Biden verliert TV-Duell und damit eigene Wiederwahlchance

»Die schlechteste Debattenleistung in der amerikanischen Geschichte« lieferte gestern (Ortszeit) US-Präsident Joe Biden gegen seinen Herausforderer Donald Trump ab. Beide waren nicht präsidiabel, doch während Donald Trump übel wie gewohnt war, demonstrierte Joe Biden der ganzen Welt, dass er viel zu alt und angeschlagen für eine zweite Amtszeit ist.

Sein größter Dienst für sein Land und die ganze Welt wäre es jetzt, wenn er die Größe hätte, auf seine Kandidatur freiwillig zu verzichten, wozu er von anderen nicht mehr gezwungen werden kann. Nur so lässt sich noch Donald Trump als Präsident verhindern, der bereits vor diesem Desaster in den Umfragen geführt hatte. Die Demokraten haben eine Reihe von guten Kandidaten, die ihn schlagen können, doch Joe Biden gehört seit letzter Nacht definitiv nicht mehr dazu. Im Grunde kann dieser jetzt aussuchen, wer sein Nachfolger werden soll, sei es ein Demokrat oder Donald Trump.

43 Gedanken zu „Biden verliert TV-Duell und damit eigene Wiederwahlchance

  1. Ich bin ein großer Fan der USA und liebe Land und Leute dort. Ich liebe das Credo vieler Menschen dort „It is possible.“ Ein unglaublicher Kontinent.

    Darum ist für mich dieses USA Dilemma kaum zu fassen: warum Trump und Biden, beide sind keine geeigneten Kandidaten, dem mächtigsten Land der Erde als Präsident zu dienen.

    Warum lassen die demokratischen Kräfte im Land zu, dass sich Biden mit all seinen bekannten Defiziten öffentlich in diesem „TV Fiasko“ selbst demontiert? Soll er durch entsprechende TV Kritiken und internationale Kommentare zu der Erkenntnis gelangen, dass es besser für ihn und die USA ist zurückzutreten, um so Platz für eine andere Person zu machen? Wo ist diese andere mögliche Person? Was ist mit Kamala Harris geschehen? Was wollen die politischen Kräfte im Lande? Wem nutzt diese Entwicklung?

  2. Biden ist schon länger nicht mehr in der gesundheitlichen Verfassung, die es für die Ausübung eines solchen Amtes braucht. Wer es sehen wollte, konnte dies bereits vor einigen Jahren zu Zeiten seines Amtsantritts sehen. Auch aus der Zeit sind bereits hinreichend geistliche Aussetzer z.B. auf youtube dokumentiert. Aber der linke woke und transatlantische Mainstream hat hier geflissentlich seine Augen geschlossen, obwohl man zunehmend schon fast Mitleid mit dem gesundheitlich überforderten Mann bekommen konnte, auch wenn dessen Politik und dessen dubiose Ukraine-Verflechtungen klar abzulehnen sind.

    Aber allmählich verkommt das ganze zu einer für jeden halbwegs Sehenden ersichtlichen Groteske: In der westlichen Welt, mehr noch in der größten Volkswirtschaft der Welt, spielt die gesundheitliche und geistliche Verfassung eines Spitzenpolitikers offenbar keine allzu große Rolle. Selbst eine weitere Amtszeit wird sogar noch ernsthaft erwogen! Wichtiger sind ganz offenkundig die Einflüsterer und Strippenzieher im Hintergrund, ein Biden in diesem Zustand ist offenkundig nur noch die angenehme nichts hinterfragende Marionette, die man für seine innen- und außenpolitischen Bestrebungen ein mal mehr gerne haben will. Eine, gerade für wohlmeinende Polit-Neulinge beklemmende und hinsichtlich des Zustandes unserer westlichen Demokratien desillusionierende Erkenntnis. Mich wundert das allerdings schon lange nicht mehr. Die wahren Machtzentren liegen in den USA offenkundig in der Hochfinanz, der Fed und der Rüstungsindustrie sowie bei einigen Lobbygruppen. Sollte ein US-amerikanischer Präsident deren Relevanz allerdings einmal ernsthaft kritisch hinterfragen, kann dies sehr schnell ungemütlich für diesen werden. Auch ein Trump dürfte im Eigentinteresse klug genug sein hier allenfalls sanfte Reformen anzustoßen, so wie er dies auch schon in der ersten Amtszeit gemacht hat. Das hysterische Geschrei ist also komplett unbegründet.

  3. Biden wird nun diskreten Besuch von den Geldgebern der Demokraten erhalten und freundlich, aber bestimmt angewiesen werden, aus familiären und gesundheitlichen Gründen auf die Wiederwahl zu verzichten.

    Game over, Mr. President. The winner is: MICHELLE!

  4. Als ich gestern morgen im Deutschlandfunk den Bericht über die Debatte hörte, war sofort klar, daß da für Biden ein Debakel passiert war. Die USA-Korrespondentin des Deutschlandfunks, der normalerweise bei jeder Erwähnung des Namen Trumps hörbar der Geifer aus den Mundwinkeln läuft, war völlig außer sich. Statt der vorbereiteten Tiraden über Trump kamen nur noch Panik und Verzweiflung rüber.

    Trump hat die Wahl noch nicht gewonnen, aber er ist auf einem guten Weg, das woke Gesindel wenigstens in den USA abzuräumen.

  5. Ich sehe es nicht so, dass das Austauschen des Demokratischen

    Kandidaten automatisch dessen Widerwahl bedeutete.

      • Wenn die Demokraten sich hinter einem Kandidaten oder einer Kandidatin der politischen Mitte sammeln, steigen ihre Wahlchancen dramatisch. Wenn sie an Joe Biden festhalten oder sich völlig zerstreiten, wird Donald Trump sehr wahrscheinlich gewinnen.

  6. Biden ist schon seit Jahren gesundheitlich schwer angeschlagen und kaum zur Amtsführung in der Lage. Aber jetzt, wo es um die Wiederwahl geht, interessiert es auf einmal die Demokraten. Vorher wurde es totgeschwiegen oder als „rechte Verschwörungstheorie“ gebrandmarkt.

    Dieser abrupte Gesinnungswandel im Angesicht der Niederlage offenbart eine Menge Demokratieverachtung. Anscheinend ist es den Demokraten egal, daß das Land seit seinem Amtsantritt schlecht geführt geworden ist. Hauptsache jetzt Trump verhindern, der fitter als viele 60jährige ist und über Amtserfahrung verfügt.

      • Na ja, wie die Linken es mit der Demokratie halten, sehen wir ja gerade in Essen bei ihrem Versuch, den Parteitag der einzigen Oppositionspartei zu verhindern. Die Linken in den USA sind da auch nicht besser.

      • Die Linken nicht, aber die US-Demokraten sind mehrheitlich gar nicht links im deutschen Sinne, sondern rechts der Union und FDP, während Donald Trump das Ergebnis einer demokratischen Wahl gewaltsam verhindern wollte. Die meisten Republikaner waren damals übrigens dagegen, nur sind sie inzwischen opportunistisch umgefallen und verklären die Vergangenheit.

      • Genauso könnten Sie schreiben, die Grünen wären mehrheitlich gar nicht links. Ich jedenfalls sehe in dem woken Gequatsche der US-Demokraten keinen Unterschied zu den deutschen Grünen.

      • Die deutschen Grünen sind überwiegend links, aber z. B. nicht so moskauhörig wie SPD und BSW. Die Demokraten in den USA decken das gesamte deutsche Parteienspektrum ab, sogar Teile der AfD, während es kein deutsches Gegenstück zu Donald Trump gibt.

      • Sorry, ich nehme die US-Demokraten nur als grün-woke Partei wahr. Gender, Abtreibung, Migration, Klimapsychose, da paßt zwischen denen und unseren Grünen kein Blatt.

      • Das dürfte an Ihrer Wahrnehmung liegen. Informieren Sie sich nur über deutsche Medien oder sehr rechte sowie sehr linke in den USA? Die Eliteunis sind auch überhaupt nicht repräsentativ für Land und Leute.

      • Donald Trump ist vor allem ein Populist. Das geht schon aus seiner langjährigen TV-Biographie hervor, die anders, als z.B. damals bei Schönhuber, stets sehr auf Unterhaltung, Selbstdarstellung und einer Prise Provokation ausgelegt war. Diese Rolle ist die Rolle seines Lebens und ihm in Fleisch und Blut übergegangen. Damit hat er auch Geld verdient und seine Popularität erhöht. Gerade in den USA ist diese Form der politischen Betätigung und Vermarktung auch gar nicht mal so abwegig und exotisch. Prozesse und Skandale (vermeintliche, oder tatsächliche) werden eher toleriert. Hierzulande ist die gesamte Politik, einschließlich des Wahlkampfes wesentlich sachlicher. Sowohl seine Gegner, die in ihm einen großen rechtsradikalen Agitator und Umstürzler sehen, als auch seine großen Unterstützer und glühenden Fans, die ihm eine Schlüsselrolle bei der Beseitigung „des Establishments“ und des „tiefen Staates“ zusprechen, gehen bei der Bewertung seiner Person ins Leere.

        Anders als viele andere in der politischen Landschaft des Westens hat er einfach nur verstanden, wie groß der wachsende Unmut in der autochthonen Bevölkerung ist und gekonnt immer mal wieder durch (Rechts-)Populismus die politische Korrektheit und das alteingesessene Establishment sowie diverse Unzulänglichkeiten und offensichtliche Widersprüche des Mainstreams attackiert und bloßgestellt. Damit kratzt er zwar bei der Bewertung der tieferliegenden Probleme nur an der Oberfläche, was auch an seiner ersten Amtszeit (bei der man ihn allerdings auch durch lawfare beschäftigt und skandalisiert hat) ersichtlich ist, aber dennoch ist dies immerhin besser als nichts und ermöglicht zumindest schonmal die Erweiterung des öffentlichen Diskurses sowie die Verschiebung des Overton-Fensters, was bereits einiges wert ist. Auch wenn ich von ihm und vor allem dem dahinter stehenden Team auch nicht übermäßig überzeugt bin, mir er eigentlich auch etwas zu populistisch und „schrill“ ist, seine privaten Eskapaden ebenfalls zur Unterhaltung beitragen, würde ich ihm dennoch meine Stimme geben. Das Personal im Lager der „Demokraten“ ist überwiegend uninteressant und unwählbar, genauso wie die politische Agenda, für die diese stehen.

      • Donald Trump hat ererbtes Vermögen verloren. Das galt schon für seine unseriöse Geschäftemacherei und noch mehr seine politischen Eskapaden. Mit einem Indexfonds wäre er jetzt deutlich reicher bei viel geringerem Risiko.

        Dass Sie ihn wählen würden, unterstreicht, dass Sie kein Patriot sind, sondern Ihrem eigenen Land gerne schaden würden und den USA sowie den westlichen Werten erst recht.

      • Donald Trump musste und muss wieder einen dreckige Stall (Establishment & Deep State) ausmisten. Das geht nicht mit Stuhlkreis und oder guten Worten. Bei diesem Job macht man sich eben auch dreckige Finger.

        Schade, dass wir in Deutschland niemanden haben, der die rosarote Nickelbrille der 68er und ihrer woken Nachfahren zertreten könnte!

      • Wer die deutschen Medien, z.B. den Deutschlandfunk, konsumiert, erfährt dort sowohl, daß Trump ein reaktionärer Krimineller ist, als auch daß die US-Demokraten vorbildlich woke sind. Weshalb sollte ich annehmen, daß eine der beiden Aussagen wahr ist, während die andere falsch ist?

      • Genau das nehmen Sie doch an, nur leider verkehrt herum. Donald Trump ist ein verurteilter Krimineller und ein Teil der Demokraten ist woke, aber längst nicht alle. Joe Biden ist es nicht und sein Problem ist ein anderes, nämlich altersbedingte Schwächen.

      • Aus meiner Sicht ist die Frage anders zu beantworten:

        Zunächst gilt festzustellen, daß es sich hier um zwei von dem Sender vermittelte Aussagen handelt, die sich weder ausschließen noch bedingen. Es können also beide wahr sein oder mindestens eine falsch.

        Nehmen wir mal an, eine der beiden Aussagen wäre falsch. Dann heißt das unmittelbar nur, daß der Sender je nach Thema unterschiedlich glaubwürdig ist, aber das ist ja Allgemeinwissen. Da der Sender (wie die meisten deutschen Medien) tendenziös und grünwoke ist, sollte man insbesondere seinen Aussagen zu Donald Trump eine sehr geringe Glaubwürdigkeit zumessen, insbesondere dann, wenn negative Aussagen über Trump verbreitet werden.

      • Es ist so, wie ich geschrieben haben. Hiesige Sender haben einen Bias, Sie haben den umgekehrten Bias, dabei ist die eine Aussage wahr und die andere falsch.

  7. Orange man bad, ok. Nur wie kommt es, dass man ihn vor und nach 2016 ständig diffamierte und zum Rücktritt gedrängt sehen wollte als Dementen, Wahnsinnigen und Kriegstreiber (alles offensichtliche Lügen), Bidens kognitiven Kollaps dagegen allerorten schweigend tolerierte und erst jetzt „überrascht“ thematisiert, weil man Hillary oder Michelle will?

    Es ist offensichtlichste Heuchelei.

    • Das ist nicht Heuchelei, darin ist Donald Trump der Meister, sondern ein Denken in Alternativen. Leider ist (fast) jede Alternative besser als nochmals Trump als Präsident, selbst jemand, der geistig und körperlich kaum noch fit ist. Es ist aber keine gute Entwicklung, dass beide großen Parteien so schlechte Kandidaten aufstellen. Es gäbe tatsächlich Millionen Amerikaner, die besser geeignet wären.

  8. Ich wiederhole mich:

    Biden ist dement, zu alt und körperlich ein Greis! Er gehört ins Altersheim und nicht ins Oval Office. Punkt! Aus! Ende der Diskussion! Biden go home zu Mutti und zur Nurse.

    Trump ist mMn völlig ungeeignet! Er ist ungebildet, hat geringes Urteilsvermögen, hat kein psychologisches Einfühlungsvermögen, seine Entscheidungen sind ein wirres Muster, ein unentwirrbares Puzzel, daraus resultiert eine gewisse Unberechenbarkeit.

    Er hat kaum eine politisch-philosophische Grundlage, hat keine durchdachte Strategie; er denkt nicht wirklich politisch-strategisch. Darüber hinaus:
    Seine Unbelehrbarkeit und Selbstüberschätzung, seine Verlogenheit und Niedertracht. Er hat viele andere negative Charaktereigenschaften, die normalerweise eine defiziente Person auszeichnen.
    Er ist Opfer seiner eigenen defizienten Persönlichkeit, seines mängelbehafteten, defizitären Charakters.

    Ich verstehe nicht, bin ratlos angesichts der Tatsache, daß die beiden altehrwürdigen Parteien der USA, die so großartige Präsidenten hervorgebracht haben wie George Washington, Abraham Lincoln, Franklin D. Roosevelt, Dwight D. Eisenhower, John F. Kennedy über kein besseres Personal verfügt.

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    • George Washington war parteilos und wurde als einziger US-Präsident einstimmig gewählt. Ansonsten ist es richtig, dass die USA schon viele großartige Präsidenten hatte, der aktuelle Amtsinhaber und sein Vorgänger gehören leider nicht dazu.

    • Donald Trump ist nicht ungebildet, beispielsweise hat er einen Bachelorabschluss. Patriot hat im Kern schon recht mit seiner Einschätzung. Richtig ist aber auch, dass man, wie ich im letzten Beitrag andeutete, darauf achten sollte, dass er die Verfassung respektiert. Ich hoffe nicht, dass er nach einer Wiederwahl mit Vorschlägen kommt, seine Amtszeit über vier Jahre hinaus zu verlängern. Er kann natürlich stattdessen einen seiner Söhne in Stellung bringen in dieser Zeit.

      • Ein Bachelorabschluss von einem Multimillionär besagt in den USA wenig. Donald Trump verachtet nicht nur verbal die Verfassung, sondern ist für einen gewaltsamen Aufstand verantwortlich, wofür er ins Gefängnis und nichts noch einmal ins Weiße Haus gehört. Trotzdem wird er eine zweite Amtszeit nicht ausdehnen können, da die USA demokratisch und rechtsstaatlich viel gefestigter sind als z. B. Deutschland.

      • Wenn er das Land vom Gefängnis aus regiert, sollte das Weiße Haus in der Zeit vermietet werden.

      • Donald Trump wird nicht ins Gefängnis kommen, sondern ziemlich sicher ins Weiße Haus, wenn Joe Biden nicht endlich zur Vernunft kommt und einen stärkeren Gegenkandidaten zulässt.

  9. Für einen Wechsel dürfte es de facto zu spät sein. Ein anderer Kandidat hätte früher in Stellung gebracht werden müssen. Außerdem lässt Joe Biden nicht erkennen, dass er zu einem Rückzug bereit wäre. In vier Jahren könnte Michelle Obama gute Chancen haben, sofern es dann noch freie Präsidentschaftswahlen gibt.

    • Es ist sehr spät, aber noch nicht zu spät. Allerdings muss Joe Biden mitspielen, also sein engstes Umfeld überzeugt werden, welches von seiner zweiten Amtszeit profitieren möchte, zu der es aber gar nicht kommen wird. Natürlich wird es auch in vier Jahren noch frei Präsidentschaftswahlen in den USA geben, aber vielleicht sind die Kandidaten dann noch schlimmer.

      • Nein, noch vor vier Jahren war Joe Biden ein deutlich besserer Politiker und hat nicht ohne Grund gegen Donald Trump gewonnen. Jetzt müsste ihm jemand aus seinem engsten Umfeld erklären, dass er sich, seiner Partei, seinem Land und der ganzen Welt den größten Dienst leisten würde, wenn er die Größe zum Verzicht auf eine erneute Kandidatur hätte.

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