Leitung der Humboldt-Universität zu Berlin billigt Antisemitismus und Straftaten

„Humboldt-Uni-Leitung und Politik streiten über Räumung“. Israelfeindliche Straftäter hatten das Institut für Sozialwissenschaften besetzt, sich dort verbarrikadiert, Sachen beschädigt und Wände mit Hetze bis hin zu persönlichen Angriffen und Drohungen beschmiert. Die Universitätsleitung und insbesondere ihre Präsidentin Julia von Blumenthal nahmen das alles hin und wollten mit den Antisemiten Dialoge führen, bis sie auf Anweisung „von ganz oben“ einer Räumung durch die Polizei zustimmten, um das gleich wieder zu bedauern und zu beklagen.

Es ist ein Schande für die Humboldt-Universität, die schon eine eigene Biologin rechtswidrig und wissenschaftsfeindlich schmähte, nur weil sie auf eine einfache biologische Tatsache hingewiesen hatte (siehe ‚[…] Humboldt-Universität durfte eigene Biologin nicht schmähen‘ und ‚Humboldt-Uni zensiert Biologin […]‘). Bereits vor dem jüngsten Skandal hatte ich ein „Statement against the Boycott of Israeli Academics“ unterzeichnet, den leider viele woke Antisemiten fordern.

21 Gedanken zu „Leitung der Humboldt-Universität zu Berlin billigt Antisemitismus und Straftaten

  1. Wohin man schaut in Deutschland (!), scheint das das ’neue Normal‘ zu sein. Unfassbar, wie schnell und leider auch nachhaltig sich der Antisemitismus wieder verbreitet hat.

    Gibt es noch Länder, in denen jüdisches Leben besser akzeptiert und geschützt ist, vielleicht Ungarn?

  2. Alexander von Humboldt war ein preußischer Beamter und damit vermutlich ein Reaktionär. Ich gehe mal davon aus, daß die Universität sich demnächst einen progressiveren Namen anlegen wird.

    Der Name Mohammed-Atta-Universität wäre sicherlich mehrheitsfähig.

  3. Es scheint geradezu ein Markenzeichen von Universitätsleitungen im In- und Ausland zu sein, sich den Forderungen von sektiererischen Gruppen (Gendern, Quoten, Affirmative Action, …) zu unterwerfen oder anzubiedern. Das war schon 1968 so, das war auch in der Weimarer Republik so (nur waren damals die Sektierer rechts, heute sind sie links). Woher kommt diese mangelnde Standfestigkeit bei hochrangigen Akademikern?

    • Da spielen mehrere Faktoren rein, persönliche Überzeugungen der Leitungen und teilweise hoher Druck vor allem durch Studenten.

      Wer dauerhaft in der Wissenschaft angekommen ist, hat oft eine jahrelange Durststrecke hinter sich (subjektiv; objektiv sind befristete Stellen in der Wissenschaft vermutlich immer noch besser als viele andere Stellen). Da will man irgendwann auch einfach einmal Ruhe haben und möchte sich nicht die Vorlesungen sprengen lassen.

      Beim Thema Antisemitismus gibt es allerdings auch starke Gegenstimmen bei den Hochschulleitungen; vielleicht ist Berlin hier sogar eher eine negative Ausnahme. Die propalästinensische Szene ist hier größer als woanders.

      • Die meisten normalen Wissenschaftler haben einen intakten moralischen und intellektuellen Kompass, nur manche Geisteswissenschaftler haben ihn gegen Wokeness eingetauscht. Die Hochschulleitungen sind opportunistischer und müssen insbesondere in Berlin auf linksradikale Studentenvertreter Rücksicht nehmen. Der eigentliche Skandal ist, dass die meisten Linken völlig falsch abgebogen sind und die Terrororganisation Hamas unterstützen statt das Selbstverteidigungsrecht der einzigen echten Demokratie im Nahen Osten.

      • Das Phänomen wird verstärkt durch die postkoloniale Bewegung, die erneut die historische Schuld der Deutschen hervorhebt und eben auch Israel ins Visier nimmt. Das Gedenken an die NS-Zeit wird abgeschwächt, indem das Verhalten in der Kolonialzeit verstärkt in den Fokus gerät. In dieser Denkschule gibt es beispielsweise auch keinen Rassismus gegen Weiße.

        Könnten Universitäten nicht stärkere Anreize schaffen, positive historische Leistungen der Deutschen zu erforschen?

      • Die linken Identitären sind ebenso rassistisch wie die rechten. Meistens sind die Vorzeichen vertauscht, doch im Judenhass sind sich beide Seiten einig.

        Wissenschaft sollte neutral sein und nicht parteiisch für oder gegen eine Nation.

      • Die Finanzierung von Wissenschaft ist nicht neutral. So wird beispielsweise bei DFG-Anträgen mittlerweile Wert auf ein Antidiskriminierungsstatement gelegt. Wenn man schreibt, dass man gerne weiße Männer einstellen möchte, dürfte der Antrag direkt in den Papierkorb wandern.

      • Letzteres ist doch auch richtig so. Als Beamter dürfen Sie öffentliche Mittel nicht nach Geschlecht und Hautfarbe diskriminierend verwenden. Ein Problem ist, dass das für umgekehrte Diskriminierung nicht mehr so konsequent angewandt wird, Sie also wohl mit Erfolgsaussicht schreiben dürften, bevorzugt schwarze Frauen beschäftigen zu wollen.

      • Der Skandal ist doch, mit wem die Hochschulleitungen da konform gehen, nämlich mit Antisemiten und gewalttätigen Extremisten.

      • Ist doch egal, wenn dafür der nächste DFG-Antrag durchkommt.

  4. «Die Hamas hat Glück. Sie braucht keine Propaganda mehr: Die Demonstrierenden hier bei uns sind ihr Sprachrohr», sagt der iranisch-österreichische Autor Amir Gudarzi – berichtet die NZZ.

    Wie schon bei den vergleichbaren Fällen in den USA: Weil die Uni Leitung ihrer Aufgabe nicht gewachesen ist, bleibt nur die Amtsenhebung bzw. der Rücktritt.

    • Wer soll die absetzen? Die Professoren hacken einander keine Augen aus und der grünlinke Mittelbau demonstriert doch selber mit.

      • Die Politik könnten eingreifen oder auch die Justiz. Ich denke, dass die HU-Präsidentin sich mindestens der Untreue schuldig macht, wenn nicht schlimmerer Straftaten.

      • Wenn Frau Rauch nicht von selbst zurücktritt, sollte sie tatsächlich entlassen werden, da eine Universitätspräsidentin insbesondere den Studierenden ein Vorbild sein sollte, aber kein antisemitisches.

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