Liste der AfD NRW zur Bundestagswahl 2017 und Spitzenteam

Letztes Wochenende ist die Aufstellung der Landesliste für die Bundestagswahl 2017 von der AfD NRW zu einem zumindest vorläufigen Ende gekommen. Diesmal wurden drei Wochenenden benötigt, um 24 Kandidaten (einschließlich einer einzigen Kandidatin auf Platz 23) aufzustellen. Vor knapp vier Jahren brauchten wir nur ein Wochenende (mit allerdings einem langen Wahl- bzw. Vorstellungsabend am Samstag, siehe auch ‚Schmallenberg vor einem Jahr‘) für diese ‚NRW-Landesliste zur Bundestagswahl‘ 2013, die mir ganz unabhängig von meiner eigenen Kandidatur deutlich besser erscheint als die aktuelle Liste. Über die 15 ‚Aussichtsreiche[n] Bundestagskandidaten der AfD NRW‘ hinaus wurden am vergangenen Wochenende noch die folgenden Personen nominiert (siehe „Die AfD NRW hat ihre Bundestags-Liste bis Platz 24 gewählt“ und für zusätzliche Informationen zu manchen der Kandidaten „AfD stellt Russlanddeutschen auf“):

16. Martin Schiller
17. Eugen Schmidt
18. Sebastian Schulze
19. Stephan Boyens
20. Michael Schlembach
21. Wolf-Dieter Liese
22. Stefan Zuehlke
23. Linn Kuppitz
24. Guido Krebber

Der Landesverband wird nun darüber beraten, ob eine weitere Wahlversammlung erforderlich wird, um einen sicheren Einzug mit der maximalen Anzahl an Abgeordneten zu gewährleisten. Die bis jetzt gewählten Kandidaten ziehen bei einem Ergebnis von etwa 17% in den Bundestag ein.

17 Prozent dürften zwar in NRW von der AfD kaum erreicht werden, doch macht eine längere Liste trotzdem Sinn. Dazu sollte man allerdings endlich von den zeitraubenden und zugleich weniger demokratischen Einzelwahlen abkommen. Die z. T. geforderte „Vorschlagsliste des Landesvorstandes“ wäre hingegen das Ende jeder Basisdemokratie. Um wirklich zu einer „maximalen Anzahl an Abgeordneten“ zu kommen, müsste allerdings die gesamte Liste noch einmal neu aufgestellt werden. Vielleicht ergibt sich noch die Gelegenheit dazu, wenn es Herr Pretzell nicht in den Landtag von NRW schaffen sollte.

Recht absurd ist außerdem, dass jetzt der Konvent komplette Teams zur Bewerbung als Spitzenkandidaten für die AfD bundesweit auffordert (und dann über jedes einzelnen abstimmen lassen will, so dass gar keins oder auch mehrere eine Mehrheit finden könnten). Die Mehrheit der Mitglieder wollte nicht nur einen Spitzenkandidaten bzw. voraussichtlich eine Spitzenkandidatin, sondern ein Spitzenteam. Dieses wird nun aber nicht aus den besten oder zumindest beliebtesten und bekanntesten Kandidaten gebildet, sondern diese werden eher jeweils ein eigenes Team um sich versammeln. Scheinbar kann das am Ende gewählte Team dann gut miteinander, doch tatsächlich geht es wohl wieder nur um die Dominanz von Frau Petry. Ungeregelt ist schließlich der vielleicht unwahrscheinliche, aber mögliche Fall, dass nicht alle Mitglieder des siegreichen Spitzenteams überhaupt einen (aussichtsreichen) Listenplatz haben.

35 Gedanken zu „Liste der AfD NRW zur Bundestagswahl 2017 und Spitzenteam

  1. Mag sein, dass die Kandidatenkür bei der AfD chaotisch wirkt, demokratischer als bei den Blockparteien ist sie allemal! Meine ganz persönlichen Erfahrungen aus der CDU dazu habe ich in diesem Blog ja bereits geschildert: https://alexanderdilger.wordpress.com/2017/03/06/aussichtsreiche-bundestagskandidaten-der-afd-nrw/#comments
    Jahre später habe ich mich einmal mit einer früheren Schulkameradin unterhalten, die bei der SPD gelandet war. Sie hat mir bestätigt, dass es auch bei den Sozen üblich ist, Listenplätze hinter den Kulisse auszukungeln und sich niemand wagt, dagegen aufzustehen.

    • In der AfD gibt es (fast) immer mehrere Kandidaten. Dabei sind auch Überraschungen möglich. Von Platz 1 abgesehen ist die Liste zumindest in NRW trotzdem ziemlich homogen. Es ist schwer zu messen, aber sehr gut möglich, dass in den etabierten Parteien die Listen ein weiteres Spektrum an politischen Positionen, Regionen und sozialen Schichten abdecken, was sich aber nicht zufällig bei der Listenaufstellung ergibt, sondern vorher ausgekungelt wird. Gerade wenn die AfD 2017 doch noch gar nicht regieren will, hätte sie sich viel breiter, bunter und kompetenter aufstellen können. Wer mit knappen Mehrheiten regiert, schätzt hingegen vor allem Loyalität und Zuverlässigkeit, was im Falle der AfD NRW innerparteilich gilt.

      • Bunt ist mit Verlaub eher ein Kriterium für Linksgrüne und Quotenfreunde.

        Ich kann mit den allermeisten Namen nichts anfangen, aber es fällt auf, daß die Doktorendichte in der Spitze im Vergleich zu 2013 abgenommen hat. Da ist eben jetzt eine andere Partei.

        Ich will keinen anti-akademischen Reflex bedienen, aber mein Hauptkritikpunkt an den Doktoren, die mit Lucke ausgezogen sind, ist, daß sie letzlich doch zu sehr auf die Meinung des politischen Gegners schielten und damit zu eingeschränkt in ihrem politischen Handlungsspielraum waren. Mit einer Honoratiorenpartei, die viel auf die eigene bürgerliche Respektabilität hält, kann man aber nicht den politischen Kampf gegen die Linke gewinnen, die über extreme Öffentlichkeitserfahrung verfügt und alle Register der Niederträchtigkeit und des Rufmords zu ziehen weiß.

        Die neue Truppe mag ein wenig ungeleckter und unarrivierter sein, aber auch unerschrockener. Die Lucke-Generation befand sich hingegen am Ende ihrer individuellen Sagungsfähigkeit und war auch zu neoliberal aufgestellt, um der Linken die kleinen Angestellten und Arbeiter abspenstig zu machen, wie es UKIP, FPÖ, FN und selbst teilweise Trump gelungen ist.

        (Gleichwohl möchte ich betonen, daß die Lucke & Co. immer dafür dankbar sein werde, den Kampf in das linke Feld soweit getragen zu haben, wie sie es eben als denkender und fühlender Teil des Establishments vermochten. Ihr Kurzaufstand hat Parteiengeschichte geschrieben.)

      • Ich kann da nur für mich sprechen. Ich habe nie auf die Meinung des politischen Gegners geschielt. Es ist aber einfach so, dass man nicht alles umstürzen sollte, sondern nur das, was wirklich falsch läuft. Die Idee, eine große Revolution müsse erst alles hinwegfegen, um dann ganz neu etwas viel Besseres aufbauen zu können (ohne zu wissen was und wie), ist völlig antibürgerlich, wird von vielen Linksextremisten geteilt und hat schon sehr viel Leid über die Menschheit gebracht. Ich bin dafür, das Bewahrenswerte zu bewahren, insbesondere den Rechtsstaat mit Schutz der individuellen Freiheiten. Schritt für Schritt lassen sich dann einzelne Verbesserungen angehen. Der nächste Schritt sollte die Abwahl von Frau Merkel sein, dann sind die Grenzen zu sichern, der Euro abzuschaffen, Volksentscheide einzuführen etc.

        P. S.: Frau Petry und Herr Pretzell wollen das System auch nicht zerstören, sondern sich darin ganz gemütlich einrichten. Halten Sie das wirklich für eine Verbesserung gegenüber der AfD von 2013, die ich ebenso wie Sie für eine andere Partei halte als die heutige AfD?

      • @ Eurokanadier
        Auch ich kann den linksgrünen Begriff „bunt“ nicht mehr hören! Von einer „Bunten Republik“ steht NICHTS im Grundgesetz, von „Willkommenskultur“ auch nicht! Schwarz-Rot-Gold ist bunt genug!!!

        @ Alexander Dilger
        Merkel aus dem Amt zu vertreiben, kann nur ein erster Schritt sein! Deutschland braucht einen politischen Hausputz, der das Erbe der 68er entsort. Sie müssen überall wo sie sich nach ihrem „Marsch durch die Institutionen“ eingenistet haben, vertrieben werden (Schulen, Universitäten, Behörden, Gerichten, Kirchen, Kunst- u. Kulturszene, …)!

      • Was haben Sie nur alle gegen bunt? Herr Höcke lehnt sogar Schwarz und Weiß ab, für ihn gibt es nur Grau. Dagegen ist eines der Lieblingslieder von meinem Sohn: „Grün, grün, grün sind alle meine Kleider“. Auch Rot ist eine schöne Farbe und wir sollten uns diese nicht von Linken wegnehmen lassen.

        Wie wollen Sie denn die 68er aus ihren Positionen vertreiben? Das geht nur durch entweder einen eigenen Marsch durch die Institutionen, der Jahrzehnte dauert und sehr viel auch intellektuelle Arbeit erfordert, oder eine Revolution bzw. einen Bürgerkrieg, die jeweils auch ganz anders ausgehen können.

      • Leider haben wir nicht Jahrzehnte Zeit für einen „Marsch durch die Institutionen„. Dazu braucht man auch Kaderbildung, wovon Bürgerliche leider gar keine Ahnung haben.

        Ob es zu revolutionären Zuständen kommt, kann man nicht beschließen. Wie sehr wird sich Deutschland weiter negativ verändern, wenn ab 2018, also nur kurz nach der Bundestagswahl, der ausgesetzte Familiennachzug für Flüchtlingsdarsteller wieder beginnt? Ich setze auf die junge Generation, die die „Kulturbereicherung“ täglich in der Schule, auf der Straße und in der Disco am eigenen Leib zu spüren bekommt.

        Zum Entsetzen des Vorstandes habe ich Anfang der 80er als ganz junger Mann einmal von der Bühne einer CDU-Versammlung gesagt, dass das vollgefressene Bürgertum erst aufwacht, wenn Soldaten mit Kalaschnikow-Gewehren unten am Jägerzaun auftauchen. Jetzt hat unsere Regierung Deutschland mit gewalttätigen, radikalen und kriminellen Unterschichten aus rückständigen Ländern geflutet. Die Angst ist auch im Rotweingürtel angekommen. Noch wenige Monate vor dem Mauerfall 1989 hatte kaum jemand mit einem Ende der „DDR“ gerechnet. Aber wenn die Lawine Fahrt aufnimmt, gibt es kein Halten mehr.

      • Wollen Sie, dass die Bundesrepublik Deutschland wie die DDR untergeht? Glauben Sie wirklich, dass es diesmal friedlich abliefe und dass ihre Auffassungen am Ende gewinnen? Könnte es nicht sein, dass diesmal die SED sich durchsetzt oder z. B. Herr Erdogan? Ich bleibe dabei, dass das Abarbeiten der vielen großen und auch kleineren Probleme der richtige Weg ist. Das ist natürlich mühsamer als das Warten auf den großen Umsturz.

      • Die von ihnen beschriebenen Risiken eines gewaltsamen Umsturzes sind mir bewusst, denn das Bürgertum ist nicht besonders wehrhaft. Allerdings befürchte ich, dass uns die vielen jungen und notgeilen Männer aus gewaltaffinen Kulturen bürgerkriegsähnliche Probleme bringen, ob wir es wollen oder nicht. In Frankreichs Vorstädten beobachten wir gerade die Generalprobe.

        Was die Entsorgung der 68er angeht, bleibt nur die Salamitaktik.

      • Sonst ist den Grünen doch immer so an Nachhaltigkeit gelegen. Die Aufnahme von jedem ohne erfolgreiche Integrationsbemühungen ist aber überhaupt nicht nachhaltig für unsere Gesellschaft, sondern wird sie langfristig zerstören. Da muss unbedingt gegengesteuert werden, was durchaus demokratisch und rechtsstaatlich geht und eine der großen Aufgaben der AfD ist.

      • Warum rote und grüne Sozialisten Deutschland unbedingt mit kulturfremden Unterschichten rückständiger Länder fluten wollen, habe ich irgendwann hier schon einmal erklärt. Nach Karl Marx braucht es ein Proletariat um eine sozialistische Revolution auszulösen. Ohne Proletariat keine Revolution. Für linke Theoretiker ist das ein Dogma! Was aber, wenn der Kapitalismus auch die Arbeiterschaft gut versorgt hat und es kein Proletariat gibt? Die sog. „Frankfurter Schule„, also die Vordenker der 68er hatten darauf eine klare Antwort: Es muss ein künstlich Proletariat geschaffen werden! Man redet Frauen (Feminismus), Schwarzen (Rassismus), Homosexuellen (Homophobie) und Jugendlichen (Jugendrevolte) ein, dass sie angeblich diskriminiert würden und kämpft für ihre „Rechte“. Das haben die Sozialisten seit 1968 erfolgreich verstanden. Mit einer unkontrollierten Armutszuwanderung gehen sie jetzt einen Schritt weiter. Daher reden Sozialisten jetzt auch gar nicht mehr von „Integration„, sondern von „Teilhabe„. Und Sozialisten gibt es heute bis in die CDU hinein!

      • Diese Marxisten für Arme haben aber ihren Marx nicht ordentlich gelesen. Er geht von einer Revolution des Proletariats aus, weil es sich bei dessen Arbeit um einen notwendigen Produktionsfaktor handelt, der nach seiner Arbeitswertlehre ausgebeutet wird. Vom Subproletariat, welches gar nicht produktiv arbeitet, erwartet er hingegen explizit keine Revolution.

      • @ francomacorisano sagte am 15/03/2017 um 00:48

        Sehe ich ganz genauso.

        Deswegen verstehe ich auch das Bashing von Höcke und seines ganzen patriotischen Flügels nicht. Seine Warnungen vor der inneren Desintegration durch Multikulturalismus & Masseneinwanderung sollen ja neben dem deutschen Volk auch seine politische Ordnung bewahren und den bewaffneten Kampf und die Anarchie verhindern, die Hobbes dem Urzustand zuschrieb. Seine Kassandrarufe sind echte Verantwortungspolitik. Die Verschweiger sind die echten Kriminellen, ganz besonders diejenigen, die unangenehme Meinungen und Wahrheiten unter „Hassrede“-Verbot stellen wollen. Hoffentlich zeigt es Wilders heute den Betonköpfen aus dem Establishment.

      • Höcke warnt nicht vor einer ungebildeten kulturfremden Überfremdung. Höcke versucht die Interpretation der Vergangenheit umzuschreiben. Er widmet sich einem Thema, das niemand mehr interessiert, problembehaftet ist und sich nicht eignet, um neue Anhänger zu gewinnen. Genau diese Anhänger braucht es aber, um die zerstörerische Armutszuwanderung zu beenden. Höcke schadet dem Anliegen der restlichen Partei. Deshalb muss er gehen. Wir haben nicht die Zeit uns mit der Vergangenheit aufzuhalten. Die AfD muss sitzen und da müssen Leute wie Höcke einfach gehen. Petry muss zweifelsohne auch gehen müssen, aber das ist ein anderes Thema. Bis zur Bundestagswahl kann man sie opportunistische unterstützen, danach müssen andere Leute ran. Kluge Politiker mit Plan und Verstand und keine Proleten wie Poggenburg oder Karrieristen wie Petry.

        In Holland zeichnet sich eine starke Wahlbeteiligung ab. Das lässt auf ein starkes Ergebnis von Wilders und Rutte hoffen. Grün-Links muss so schwach wie nur möglich werden.

  2. Ich sehe bei der AfD solche Revolutionäre, die alles Erreichte auf das Spiel setzen, nicht. Ganz im Gegenteil: Der Grundtenor scheint zu sein, daß man jetzt unbedingt etwas politisch bewegen muß, um einen Bürgerkrieg in der Zukunft zu vermeiden.

    Das ist für mich eine Position der Mitte und Mäßigung, wohingegen die einsame Art und Weise, wie Merkel und der gesamte Buntapparat Entscheidungen über die Köpfe der Menschen hinweg durchdrücken, den wahren staatsgefährdenden Extremismus darstellen.

    • Mir gefallen Politiker wie Pazderski. Er hat klare Ansichten, nimmt kein Blatt vor dem Mund, tappt aber auch in keine Fallen.

      2015 war ich noch der Einschätzung, Lucke müsste den Machtkampf gewinnen. Der Euro war für mich das wichtigste Thema. Asylmissbrauch zwar ärgerlich, aber nicht zu dringend. Es ging ja vor allem um Kosovaren. Der Kosovo ist klein und die Menschenmassen von dort endlich. Doch der September 2015 hat alles geändert. Diese Machtlosigkeit und diese Bilder habe ich nicht vergessen. Dieses Land hat sich verändert. Seither habe ich Angst. Nun weiß ich, dass die Politiker nicht nur ein Tod auf Raten zuließen. Sie sind bereit dieses Land zu zerstören. Der nächste September 2015 wird kommen und das Fass zum Überlaufen bringen. Im Nachhinein war die Trennung von Lucke notwendig. Es ist nicht mehr mit netten Worten getan. Es ist in der Tat Fundamentalopposition notwendig. Diese Radikalisierung hat aber nicht die AfD verursacht. Das war Merkel. Mittlerweile muss ich die Ansicht von Orbàn teilen. Wir befinden uns in einem Krieg. Wir, der Westen, werden ihn nur gewinnen, wenn wir wehrhaft werden. Sonst werden wir gegen den Islam mit seinen Menschenmassen und seinen ideologisierten Anhänger den Kürzeren ziehen. Es sind schon viele Hochkulturen untergegangen. Wir drohen die nächste zu sein.

      • Peter Burger sagte am 15/03/2017 um 17:47

        Zwei Stühle, eine Meinung.

        Ich sage es ganz unmißverständlich. Wenn der Liberalismus unser Deutschland und unser Europa erhält, will ich Liberaler sein.

        Wenn er aber destruktiv und zersetzend wirkt, muß er weg.

        Die abendländische Zivilisation ist sehr viel älter und sehr viel wichtiger als die kurze liberale Tradition. Ich habe keine Intention, in einem nominell „liberalen“ Staat zu leben, wo ich zur Minderheit geworden bin. Man muß man nur nach Südafrika und Zimbabwe schauen, um zu sehen, wie das für Weiße ausgeht.

        Aber Gott sei Dank sind beide Ziel komplementär, denn ohne Weiße gibt es keine westliche Zivilisation und ohne westliche Zivilisation gibt es keinen liberalen Rechtsstaat. Alles drei hängt untrennbar miteinander zusammen. Je schneller die Liberalen das begreifen, desto besser.

      • Sie können Deutschland doch nicht ernsthaft mit Südafrika vergleichen. Dort schufen Europäer eine Kolonie und waren immer in der Minderheit. Die westlichen Werte sind gerade nicht rassistisch, sondern universalistisch. Das schließt ein Apartheit-Regime aus, aber nicht die Sicherung von Staatsgrenzen.

      • @ Eurokanadier

        Ich bin alles andere als ein Rassist und habe viele dunkelheutige Freunde. Aber es ist ein nachweisbarer Fakt, dass es den Menschen wirtschaftlich meistens besser geht, wenn hellhäutige Regierungen an der Macht sind. Das heute noch auf den Kolonialismus zu schieben ist einfach zu wenig!

      • Was ist denn Ihre Erklärung dafür? Es liegt doch nicht an der Hautfarbe, sondern an der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung sowie dem Bildungsniveau. Die meisten Entwicklungsländer holen jetzt kräftig auf, nur Afrika und der arabische Raum tun sich da schwer, weil die Institutionen schwach bis aktiv schlecht sind. Auch bei uns sind Demokratie, Rechtsstaat und Wohlstand nicht für alle Ewigkeit garantiert, sondern müssten viel stärker verteidigt statt von allen Seiten angegriffen werden.

      • Wir wissen nicht, was passiert wäre, wenn Herr Lucke bei Frau Merkels Einladung an alle Welt noch im Amt gewesen wäre. Vielleicht hätte sich die AfD dann ganz anders entwickelt, wobei LKR leider tatsächlich nicht für ihn spricht.

  3. PS: Pretzell stellt sich doch auch durchaus gegen das System. Können SIe sich vorstellen, daß die CDU sich noch mit ihm an den Tisch setzen will, nachdem er – vollkommen zutreffend – gezwitschert hat, das seien „Merkel Tote“.

    Ich bin keine großer Freund von Pretzell, aber ich tröste mich mit dem Gedanken, daß er mit seiner Landtagskandidatur nicht über seiner Gewichtsklasse spielen wird. Da mache ich mir bei einigen AfD-Kandidaten auf der Bundestagswahlliste, die meiner bescheidenen Einschätzung nach nicht über das nötige Format verfügen, mehr Sorgen.

    • Sie stellen sich eben etwas anderes unter dem System vor als ich. Was könnte systemkonformer sein, als einfach nur Diäten verdienen und auf Pressebällen tanzen zu wollen? Herr Pretzell sagt heute dies und morgen das Gegenteil. Frau Petry hat vor ihrer Zeit in der AfD eher linke Positionen vertreten. Sie würde bestimmt gerne einen Ministerposten bekleiden, wenn sich irgendeine Gelegenheit dazu bietet. Die Landesliste der AfD NRW zur Bundestagswahl ist größtenteils eine Pretzell-Liste, die seiner Frau die nötigen Mehrheiten in der Fraktion sichern soll, um dort dann tun und lassen zu können, was sie gerade will. Sehen Sie nicht die Parallele zu Frau Merkel? Können Sie mir erklären, wofür auch nur eine der beiden Damen wirklich steht?

      • Von dem, was ich gehört habe, scheint das Delegiertensystem die AfD NRW tatsächlich stromlinigenförmiger zu machen und damit Pretzells Position zu stärken. Trotzdem sind weder er noch Petry in der Partei unumstritten. Dazu ist die Partei noch zu jung, die Machtcliquen zu ungefestigt und die Mitglieder zu selbstbewußt.

        Petry haftet der Makel der Königsmörderin und Ränkespielerin an. Eigentlich ist sie doch nur Kompromiß- und Übergangskandidatin. Ihre sächsische Hausmacht ist begrenzt und könnte idelogisch sogar eher zu ihren innerparteilichen Konkurrenten aus den Nachbarbundesländern neigen. Sie ist machtpolitisch also recht gut eingehegt.

        Pretzell hat sich einige echte Schnitzer erlaubt („Pegida-Partei“, Schußwaffenfangfrage der Presse) und hat eine ungesunde Ämterhäufung wie GMV, ohne das Talent zu besitzen, diese zu jonglieren, aber die AfD NRW ist unter seiner Führung besser als ihr chaotischer Ruf.

        Beide haben weder auf Landes- noch Bundesebene den Stand, um die Partei in die Arme des Establishments zu geben. Und selbst wenn die Gier nach Pöstchen das Urteilsvermögen der Partei schwächen sollte, werden die Altparteien sie verschmähen. Die AfD ist im Moment nicht bundesballfähig und das ist ausgesprochen gut so, denn die Partei sollte wie Trump dort gar nicht erscheinen wollen.

      • Mir ist bewusst, dass beide nicht unumstritten sind, doch es mangelt nicht nur jeweils an plausiblen Nachfolgern, sondern Herr Pretzell hat gezeigt, dass er immer noch genug Delegierte mobilisieren kann, um die Landeslisten zur Landtags- und Bundestagswahl zu dominieren. Die Mandatsträger erhalten dann für fünf bzw. vier Jahre nicht nur eigene Diäten, sondern können zahlreiche weitere Hauptamtliche einstellen, was die Partei für diese Zeit prägen wird. Was danach mit der AfD oder ganz Deutschland sein wird, kann heute noch niemand sagen.

        Die größte Hoffnung für die AfD NRW besteht wohl darin, dass sich die Kandidaten, wenn sie einmal ins Parlament gewählt sind, von Herrn Pretzell emanzipieren. Denn er kann ihnen dann nicht mehr viel bieten, während auch kein ideologischer Zusammenhalt o. ä. zu erkennen ist. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, z. B. dass er über einen seiner vielen Skandale stürzt. Am aussichtsreichsten erscheint mir da seine bis heute unklare Wohnsitzsituation (ohne echten Wohnsitz in NRW kann er weder in den Landtag gewählt werden noch überhaupt Landessprecher sein). Schließlich ist es möglich, wenn auch unwahrscheinlich und für die AfD insgesamt eine Katastrophe, dass die AfD NRW nicht in den Landtag einzieht, weil entweder die Liste gar nicht zugelassen wird (immerhin stimmte die Mehrheit der Delegierten zwischenzeitlich dafür, sie neu aufzustellen) oder an der Fünf-Prozent-Hürde scheitert.

      • Aktuell will keine Partei mit der AfD zusammenarbeiten. Daher ist eine Diskussion über AfD-Regierungsbeteiligungen so unnütz wie ein Kropf! Ob sich das in einer Post-Merkel-Ära ändert, kann heute niemand sagen. Und es ist gut, dass in der AfD die Basis das letzte Wort dazu hat!

        Geert Wilders macht in den Niederlanden doch gerade höchst erfolgreich vor, wie man die Richtung bestimmt, ohne zu regieren.

      • Deutschland und Europa laufen die Zeit davon. 2013 hat die AfD den Einzug in den Bundestag knapp verpasst. 2017 wird ihr dieser gelingen, aber Frau Merkel bleibt wohl trotzdem im Amt. Selbst für 2021 gibt es keinen richtigen Plan. Wer auf keinen Fall regieren will, kann höchstens indirekt etwas bewirken, ist also auf genau die Politiker und Parteien angewiesen, die er doch eigentlich ablehnt.

  4. Ich kenne die Loyalität und Lagerzugehörigkeit der einzelnen Kandidaten nicht so gut wie Sie. Ich weiß nicht einmal, ob man überhaupt schon von Lagern sprechen kann. Aber wenn das Gegenlager um Renner, dem ich politisch mehr zuneige, bei einer wichtigen Wahl über 40% erreicht, soll mir das erst einmal genug sein. Das sind doch immer noch andere Verhältnisse als bei den erstarrten Altparteien, insbesondere der vermerkelten CDU. Ich hoffe, 10+% sind bei der LTW drin.

    • Ich habe ihm davon abgeraten. Es ist nicht sehr glaubwürdig, erst für Platz 1 zur Bundestagswahl zu kandidieren, um sich dann mangels Erfolg gleich ganz von der AfD abwenden zu wollen, obwohl diese gerade seinen Überzeugungen am nächsten kommt.

    • Gott, was hat der denn für ein Glaskinn. Anfeindungen auf Twitter sind das Normalste auf der Welt. Nach 1-2 Tagen zieht der Shitstorm vorbei und gut ist. Wer keine Hatemail aushält, soll öffentliche Ämter meiden.

  5. Wir wollen DIESE REPUBLIK wieder funktionsfähig machen.
    Wir wollen keine andere Republik vom Konstrukt her.
    Wir wollen aber sehr wohl einen Politik(er)wechsel – und der muß mehrheitsfähig sein.
    Mit Fundamentalismus kommen wir nicht weit(er).

  6. Pingback: Erstmals auch Blogbeiträge an VG Wort gemeldet | Alexander Dilger

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