Ein „Auto überrollt Kind (4) – Junge stirbt nach Verkehrsunfall in Dortmund“, und zwar auf dem Schulweg unseres Sohnes. Allerdings lassen wir ihn gerade wegen dieser Baustellenampel, die ständig von Autos noch bei Rot überfahren wird, und der nachfolgenden regulären Fußgängerampel noch nicht alleine zur Schule gehen. Eigentlich liegt die Schule auf unserer Seite der Straße, aber wegen einer Dauerbaustelle ist der Bürgersteig gesperrt, was den Weg zur Schule objektiv deutlich gefährlicher macht, wie dieser Unfall belegt. Es parken auch ständig Autos auf dem Gehweg und rangieren dort herum, z. T. sogar von Eltern der Grundschüler und Kindergartenkinder. Doch ‚Dortmund gibt Gehwege zum Parken frei‘ und nimmt den Tod von Kindern billigend in Kauf, während die Kinder zugleich massiv unter Corona-Maßnahmen zu leiden haben, die ihnen selbst überhaupt nichts nützen. Das verstorbene Kind und seine Angehörigen tun mir sehr leid, aber auf die mitverantwortliche Stadt bin ich wütend.
Das ist wirklich schlimm, mir ist aber unklar, was die Stadt mit dem Unfall zu tun haben soll. Es war doch offensichtlich die Schuld des 84-Jährigen, der möglicherweise gar nicht mehr fahrtauglich war. Solche Unfälle passieren leider immer wieder, wenn man Führerscheine einmal austeilt und die Fahrtauglichkeit im Alter nicht mehr überprüft. Aber auch 18-Jährige wurden übrigens durch Alkohol bereits zu Lebensverkürzern.
Der 84-Jährige hat unmittelbar den Unfall verursacht. Wahrscheinlich hätte er gar nicht mehr fahren sollen. Das ist dann Aufgabe der Bundespolitiker, über Überprüfungen der Fahrtauglichkeit ab einem gewissen Alter oder bei Anhaltspunkten für nicht mehr angemessene Fahrweise nachzudenken. Das ist ihnen aber vermutlich zu heikel, weil alte Menschen wählen dürfen, Kinder aber nicht, sowie auch jüngere Menschen älter werden, aber nie mehr Kinder.
Doch neben der unmittelbaren Unfallverursachung gibt es solche Unfälle begünstigende Faktoren. Kleine Wahrscheinlichkeiten summieren sich zu großen auf (genau darum geht es doch auch bei den Infektionsrisiken) und irgendwann sterben Menschen, weil z. B. häufig noch schnell bei Rot über die Ampel gefahren wird oder Autos auf dem Gehweg parken, wo sie die Sicht auf Kinder versperren, diese auf die Straße zwingen oder sie beim Ein- und Ausparken selbst anfahren. Auch das komplette Sperren des Bürgersteiges auf einer Seite für weit über ein Jahr zum Bau von drei Häusern finde ich unverhältnismäßig. Die konkrete Baustellenampel fällt häufig aus, springt ansonsten schnell auf Rot (was eigentlich gut für Fußgänger ist, aber eben auch gefährlich für Kinder, die nicht noch einmal extra schauen, ob die Autos wirklich anhalten) und kann entgegen der Sonne vielleicht sogar übersehen werden.
Aber wenn die örtliche Situation offensichtlich gefährlich ist, müsste man dann nicht auf 4-jährige Kinder noch mehr aufpassen als es ohnehin notwendig wäre und sie z.B. grundsätzlich an der Hand halten? Warum läuft das Kind einfach auf die Straße? Ich denke nicht, dass man diese Sichtweise hier ignorieren sollte.
Wenn das Kind „einfach auf die Straße“ gelaufen wäre, wäre der Einwand berechtigt. Es wurde jedoch an einer grünen Fußgängerampel getötet, weil der Autofahrer bei Rot fuhr. Für Kinder sind Verkehrsregeln schon schwer genug, ihre ständige Missachtung durch andere macht es noch viel komplizierter.
Wenn Sie selbst wie behauptet Kinder hätten, dann wüssten Sie, dass man diese nicht ständig festhalten kann und auch nicht sollte.
Ob bei diesem sehr traurigen Ereignis die Baustelle eine Rolle gespielt hat, weiß ich nicht. Generell aber sind Baustellen nun mal unfallträchtig. Umso ärgerlicher, dass sie in Deutschland unverhältnismäßig lang eingerichtet werden, während man oft tage- oder wochenlang niemanden dort arbeiten sieht. Anstatt eine zügig zu Ende zu bringen, wird lieber parallel die zweite eingerichtet. Zumindest der subjektive Eindruck ist, dass beispielsweise in den Niederlanden Baustellen viel zügiger bearbeitet + wieder abgeräumt werden. Das andere Problem ist das der alten Fahrer. Ein Augenarzt hat mir mal berichtet, dass er selbst bei einem nahezu blinden Patienten kaum eine Möglichkeit hat, den Führerschein einziehen zu lassen. Und Sie haben schon recht, lieber Herr Dilger, die Parteien trauen sich nicht, den Ü80 mal eine jährliche Fahrprüfung aufzuerlegen. Sind zu viele Wählerstimmen.
Die Baustelle hat eine indirekte Rolle gespielt. Ohne die Baustelle gäbe es die Ampel dort gar nicht und müssten viele nicht zweimal die Straßenseite wechseln. Es mag Bauphasen geben, wo die Sperrung des Bürgersteigs sinnvoll ist, z. B. wenn sehr viele Lastwagen und andere Maschinen ständig zur Baustelle müssen. Den größten Teil der Zeit ist das jedoch nicht der Fall und dient der Bürgersteig vor allem als Parkplatz oder auch Materiallager. Jetzt fehlt den Häusern nur noch Putz und wohl etwas Innenausbau.
Eine jährliche Fahrprüfung wäre vielleicht übertrieben, aber eine Überprüfung alle paar Jahre oder bei konkreten Verdachtsmomenten (auffällige Fahrweise oder mehrere kleine Unfälle) hielte ich für sinnvoll.
Natürlich hält man ein kleines Kind in einer solchen Gefahrensituation fest.
In der Gefahrensituation einer grünen Fußgängerampel? Wir wissen auch nicht, ob die Mutter vielleicht noch ein kleineres Kind an der Hand oder auf dem Arm hatte, etwas schleppen musste etc. Sie sind ein echter Familienfeind, der lieber das Totfahren eines Kindes bei roter Ampel entschuldigt als an die reale Situation von Eltern und Kindern zu denken.
In einer Baustellensituation. Diese Äußerungen zeigen doch wieder, dass Ihnen das Wohl der Kinder im Endeffekt egal ist, solange Sie liberale Werte hochhalten können. Das war bei den Infektionen der Fall und gilt auch hier, wenn es darum geht, dass 4-jährige Kinder angeblich in einer Baustellensituation etwas lernen durch eigenständiges Verhalten. Sie sollten sich schämen.
Nein, Sie sollten sich schämen und ich schalte Ihre familien- und kinderfeindlichen Kommentare ohne Realitätsbezug nicht mehr frei. Sie kennen die Lage vor Ort doch gar nicht und lesen auch nicht aufmerksam das, was dazu berichtet wurde. Das Kind wurde getötet, als es grünes Licht bei einer Fußgängerampel hatte, weil ein Autofahrer es bei Rot überfuhr, weder auf die Ampel noch das Kind achtend. Viel eindeutiger geht es doch gar nicht. Wann und wie sollen Fußgänger denn sonst Straßen überqueren dürfen, wenn nicht einmal an grünen Ampeln? Selbst wenn das Kind bei Rot losgelaufen wäre, hätte der Autofahrer eine Teilschuld. Die Ampel wurde wegen einer Baustelle eingerichtet, sie liegt aber nicht in der Baustelle und es gibt dort keine unübersichtliche Baustellensituation.
Es gibt gute Gründe, die Fahrtauglichkeit von älteren Autofahrern ab und an zu überprüfen. Ich befürchte nur, dass es hier mit neuen gesetzlichen Regelungen wieder kompliziert und vor allem teuer wird. Typisch deutsch eben! Mein Führerschein in der Dominikanischen Republik muss alle 4 Jahre erneuert werden, mit aktuellem Foto, Sehtest und Fragebogen. Dauert 30 Minuten und kostet 1.000 Pesos (derzeit ca. 14 Euro).
Die Mutter des toten Vierjährigen wird sich fragen (lassen müssen), warum sie das Kind nicht an der Hand hatte. Aber sie ist definitiv genug gestraft…!
danielsodenkamp
sagte am 25/02/2021 um 00:54 :“ . . .die Parteien trauen sich nicht, den Ü80 mal eine jährliche Fahrprüfung aufzuerlegen . . .“ Keine Frage mangelnden Mutes- die Unfallstatistik unterlegt diese Forderung nicht. Der Grund liegt darin, dass der Mensch seine Lebensgewohnheiten (und damit auch die Art der Mobilität) veränderten körperlichen Bedingungen anpasst. Und da, wo diese Selbststeuerung nicht mehr uneingeschränkt funktioniert, es den Fällen gleichzusetzen ist, die uns täglich durch Drogen- und Alkoholmissbrauch begegnen.
Laut Statistik sind Männer in meiner Altersgruppe am meisten in Unfälle verwickelt. Das dürfte aber einfach daran liegen, dass sie am meisten fahren. Pro Kilometer habe ich keine gute Statistik gefunden, würde aber abschätzen, dass junge Männer in dieser Hinsicht am gefährlichsten sind und dann sehr alte Menschen, die auch eher in schwere Unfälle verwickelt und selbst stärker gefährdet sind. Viele verzichten dann von sich aus aufs Fahren, was vernünftig ist, außer wenn man es dann gelegentlich ohne ausreichende Übung doch noch tut. Außerdem bedeutet der Fahrverzicht von vielen statistisch, dass andere in der Altersgruppe entsprechend mehr Unfälle bauen.
Es sollte keine zu bürokratische Lösung geben, sondern eine effiziente und effektive. Das Alter allein macht die Fahrer auch nicht schlechter, aber zum Beispiel deutlich schlechteres Sehvermögen oder stark verzögerte sowie eingeschränkte kognitive Prozesse. Autofahren ist meistens recht einfach, aber gerade in Gefahrensituationen nicht, woran doch zumindest bislang auch das autonome Fahren krankt (welches allerdings eher Kinder als rote Ampeln übersieht).
Ich war bei dem Unfall nicht dabei, obwohl auch das möglich gewesen wäre und schlimmstenfalls traumatisch für meine Kinder oder selbst mich hätte sein können. Eine Sekunde Unachtsamkeit hat hier zahlreiche Leben schwer geschädigt, nicht nur von dem Kind, sondern auch der Mutter, wahrscheinlich dem Vater und gegebenenfalls Geschwistern, aber auch von dem Unfallfahrer und vielleicht auch noch von Unfallzeugen.
Ex post hätte die Mutter das Kind natürlich festhalten sollen oder wäre besser an dem Tag ganz zu Hause geblieben. Ex ante oder auch als Lehre für die Zukunft ist das keineswegs so klar. Man kann nicht immer zu Hause bleiben, weil andere im Straßenverkehr tödliche Fehler machen. Es ist auch nicht empfehlenswert, seine Kinder immer festzuhalten, insbesondere wenn sich diese bereits altersangemessen verhalten und dazulernen sollen. Ich habe meinen Kindern beigebracht, immer zu gucken, auch wenn sie grünes Licht haben. Doch selbst dann bleiben Risiken, z. B. bei Kreuzungsampeln mit Abbiegeverkehr, der sich häufig durch zögernde Kinder zum Fahren ermuntert fühlt. Wirklich kriminell finde ich solche Autofahrer, die an Zebrastreifen ein anderes Auto überholen, welches für Fußgänger anhält.
In übersichtlicheren Situationen sollte das Kind sicherlich lernen, eigenständig im Straßenverkehr zu operieren. Aber das muss doch nicht in einer solchen Lage sein.
Bitter zu lesen und wie hoffnungslos traurig müssen erst betroffene Eltern / Angehörigen sein.
Indirekte Verursacher wieder mal inkompetente Behörden die Auto – Verkehr über Kindeswohl stellen.
Noch wütender macht mich wenn gleiche Behörden immer wieder vor Wahlen, sonstigen Gelegenheiten öffentlich wirksam schreien , für sich werben “ ….Kinder sind unsere Zukunft. “
Meine Wenigkeit hat aktuell wieder so einen Fall von Gefährdung Kinder auf dem Schulweg.
Eine sehr schmale Straße – für öffentlichen Verkehr gesperrt – gleichwohl für Insider sehr oft als Auto-Abkürzung genutzt. Und für Fußgänger und Schulkinder, alte Generation die diese Straße in die Stadt sehr stark nutzen weil enorme Abkürzung.
Diese kleine kurze Straße – ohne Bürgersteig – total marode, ausgefahren, gefährlich für Radfahrer und die meisten Kinder fahren mit dem Rad zu Schule. Im Winter bei zugefrorenen Pfützen hat es Stürze gegeben, Kinder haben es mit Humor genommen weil sie Ernst ihrer glimpflichen Stürze nicht erkennen können.
Letzte Intervention meiner Wenigkeit vor 4 Jahren an den Bürgermeister weil Sachbearbeitung nicht reagierte. Darauf kam Flickschuster mit Asphalt-Pflaster und voraussehbar nach ca. 1 1/2 Jahren desolater Straßenzustand wie vor.
Meine massive Beschwerde – wieder angefangen bei der Sachbearbeitung – wurde lapidar beantwortet mit ( Zitat – Auszug ) “ …..unsere Verkehrsexpertin untersucht permanent den Straßenzustand und kann keine Gefährdung sehen . “
Bereichsleiter mit Sachbearbeiter habe ich daraufhin mit massivem Protest angeschrieben – Fotos vom Straßenzustand etc. liegen denen längst vor – . Antwort ausweichend und …….“ Kosten für Erneuerung dieses Straßenstücks in einer Kurve bei 30.000 € und zu hoch “ . Rest Straße wurde gar nicht erwähnt. Aber man verwahrte sich gegen massive Kritik.
Habe jetzt n i c h t wieder den Bürgermeister angeschrieben sondern vor 4 Wochen den Ministerpräsidenten der mir mal wegen Protest vs. “ kalte Progression “ geantwortet hat, da war er aber noch nicht MP. Jetzt antwortet der MP nicht !
Was tun Professor Alexander Dilger ?
Ich bin es gewohnt – Manns genug – dicke Bretter zu bohren, werde nicht ruhen bis die Kinder ohne Unfallgefahr zur Schule – in diesem Fall ein Gymnasium – fahren können. Corona hat sie bei Eis und Schnee in den letzten 3 Wochen Gott sei Dank verschont.
Aber blöd ist es schon im Kontext …..“ Stadt hat sich Luxus erlaubt Rathaus umzubauen in ein Passivhaus mit 2,2 Millionen € . “ und weiter , vor 2 Jahren Fischtreppe für 1,2 Millionen € .
Ich werde noch wahnsinnig / irre bzgl. Prioritäten in Deutschland. Der Fisch stinkt vom Kopf her !
Die Verhältnisse bei Ihrer kleinen Straße kenne ich nicht. Wäre es nicht möglich, die Straße komplett für den Autoverkehr zu sperren oder, wenn Anwohner sie benötigen, in der Mitte oder an einer anderen geeigneten Stelle die Durchfahrt zu verhindern? Dann könnte es auch kostengünstiger sein, statt einer kompletten Straßensanierung einen (möglichst getrennten) Rad- und Fußweg anzulegen, der sich auch langsamer abnutzt als eine Straße, über die sogar noch Lastwagen fahren. In jedem Fall finde ich es begrüßenswert, wenn Sie am Ball bleiben. Gegebenenfalls lohnt auch eine Unterschriftenaktion oder eine Klage durch verunfallte Kinder bzw. deren Eltern.
Danke für Motivation. Kleine Verbindungsstraße – ca. 600 m durch Wiesen- und Waldstück – ist eine für PKWs/LKWs verbotene Strecke.
Dient ausschließlich Landwirtschaft und Fußgängerverkehr einschl. Fahrrad, Mofas. Beliebte , genutzte Abkürzung für alle Schüler, Kinder auf dem Weg zum Schwimmbad, zum Gymnasium. In der Früh kommen die gemeinsam im Rudel, gut anzusehen die Gemeinschaft.
Verbote werden oftmals missachtet von LKWs, PKWs weil erhebliche Verkürzung zwischen zwei Stadtzentren.
Ganz irre von der Stadt : ….im Zuge kompletter Sanierung, Erneuerung „höher“ gelegenen Straße wurde dieser Weg vom Schwerlastverkehr mit Transporten über ca. 3 Jahren komplett zerfahren. Fahrten der Straßenbaufirmen mit Genehmigung der zuständigen Stadtwerke weil es – wegen der Verkürzung – kostenminimierend war. ( …..so jedenfalls für mich zwingend die Genehmigung )
Mit Fotos , Mails etc. dagegen protestiert , aber zuständige Bereichsleiter – kenne ihn persönlich – sah kein Problem, etc. Letztlich habe ich dagegen resigniert weil Kostenmanagement auch mein Bereich ist.
Zusammengefasst : ……irre, Idiotie , Argumentation Behörde ist grenzenlos dümmlich falsch, , man fährt bereits marode Straße nochmals und tiefer kaputt und weigert sich Kollateralschäden / Folgen für ein total in der Decke offenes Straßenstück von ca. 10 – 15 m zu beseitigen.
Und versteckt sich hinter einer unbekannten Pseudo “ Expertin “ die meint Straße sein nicht „gefährlich “
Ältere Generation mit dem Rollator kann da nicht mehr durch oder nur mit Hilfen.
Ich werde weiter aktiv, Ministerpräsident Armin Laschet schreibe ich nochmals an, auf Bürgermeister ( SPD ) keinen Bock, stellt sich vor seine Stadtwerke.
Noch einmal, geht hier nicht um „schöne Straße “ wie mir anfangs der Sachbearbeiter unterstellte sondern um Verhinderung von Verletzungen für Kinder und ältere Generation.
Darum muss man in Deutschland betteln ? MP Laschet hat Sachsen bei seinem letzten Besuch “ ….jede Hilfe zugesagt “ Sie werden das gelesen haben. Auch so eine irre Angelegenheit.
NRW hat Brandenburg nach 1989 auf Beine geholfen – habe das MP im Detail auseinander gesetzt – war gut so, aber jetzt ist NRW selbst dran wenn die Stadt kein Geld hat.
Ich sehe hier eine erhebliche Mitschuld der Stadt Dortmund, die es sich durch die Erlaubnis, auf Gehwegen zu parken, offensichtlich sehr einfach gemacht hat und – natürlich, wie heute im öffentlichen und Politikbereich – die Folge nicht bedacht hat. Aber die Stadt wird sich in geübter Manier die Hände in Unschuld waschen, man kennt das.
Die Eltern haben meine tiefste Anteilnahme.
Wahrscheinlich war an dem konkreten Unfall kein parkendes Auto beteiligt, obwohl tatsächlich auch an genau dieser Ampel Autos auf dem Gehweg parken, auch heute Morgen schon wieder eines. Ich halte es für möglich, dass das Kind hinter dem breiten Betonsockel der Behelfsampel nicht zu sehen war. Das ist aber trotzdem kein Grund, noch bei Rot zu fahren. Wenn es die Verkehrslage zulässt, fahre ich an solchen Stellen übrigens mit mehr Abstand zum Bürgersteig (was eigentlich nicht erlaubt ist), wobei es hier ohnehin noch eine Radspur auf der Straße gibt.
Nach Bericht der BILD hat der 84-Jährige eine rote Ampel überfahren und das Kind überrollt. Die Baustelle hat wohl keine wesentliche Rolle gespielt. Natürlich muss die Fahrtüchtigkeit Älterer überprüft werden.
Nach Mitteilungen des Berufsverbands der Augenärzte beziehen 250.000 deutsche Führerscheininhaber Blindengeld, weil es keine Verbindung zwischen Blindengeldstelle und Straßenverkehrsamt gibt. Analoges gilt für alle Schwerbehinderungen.
Im Übrigen ist ein Sehtest nicht ausreichend; in der Schweiz ab 65 alle fünf Jahre vorgeschrieben. Nötig wäre eigentlich eine kurze praktische Fahrprüfung.
Die Baustelle spielte nur eine indirekte Rolle, weil es ohne sie die Ampel und die Notwendigkeit zum Queren der Straße gar nicht gegeben hätte.
Eine kurze praktische Fahrprüfung wäre sinnvoll. Man könnte diese auch freiwillig machen. Hilfsweise sollten Sie Ihre Frau fragen, ob Sie noch hinreichend sicher fahren, weil es durchaus sein kann, dass man schleichende Verschlechterungen nicht selbst bemerkt.
@Herr Konorza
“ . . .beziehen 250.000 deutsche Führerscheininhaber Blindengeld, weil es keine Verbindung zwischen Blindengeldstelle und Straßenverkehrsamt gibt. “
Wollen Sie nun behaupten, dass auch nur einer von 250.000 Blinden mit einem Restsehvermögen von 2 % und weniger noch ein Kraftfahrzeug bewegt ? Was ist der tiefere Sinn dieses Hinweises ? Im Übrigen verweise ich auf meinen Kommentar zu Herrn Sodenkamp um 09:20.
Auszuschließen ist es jedenfalls nicht, dass nahezu Blinde noch Kraftfahrzeuge führen. Und wenn die Zahl der Betroffenen tatsächlich bei 250.000 liegt, bin ich mir ziemlich sicher, dass es mind. einen gibt, der noch munter durch die Gegend fährt. Berücksichtigen Sie doch mal die menschliche Unvernunft. Im Übrigen geht es ja nicht nur um das Sehvermögen. Es ist auch das schlechtere Hör- und Reaktionsvermögen. Viele, nicht alle, sind im hohen Alter so unbeweglich, dass sie zum umständlichen Ein- und Ausstieg ins Auto eine gefühlte halbe Stunde benötigen, um dann aber – wenn die Kletter- und Turnübungen einmal geschafft sind- mit ihrem SUV mit 70 kmh vor der Kita vorbeizubrettern oder mit 240kmh über die Autobahn. Eine Unsitte in Deutschland ist auch, Busse zu überholen, die gerade Fahrgäste ein- und ausladen. Das geschieht sogar an brenzligen Stellen, z.B. wenn ein Fußgängerübergang in der Nähe ist. In manchen Orten der USA darf man direkt mal 2 Tage im Knast schlafen, wenn man einen Schulbus überholt, der gerade Kinder rein- oder rauslässt.
Die rechtlichen Regeln sind in Deutschland anders als in den USA, aber wohl vielen Autofahrern nicht bekannt (siehe § 20 StVO).
danielsodenkamp
sagte am 25/02/2021 um 11:43 :
“ . . .dass es mind. einen gibt, der noch munter durch die Gegend fährt. . . .“
Eine solche Person würde – nach Gehör – dann auch ohne Führerschein fahren- ein absurdes Argument. Vielleicht machen Sie sich zu dem Handicap eines Blinden mal sachkundig.
Grundsätzlich sage ich zu Ihnen wie zu Herrn Konorza: Solange keine belastbaren Unfallstatistiken älteren Menschen ein überdurchschnittliches Unfallrisiko zuweisen (nach meiner Kenntnis ist das nicht der Fall), sind die hier verschiedentlich geäußerten Vorschläge pure Altersdiskriminierung.
Es gibt da schon Probleme, siehe z. B. „Senioren – Unfallstatistik“ oder auch eigene Beobachtungen von nur noch sehr eingeschränkter Fahrtüchtigkeit. Dabei sollte nicht stumpf nach dem Alter diskriminiert werden, sondern konkret nach Einschränkungen z. B. bei der Sicht, Übersicht und Reaktionsfähigkeit.
„Es gibt da schon Probleme, siehe z. B. „Senioren – Unfallstatistik“ . .“
Die Darstellung ist mir bekannt; sie beinhaltet aber unterschiedliche Bezugspunkte. Ein Teil gravierender Gefährdungen würde durch die hier in Rede stehenden Regelungen zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit überhaupt nicht erfasst: Gefährdungen mit Fahrrädern, Pedelecs sowie als Fußgänger mit vergleichsweise schweren Folgen, unabhängig vom Verschulden.
Mein Argument war, dass der älter werdende Mensch seine Lebensgewohnheiten (und damit auch die Art der Mobilität) veränderten körperlichen Bedingungen anpasst. In der KfZ-Versicherung haben sich Zuschläge „wegen Alters“ nur vereinzelt durchgesetzt. Typisch sind hohe Schadensfreiheitsrabatte der Senioren. Neben aussagefähigen Unfallstatistiken ist die Markt-Reaktion für mich ein Entscheidungs-Kriterium.
Einige passen sich an, andere nicht, wobei etliche den schleichenden Abbau ihrer Fahrfähigkeiten nicht einmal bemerken (das kann mir selbst auch noch passieren). Wenn viele alte Menschen kaum noch fahren, aber weiterhin Beiträge zahlen, sind sie doch ein gutes Geschäft für die Versicherungen. Trotzdem passieren solche tödlichen Unfälle wie in Dortmund. Auch jüngere Menschen können andere totfahren, aber in der Regel nicht auf diese Weise. Was haben Sie dagegen, die Fahrerlaubnis bei anhaltender Fahruntüchtigkeit zu entziehen, ganz unabhängig vom Alter?
In der kommunalen Selbstverwaltung bietet die Mitgliedschaft im Stadtrat/Gemeinderat dem Bürger Möglichkeiten der Mitgestaltung – etwa durch den Status des „sachkundigen Bürgers“ in den Bezirksausschüssen. Die meisten Parteien machen für diesen Status Parteizugehörigkeit nicht erforderlich. Ihre permanente Kritik an der Stadtverwaltung (Müllbeseitigung, Verkehrsführung, ruhender Verkehr) würde eigentlich eine Mitarbeit im Bezirksausschuss nahelegen, wobei der Hebel über die Fraktion der ausgewählten Partei entsteht. Über diese Fraktion hat man auch Einfluss auf die Gestaltung der Ortssatzungen. Meine Erfahrungen als „sachkundiger Bürger“ in einem Bezirksausschuss im Namen der AfD (bis 2015) waren bezüglich Zusammenarbeit mit den anderen Parteien und der Stadtverwaltung positiv.
Die Kompetenzen sind hier allerdings weit verteilt zwischen Bezirk, Stadt und auch Land (z. B. für die Polizei, die für den fließenden Verkehr zuständig ist). Inzwischen dürfte eine konstruktive Zusammenarbeit schwieriger sein, wenn Sie irgendwo als AfD-Vertreter mitarbeiten wollen. Dabei könnte gerade Kommunalpolitik ganz unideologisch sein.
Ich hatte darauf verwiesen, dass man sich z.B. für eine Mitwirkung als „sachverständiger Bürger“ eine Partei praktisch aussuchen kann, da es für die Bezirksausschüsse Kandidaten-Mangel gibt. In vielen Punkten wird dort „unideologisch“ und kollegial über Parteigrenzen hinweg gearbeitet. Differenzen gab es mit den Grünen in den Stellungnahmen zur Bauleitplanung, viele Gemeinsamkeiten mit der FDP. Einflussmöglichkeiten auf andere Behörden gibt es über die „Anfragen“, hier z.B. an „Straßen NRW“ zur Planung der A44 mit guten Ergebnissen für Zwischenlösungen. Eher zeitraubend war die Einbindung in die Fraktionsarbeit; hier müsste man bei einer Bewerbung klare Verhältnisse schaffen.
„Grundsätzlich sage ich zu Ihnen wie zu Herrn Konorza: …, sind die hier verschiedentlich geäußerten Vorschläge pure Altersdiskriminierung.“
Ich habe mit keinem Wort vom Lebensalter gesprochen, sondern nur von Sehbehinderung, die auch einen 20-jährigen betreffen kann.
Bitte genau lesen.