaufte er sich Parteipersonal, dass für ihn ( und die anderen) Bilder an den Strassenrand stellten.
        Sie verweisen auf die facebook Seite von Henkel. Hat er jemals auf ein Post geantwortet? Nö. Ist ihm auch egal, denn facebook gehört zum Geschäft und nicht mehr.

        Betrachten wir die AfD mal in den Ländern. NRW muß sich anders organisieren als Thüringen, oder Mecklenburg, oder Bremen, oder Hamburg.
        Allein die Menge der Mitglieder bedarf einer guten Vernetzung in „GANZ NRW“ nicht nur in Münster und Umgebung.

        Ostwestfalen ticken anders als Kölner. Landespolitische Probleme sind von der AfD anzusprechen, Landwirtschaft und Stahlindustrie, Dinge die es nicht in allen Ländern gibt. Wo ist das poltische Programm der AfD ?

        Nur immer diese Griechenland Themen und Euro Themen ? Das ist zu wenig, ja sogar gefährlich, weil so einzelne Mitglieder Themen (Ausländer) hervorheben, als wichtig.

        51 Millionen Ausländer suchen einen (berechtigten ?) Weg nach Europa. Sie wollen besser leben als in ihren jetzigen Ländern.

        Die Lösung muß europäisch gelöst werden sonst wird es eine menschliche und zivilisatorische Tragödie werden. Die geistigen Kleingeister Höcke und Co sind
        und da gebe ich Henkel recht, ein Problem der AfD, denn die Mehrheit der Wähler wählt solche Kleingeister nicht.

        Wenn von 200 Bürgern, 100 wählen gehen und von den 100 nur 12 die AfD wählen, sind es letztlich 6 % der Bevölkerung.

        Und die 94 % der Bevölkerung ist zu dämlich die AfD Forderungen zu begreifen?
        Oder ist die AFD zu dusselig zu begreifen, dass die Probleme ganz wo anders liegen.

        Alle sind gegen den Euro, aber egal, nun ist er da wir müssen damit leben. Wo gibt es Erklärungen der AfD, die dem durchschnitts Intelligenten erklärt, wie wir aus dem Euro kommen und dies mit welchen Folgen.

        Auch Sie Herr Dilger in ihrem Blog neigen oft dazu sehr akademisch zu argumentieren. Ja es ist ihr Blog. Aber spätestens nach 3 Minuten hören oder lesen Ihrer Argumente schaltet das Ohr einfacher Leute ab. Man versteht Sie nicht und..genau das passiert bei der Bevölkerung. Ausländer Kritik wird aber verstanden. Auch wenn es viel Unsinn gibt von Höcke und Co.

        Lebhaft, einfach verständlich, andere Themen. Das fehlt der AfD und noch mehr Berater im Hintergrund, die offen und frei vertraulich kritische Dinge ansprechen.

        Noch ist die AfD zu fangen. Dafür müßte ein vertrauliches Funktionärstreffen organisiert werden wo externe Berater die Landesvorstände und Abgeordnete wachrüttelt.

      • Die AfD NRW hat jetzt ein Sammelsurium an heterogenen Beschlüssen, die meines Wissens nach nirgendwo veröffentlicht sind (abgesehen von einigen alten Beschlüssen auf der Landeshomepage).

        Mein Blog ist doch so geschrieben, dass man die meisten Beiträge in drei Minuten oder schneller lesen kann. Zumindest für Akademiker sollten die Beiträge auch gut verständlich sein, während die Diskussionen manchmal vielleicht sehr speziell werden. Im Übrigen sind seriöse Politiker auf Vertrauen angewiesen. Etablierte Politiker haben leider viel Vertrauen missbraucht, während Schaumschläger wie Herr Pretzell den letzten Rest zerstören. Doch eigentlich sollten auch einfache Leute erkennen können, wer ehrlicher und kompetenter ist. Vielleicht bedarf es dazu allerdings Mittelspersonen, die diesen Eindruck bekräftigen. Wenn dagegen zu viele einfach dem Lautesten hinterlaufen, der am meisten verspricht, dann ist seriöse Politik nicht möglich. Diesen Zustand erreicht die AfD vielleicht demnächst.

      • Ich hoffe zu mindestens bei der AfD bzw. bei den liberal/konservativen Kurs auf ein 2.0.

      • Die Spaltung wird abgewendet werden. Genauso wie jede bisher von den Medien zu jedem Parteitag herbeigewünschte angebliche Selbstzerlegung.

        Bitte keine voreiligen apodiktischen Erklärungen.

      • Vielleicht wird die Spaltung abgewendet, doch meine rote Linie habe ich gezogen. Jeder muss selbst entscheiden, wie lange er was mitträgt.

  27. Henkel soll natürlich nicht austreten sondern für die Partei arbeiten, zB als Wahlkampf Lokomotive dienen, statt gegen Gründungsvorstände zu schießen.
    Er nervte doch nurnoch. Platz 37 in Berlin sagt alles. Welch Niedergang.

    Einen Rechtsruck sehe ich nicht. im Gegenteil: In den letzten Monaten gab es auf mehreren Ebenen klare Abgrenzungen nach Rechtsaußen, ( wie weiter obene beschrieben).
    Und das ist gut so.

    Zurzeit ist eben die Asylthematik auf der medialen Agenda ganz oben.
    Und da gefiel mir Frauke Petry bei Illner sehr gut.
    Sachlich. Ruhig, dennoch klare Kante.
    Inhaltlich, Thematisch hat sich seit 2013 nichts geändert auf diesem Feld…

  28. Herr Dilger ich will mal auf diesen Beitrag von Ihnen antworten mit dem Versuch das grundlegende Problem der AfD Funktionäre zu erklären. Einige Punkte treffen nicht unbedingt auf Sie zu, doch sollten Sie die befreundeten AfD Funktionäre mal danach hin prüfen.

    xxx Mein Blog ist doch so geschrieben, dass man die meisten Beiträge in drei Minuten oder schneller lesen kann.xxxx

    Ja, jedoch greifen Sie nur Themen der Headline der Tagesmedien auf, oder AfD interne Dinge. Selten Beruf Themen. Jedoch niemals neue Themen, wie z.B. HARTZ, oder Armee. Themen ausserhalb der von den Medien vorgegebenen Diskussionspunkten.

    Ihr Blog zeigt also nur Ihr politisches Meinungsbild zu Tagesthemen.

    xxxx Zumindest für Akademiker sollten die Beiträge auch gut verständlich sein, während die Diskussionen manchmal vielleicht sehr speziell werden.xxxx

    Denken Sie öfter an den Satz : “ Wie sag ich es dem Kind“. Erklären Sie später mal Ihrem Sohn was einegelbe Telefonzelle ist, mit Telefonbuch und fehlenden Seiten und warum die Zellen oft gestunken haben, ohne ein Foto zu zeigen, oder in Tonbandgerät, nur mit Worten.

    Sie sprechen zum Euro Thema aber die meisten Zuhörer begreifen das gesagte nicht, sondern nur, der Euro ist schlecht. Es bedarf Übung sich allgemein verständlich auszudrücken. Vor Ihnen stehen oder sitzen keine vorgebildeten Studenten, sondern Hausfrauen, Rentner und auch Arbeiter mit manchmal Hauptschlussabschluss.

    xxxx Im Übrigen sind seriöse Politiker auf Vertrauen angewiesen.xxxx

    Ja, und hier haben unterschiedliche Biographien im Berufsleben es schwerer. Einem Rechtsanwalt glaubt man, dass er Gesetze kennt und entsprechend einsetzt, einem Lehrer nicht. Einem Lehrer wird es viel schwerer haben und ihm wird man nur „Wissen aus der Vergangenheit“ zubilligen. Vertrauen erreicht man also nur durch Handeln in erwartete Richtungen. Vertrauen hat immer Grenzen. Ab wann wird ein Freund/Partner/Mitarbeiter zum Gegner ?

    xxx Etablierte Politiker haben leider viel Vertrauen missbraucht, während Schaumschläger wie Herr Pretzell den letzten Rest zerstören.xxxx

    Pretzell ist etablierter EU Abgeordneter und sehr unerfahren in vielen Dingen. Er überholt sich oft selbst. Eben ein unerfahrener Politiker. Sein Wissen kann ich nicht beurteilen, zumindest von seinen Äusserungen entspricht er vielen Politikern, die nur blabla von sich geben. Meckern allein gnügt nicht. Der Bürger will einen machbaren Weg zur Lösung wissen. Nach dem Motto : „Hey da ist ein Sumpf, wir gehen nun links lang“ funktioniert es nicht, wenn hinter dem Sumpf das Paradies erklärt wurde.

    xxxx Doch eigentlich sollten auch einfache Leute erkennen können, wer ehrlicher und kompetenter ist. xxx Wie kommen Sie darauf ? Einfache Leute haben Hitler auch nicht erkannt, oder andere Diktatoren. Wenn die Mehrheit immer „einfach“ ist, wieso regieren dann Stümper in der SPD oder den Grünen, oder dieLinke?

    xxxx Vielleicht bedarf es dazu allerdings Mittelspersonen, die diesen Eindruck bekräftigen. xxxxx

    Sie kommen der Sache näher. Als einfacher Kleinunternehmer habe ich die Personen zusammen geführt die etwas „Machen“ konnten. Wissen aus der Industrie, Wissen aus anderen Bundesländern, Wissen aus anderen politischen Gruppen und Wissen von Gesetzen. So gab es einen PUA. Es war nicht „mein Wissen“, sondern nur das Einsetzen der Personen nach ihrem Wissen und können zu einem Team. Strippenzieher ? Mag sein, aber letztlich zählt der Erfolg.

    xxxx Wenn dagegen zu viele einfach dem Lautesten hinterlaufen, der am meisten verspricht, dann ist seriöse Politik nicht möglich.xxxx Siehe Schill und andere, ja, Zustimmung. Gefahr besteht nur, wenn diese Typen plötzlich von „Strippenziehern“ benutzt werden, dann kann aus einem primitiven Hilfsarbeiter eben ein Massenmörder werden.

    xxxxx Diesen Zustand erreicht die AfD vielleicht demnächst.xxx

    Nein, wenn nur temporär. Die NPD ist in Sachsen bestes Beispiel. Richtig ist jedoch, dass die AfD Führung viel radikaler solche Typen wie den greisen Gauland, den Schullehrer Höcke und auch eine wenig erfolgreiche Kleinunternehmerin Petry und einen Winkeladvokat Pretzell in die mittlere Führungsriege schickt, und nicht an die Spitze einer Gliederung.

    Aber wie gesagt, der AfD fehlt das können, diesen wilden Haufen der AfD Aktiven zu steuern.

    Ich habe Sie Herr Dilger noch nicht persönlich getroffen, leider, vielleicht gelingt es ja mal, ich würde mich freuen. Aber, nehmen Sie es mir bitte nicht übel, es ist nur ein freundschaftlicher Satz, ich will Sie nicht beleidigen oder kränken. Schauen Sie sich mal Ihr Video bei Youtube an von dem Wahlkampfauftritt.

    Sie erscheinen dort wie ein Streber im zu kleinen Konformationsanzug also genau das, was die einfachen Menschen schon in der Schule belächelt haben. Klassensprecher, jo, aber Politiker?

    Dann sprechen Sie wie in einer Universität, wo Sie erwarten können, dass man Ihnen zuhört. Umgekehrt müßten Sie reden. Irgendwie Aufmerksamkeit schaffen.

    So ist es mit einigen AfD Politikern. Es ist ein Unterschied im Parlament oder der Uni etwas zu sagen, also vor Wählern. Hier sehen Sie den Unterschied zwischen Henkel und Lucke. Oder Pretzell und Ihnen, im Auftritt, dem Erscheinen.

    • Wahrscheinlich sollte ich solches Feedback einfach zur Kenntnis nehmen. Das ist immerhin Ihr ehrlicher Eindruck als Wähler. Trotzdem kann ich mir zwei Rückfragen nicht verkneifen: Wissen Sie, was Blog (= Web Log) bedeutet? Haben Sie einmal das Erscheinen und vor allem den Anzug von Herrn Pretzell gesehen?

      • Herr Dilger,
        Sie fragen :
        Wissen Sie, was Blog (= Web Log) bedeutet ?
        Nein.

        Sie fragen weiter :
        Haben Sie einmal das Erscheinen und vor allem den Anzug von Herrn Pretzell gesehen?

        Ich sehe mir regelmäßig die Video von den EU Funktionären an. Also auch Pretzell. So kam ich auf den Ausdruck Winkeladvokat Pretzell.

        Sie beide sind nicht vergleichbar. Pretzell hat lediglich die „klein Geister“ der Delegierten überzeugen können ihn auf Platz 7 zu wählen. Die AfD wurde in die EU gewählt durch die angebotenen Kandidaten auf den ersten Plätzen.

        Sie bemerken : Wahrscheinlich sollte ich solches Feedback einfach zur Kenntnis nehmen. Das ist immerhin Ihr ehrlicher Eindruck als Wähler.

        Ich bitte Sie mein Feedback nicht als Kritik zuverstehen, sondern als Hinweis, was man evtl. anders machen kann. Ich schätze Ihren Stil Sachverhalte vorzutragen. Ebenso versichere ich Ihnen erneut, dass ich auf Ihrem Blog meine ehrliche Meinung verkünde. ( Irtümer inbegriffen).

        So habe ich einiges lernen können. Dank auch mal an dieser Stelle dafür.

      • Ein Blog ist ein Web Log, also eine Art Tagebuch im Internet. Entsprechend versuche ich, immer einen besonders wichtigen Aspekt des (abgelaufenen) Tages aufzugreifen. Das kann eine aktuelles Ereignis in Deutschland oder anderswo auf der Welt sein, eine Entwicklung der AfD, ein persönliches Erlebnis, ein Gedenktag etc. Das führt nicht zu einer systematischen und geordneten Weltbetrachtung. Trotzdem denke ich, dass im Laufe der Zeit die meisten wichtigen Themen einmal an die Reihe kommen (und auch etliche unwichtige). Deutlich häufiger wende ich mich insbesondere dem Euro und der AfD zu, was dazu führen kann, dass nicht mehr alle Beiträge dazu unmittelbar für sich verständlich sind, sondern das Lesen früherer Beiträge zum Thema von Vorteil ist. Auch die Kommentare können der Vertiefung von Themen dienen.

      • Pretzells Auftritte kommen offensichtlich an und er kann die Leute für sich gewinnen.
        Der lockere Vortrag vor Studenten an der Uni zB ist ansprechend. Wundert nicht, dass die JA ihn unterstützt.

        Er ist ein guter Taktiker.
        Trotz Schulden, Scheidung und geschäftlichen Misserfolgen hat er in der AfD einen absoluten Senkrechtstart hingelegt.
        Das muss man erst mal schaffen und gilt es zu respektieren.

      • Taktik kann zu (Anfangs-)Erfolgen führen, ersetzt aber keine Strategie. Wie stellt er sich denn die AfD ohne Herrn Lucke vor, den er von Anfang an bekämpft hat? Seine Reden sind stets darauf zugeschnitten, dem jeweiligen Publikum zu gefallen. Langfristig führt das zu dem Problem, dass verschiedene Gruppen Verschiedenes hören wollen und selbst dasselbe Publikum seine Meinung ändert, ständige Meinungsänderungen aber auch nicht goutiert. Schließlich ist ein Übermaß an privaten Problemen nicht nur für sich genommen ein politischer Hemmschuh, sondern Anzeichen für eine problematische Persönlichkeit. Kurzfristig mag ihn gerade diese zu politischen Erfolgen antreiben, langfristig dürfte ihm die Beständigkeit dafür fehlen.

    • Herr Pretzell ist ein Stolperstein für NRW, für BuVo wäre die Sache einfach zu erledigen. Wenn man den Mut hätte. Herr Pretzell beschäftigt zu viele Resourcen, umsonst. Seriöse, berufserfahrene Wähler wird Hr. P. nie überzeugen können. Populisten vielleicht. Wieso man seinen Wohnsitzskandal nicht schnell und endgültig zum Ende bringt bleibt ein Rätsel und ein Minuspunkt für Prof. Lucke. Prof Lucke muss lernen Probleme zu beenden! Dazu braucht er auch gute Menschenkenntnisse.

      • „Dazu braucht er auch gute Menschenkenntnis“.
        Richtig!
        UND politische Weitsicht.
        Richtiges (politisches) Handeln beginnt mit der richtigen Analyse des Sachverhaltes.

  29. Uwe Lieschen, Sprecher vom Bezirksverband Arnsberg soll sich zur Wahl als Landessprecher stellen, sehe in Ihm ein Potential die Partei wieder auf Kurs zu bringen. Der Herr Lieschen weiß wie man mit Konflikte umgeht als Geschäftsführer einer Zeitarbeitsfirma. Durchsetzungsvermögen, selbstbewusstsrin und Kommunikationsstärke gehören hier zur Pflicht um in dieser Branche zu bestehen.

    In den Bundesvorstand muss auf jeden Fall Professor Dipl. Ing. Uwe Zimmermann Landessprecher AfD Rheinland Pfalz. Dieser Landesverband Herr Professor Dilger entspricht wohl genau ihren Ansichten, in Rheinland Pfalz haben sich die liberal konservativen durchgesetzt.

  30. Die AfD sollte konservativ, liberal, ökologisch und Pro-Christliches-Abendland sein. Zudem sollte die AfD, wenn sie in den Bundestag einzieht, bereit sein zu einer Koalition mit der CDU. Im Jahr 2021 kann die Partei FW in diese Koalition aufgenommen werden.
    Es müssen Zukunftstechnologien gefördert werden, z. B. die Technologien von Yull Brown. Und es müssen Mystik und Geistiges Heilen gemäß Pierre Teilhard de Chardin und Bruno Gröning gefördert werden.
    Die Dekadenz in allen Bereichen des Lebens muss bekämpft werden. Z. B. wirkt ein großer Teil der heutigen Musik (z. B. die Heavy-Metal- und Technomusik) wie eine Droge. Wir brauchen eine neue Musik. Es ist z. B. „Eblouie par la nuit“ (auch die Karaoke-Version) von Zaz empfehlenswert.

    • Lieber Eso-Mystiker, das wird ja immer skurriler. Mystik etc. soll fördern, wer will, aber bitte nicht der Staat.
      Victor: Hat Herr Lieschen nicht den sog. „Wissenskongress“ gefördert? Das würde nicht für ihn sprechen.
      Die AfD braucht jetzt nicht nur eine klare Trennung von den „Rechten“ sondern auch von den Glücksrittern, die die AfD nur für ihre persönlichen Zwecke nutzen. Allein im gegenwärtigen Landesvorstand sitzen neben dem Pleitier Pretzell mindestens 2 weitere Personen, für die sich die Gründung der AfD buchstäblich ausgezahlt hat. Weitere Abzocker gibt es in Einrichtungen, die Aufwandsentschädigungen nicht pauschal, sondern nach der Anzahl der Sitzungen zahlen. Da kann man dann sehr kreativ sein, um viele Sitzungen abzuhalten…….

  31. Prof. Lucke fordert Gegner zu Kampfkandidatur auf, schreibt FAZ! Und die Gegner? In obskuren Blogs und Foren merkt man schon wie die Rechtschauvinisten kampagnenartig gegen Prof. Lucke Meinung machen. Prof. Ipsens Gutachten wird negiert und die Schlussfolgerungen werden verdreht! Es wird empfholen gegen Prof. Luckes Kurs abzustimmen.

    Hoffentlich wissen alle seriösen Mitglieder, es geht nicht um Prof. Lucke es geht um Ausrichtung der Partei und Zukunft der Partei. Ohne Prof. Lucke hat AfD keine Chance den vernünftigen Kurs fortzusetzen und sich zu stabilisieren. Gegner Prof. Luckes möchten implizieren, mit einem neuem Vorstand wäre AfD zurück auf dem ursprünglichem Parteikurs. Das ist eine Täuschung, es geht darum den Kurs zu verlassen, stark nach steuerboard!

    Unterstützung für Prof. Lucke ist somit der einziger Weg gegen diffuse Wutbürger die Grundausrichtung der Partei zu verteidigen.

  32. Nun hat ja der eigentlich geplante Landesparteitag der AfD-NRW am Wochenende als Infoveranstaltung stattgefunden. Es kam wie ich es erwartet habe. Leider muß ich hinzufügen. Denn den Medienberichten zufolge war es nicht Herr Pretell, der sich für sein skandalöses Verhalten rechtfertigen mußte, sondern es waren seine Kritiker, die von der Basis für ihr Verhalten kritisiert wurden und wohl demnächst abgewählt werden.

    Ich fürchte, dass es Herrn Pretzell leider gelungen ist, weite Teile des Landesverbandes an sich zu binden. Viele Funktionäre verbinden ihre persönliche politische Karriere innerhalb der AfD und im parlamentarischen System mit dem Wohlergehen von Herrn Pretzell. Die Delegierten und Funktionsträger sind in ihrer Mehrzahl nicht in der Lage zu erkennen, was für eine problematische Persönlichkeit dieser Herr Pretzell ist und das die AfD-NRW mit ihm keine Zukunft hat. Das bislang bekanntgewordene reicht ja schon um ihn dauerhaft für politische Ämter zu disqualifizieren.

    Ich vermag mir kaum auszumalen, welche Skandale da noch unter der Decke stecken. Die bislang nur nicht an die Öffentlichkeit gekommen sind, weil keiner so genau hingeschaut hat. Im Rahmen eines Landtags- oder Bundestagswahlkampfes wird dies aber zwangsläufig geschehen. Herr Pretzell wird dann zwangsläufig den genzen Landesverband mit in die Tiefe reissen. Weil es diesem nicht gelungen ist, die Causa Pretzell so zu beenden, wie es sich für eine demokratische Partei gehört: Nämlich vom Übeltäter den Rücktritt zu verlangen.

    Die AfD aber tut genau das Gegenteil. Sie stellt sich auf die Seite des Bösewichts Pretzell. Wohl weil sich eben jene Radikale in NRW durchgestzt haben, die in der AfD eine Fundamentaloppposition zum System sehen und auch so agieren. Leider sind dies keine politisch denkenden und klug handelnden Personen. Die AfD jedenfalls hat sich deutlich von ihren eigenen Ansprüchen entfernt.

    Gleichzeitig ist der Umgang in dieser Partei einfach menschenverachtend. Dies geht durch alle Ebenen. Wo um politische Macht gerungen wird, wird mit harten Bandagen gekäpft. Das ist auch in Ordnung. Aber in der AfD werden Personen stets persönlich angegriffen, auf der einen Seite wegen kleinster Verfehlungen aus dem Amt gejagt und auf der anderen Seite selbst gröbste Verstöße bejahend hingenommen.

    Eine solche Partei hat einfach keine Zukunft. Einfach weil kein Mensch diese dauerhaften Verletzungen aushält, die sonst nur von sektiererischen Gruppierungen bekannt sind. Das waren übrigens auch für mich die Beweggründe diese AfD zu verlassen. Und gewiß kein Mangel an Durchhaltevermögen. Denn als Marathonläufer verfüge ich über ein sehr großes Durchhaltevermögen und gebe bestimmt nicht so schnell auf. Aber die AfD ist ein hoffnungsloser Fall. Das habe ich sehr schnell erkannt, da ich mit den Chaoten und obskuren Personen regelmäßig zu tun hatte. Dies scheint nun auch Herr Henkel eingesehen zu haben und daraus die entsprechenden Konsequenzen gezogen zu haben.

    • Das am Wochenende war doch keine „Infoveranstaltung“ und die Basis war auch nicht in Bottrop, sondern die Fans von Herrn Pretzell. Ich vermute, ohne dass es belastbare Daten dazu gibt, dass auch in NRW die Basis immer noch größtenteils hinter Herrn Lucke steht und nicht hinter Herrn Pretzell als seinem erklärten Gegner. Leider ist das bei den aktiven Delegierten jetzt anders, so dass vom nächsten Parteitag keine Besserung zu erwarten ist, schon gar keine Abwahl mit Zweidrittelmehrheit. Die Aufrechten im Landesvorstand werden jedoch auch nicht abgewählt werden, sondern von sich aus zurücktreten, wozu Herr Pretzell nicht die Größe hat. Dagegen ist Herr Henkel zurückgetreten, wenn auch zum falschen Zeitpunkt, aber noch nicht ausgetreten. Er wird wie ich noch die nächste Bundesvorstandswahl abwarten, ganz ohne eigene Ambitionen, sondern mit Interesse am zukünftigen Kurs der AfD. Wenn dieser in die Richtung von Herrn Pretzell geht, brauchen wir die kommenden öffentlichen Wahlen gar nicht abzuwarten, sondern treten die vernünftigen Mitglieder sofort aus und wird die AfD tatsächlich zu dem, was Sie beschreiben.

    • Mich persönlich nervt es ungemein, wenn immer und immer wieder einseitige Sichtweisen vorgetragen werden, die dann nicht durch Gegenpositionen begleitet werden – so dass letztlich eine Diskussion entsteht.

      Das gilt für Pretzellfreundliche Foren ebenso wie für diesen eher Pretzellfeindlichen Blog.

      Zunächst einmal ist Marcus Pretzell für mich der mit Abstand beste AfD Redner in NRW – noch besser als Herr Martin Renner – und der ist schon gut.
      Das hat er wohl klar auch jetzt in Bottrop bewiesen.

      Auf die Persönlichkeit eines Sprechers reduziert ist Herr Pretzell für mich und eigentlich alle Mitglieder, die ich kenne – erste Wahl.
      Als Führungspersönlichkeit ist er schon deshalb ungeeignet, weil er seinen ‚Laden‘ nicht im Griff hat – wie Bottrop auch bewies existieren nicht einmal die einfachsten organisatorischen Einheiten, wie z.B. ein Posteingangsbuch. Und das, obwohl wir uns bezahlte Kräfte leisten.

      Alleine aus dieser Unorganisiertheit entstanden alle anderen Vorfälle, die man – zu recht – anprangern muss.
      Aber – man muss auch akzeptieren, dass es sich offensichtlich nicht um Straftaten handelt (sonst wäre wohl Anzeige erfolgt) und die Delegiertenversammlung dies mehrheitlich als unerheblich ansah.

      Sehe ich im Übrigen auch so – bis einschließlich der Entdeckung der Nichtabgabe der Drittschulderklärung – sehe ich kein Verhalten Pretzells, das einen Rücktritt nahe läge – mir reicht das Fehlverhalten dazu nicht aus.

      Was die Mitgliedschaft danach erleben durfte ist unverantwortlich.
      Denn – nur wenige Mitglieder bekommen das Ganze mit – sie werden mit Bröckchen an Teilwissen gefüttert.

      Und das müssen sich beide Seiten zurechnen lassen.

      Ich habe mich durchaus – wie andere auch – darum bemüht die Fronten so weit zu bereinigen, dass wieder eine Arbeiten möglich würde. Oder – wenn dies nicht geht eine Entscheidung bis zu den Neuwahlen im Oktober aufgeschoben wird.

      Aber – nein – die Spirale drehte sich immer weiter – und wenn die Mitglieder selbst es nicht schaffen die Gräben zuzuschützen dann wird AfD NRW nicht nur seinen letzten Platz verteidigen, sondern noch ausbauen.

      Tatsächlich macht hier Bottrop Mut, denn Mitglieder, die sich schon an die Gurgel gingen, söhnten sich wieder aus.

      Was hier auch nicht unerwähnt bleiben sollte: Herr Behrendt muss in Bottrop einräumen, dass er Frau Pretzell anrief um irgendwelche (verwertbare) Geschichten über ihren Mann zu erfahren.
      Auf die Frage, ob er noch ein zweites Mal angerufen habe, schützt er Erinnerungslücken vor.

      Aus meiner Sicht geht das GAR NICHT.

      Niemals würde ich ein Lager unterstützen, dass solche Methoden auch nur in Erwägung zieht.

      Bleibt die Frage warum man nicht bis Oktober wartete?

      Und da drängt sich dann doch die Frage auf, ob wir hier in NRW nicht einen Stellvertreterkrieg erleben? Geht es vielleicht gar nicht darum Herrn Pretzell zu beschädigen, sondern geht es darum die Delegiertenwahl zu verhindern.

      und wenn ja, haben beide Seiten eine Interesse an einer Verhinderung der Wahl? Also Runternahme der Wahl von der TO am 28.2. – Falscheinladung und damit satzungswidriger LPT (lt. Schiedsgericht) – auf der einen Seite;

      Anfechtung der LPT Festsetzung durch die andere Seite.

      Bernd Lucke hat mit seiner EINVORSTANDREGELUNG die AfD bewußt gespalten. Die Mehrheit in Bremen ist (für mich) solange zweifelhaft, wie nicht die 240.000 € Mehrkosten geklärt sind – das sieht mir zu sehr nach ‚gekauften‘ Stimme aus.

      Wie aber auch immer – unter den Aktiven Mitgliedern hat Bernd Lucke keine Mehrheit mehr. Mit den stark verkürzten Delegierten könnte es anders aussehen, denn es sind vermutlich viele darunter, die über die AfD ihr Einkommen beziehen.

      Bei offenen Wahlen werden alle Luckeanhänger immer mehr abgestraft, selbst in deren Hochburgen – wie Niedersachsen oder dem Saarland.

      Und – NRW mit seinen 20 % Delegierten wird wohl in Kassel wahlentscheidend sein.

      Wenn man den Delegierten denn überhaupt eine Wahl läßt – und – Frauke Petry gegen Lucke antritt.

      • Sie leben wirklich in einer anderen Welt als ich. Schon die Redetalente von Herrn Pretzell und vor allem Herrn Renner beurteile ich völlig anders. Aber das ausgerechnet „die Persönlichkeit“ von Herrn Pretzell für Sie „erste Wahl“ ist, lässt doch sehr an Ihrer Urteilskraft zweifeln. Als Populist hat Herr Pretzell noch gewisse politische Talente, doch seine Persönlichkeit ist Ursache für die ganzen Probleme, von denen das organisatorische Chaos nur ein kleiner Teil ist. Was sagen Sie denn zu den inzwischen sechs verschiedenen Aussagen von ihm zu seinem Wohnsitz? Diese rechtfertigen auch keinen Rücktritt, sondern die Feststellung, dass er gar nicht rechtmäßig gewählt wurde.

        Solange Herr Pretzell trotzdem an dem Sprecheramt klebt, hat der Landesverband NRW keine Zukunft. Durch die Wahl der Bundesdelegierten droht sich das auch auf die Bundesebene zu erstrecken. Wie Sie richtig bemerkt haben, hat in Kamen Herr Pretzell selbst die Delegiertenwahl verhindert. Auch die fehlerhafte Einladung und dann mangelnde Kompromissbereitschaft gehen auf sein Konto, während Herr Rohlje eigentlich gar nicht den Parteitag letztes Wochenende platzen lassen, sondern nur die Tagesordnung ändern wollte. Wenn demnächst durchgewählt wird, bleibt das nicht nur rechtsunsicher, sondern wird vor allem die Mehrheiten auf dem Bundesparteitag so verschoben, dass Herr Lucke höchstens noch gnadenhalber oder gar nicht mehr gewählt wird. Das ist dann durchaus eine demokratische Entscheidung, die jedoch zum Untergang der AfD führt. Ich werde dann jedenfalls wie angekündigt am gleichen Tage austreten. Die Lucke-Gegner dürfen dann feiern, müssen aber auch beweisen, was sie alleine können.

      • Ich glaube immer weniger, dass es eine geeinte gemäßigte AfD nach dem BPT geben wird. Die Abwahl von Herr Trampert im Saarland hat gestern wohl exemplarisch gezeigt, wie die Machtverhältnisse zur Zeit aussehen. Allerdings glaube ich auch nicht, dass Herr Lucke Chef der AfD bleiben wird, wenn er gewählt wird, dafür dann aber der Mitgliederentscheid negativ ausfällt und der Vorstand in der Mehrheit kein gemäßigter ist. Des Weiteren stellt sich mir die Frage, was ein gemäßigter BuVo noch bringen sollte, wenn dafür 3/4 aller LaVo radikaler sind. Die torpedieren dann doch nur die Aussagen des BuVo, indem sie wieder etwas anderes radikaleres sagen. Auch würde dann die meisten Landtagsfraktionen und eine mögliche Bundestagsfraktion doch eine ganz andere Richtung wie der BuVo verfolgen. Ich halte es dagegen für sehr wahrscheinlich, dass auf dem BuVo Herr Lucke vielleicht nochmal wiedergewählt wird, aber der BuVo in der Mehrheit einen radikaleren Weg verfolgt. In diesem Falle ist es ebenfalls sehr wahrscheinlich, dass alle gemäßigte Mitglieder inklusive einen vielleicht gewählten Luckes aus der Partei austreten und eine neue Partei gründen. Denn wer die Interviews diese Tage mit moderaten Spitzenfunktionären liest, bekommt auf der einen Seite den Eindruck, dass es jetzt zu einem Entscheidungskampf kommt. Auf der anderen Seite erhält der Leser den Eindruck, dass diese moderaten Mitglieder sich nicht an einer neuen Rechtspartei beteiligen wollen. Jedoch höre ich auch nicht, dass man sich dann zurückziehen will. Damit bleibt eigentlich nur noch der Weg eine neue gemäßigte Partei zu gründen, die die Anfangswerte der AfD vertritt. Begrüßenswert wäre dies meines Erachtens.

      • An eine Einigung glaube ich leider auch nicht mehr. Daran sind die Lucke-Gegner gar nicht interessiert, sondern sie setzen auf Sieg. Sie übersehen dabei, dass es ein Pyrrhusssieg sein wird, denn sie werden alle seriösen Mitglieder verlieren und „‚Eine Rechtsaußenpartei hat keine Chance'“. Sie sind aber nicht klug genug, das zu begreifen, denn sonst wären sie gar keine fundamentalen Lucke-Kritiker. Sollte sich umgekehrt Herr Lucke nochmals durchsetzen, wird er auch danach mehr kämpfen müssen. Denn im Gegensatz zu den bürgerlichen Mitgliedern werden die meisten radikalen einfach bleiben und weiter Unruhe stiften wollen.

        Eine neue Partei ist nur sinnvoll, wenn man aus den Fehlern, aber auch Erfolgen der AfD lernt. Andernfalls wird sie sich entweder wie die AfD entwickeln und auch gekippt werden oder gleich erfolglos bleiben.

      • Herr Elsen,
        Es ist offensichtlich, dass AfD nur mit einem Vorsitzendem weiter marschieren kann. Ein „Gruppen-Vorstand“ wird dauernd gegenseitig sabotiert und führte zur Situation die wir jetzt beobachten.

        Also in Konsequenz, für AfD führt kein Weg an einer Trennung vorbei. Ist es schwer zu akzeptieren dass die BPT Mehrheit für Prof. Lucke stimmte? Wahrscheinlich ja, sonst würden Sie nicht implizieren etwas über „gekaufte Stimmen“. Ist es nicht lächerlich so etwas zu denken?

        Sie operieren mit „aktiven Mitgliedern“ und suggerieren, dass Prof. Lucke keine Mehrheit hätte. Sie denken wahrscheinlich an Handvoll Funktionäre und Aktivisten extremer Initiativen/Platformen/Flügel? Ich bin überzeugt, unter den seriösen, normalen Mitgliedern die bereit sind zu wählen, hat er nach wie vor eine Mehrheit. Wir werden es bald erleben trotz massiver Versuche durch manche LVs und KVs gegen Richtung von Prof. Lucke Stimmung zu machen und die normale ehrliche Mitglieder zu verunsichern.

        Was sich in Niedersachsen abspielt ist ein Trauerspiel. Glauben Sie nicht, dass die selbst ernannten Bürgerlichen die Mehrheit der Mitglieder darstellen. AfD wird durch solche „Bürgerliche“ unterwandert und in NDS einfach nicht wählbar . Es handelt sich um eine begrenzte Anzahl der KVs.

      • Herr Dilger,

        trauen Sie mir mal ruhig zu, dass ich nicht nur meine eigene Wahrnehmung zur Beurteilung von Redetalenten heranziehen.

        Mehrere eher Pretzellkritische Mitglieder nahmen in Bottrop teil und ließen sich von Herrn Pretzell mitreißen. Während Herr Behrendt eindeutig in die Schuldposition gedrängt wurde. So der einhellige Bericht.

        Ich selbst habe Herrn Pretzell mehrfach reden gehört und die Leute waren immer begeistert – wie immer übrigen auch bei Herrn Renner.

        Sicherlich hätten Sie ja andere Personen benennen können, die sie besser finden. Dann hätte man sich in einem Vergleich versuchen können.

        Und ich glaube ich kenne den Hergang der ‚Geschichte‘ ausreichend gut.

        Ich sehe nicht, dass Herr Pretzell aus den Vorfällen zwingend zurück treten musste – wohl aber hätte ich es aus Rücksicht für die AfD für sinnvoller gefunden.

        Wir leiden in NRW eben an der Tatsache, dass die Sprecher dazu neigen sich für Führungspersönlichkeiten mit weitreichendem Organisationstalent halten.

        Statt sich jeweils auf das zu begrenzen, was sie können – und sich ansonsten durch andere ergänzen zu lassen.

        Mir geht es nicht um Aufklärung von Fehlern, sondern um Handeln.

        Sind die ‚Taten‘ von Marcus Pretzell strafwürdig –> Anzeige erstatten und fertig.

        Ist er nicht zu recht gewählt —> Wahl für ungültig erklären lassen und fertig

        und ansonsten – das Urteil der Delegierten abwarten und fertig.

        Und wie auch immer – dann wird weiter gearbeitet.

      • Können Sie mir auch nur ein pretzellkritisches Mitglied benennen, welches in Bottrop teilnahm und sich dann auch noch von Herrn Pretzell mitreißen ließ? Wie definieren Sie dann kritisch? Massenbeeinflussung ist übrigens nicht dasselbe wie Redetalent.

        Niemand muss zwingend zurücktreten, zwingenden Charakter haben nur Amtsenthebungen. Herr Pretzell wird auch nicht zurücktreten, solange ihm das nicht nutzt. Straftaten von ihm sind mir bislang nicht bekannt (im Rahmen seiner undurchsichtigen Schulden und vielen unwahren Behauptungen aber auch nicht ausgeschlossen), andere Gesetzes- und Satzungsverstöße hingegen sehr viele. Anträge, seine Wahl für ungültig zu erklären, liegen sowohl beim Landes- als auch Bundesschiedsgericht. Den Delegierten werden die Antragsbegründungen vorenthalten. Nach dem Landesparteitag kommt der Bundesparteitag und danach sieht die Partei ohnehin ganz anders aus als jetzt.

  33. Endlich mal eine gute Nachricht. Dieser abgehalfterte Lobbyist, Transatlantiker und TTIP-Versteher hat in einer echten Alternative nichts verloren gehabt. Jetzt bitte den Rücktritt konsequent durchziehen inklusive EU-Mandat und Mitgliedschaft. Gegen Deutsche Interessen hetzen kann er auch in allen Altparteien.

    • @Arno
      Scheinbar liegt eine Verwechslung der Blogs/Foren vor.
      Ich habe bisher nicht gewusst, dass Transatlantiker oder TTIP-Versteher Schimpfworte sind, aber man lernt.
      A propos, Herr Henkel beabsichtigt nicht auszutreten aus der Partei oder sein EP Mandat nicht auszuüben. Das finde ich richtig und gut. AfD kann durch seine Kompetenz nur profitieren. Ihre Hoffnungen bleiben leider nur Wunschträume!

      • Hier können Sie einen Brief lesen, den Henkel wegen TTIP ausgerechnet an Juncker geschrieben hat. http://www.alternativefuer.de/wp-content/uploads/2014/11/Brief-an-Juncker1.pdf

        Im EU-Wahlprogramm stand noch die Ablehnung dieses Pseudo-Freihandelsabkommens. Was Henkel nicht daran hindert, auch die TTIP-Gegner in der eigenen Partei als „anti-business, anti-globalization or anti-American“ zu verunglimpfen. In seinem kumpelhaften Brief an Juncker schlägt Henkel vor, die Propaganda-Maßnahmen zu verstärken und eine „internet hot-line on TTIP“ für EU-Abgeordnete einzurichten.

        Mit bürgerlich, bürgernah oder alternativ hat das nichts mehr zu tun.

      • Herr Henkel schrieb völlig normal an Herrn Juncker. Es ist ein konstruktiver Vorschlag die Bürger verstärkt über TTIP und Verhandlungen zu informieren. Es ist reine Polemik wenn Sie Information mit Propaganda verwechseln. Haben Sie gelesen was Prof. Starbatty, abgebildet mit Hardcopy des Entwurfes, über Notwendigkeit und Vorteile denkt?

        Gegen ein Vertag zu sein bevor es fertig formuliert ist, d H. ohne zu wissen was drinnen steht ist Dummheit. Es wäre auch gut wenn nur die Menschen die alles gelesen haben und genug von Materie verstehen darüber diskutieren würden. Sonst kommen die besorgten Bürger und versuchen einen Arzt zu überzeugen , dass Blinddarm links zu finden ist!
        Teile des Vertrages stehen uber EU in Internet zu Verfügung. Leider werden sie in vergangenen Monaten sehr selten abgerufen und gelesen. Außer Parolen gibt es keine stichhaltigen Argumente gegen ein Freihandelsabkommen mit USA und Kanada. Menschen die etwas davon verstehen erwarten Vorteile für alle Seiten. Solche Verträge, gibt es bereits zu hunderten!

      • P.S. In besagten Brief bezieht Herr Henkel die „anti-globalization“, „anti- American“ Haltung der TTIP Gegner mit keinem Wort auf AfD Mitglieder!

      • Henkel spricht von der TTIP-Opposition, die es natürlich auch in der AfD gibt. Lesen Sie den Brief genauer, er will diese Hotline nur für EU-Abgeordnete einrichten, damit die Antworten zurückfließen „into the general public, the media.“ Das ist zentral gesteuerte EU-Propaganda, die Henkel als Äußerungen einzelner Abgeordneter verkaufen will. Solche Vorschläge in einem derart kumpelhaften Ton gegenüber Juncker findet man sicherlich auch „völlig normal“, aber in den auf Linie gebürsteten Blockparteien, zu denen wir als Alternative angetreten sind.

        „Es wäre auch gut wenn nur die Menschen die alles gelesen haben und genug von Materie verstehen darüber diskutieren würden.“

        Hier tun sich Abgründe auf. Das ist die typische Technokraten-Argumentation, dass die Bürger ja unfähig wären und nur die Apparatschiks den Durchblick hätten.

        „Gegen ein Vertag zu sein bevor es fertig formuliert ist, d H. ohne zu wissen was drinnen steht ist Dummheit.“

        Warum sind Sie dann in einer dummen Partei? Schließlich steht im EU-Programm der AfD vom 22. März 2014 der Punkt „IV.2 Kein Freihandelsabkommen zu Lasten Europas“. Dort steht, „TTIP zielt jedoch auf eine Verwässerung des Verbraucherschutzes, des Umweltschutzes, der Rechtssicherheit, der Sozialstandards und der Kulturpolitik.“

      • @Arno:

        Henkel, Lucke, Starbatty und ihre zahlreichen Karrieristen-Handlanger (Kölmel und Trebesius im Europaparlament sowie zahlreiche Funktionäre, die es um jeden Preis an die Futtertröge zieht) wollen die AfD auf Koalitionskurs mit der CDU trimmen, da sie sich davon den höchstmöglichen persönlichen Nutzen versprechen. Politische Inhalte sind für sie größtenteils austauschbar. Das zeigt sich ja bereits an Luckes Öffnung zu den Rechtsradikalen einerseits (besser sie wählen AfD als NPD, Eva Kahlmann im Vorzimmer usw., usf.) und auch an seinen oberlehrerhaften Hirtenbriefen für Nicht-selbst-Denker.

        Höchste Zeit, dass sich die AfD von unten erneuert, wie es sich für eine demokratische Partei gehört.

      • @Arno

        Ton des Briefes ist nicht „kumpelhaft“ sondern respektvol und freundlich was im internationalem Umgang als normal zu beschreiben ist. Hat mit Partei nichts zu tun.

        Sinn dieser Hotline ist Hilfe an Abgeordnete anzubieten die alle Wählerfragen zu TTIP nicht selbst korrekt beantworten können. Also Menschen die mehr wissen wollen werden von Abgeordneten auch genauere Info kriegen können. Das hat mit Propaganda nichts zu tun!

        Aktivisten können Fachleuten keine Angst machen, deswegen sind sinvolle Entscheidungen nur aufgrund Fachwissens und Fakten möglich. Auch bei TTIP wird mit Angst der Unwissenden operiert im Interesse einer Ideologie, nicht im Interesse Deutschlands. Und vergessen Sie nicht Bürger/Apparatschiks werden nie Wissen der Fachleute ersetzen können.

        Es ist erfreulich, dass gute Teile der Mitglieder nicht a priori gegen TTIP sind, sondern aufgrund der Information sich eigene Meinung bilden wollen oder haben es schon getan. Deswegen redet man in AfD über gesunden Menschenverstand aber niemand kann garantieren ob es alle Mitglieder haben?

  34. Frau Casale ist aus dem BuVo zurückgetretten. Bedauerlich, besonderes in schwierigen Zeiten.

    Herr Pretzell ist aus AfD Gruppe in EP mehrheitlich ausgeschlossen. Richtige Entscheidung weil man in so eine kleine Gruppe richtig zusammenhalten muss.

    • Angeblich soll Herr Pretzell Frau Casale schon letzte Woche als Mitarbeiterin gekündigt haben. Traurig ist einfach nur was sich auf Facebook abspielt. Nur Beleidigungen gegenüber den Personen, die für den Ausschluss von Herrn Pretzell gestimmt haben. Dies zeigt noch einmal die Gräben in der Partei, die nicht mehr zuzuschütten sind. Ich stelle mir mittlerweile die Frage, ob die Partei noch bis zum Juni zu mindestens auf dem Papier geeint bleibt.

      • Die AfD wird noch etliche Jahre existieren, allein schon wegen der staatlichen Zahlungen. Wer sich durchsetzt und dann der AfD noch angehört, ist zumindest offen.

      • @Alexander Dilger:
        „Die AfD wird noch etliche Jahre existieren, allein schon wegen der staatlichen Zahlungen.“

        Davon ist allerdings auszugehen.
        Durchsetzen muss sich aber die Vernunft und nicht einer der beiden rechten Flügel. In unserem Bezirksverband (Mittelfranken) wurden die Chaoten übrigens am zurückliegenden Sonntag nach langem an den Stühlen Kleben abgewählt. Ich bin davon überzeugt, dass dieses Beispiel Schule machen wird und die AfD durchaus eine Chance hat, sich von unten bis ganz nach oben zu erneuern. Dafür müssen wir allerdings viel Geduld aufbringen und dürfen uns nicht länger von den amtierenden höheren Funktionsträgern und ihrem „divide et impera“ – Gebaren ablenken lassen. Wenn die AfD eine langfristige Chance hat, dann ist es die Erneuerung von der Basis aus. Autokraten wie Lucke und Petry sind in der Parteführung einer ernst zu nehmenden ‚Alternative‘ fehl am Platz.

  35. man sollte ernsthaft eine spaltung der partei in erwägung ziehen. die liberalen bis moderat konservativen . und die leute um höcke und gauland und von storch.

    frei nach willy brandt, jetzt trennt sich was nie zusammengehörte. mir geht es um eine euro-alternative poltik und nicht um irgendwelche pseudothemen ala gender gender gender und selbsternannte „lebensschützer“

  36. Ich habe den Eindruck, dass sich z.Z. in NRW eine Art Eigendynamik entwickelt, von der Pretzell in einer Opferrolle profitiert. Mitglieder und Delegierte merken dabei nicht, dass sie vor einer Richtungswahl stehen: rechtspopulistisch oder rechtsliberal, Fundamentalopposition oder Koalition.
    Kaum jemand wird ernsthaft behaupten, Pretzell wäre rechtsradikal. Aber er ist bereit, mit solchen Leuten zusammen zu arbeiten. Beispiel: die Personalie Wagner. Pretzell hat in Abwesenheit bürgerlicher Vorstandsmitglieder diesen Herren kooptiert. Im Netz kann jeder schnell nachlesen, um wen es sich handelt: Den vorletzten Schill-Partei-Vorsitzenden. Diesem wird vorgeworfen, zum Niedergang jener Partei beigetragen zu haben, weil er sie nach extrem rechts geöffnet hat. Ob das stimmt oder nicht ist in der medialen Wahrnehmung übrigens zweitrangig. Entscheidend ist, dass Pretzell & Co. bereit sind, über solche Medienprobleme zumindest hinweg zu sehen. Stark rechte Positionen werden akzeptiert. Das gibt einen Vorgeschmack für die Zukunft.
    Hinzu kommt: Pretzell verdrängt das Risiko einer medial verheerenden Wirkung solcher Benennungen. Das ist das gleiche Schema, was er bei seinem eigenen Steuerskandal angewandt hat. Er verdrängt die Gefahr und hofft, dass es keiner merkt, siehe Drittschuldnererklärung. Das ist wie beim Schachspielen auf den Fehler des Gegners zu spekulieren. Wenn es dann doch droht aufzufliegen, ist er gezwungen, mit allen Mitteln dagegen vorzugehen, dass der jeweilige Skandal nicht publik wird. In diese Rubrik fällt der unglaubliche Vorgang, die Begründungen zu seinen Abwahlanträgen den Mitgliedern mit Verweis auf angeblich strafrechtlich relevante Vorgänge zu verweigern. Die durch diese Verdrängungstaktik quasi automatisch entstehende Notsituation zwingt Pretzell dazu, eine ganz aggressive Informationspolitik zu fahren. Der „raue Umgangston“ ist fast schon zwangsläufig.
    Was heißt das für die Zukunft? Zweierlei: erstens, mit P. besteht die Gefahr, dass sich die Partei soweit nach rechts verschiebt, dass sie nur noch auf Fundamentalopposition als Rolle in den nächsten Jahren hoffen kann. Zweitens: die Neigung, Probleme zu verdrängen und zu verschweigen bzw. zu unterdrücken könnte eine Zeitbombe sein. Wir wissen nicht, was sonst noch für Skandale schwelen, müssen aber befürchten, dass der politische Gegner die Skandale finden wird. Das dürfte die Wahlaussichten der AfD in NRW nachhaltig beeinträchtigen. Während zweitens ein spezifisches Persönlichkeitsproblem des Kandidaten ist, ist ersteres (Öffnung nach Rechts) ein tiefer liegendes Problem. Entscheidend ist daher: Es geht hier wohl nicht um Kleinigkeiten wegen Schlampigkeit versäumter Zahlungen, sondern um die Frage zwischen Fundamentalopposition oder Koalition.

    • @Heinsberger:
      „Kaum jemand wird ernsthaft behaupten, Pretzell wäre rechtsradikal. Aber er ist bereit, mit solchen Leuten zusammen zu arbeiten. Beispiel: die Personalie Wagner. … Im Netz kann jeder schnell nachlesen, um wen es sich handelt: …“

      Man könnte auch Folgendes schreiben:
      Kaum jemand wird ernsthaft behaupten, Bernd Lucke wäre rechtsradikal. Aber er ist bereit, mit solchen Leuten zusammen zu arbeiten. Beispiel: die Personalie Eva Kahlmann. Im Netz kann jeder schnell nachlesen, um wen es sich handelt: …

      Wir haben es hier nicht mit großartigen ideologischen Unterschieden zu tun!

    • Herr Pretzell ist nicht Opfer, sondern Täter. Zu seinen Opfern gehören neben der Wahrheit viele Mitglieder und Funktionäre, demnächst wohl auch die ganze AfD bzw. ihre Wahlchancen.

      • Bei allem Respekt vor der Mitgliederzahl Ihres Landesverbandes. Aber so ein großes Licht im Zentralgestirn des politischen Himmels ist Herr Pretzell nun auch wieder nicht, dass die Skandälchen um ihn Wahlen entscheiden könnten. Das Pretzell-Bashing ist parteiinterner Machtkampf, der in der Bernd Lucke Partei ja nicht zum ersten mal durch rücksichtsloses Mobbing ausgetragen wird.

      • Ihre Ignoranz ist wirklich erschreckend. Herr Pretzell hat nur negative Presse, aber diese ist für sich genommen nicht wahlentscheidend. Die Außenwirkung ist ihm ohnehin egal, er spielt nur für das AfD-interne Publikum. Kurzfristig hat er die Landesparteitagsdelegierten im Griff, bestimmt damit einen wesentlichen Teil der Bundesparteitagsdelegierten, kippt die Partei und damit ist die Geschichte auch schon vorbei.

      • Es geht mir dabei doch nicht um die Personalie Pretzell, sondern um den Umgangsstil mit „missliebigen“ Personen in der AfD.

        Andererseits lässt man aber rechtsradikale Rassisten und Islamhasser in exponierter Stellung (wie z.B. Herrn Höcke) bewusst gewähren.

        Wohin soll das führen?

      • Herr Höcke wurde doch aufgefordert, die Vorwürfe gegen ihn aufzuklären. Da kommen dann Mitglieder wie Sie mit der Unschuldsvermutung, als wenn diese gegen das Aufklären von Sachverhalten im Gegensatz zu Vorverurteilungen spräche. Auch Herr Pretzell wird nur immer wieder symbolisch abgestraft, nie ernsthaft. Wenn ich so verschwörungstheoretisch veranlagt wäre wie Sie, würde ich vermuten, dass sich alle nach einem geheimen Drehbuch verhalten. Der Film wird trozdem kein Happy End haben.

      • Lieber Herr Dilger,

        betrachten Sie es meinetwegen als „Verschwörunmgstheorie“. Aber die Choreografie dieses Drehbuchs wirkt in der Tat sehr einstudiert. Oder wie erklären Sie sich beispielsweise Frau Kahlmann als örtliche Assustentin Bernd Luckes im Europaparlament?

        Oder unseren schönen Vorzeige-Landesverband Sachsen, der wie wir alle wissen, eine lupenreine CDU-Geburt war.

        http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2014/09/09/aktivisten-mit-neonazi-hintergrund-in-der-sachsen-afd_16971

  37. Herr Meister, sie reden ständig am Thema vorbei, zaubern wahrhafte Szenarien aus dem Zauberhut und setzen sie in einem mathematischen Gleichsetzungsverfahren stets so, dass die Gleichung stimmt. Dabei bringen sie es fertig, Lucke stets als einen Mitkoeffizienten in die Gleichung einzubauen. Dabei verzichten sie stets auf eine unbestimmte Größe, um die Gleichung nicht in Frage zu stellen. Dies ist übrigens keine hervorragende Kunst, sie führt bei steter Fortsetzung letztendlich zur Ohnmacht.

    • Lieber Herr Krebs,

      ich sage nur meine Meinung, mehr nicht.
      Da müsse Sie nicht gleich ihn Ohnmacht fallen.

      LG
      MM

  38. Zum Thema passt vielleicht der Brief von Herrn Starbatty an Herr Adams in bezug auf die Henkelgeschichte:
    Offener Brief zum Kommentar von Konrad Adam „Nachruf auf HOH“ auf Facebook vom 25. April 2015.

    Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim Starbatty
    Mitglied des Europäischen Parlamentes

    Sehr geehrter Herr Adam,

    Ich habe gerade Ihren Nachruf auf HOH (Hans-Olaf Henkel) gelesen. Es ist wohl eher ein Nachtritt. Ich schreibe Ihnen, weil Sie eine bestimmte Haltung und Denkweise verunglimpfen. Ich selbst habe viele der Reden von Hans-Olaf Henkel verfolgt und seine Haltung im Europäischen Parlament erlebt; da gibt es nichts, was ich nicht unterschreiben würde. Ich selbst empfinde mich ebenfalls als Wirtschaftsliberalen und trete auch für TTIP ein.

    Unbestritten ist, dass Menschen in einer Gesellschaft frei sein müssen, um auch sozial sein zu können. Henkels Einstellung entspricht im übrigen auch der Geistesrichtung, aus der die Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft ihre Impulse bezog. Natürlich gab es auch zwischen den Vätern der Sozialen Marktwirtschaft Differenzen, wie zwischen Alexander Rüstow und Ludwig Erhard, der ein Wirtschaftsliberaler war. Von Ludwig Erhard stammt der wunderbare Satz, den Hans-Olaf Henkel dreimal unterschreiben würde: „Ich will mich aus eigener Kraft bewähren, ich will das Risiko meines Lebens selber tragen, ich will für mein Schicksal selbst verantwortlich sein. Sorge Du, Staat, dafür, dass ich hierzu in der Lage bin“.

    Sie werden in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit dem Satz zitiert: „Henkel gehöre zu den Menschen, die aus dogmatischen Gründen etwa das Freihandelsabkommen TTIP unterstützen.“ Ich selbst gehöre auch dieser Spezies an, nicht weil ich nichts anderes kenne oder kennen lernen will, sondern weil ich es argumentativ begründen kann. Wie ich Sie kennengelernt habe, respektieren Sie nicht bloß konsequentes Handeln, sondern auch den Austausch von Argumenten. Ich biete Ihnen daher an, dass wir unsere Standpunkte zum wirtschaftlichen Handeln und zum weltweiten Austausch in einer AfD-Veranstaltung auf Stichhaltigkeit abklopfen. Ich wäre daher jederzeit bereit, mit Ihnen die argumentativen Klingen zu kreuzen.

    Mit freundlichem Grüßen

    Joachim Starbatty Straßburg, 28. April 2015

    • Bravo Prof. Starbatty, nur so kann man Dilettanten und Populisten entlarven!
      Hoffentlich kriegt Herr Adam keine Grippe oder Allergie.

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