Null-COVID-Strategie in Neuseeland gescheitert

„Neuseeland stellt Null-Covid-Strategie infrage“. Die Idee war, das Virus mit drastischen Maßnahmen auf der Insel ganz zu eliminieren und dann mit strikten Einreise- und Quarantäneregeln dauerhaft draußen zu halten. So wurde noch am Dienstag wegen eines einzigen Corona-Falls ein landesweiter Lockdown verhängt. Trotzdem wurden inzwischen 71 weitere Personen positiv getestet. Selbst auf einer Insel funktioniert diese Strategie also nicht, die manche selbst hierzulande gefordert hatten, obwohl Deutschland keine Insel ist und seine Grenzen sowie viele Regeln kaum kontrolliert. Ein zusätzliches Problem in Neuseeland ist, dass wegen dieser Strategie andere, vermutlich sinnvollere und nachhaltigere Maßnahmen vernachlässigt wurden wie z. B. das Impfen. Auch die Neuseeländer müssen jetzt lernen, mit dem Virus zu leben.

25 Gedanken zu „Null-COVID-Strategie in Neuseeland gescheitert

    • @300stel. Beziehen Sie sich mit Ihrem Pseudonym eigentlich auf die Schlacht von Thermopylae? (Als einer von 300 spartanischen Hopliten?)

      • @Piscator

        Nein. Das Kürzel ist der Modellbezeichnung eines Autos entliehen.

      • … aber der Gedanke gefällt mir. Als Selbstdenker fühlt man sich heutzutage ja schon irgendwie wie ein moderner Hoplit. Denn man muss es sich in unserer Konformistengesellschaft schon leisten können (und wollen), selbst zu denken und gegen den Strom zu schwimmen.

      • 300sel.
        Seien Sie besser vorsichtig! Ein einzelnder Hoplit ausserhalb der Phalanx kann leicht besiegt werden. (Schlacht von Lechaion unter Iphikrates ) :-))

  1. Es war richtig, es mit einer Zero-Covid-Strategie zu versuchen. Auch wenn es nicht erfolgreich war, es hätte funktionieren können. Das ist eine vergleichbarer Situation wie beim 20 Juli: man muss es versuchen, auch wenn der Erfolg ungewiss ist. Das wusste schon Hippokrates von Kos (Aphorismen 1,1) : „Ὁ βίος βραχὺς, ἡ δὲ τέχνη μακρὴ, ὁ δὲ καιρὸς ὀξὺς, ἡ δὲ πεῖρα σφαλερὴ, ἡ δὲ κρίσις χαλεπή.“
    (Hätte man nicht 1900 angefangen, das deutsche Abitur zu Tode zu reformieren, könnten das Obige alle verstehen, deshalb die deutsche Übersetzung: das Leben ist kurz, die Kunst (Technik) lang, der günstige Zeitpunkt unsicher, der Versuch gefährlich und die Überlegung schwierig)

    • Ex post war es nicht richtig, da der Versuch gescheitert ist. Ex ante hätte es auch anders ausgehen können, also war es vielleicht den Versuch wert, aus dem jetzt jedoch die richtigen Lehren zu ziehen sind.

      • Da stimme ich Ihnen zu 100% zu und frage in die Runde: welche Schlüsse muss man nun daraus ziehen?

    • Warum sollen Schüler (m/w/d) Altgriechisch lernen, was sicherlich zeitaufwändig ist? Wäre es nicht wenn dann zukunftsträchtiger, z.B. Mandarin zu lernen?

      • @Mercedes
        unsere europäische Kultur basiert nun einmal ganz wesentlich auf den Griechen. Viele Debatten z.B. um Gerechtigkeit hätte man sich sparen können, wenn auf den griechischen oder altägyptischen Begriff der Gerechtigkeit zurückgegriffen hätte, anstatt auf den lateinischen.
        Aber grundsätzlich halte ich es für wichtig, dass man im Abitur wenigstens eine nicht-indoeuropäische Sprache mit anderen Schriftzeichen lernt.
        Ob das Arabisch, Hebräisch, Mandarin oder Japanisch ist, ist vom Lerneffekt eigentlich egal, es geht nur um das eigene Denken. („Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Fackeln“, sagt meine Schulleitung immer- recht hat sie!) . Ich habe mich als Abiturient leider nicht getraut, parallel zu Hebräisch noch Chinesisch zu lernen.

      • Um etwas über die (altgriechische) Kultur zu lernen, muss man nicht zwingend die Sprache bzw. die Schriftzeichen beherrschen. Ich hätte eher an lebenspraktische oder auch ökonomische Gründe gedacht: Wer mit Chinesen in ihrer Sprache kommunizieren kann, könnte ökonomische Vorteile haben.

      • @Mercedes
        mit jeder Sprache, die man gelernt hat, hat man ökonomische Vorteile. Bildung bringt immer ökonomische Vorteile (hat W. Roscher schon im 19. Jhd. gezeigt). Bildung schützt ausserdem vor den Folgen von Demenz.

      • Bildung hat Vorteile, ist aber auch mit Kosten verbunden, in jedem Fall Opportunitätskosten. Deswegen macht es schon Sinn, sich zu fragen, ob man (selbst oder die eigenen Kinder) lieber diese oder jene Sprache lernt und ob man besser noch eine Sprache mehr lernt oder die schon gelernten vertieft.

      • @Alexander Dilger
        als Schüler am meisten fasziniert hat mich an den griechischen und chinesischen Klassikern, dass sie in ihrer Kritik an den Kaufleuten übereinstimmen. (:-
        Die Kaufleute interessieren sich nicht für das Gute, sondern nur für den Gewinn. Die sozialen Folgen ihres Handelns ignorieren sie.

      • Das war noch vor der Aufklärung und der Begründung für die Marktwirtschaft, dass unter geeigneten Bedingungen jeder durch Verfolgen des eigenen Nutzens auch das Gemeinwohl fördert. Entscheidend sind natürlich diese Bedingungen, weshalb es in der Politik auch schlechter funktioniert als in der Wirtschaft.

      • @Alexander Dilger
        Das bedeutet in meinen Augen, dass wir einen starken Staat brauchen, der Marktregeln aufstellt und durchsetzt. Wie die Aedilen im Imperium Romanum oder die Marktaufsicht des Mittelalters. Oder habe ich Sie jetzt falsch verstanden?

      • Es bedeutet, dass es auf gute Regeln und deren Durchsetzung ankommt. Das gilt aber nicht nur für den Markt, sondern auch den Staat bzw. die Politik. Die Regeln müssen auch nicht unbedingt staatlich sein, sie könnten auch von der Gesellschaft, den Marktteilnehmern oder Wählern geschaffen und ihre Verletzung sanktioniert werden.

      • @Alexander Dilger
        das würde bedeuten, dass es das an sich Gute gibt. Gibt es das in Ihren Augen?

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  3. Der kleine Pazifikstaat Palau hat seinen Status als eines der letzten Länder der Welt ohne Corona-Fall verloren. Am Samstag vermeldete das Gesundheitsministerium die ersten beiden Fälle – gab aber gleichzeitig Entwarnung. Die zwei Reisenden aus dem US-Außengebiet Guam seien nach ihrer Einreise positiv auf das Coronavirus getestet und zusammen mit ihren Kontaktpersonen in Quarantäne genommen worden.

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