‚Kroatien darf und wird 2023 den Euro einführen‘. Gestern wurde das vollzogen. „Kroatien übernimmt den Euro“ und wird damit das 20. ordentliche Mitglied im Euroraum. Der Euro wurde vor 24 Jahren als Buchgeld und vor 21 Jahren als Bargeld eingeführt und hat den beteiligten Ländern kein Glück gebracht, sondern nicht nur, aber auch durch die Eurokrise erhebliche Wohlstandsverluste, da keine Anpassung der Wechselkurse und auch in keinem Land mehr eine für dieses angemessene Geldpolitik mehr möglich ist, sondern echte Staatspleiten drohen, die sich mit einer eigenen Währung vermeiden ließen.
Zugleich wurde der Weg zur offiziell verbotenen Transfer- und Haftungsunion beschritten. Die EZB ist für die meisten Euro-Länder der größte Gläubiger, betreibt ganz offen monetäre Staatsfinanzierung und hat die Inflationsrate auf über zehn Prozent steigen lassen. Das wird mit einem politischen und finanziellen Scherbenhaufen enden, doch die Kroaten und ihre Besucher werden schon jetzt unter noch stärker steigenden Preisen leiden.
Kroatien wurde gestern auch Mitglied des Schengenraumes. Wohl kaum jemand hat etwas dagegen, dass Kroaten und Kroatienurlauber ohne Grenzkontrollen reisen dürfen, doch Schleusern und illegalen Migranten in die EU wird es damit noch leichter gemacht.
Und die jungen warlords von Neukölln und Brüssel üben schon für die Zeit ihrer Machtübernahme post EU.
Ich denke eher, dass wir zu feudalen Verhältnissen zurückkehren mit verschiedenen Mächten nebeneinander. Die EU herrscht über halb Europa und nebenan ein Clan über halb Brüssel. Demokratische und liberale Rechtsstaaten mit staatlichem Gewaltmonopol sind zivilisatorische Errungenschaften, die man auch wieder verlieren kann.
Natürlich können wir die Euro Reife Kroatiens anzweifeln, schließlich war dieser Beitritt auch zu Recht in Kroatien sehr umstritten. Da aber der Stabilitätspakt ausgesetzt ist, die Staatsverschuldung des Landes nicht das einzige Problem ist, andere Länder in der EU auch noch höher verschuldet sind und die wirtschaftliche Leistung und Bedeutung Kroatiens gering ist, kann ich nur die Schultern zucken: selbst Schuld, willkommen im Club. Wenn die Bürger Kroatiens bald erkennen müssen, wie sehr sich alles um sie verändert, nur ihr Einkommen nicht, weil die Staatskasse und die Wirtschaft des Landes das nicht leisten können, dann wird die Verzweiflung für viele groß sein. Einige werden profitieren, viele andere eher nicht. Griechenland ist auch hier wieder „bestes“ Beispiel.
Es gibt klügere Länder, die eine Euro Einführung bewusst ausschließen: Polen, Ungarn, Tschechien und ! Dänemark sowie Schweden. Sie wissen nicht nur wegen ihrer Staatsanleihen, dass der Euro mehr als problematisch ist, weil er eben nicht die Währung eines Landes ist, sondern die Währung eines zerstrittenen und sehr ungleichen Staatenbundes mit unterschiedlichen Bonitäten und ihren Konsequenzen. Leider hat das Bundesverfassungsgericht wieder mal seinen Job nicht gemacht und den Weg frei gemacht für EU gemeinsame Schulden mit dem Europäischen Wiederaufbaufonds, aber die Realität des Geldmarktes zwingt Sehende zu der Erkenntnis: nur ein kleiner Teil der Kreditaufnahme gelang, mehr nahmen Käufer der EU nicht ab. Steigende Renditen für EU Anleihen dokumentieren die Zweifel der Marktteilnehmer an einer sicheren Kapitalanlage. Die US-Anleihen stehen besser da, die US Stärke als Ganzes ist wahrscheinlich ausschlaggebend.
Es ist tatsächlich klüger, dem Euro nicht beizutreten. Politik ist nämlich kein Nullsummenspiel, sondern durch kluge Politik können alle gewinnen und durch schlechte Politik (fast) alle verlieren.
Wieder ein europäischer Kleinstaat als Mitglied im EZB-Rat, der Deutschlands Interessen nicht zwangsläufig teilt. Wir sind umzingelt.
Die Feinde sitzen aber in Berlin und nicht in Zagreb.
Sie unsere gewählten Politiker wirklich unsere Feinde? Sie sind einfach schlecht und wir sollten sie abwählen, was leider nicht so einfach ist.
Das Verhalten vieler Politiker*:Innen (ich denke hier an Frau Faeser und das ganze grüne Gesindel) ist mit Unfähigkeit nicht zu erklären. Hier muß Haß auf dieses Land im Spiel sein, wie insbesondere bei den grünen Kulturzerstörer*:Innen.
Führende Grüne haben für „Nie wieder Deutschland!“ demonstriert, aber von Sozialdemokraten würde man eigentlich anderes erwarten.
Unsere Politiker wollten das so.
Jetzt merken auch die Kroaten, dass der Euro ein Teuro ist:
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Kroaten-beschweren-sich-ueber-ploetzlichen-Preisanstieg-article23820178.html
Genau das war zu erwarten.
Auch wenn ich dafür hier keinen Applaus ernten kann, bin ich kein grundsätzlicher Gegner des Euro. Die Regeln hätten einfach verbindlicher gefasst werden müssen und die total überschuldeten Staaten im Club Med (inkl Italien!) draußen gelassen werden. Der US-Dollar, der ja offizielles Zahlungsmittel nicht nur in den USA, sondern weiteren Staaten und Schatten-, bzw. Parallelwährung in fast allen Schwellen- und Entwicklungsländern ist, wurde völlig anders konzipiert und war immer auch größeren Schwankungen ausgesetzt. Er ist aber trotzdem viel stabiler als der Euro, auch wenn die USA im Größenverhältnis zum Problemstaat Griechenland, viel höher verschuldet sind.
Bei uns in der Dominikanischen Republik ist der US-Dollar Schattenwährung. Auf jeder Bank kann man neben den Konto in Pesos auch ein (gebührenfreies!) Konto in US-Dollar bekommen. Währungskonten gibt es auch in Deutschland, aber da verdient die Bank bei jeder Ein- und Auszahlung am Wechselkurs. Bei Dollarkonten in der DomRep zahlt man physische Dollars ein und hebt physische Dollars ab. Will man sie in Pesos wechseln, macht man das in der Regel nicht bei der Bank, denn Wechselstuben (casa de cambio), die es überall gibt, offerieren einen viel besseren Wechselkurs. Das hängt damit zusammen, dass Geschäftsleute, die Waren importieren, harte Dollars brauchen und den Wechselstuben verlockende Angebote machen. Wer ganz clever ist, weiß genau, welcher Unternehmer mit welcher Wechselstube zusammenarbeitet und verkauft erst dann Dollars für Pesos, wenn ein größeres Importgeschäft mit harter Währung finanziert werden muss. Steuerfrei, versteht sich…!
Eine Leitwährung ist etwas ganz anderes als eine Gemeinschaftswährung. Stellen Sie sich vor, der US-Dollar wurde von allen Staaten, die ihn verwenden, gemeinsam herausgegeben, die anderen könnten die US-Notenbank überstimmen etc. Die D-Mark war übrigens Leitwährung in Europa, was insbesondere Frankreich nicht passte, weshalb es sich selbst ins Knie geschossen hat, um uns zu schaden.
Ein Fehler, nun auch für Kroatien eine fast europaweite sozialisierte Monopolwährung einzuführen.
Ja, wobei der Euro selbst der eigentliche Fehler ist.
Abschaffung des Euros war ja einer der Hauptgründe für die Gründung der AfD. Ewig lange nichts mehr von diesem Thema gehört. Gibt es Gründe?
Hier im Blog ist das doch weiterhin Thema, während die AfD nun andere Prioritäten setzt.
Ich bleibe dabei, dass der Euro an dich nicht das Problem ist, sondern wie er konzipiert wurde. Wenn er ähnlich dem US-Dollar organisiert wäre, hätte er eine bessere Chance gehabt, trotz der Pleitestaaten im Club Med.
Der entscheidende Unterschied ist, dass der US-Dollar die Währung nur eines souveränen Staates ist, der Euro jedoch eine Gemeinschaftswährung heterogener Staaten, die besser je eigene Währungen behalten hätten. Die institutionelle Ausgestaltung der Fed ist nicht unbedingt besser als die der EZB, die sich am Vorbild der Bundesbank orientierte, was den zentralen, im ersten Satz benannten Mangel jedoch nicht ausgleichen konnte.