Deutsche Inflation stieg im Januar auf 8,7 Prozent

„Die Inflation in Deutschland steigt auf 8,7 Prozent“ im Januar, wie das Statistische Bundesamt wegen Softwareproblemen erst heute mitteilte statt Ende Januar (siehe auch „Inflationsrate im Januar 2023 voraussichtlich +8,7 %“). Die ‚Deutsche Inflation im Dezember und damit übers Jahr 2022 [hatte] bei 8,6 Prozent‘ gelegen, wobei insbesondere die einmalige Übernahme des Monatsabschlags für Gas und Wärme (den ich hoffentlich noch in meiner Jahresabrechnung sehen werde) die Inflation gesenkt hatte. Im Vergleich zum Vormonat ist der Verbraucherpreisindex jetzt um 1,0 Prozent gestiegen. Nach dem auf europäischer Ebene verwendeten harmonisierten Verbraucherpreisindex ist die deutsche Inflationsrate von 9,6 Prozent auf 9,2 Prozent gesunken, im Monatsvergleich sind allerdings die Preise im Schnitt um 0,5 Prozent gestiegen. Eurostat hatte letzte Woche für die Eurozone eine Inflationsrate von 8,5 Prozent ausgewiesen, auf die sich auch die EZB stützte (siehe ‚EZB erhöht reale Negativzinsen um 0,5 Prozentpunkte‘), und verwendete dafür eine eigene Schätzung der deutschen Inflationsrate, die vermutlich zu niedrig war, so dass eine (kleine) Revision nach oben zu erwarten ist. Bedenklich ist auch, dass die Energiepreise inzwischen leicht rückläufig sind, aber viele andere Preise dafür umso stärker steigen, ohne dass ein Ende absehbar wäre.

11 Gedanken zu „Deutsche Inflation stieg im Januar auf 8,7 Prozent

  1. Die Bundesregierung übernimmt den Dezemberabschlag, hieß es.

    Tatsächlich ist es aber so, dass die Bundesregierung nicht den Dezemberabschlag übernimmt. Der Dezemberabschlag wird durch einen Wert, der sich auf Basis des
    Prognoseverbrauchs des Netzbetreibers, der am 30.09.2022 Gültigkeit hatte berechnet. Hierzu sind dann die Preise die am 01.12.2023 Gültigkeit hatten zu verwenden.

    • Ja, allerdings musste zumindest ich meine Abschläge weiterhin unverändert zahlen, erfahre also eine Preissubvention, wenn überhaupt, erst mit der Jahresabrechnung und nicht im Dezember 2022, für den jedoch die Inflationsrate nach unten gerechnet wurde. Jetzt ist dieser Sondereffekt weggefallen und die Inflationsrate gleich wieder angestiegen (allerdings im Vergleich zu November und Oktober doch gefallen).

  2. Laienhafter Vorschlag eines „praktischen Ökonomen“: Will ich ein Autorennen gewinnen, so muss ich den Fahrer in der ‚Pole Position‘ überholen.
    Auf Inflation bezogen bedeutet dies, dass der Leitzins ein Prozent über der Kerninflationsrate liegen muss, also der Inflationsrate minus Lebensmittel- und Energie.

    Bei 6% Kerninflation, die wohl deutlicher ansteigt als die Gesamtrate, bedeutet dies einen Leitzins von 7 %, also rund das Doppelte vom gegenwärtigen.
    Für Konsumkredite und Hypotheken wären dann Zinsen von 12-15% absehbar, wohl eine Katastrophe für Häuslebauer und sonstige Verschuldete. Von Aktienbesitzern wollen wir lieber nicht reden.
    Sehe ich das im Wesentlichen richtig?

    • Es gibt keine ökonomische Regel, wonach der Leitzins einen Prozentpunkt über der Kerninflationsrate liegen muss oder soll. Höhere Zinsen bekämpfen die Inflation stärker, negative Real- oder gar Nominalzinsen wirken inflationär (außer in Sondersituationen). Aktuell sind die Zinsen also immer noch zu niedrig, doch es geht auch um die Erwartungen, wie sich die Inflation entwickeln wird. Die Zinsen wirken zeitverzögert und könnten irgendwann zu hoch sein, wenn die Inflation zurückgeht. Handeln die Notenbanken jedoch zu zögerlich und glaubt ihnen keiner mehr, dann geht die Inflation gar nicht zurück. Dass Haushalte und Unternehmen bei höheren Zinsen weniger Kredite aufnehmen, ist ein wesentlicher Wirkmechanismus, wie Zinsen die Inflation beeinflussen.

      • Die Aktie war ursprünglich ein Finanzierungsinstrument, um 1620 zur Gründung der holländischen Ostindienkompanie erfunden; letzte Großleistung der Jurisprudenz. Bei der Vermögensverwaltung kommt es vor Allem darauf an, die reale Nettokaufkraft zu erhalten, eine große Herausforderung.
        Im Prinzip gibt es nichts Besseres als die goldene Anlageregel: 30% Immobilien, 30% Aneihen und 30% Aktien sowie 5-10% Gold.
        Den konstantesten Werterhalt bietet Gold. Seit 5000 Jahren erhält man für 1 Unze Gold etwa 300 Brote.

        Weiter gilt der Grundsatz des großen Chirurgen Guy de Chauliac, (+1347) „der Chirurg sei in alles sicheren Sachen sehr mutig, aber in allen unsicheren sehr feige.“
        In Inflationszeiten sind Aktien sicher ein guter Sachwert, aber nur dann, wenn sie pricing power haben. Z.B. Lebens- oder Suchtmittel, konkret Nestlé oder Phillip Morris.

      • Diversifikation ist grundsätzlich gut, weil sich so Risiken reduzieren lassen. Die konkrete Anlageregel ist hingegen nicht für jeden optimal, sondern hängt insbesondere vom Zeithorizont des Anlegers an (auf lange Sicht hat ein breites Aktiendepot eine höhere Rendite als Anleihen, Gold und die meisten Immobilien), aber auch von Opportunitäten, z. B. beim Immobilienkauf.

  3. Solange hier keine Aufklärung über den „unbewiesenen“ und „mutmaßlichen“ Preistreiber Staatlicher US-Wirtschafts- & Umweltterrorismus gegen Versorgungsleitungen von „Verbündeten“ fordern, sondern jeder begründete Verdacht reflexhaft als Putinismus diffamiert wird, hält sich mein Mitleid in Grenzen, geht es noch deutlich zu gut.

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