Behrendt ist dritter NRW-Sprecher

Noch am Samstag nach dem Rücktritt von meinem Nachfolger Jörg Burger (siehe ‚NRW-Sprecher tritt zurück und aus‘) hat der Vorstand entsprechend der neuen Satzungsbestimmung § 6 Abs. 1a den stellvertretenden Sprecher Dr. Hermann Behrendt als Sprecher bis zum nächsten Landesparteitag gewählt (siehe „Mitteilung des Landesvorstands NRW“). Diese Wahl halte ich für vernünftig, da Herr Dr. Behrendt vom Parteitag in Arnsberg zum ersten Stellvertreter gewählt worden war und schon in der Vergangenheit zeigte, nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit alles unverzüglich hinzuschmeißen, sondern eigene Ambitionen dem Interesse der Partei unterzuordnen. So möchte er auch beim Parteitag nicht wieder für dieses Amt kandidieren, sondern übernimmt es jetzt aus Pflichtgefühl.

Dabei lege ich die Satzung so aus, dass er dann wieder automatisch stellvertretender Sprecher ist, falls er nicht zurücktritt oder abgewählt wird. Denn leider plant der Landesvorstand nur Nachwahlen und keine Neuwahl. Dafür soll der Parteitag erst im Juni nach den Europa- und Kommunalwahlen stattfinden, was ich begrüße. Bis dahin wünsche ich dem neuen Sprecher, dem verbliebenen Landesvorstand und der gesamten Partei viel Erfolg und einen lebhaften Wahlkampf nach außen statt nach innen. Unser Land und Europa brauchen eine starke Alternative für Deutschland.

28 Gedanken zu „Behrendt ist dritter NRW-Sprecher

  1. Sehr geehrter Herr Dilger,
    Ihnen ist bewusst, dass Herr Behrendt in seinem 2012 herausgebenen Buch „Mandative Demokratie“ die Abschaffung des Parlamentes fordert, um dann Maßnahmen durchzuführen zu können wie Abschaffung des Streikrechts, Abschaffung des Kündigungsschutes, Einschränkung der betrieblichen Mitbestimmung, Dienstpflicht für 18jährige, um daraus einen „Ordnungsdienst“ zu rekrutieren, der bei Demonstrationen eingesetzt werden soll? Ich habe einige Zitate aus diesem Buch herausgeschrieben: http://andreaskemper.wordpress.com/2014/03/29/afd-nrw-vorstandssprecher-abschaffung-der-parlamentarischen-demokratie/
    Herr Behrendt hat dieses Buch mit zahlreichen politischen Forderungen 2011 herausgebracht, 2013 ist er der AfD beigetreten und seither kontinuierlich nach oben gerückt: Beirat, stellv. Sprecher, Landessprecher. Es wird ihm niemand abkaufen, dass er die Forderungen von 2011 nicht mehr vertritt. Sie dürften auch denjenigen bekannt sein, die ihn vorgestern zum Landessprecher gewählt hatten, da ich mehrfach in NRW in Veranstaltungen zur AfD aus Behrendts „Mandativer Demokratie“ zitierte und in diesen Veranstaltungen auch verschiedene Funktionäre der AfD anwesend waren. Behrendt war (ist?) zudem zuständig für die Arbeitskreise „Demokratie“ und „Arbeit und Soziales“ der AfD-NRW-Programmkomissison.
    Die Forderungen von Herrn Behrendt sind einschließlich seiner Sprache („Arbeitsscheue“, „Ordnungsdienst“) derart rechts, dass Distanzierungen zur UKIP alles andere als glaubhaft sind.
    Ich hätte eigentlich damit gerechnet, dass Sie zu Dr. Hermann Behrendt auf Distanz gehen.
    Falls Sie sich nicht von Herrn Behrendt distanzieren, erscheint auch Ihre Liberalität in einem Sinn interpretiert werden zu können/ zu müssen, die Marc Jongen (AfD-Kandidat für die EU-Wahlen und Assistent Sloterdijks) in die Worte fasste „liberal sein heißt mitunter auch reaktionär sein“.
    Mit freundlichen Grüßen
    Andreas Kemper

    • Das Buch ist mir bekannt und ich finde viele Aussagen darin bedenklich, weil sie nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sind. Allerdings hat Herr Dr. Behrendt solche Forderungen nie im Namen der AfD öffentlich vertreten. Sie sollten hier also wohl fairerweise zwischen seiner (früheren?) Privatmeinung und seinen Verlautbarungen als AfD-Politiker unterscheiden. Ich vermute auch stark, dass er die nächsten drei Monate als NRW-Sprecher nicht zu großen programmatischen Aussagen nutzen wird, schon gar nicht in diese Richtung.

      Liberale mögen für einige Linke reaktionär erscheinen, doch sie sind es nicht, sondern eben liberal.

      • Danke für das Abdrucken meines Kommentares.
        Natürlich muss man zwischen einer „Privatmeinung“ und offiziellen Statements trennen, vor allem dann wenn Politiker*innen nur das imperative Mandat vertreten und wenn die Partei seit Jahren ein klares Parteiprogramm vertritt und deren Funktionär*innen keinen „eigenen Kopf“ haben, sondern nur die Basismeinung vertreten und umzusetzen versuchen. Gerade die AfD – und allen voran Herr Behrendt – tritt für das Zurückfahren von Parteien und für Direktwahlen von Politiker*innen ein. Und die Querelen um die Zusammenarbeit mit der UKIP zeigen, dass programmatisch sehr viel offen ist. Daher ist bei der AfD und besonders bei einzelnen radikalen Verfechtern von Direktwahlen eine klare Unterscheidung zwischen „Privatmeinung“ und der Frage, wohin sich die Partei politisch bewegen wird, kaum durchzuführen, zumal es sich bei dieser „Privatmeinung“ um eine dezidiert politische Meinung handelt, die sehr wahrscheinlich Herrn Behrendt motiviert hat, parteipolitisch tätig zu werden.

        Ich habe Herrn Jongen zitiert mit „liberal sein heißt mitunter auch reaktionär sein“. Marc Jongen ist sicherlich kein Linker, sondern AfD-Spitzenkandidat (Platz 8) für die Europawahlen. Als Assistent von Peter Sloterdijk wird Marc Jongen wissen, wofür die Vokabel „reaktionär“ steht.

      • Es ist doch öffentlich zugänglich, welche Meinungen Herr Dr. Behrendt als AfD-Funktionär vertreten hat. Ob Herr Jongen liberal ist, würde ich auch bezweifeln.

    • Lieber Herr Dilger,
      da Sie dem unsäglichen Herrn Kemper Raum für eine Stellungnahme gegeben haben, möchte ich doch kurz darauf antworten:
      Ich habe in der „Mandativen Demokratie“ ein radikal-demokratisches Denkmodell entwickelt. Jeder kann sich darüber seine eigene Meinung bilden und braucht noch nicht einmal das Buch zu erwerben, denn es ist kostenlos im Internet verfügbar unter http://mandative-demokratie.de/?page_id=1084 Auf die böswilligen Auslassungen von Herrn Kemper möchte ich deshalb hier nicht weiter eingehen.
      Ich habe dieses Demokratiemodell aus gutem Grund als Utopie bezeichnet. Das literarische Konstrukt einer Utopie hat den Sinn, den Blick auf die Realitäten zu schärfen. Darauf kam es mir an.
      Selbstverständlich haben alle in diesem Buch geäußerten Ideen nichts mit der AfD zu tun. Bei der AfD befinden wir uns in der harten Realität.
      Mit freundlichen Grüßen
      Hermann Behrendt
      P.S. Als ich mich einmal überwunden habe, einer glatten Lüge von Herrn Kemper in seinem Blog entgegenzutreten und einen Beleg für seine Behauptungen verlangte, hat er meinen Beitrag wegmoderiert.

      • Herr Behrendt, das, was Sie jetzt als „literarisches Konstrukt“ bezeichnen, haben Sie nicht „Utopie“ genannt, sondern „Realutopie“. Was „Realutopie“ im Gegensatz zu einer abstrakten Utopie meint, haben Sie ausführlich im letzten Kapitel dargestellt. Es ist sehr wohl ein Gesellschaftsentwurf, der realisiert werden soll. Auf S. 396 schreiben Sie:
        „Das hier vorgestellte Demokratiemodell muß nicht in einem Guß realisiert werden. Es ist im Grenzbereich zwischen Reformvorschlägen und Utopie angesiedelt. Eine Realisierung in einem Schritt wäre ein revolutionärer Akt. Die nötigen Verfassungsänderungen könnten aber auch sukzessive durchgesetzt werden.“
        Entsprechendes schreiben Sie in der Einleitung auf Seite 4:
        „Ich werde zeigen, daß sich mein Traum realisieren läßt. […] Ist ein neues Demokratiemodell Utopie? Sicherlich ist es nicht realisierbar unter den gegenwärtigen politischen Machtmechanismen. Die etablierten Parteien profitieren von dem bestehenden System und werden es nie in Frage stellen. Bleibt also nur die Revolution? Köpfe müssen rollen für den Sieg? Nein, es gibt ja auch friedliche Revolutionen.“
        Und Sie gehen auch darauf ein, dass eine Partei für die Umsetzung (sukzessive) ihrer Realutopie nützlich sein könnte:
        „Daß man mit einer neuen Partei neue Ziele durchsetzen kann, haben die Grünen bewiesen. Die Grünen haben als Straßenkämpfer begonnen und sich erst allmählich den zivilisierten Regeln unterworfen, um schließlich Teil der Etablierten zu werden. Sie haben in dieser Zeit ihr Hauptanliegen, den Umweltschutz, derart fest im Bewußtsein der Bürger verankern können, daß heute keine Partei mehr auf eine grüne Programmatik verzichten kann.“ (S. 394)
        Dass man allerdings als Parteipolitiker dann anders agieren muss, stellen Sie auf Seite 5 fest:
        „Ich nehme für mich in Anspruch, meine für richtig erkannten Vorstellungen zu publizieren, weil ich auf niemanden Rücksicht zu nehmen brauche. Ich bin keiner Partei, keiner Lobby und keinem Sponsor verpflichtet.“
        Kann es sein, dass Sie noch immer die Ziele der „Mandativen Demokratie“ verfolgen, nun aber als Landessprecher aus Rücksicht auf die Partei die „Mandative Demokratie“ als bloßes Denkmodell bezeichnen, welches lediglich den Blick auf die Realität schärfen soll? Das erscheint mir wenig glaubwürdig. Vielmehr scheint mir ihre „harte Realität“ der AfD-Parteipolitik dem Realen Ihrer Realutopie verpflichtet zu sein.
        Dass Sie sukzessive vorgehen, verdeutlicht auch der Artikel der BürgerZeitung Mönchengladbach. Dort werden Sie folgendermaßen zitiert: „Der Weg zu mehr Demokratie auch bei der Wahl des Kanzlers ist noch lang. Aber wie wäre es, wenn wir in den Ländern schon mal anfangen würden? Die Hürden für eine Direktwahl der Ministerpräsidenten sind leichter zu bewältigen.“ http://www.bz-mg.de/zu-vergangenen-wahlen/bundestagswahl-2013/bundestagswahl-2013-afd/direktwahl-des-kanzlers-monchengladbacher-afd-kandidat-dr-hermann-behrendt-fur-mehr-direkte-demokratie.html
        Mit freundlichen Grüßen
        Andreas Kemper

  2. Das haben sie gut gesagt. Die Fähigkeit eigene Befindlichkeiten dem Interesse der Partei unterzuordnen scheint mittlerweile eine seltene Gabe geworden zu sein.
    Vielen Dank an Herrn Dr. Behrend für die Übernahme des Sprecheramtes.

  3. Ihren guten Wünschen schließe ich mich an. Sehr froh bin ich auch über das Vorhandensein von § 6 Abs. 1a. Die Entscheidung, eine Nachwahl statt einer Neuwahl abzuhalten, halte ich für überdenkenswert. Freilich hat das auch den Vorteil, dass auf diese Weise weniger problematisches Personal in den Vorstand gelangen kann, als wenn dieser komplett neu aufgestellt wird. Bewerber um den Posten des Sprechers haben dann auch eine Vorstellung davon, mit wem sie arbeiten würden. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass in der verbliebenen Zeit weitere Personen zurücktreten. So eine Art Domino-Effekt war ja schon einmal zu beobachten. Wünschen würde ich es mir nicht, da ich die Arbeit des Vorstands nicht weiter beeinträchtigt sehen will.

  4. Sehr geehrter Herr Kemper,
    warum bitte sollte Herr Dr. Behrendt seine angeblichen „Forderungen“ von 2011 zurücknehmen?
    Nichts davon ist verboten, bzw. nicht konform mit unserem Grundgesetz. Zum Glück herrscht in diesem Land noch Meinungsfreiheit, und zwar nicht nur für Sie, sondern auch für Herrn Dr. Behrendt. Ausdrücke wie „Ordnungsdienst und Arbeitsscheue“ sind im allgemeinen Deutschen Sprachgebrauch durchaus üblich, und haben aber auch gar nichts mit einer bestimmten politischen Ausrichtung zu tun.
    Im übrigen hat Herr Dr. Behrend mit der UKIP genausowenig am Hut wie Sie mit gutem Journalismus.

  5. Ich kann nur sehr hoffen, daß der LV NRW weder Sie, Herr Professor Dilger, noch die Herren Pretzell und Renner zum Vorsitzenden wählen wird und zwar sowohl aus politisch-inhaltlichen, vor allem aber aus charakterlichen Gründen.

    Sie, Herr Dilger, fallen u.a. in diesem blog dadurch auf, daß Sie sich laufend „auf dem Sprung“ zeigen und damit drohen (wobei es beileibe keine Drohung für die Partei ist), daß Sie demnächst austreten. Sei es, weil Ihnen programmatisch etwas nicht passt, sei es, weil die Mitglieder oder Delegierten Sie nicht wählen. Desweiteren verhalten Sie sich nicht integrativ, sondern wollen stattdessen Strömungen in der Partei, welche Ihnen nicht passen exkludieren. Diese Strömungen sind aber für die Partei genauso konstitutiv wie die Ihrige, Hinzu kommt, daß Sie in der Vergangenheit unter Beweis gestellt haben, daß Sie es eben nicht können. So ist unter Ihrer Beteiligung der Landesvorstand zerbrochen und der NRW hat unter Ihrer Führung eines der schlechtesten Ergebnisse aller Landesverbänder zur Bundestagswahl erziehlt. Danach haben Sie sich hier in den Schmollwinkel zurückgezogen und alles und jeden kritisiert, teilweise sogar verächtlich gemacht. Ihre Niederlage in Aschaffenburg haben Sie bis heute nicht verwunden und es ist sinnlos für den Verband auf eine Konstellation zuzusteuern, in der Pretzell im EP sitzt und Sie womöglich LaVo sind.

    Allerdings halte ich auch Pretzell und Renner (der wohl eh keine Chance hat) für keine gute Wahl. Ich finde das aus politisch-inhaltlichen Gründen zwar schade, denn die AfD braucht selbstverständlich auch einen starken nationalkonservativen Flügel, aber beide Herren haben sich als nicht teamfähig erwiesen. Man hat vielmehr den Eindruck, daß hier Narzissmus und Hybris wesentliche Bestandteile der Persönlichkeitsstruktur beider Herren sind. Ihr ständiges Agitieren gegen Lucke schreckt mich ab, das ist nicht gut für die Partei.

    Wir haben auf dem liberalen Flügel das Problem, daß er die politische Korrektheit in die eigene Partei trägt und sie damit vergiftet und auf dem rechten Flügel das Problem, daß er sich gegen Lucke instrumentalisieren läßt, was ebenfalls schädlich ist. Möge also NRW entweder einen liberalen politisch Unkorrekten mit Verständnis für den konservativen Flügel wählen, oder einen Konservativen der loyal zu Lucke steht.

    • Sie wollen den liberalen Flügel und mich loswerden, ich hätte gerne die AfD ohne Ultrakonservative und Reaktionäre (das ist nicht beleidigend gemeint, sondern als Charakterisierung derer, die nicht mehr das Grundgesetz bewahren, sondern in bestimmten Bereichen rückabwickeln wollen). Formal sehe ich da keinen großen Unterschied, sondern „nur“ inhaltlich, welche Positionen man vertritt, welche noch toleriert und welche ganz ablehnt.

      Vermutlich kommt den Konservativen wie Bernd Lucke die Schlüsselrolle zu, sich zu entscheiden, mit welchem weiteren Flügel sie zusammenarbeiten wollen, dem liberalen oder dem ultrakonservativen, da sich diese auf Dauer nicht miteinander vereinbaren lassen, obwohl ich anfangs selbst das versucht habe. So ist es auch zu erklären, warum ich „auf dem Sprung“ bin. Wenn die AfD mehrheitlich nicht mehr liberal-konservativ, sondern konservativ-reaktionär sein will, stehe ich dem nicht im Wege. Allerdings haben die Reaktionäre doch viele weitere Parteien zur Auswahl. Warum wechseln sie nicht z. B. zu PRO NRW oder den Republikanern? Welche inhaltlichen Differenzen gibt es da? Umgekehrt kann ich genau benennen, warum ich nicht zurück zur FDP gehe. Wenn die AfD nicht mehr offen für Liberale mit Wirtschaftskompetenz sein sollte, gibt es momentan leider gar keine Partei für Menschen wie mich.

      • Lesen Sie doch bitte richtig und bauen Sie keinen Popanz auf. Natürlich möchte keinen Flügel loswerden – im Gegensatz zu Ihnen! -, auch nicht den angeblich liberalen, denn ich schrieb: „Diese Strömungen sind aber für die Partei genauso konstitutiv wie die Ihrige.“, also die nationalkonservative so wie die liberale sind für mich konstitutiv. Worauf es für mich zuvörderst ankommt ist, ob die (innerparteilich) zu Wählenden a) in der Lage sind ihr Amt technisch-administrativ optimal auszufüllen, b) menschlich, charakterlich in der Lage sind unterschiedliche Menschen und unterschiedliche Strömungen versöhnlich und produktiv (zusammen(zu-)führen und erst an dritter Stelle: c) welchem Flügel sie vermeintlich angehören. Und genau deswegen spreche ich mich gegen eine Wahl Ihrer Person, als auch Pretzells aus.

        Im weiteren Verlauf Ihrer Antwort liefern Sie nur noch mehr Argumente dafür, Sie als Amtsträger unserer Partei abzulehnen. Sie werfen vorbestrafte Proleten wie die Kloths in einen Topf mit jedem den Sie auf dem vermeintlich rechten Flügel der Partei verorten. Das ist intellektuell unredlich, unfair und prädestiniert Sie nicht zu einem herausragendem Amt in dieser Partei. Ja, Sie machen es noch noch schlimmer und setzen eine signifikante Strömung unserer Partei mit radikalen und extremen Rechtsparteien gleich. Eine solche Aussage ist parteischädigend, impliziert sie doch, daß die AfD aus Ihrer Sicht zu 30,40, 50% rechtsradikal sei. Aber ich will Ihnen die Unterschiede zu pro NRW gerne aufzählen, sollten diese Ihnen nicht bekannt sein, oder sie diese „vergessen“ haben. Da ist a) das Personal und deren politischen Viten: Exemplarisch der Vielfachvorsitzende Beisicht, welchem die Republikaner bereits Anfange der 90er zu liberal waren, so daß er mit NPD Funktionären die DLVH, später dann pro Köln und pro NRW gründete, b) das Programm: die Website und sonstige Agitation befasst sich häufig monokausal mit tatsächlichen oder vermeintlichen Folgen von Zuwanderung. Und zwar auf eine Art und Weise welche sie eben nicht „Anschlußfähig“ an eine nicht durch Ressentiments gesteuerte Kritik an den Versäumnissen unserer Zuwanderungspolitik macht. Warum glauben Sie, sind denn jene denen Sie vorwerfen so wie pro NRW zu sein in den letzten Jahren dort nicht massenhaft eingetreten, sondern haben eben auf etwas anderes gewartet, auf das was jetzt die AfD sein kann, soll, ja muß!

        Seit Monaten reden Sie vom Austritt. Sie sind nicht besser als die rechten Wutbürger, die hinschmeissen, wenn es ihnen „zu liberal“ wird, nicht „schnell genug“ geht, dieses oder jenes tatsächlich oder vermeintlich kritisierbar ist. Ihnen fehlt, wie einigen auf der Rechten, die Einsicht in das Bohren dicker Bretter, sowie die Einsicht darin, daß die durch die etablierten Parteien marginalisierten Strömungen klassisch-liberale, libertäre, chritslich-konservative, nationalkonservative etc pp. nur gemeinsam als eine Insich-Koalition erfolgreich sein können. Wir müssen einander aushalten, Kompromisse finden und uns nach außen vor den anderen stellen. Das vermisse ich an Ihnen. Darum sind Sie nicht „mein Mann“ und nicht etwa. weil auch liberal sind.

      • Die Herren Renner und Pretzell hatte ich in meinem Landesvorstand und weiß, was von ihnen zu halten ist. Ist es wirklich Charakterschwäche, Grenzen zu ziehen? Halten Sie alle Werte für relativ? Ist Ihnen außerdem noch nie aufgefallen, dass wir auch in der AfD leider Personen haben, die vor allem auf Ausländer, Muslime und Homosexuelle statt auf den Euro und die Eurorettungspolitik schimpfen? Herr Renner hat Herrn Kloth und seine Hetze auf Facebook stark protegiert sowie einen verurteilen Volksverhetzer öffentlich als seinen besten Freund bezeichnet. Könnte es nicht sein, dass das die AfD in NRW mehr Stimmen gekostet hat als mein moderater Kurs? Letztlich ist es mir aber auch nicht so wichtig, was eine anonyme Person „Nicht aus NRW“ meint. Die Mitglieder vor Ort sollen offen und ehrlich entscheiden.

  6. Herr Dilger, sie schreiben allen Ernstes, dass Sie „viele Aussagen“ in dem Buch von Behrendt „bedenklich“ finden, „weil sie nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sind“, verfassen aber einen Artikel, in dem Sie seine Wahl zum Landesvorsitzenden als „vernünftig“ bezeichnen. Das kann doch wohl nicht wahr sein!!!

    Wäre Behrendt in der NPD, wären Aussagen seines Werkes wahrscheinlich Bestandteil des Verbotsverfahrens gegen die Partei. Welche Postionen muss ein Landesvorsitzender denn vertreten, dass Sie seine Wahl nicht mehr als vernünftig bezeichnen?

    Demokratiefeindlichkeit und antidemokratische Hetze ist in der AfD immer häufiger von sogenannter liberaler Ecke zu hören. Marktradikalität scheint sich mit Demokratie nicht zu vertragen. Setzte sich die FDP zu ihrer Hochzeit noch für Bürgerrechte als Menschenrechte ein, so scheint heute sich heute der „liberale“ Flügel in der AfD nur für Rechte der „haves“, der „Habenden“ einzusetzen.

    • Haben Sie die Antwort von Herrn Dr. Behrendt gelesen? Die ist doch durchaus vernünftig. Es kommt nicht nur auf die Aussagen an, sondern auch deren Kontext. Utopische Gedankenspiele in einem Buch sind etwas anderes als parteipolitische Forderungen. Als AfD-Vorstandsmitglied und Bundestagskandidat hat er meines Wissen nach nichts Bedenkliches geäußert. Im Übrigen gehört er zu den Konservativen, mit denen auch Liberale wie ich zusammenarbeiten können. Doch aus welcher liberalen Ecke wollen Sie „Demokratiefeindlichkeit und antidemokartische Hetze“ gehört haben?

  7. Ich verstehe auch nicht, warum Leute, die die AfD unbedingt nach rechts rücken wollen und deshalb gegen Prof. Lucke agitieren, nicht einfach dorthin gehen, wo sie sich nahtlos einfügen könnten. Es gibt durchaus Parteien, die sich für sie gut eignen würden und die sich über neue aktive Mitglieder bestimmt freuen würden. Warum muss es die AfD sein?!
    Eine Liaison zwischen Liberalen und Konservativen (ohne die jeweiligen Außenränder) sollte innerhalb der AfD prima möglich sein, wenn sich die Partei in der ersten Zeit auf ihr wichtiges Kernthema konzentriert und dann nach und nach schaut, was an gemeinsam tragbaren Lösungen sonst noch möglich ist. Die Euro-Thematik brennt doch dermaßen unter den Nägeln, dass man Diskussionen über die Homoehe oder Unisex-Toiletten guten Gewissens nach hinten schieben kann. Die Integrationsdebatte sollte sich am Modell Kanada ausrichten; wer pures Islam-Bashing betreiben möchte, kann sich auf P.I. austoben oder der Pro-Bewegung beitreten.
    Und Herrn Kemper würde ich bitten, das Sternchen zwischen den Geschlechtern doch einfach wegzulassen. Es gibt Grenzen, jenseits derer die Genderitis einfach nur noch lächerlich ist. Auch in diese Richtung sollte sich die AfD abgrenzen. Die Wertschätzung von Menschen erfolgt nicht über Binnen-I, Sternchen, und die Ablösung von Negerküssen durch Eischaumbällchen mit Migrationshintergrund.

  8. Die AfD würde für die politische Mitte sicherlich wählbarer, wenn jemand wie Sie wieder politische Verantwortung übernehmen würde. Im Augenblick scheint die politische Tendenz der Partei aber leider nach Rechtsaußen zu kippen. Das wäre sehr bedauerlich. Es hängt viel von Prof. Lucke und dem übrigen Bundesvorstand ab, wohin die Reise geht. Von daher besteht sicherlich noch Hoffnung auf Besserung.

  9. Pingback: Andreas Kemper

  10. „So möchte er auch beim Parteitag nicht wieder für dieses Amt kandidieren“

    Das nenne ich eine gute Nachricht.

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