Statt neuer Lucke-Partei Bündnis mit sich selbst

Ende November wurde die Konservative Sammlung von Getreuen von Bernd Lucke gegründet und von ihm beworben, was ich gleich absurd fand (siehe ‚Mein größter politischer Fehler vor drei Jahren‘ und ‚AfD vs. Merkel‘ jeweils mit Diskussion). Damals hieß es: „Die Konservative Sammlung soll (unter anderem Namen) zu einer eigenständigen Partei werden, die sich als bundesweite Schwesterpartei der CSU versteht.“ Heute wurde etwas anderes verkündet: „LKR und Konservative Sammlung gehen gemeinsame Wege“. Es wird nicht noch eine neue Partei gegründet, sondern die Liberal-Konservativen Reformer (LKR, vorher ALFA) sollen vom zu gründenden Verein Zukunft Deutschland als „Folgeorganisation der Konservativen Sammlung“ unterstützt werden, wofür sie im Gegenzug dem Verein Listenplätze zur Bundestagswahl anbieten.

Jede Partei benötigt Vorfeldorganisationen. Doch hier soll das mehrfache Scheitern als erfolgreiche Kooperation derselben Personen mit sich selbst verkauft werden. Die Massenmedien kaufe diese Geschichte unkritisch: „Keine Lust auf Reste-Rampe“, „AfD-Aussteiger kooperieren mit Konservativen aus der CDU“ und vorher schon „Lucke-Partei plant Zusammenarbeit mit ehmaligen CDU-Mitgliedern“. Richtig ist, dass Herr Lucke und viele andere in LKR ehemalige CDU-Mitglieder sind, doch wirklich eigenständige Organisationen sind es nicht. LKR ist erfolglos, erlebt aber trotzdem einen Rechtsruck, der den in der AfD eher noch übertrifft. Die Konservative Sammlung hatte nicht genug Zuspruch für noch eine neue Partei, doch auch unter dem Namen Zukunft Deutschland (Deutsche Zukunft vereint übrigens selbsterklärte Reichsbürger) wird aus LKR nichts mehr werden, zumal alle Vereinigungs- oder auch nur Kooperationsversuche mit anderen, wirklich eigenständigen Kleinstparteien gescheitert sind. Mehr als ein paar Promille sind auch bei den nächsten Landtagswahlen oder gar der Bundestagswahl nicht drin.

155 Gedanken zu „Statt neuer Lucke-Partei Bündnis mit sich selbst

  1. Bereits die zum wiederholten Male völlig misslungene Namensgebung zeigt, wie wenig politisches Gespür diese Leute haben. Sie folgen ihrem calvinistischen Messias, dem doppelt prädestinierten ‚Bernd im Glück‘ Lucke, von einem Fettnapf zum nächsten. Es ist schon ein sehr merkwürdiges Schauspiel, das der CDU-gesteuerte Laiendarsteller Bernd Lucke da aufführt.

    • Ich verstehe wirklich nicht, wieso z. T. sehr intelligente Menschen immer wieder die gleichen Fehler machen. Ich finde es auch nicht anständig, seinen Anhängern immer wieder falsche Hoffnungen zu machen.

      • Weder Bernd Luckes diesbezüglicher „Ehrgeiz“ ergibt rational betrachtet irgendeinen Sinn, noch das Verhalten seiner Gefolgsleute. Mich erinnert dieses Szenario viel mehr an eine verzweifelt um irgenwelche Anerkennung ringende Sekte als an eine politische Partei.

        Es gab 2013 Gerüchte, dass die AfD eine lupenreine CDU-Gründung gewesen sei, um die CDU im Falle eines Absturzes in der Wählergunst als eine Art „Schwesterpartei“ zu stützen. Wenn man sich den sehr hohen Anteil damaliger AfD-Funktionäre mit CDU- und CSU-Vita ansieht, ist diese Annahme auch durchaus nachvollziehbar. Nicht mehr nachvollziehbar ist jedoch, was sich Bernd Lucke und die CDU noch von ‚ALFA‘ / ‚LKR‘, der ‚Konservativen Sammlung‘ und ihrer neuen Sekte ‚Zukunft Deutschland‘ versprechen. Hier hat sich der kleine Bernd wohl hoffnungslos verrannt und besitzt einfach nicht die Größe, sich und seinen Jüngern sein Scheitern einzugestehen.

      • Die AfD wurde sicher nicht zur Stützung der CDU gegründet. Sie war eher das, was die Konservative Sammlung jetzt sein wollte. Herr Lucke scheint einfach nicht dazuzulernen, sondern meint, seinen Erfolg von 2013 wiederholen zu können, indem er es wieder so macht, was aber nicht gelingt.

      • Ich war nie bei der WA 2013 und habe daher nur sehr wenig Einblick, wer dort tatsächlich die treibenden Kräfte gewesen sind. Eines ist jedoch nicht von der Hand zu weisen – sowohl Konrad Adam als auch Prof. Starbatty, Alexander Gauland und Bernd Lucke (der aber Anfang 2013 noch für die ‚Freien Wähler‘ bei der niedersächsischen Landtagswahl angetreten ist und erst später zu den drei Erstgenannten hinzugestoßen ist), sind ehemalige CDU-Mitglieder. Bei Herrn Adam lag die (nur relativ kurze) CDU-Mitglieschaft deutlich länger zurück als bei den Herren Gauland und Lucke. Herr Starbatty hat der CDU sogar schon 1994 den Rücken gekehrt. Dass Adam und Starbatty als CDU-Agenten handelten, denke ich daher nicht. Bei Gauland und Lucke wäre ich mir da indes nicht so sicher. Beide waren ganz offiziell bis 2013 Mitglied der CDU …

      • Ich bin mir absolut sicher, dass alle vier nicht von der CDU geschickt wurden, sondern von ihr enttäuscht waren. Ich bin 2013 direkt von der FDP in die AfD gewechselt und das sicher nicht im Auftrag der FDP, der die AfD 2013 massiv geschadet hat, weil sie sonst noch im Bundestag wäre. Auch die Union hatte und hat unter der AfD zu leiden. Höchstens die Kanzlerin freute sich, weil sie mit der SPD noch linkere Politik machen konnte.

      • @Alexander Dilger
        „Höchstens die Kanzlerin freute sich, weil sie mit der SPD noch linkere Politik machen konnte.“

        Na das genügt doch als Motiv völlig!
        Für derartige Aktionen gibt es allerdings keine demokratischen Parteitagsbeschlüsse.

        Und um die Theorie noch etwas weiter zu spinnen – nachdem sich die AfD nicht wie gewünscht entwickelt hat, versucht sich nun Zerstörerkommandant Höcke (den die AfD möglicherweise dem Verfassungsschutz oder einer ähnlichen Organisation verdankt) mit Gaulands Unterstützung am Rückbau der AfD. Das mag Ihnen vielleicht wie eine Verschwörungstheorie erscheinen, wäre aber eine durchaus schlüssige Erklärung, insbesondere für Gaulands Positionierung und Handeln.

        Wenn Sie meinen, dass das alles wirklich so abwegig sei, dann verbuchen Sie es meinetwegen als (Real)Satire.

      • Als AfD-Mitglied der ersten Stunde, das weder der CDU noch einer anderen Partei oder Sekte entsprungen ist, wäre mir viel wohler, wenn ich mich mit diesem Thema überhaupt nicht befassen müsste. Aber die Welt ist leider sehr oft nicht so, wie sie auf den ersten Blick erscheint. Manche Dingen kommen eben erst nach einiger Zeit oder in bestimmten Situationen ans Licht.

      • Verschwoerungstheorien… Mir hat man schon vorgeworfen, Agent eines katholischen Ordens (Opus Dei) bzw. „der“ Wall Street-Juden zu sein… Ich (engagierter Protestant) habe gebeten, daß mir Wall Street ein dort typisches Gehalt auf mein Sparkassenkonto überweist…

      • @Ulrich Motte

        Nun, merkantilistische Geldgier und Protestantismus liegen meines Erachtens gar nicht so weit auseinander … 😉

      • Na dann sprechen Sie einmal darüber (Ihren abwegigen Vorurteilen) mit engagierten Protestanten, etwa konservativen, die sich geradezu aufopfern und oft zu den Geringverdienern zählen. Wer etwa die typischen, oft äußerst bescheiden lebenden Schülereltern evangelikaler Privatschulen (ein liberales Anliegen, weil Privatisierung) in der BRD kennt, setzt die mit Ihrem Zerrbild sowenig gleich wie mich Liberalen mit Lenin – Ihr Vorurteil über Protestanten ist identisch mit einem üblichen über Juden! Damit verbinde ich, auch, da ich Sie gar nicht kenne, in keiner Weise den Vorwurf, Sie insgesamt/weitergehend mit Antisemiten gleichzusetzen.

      • @Ulrich Motte

        Das sind keine Vorurteile. Bitte nehmen Sie es nicht persönlich, aber die evangelische Kirche vereint die übelsten und rückständigsten Sekten unter ihrem Dach. Dafür habe ich weder als ehemals im Babyalter zwangschristianisierter Katholik noch als sich zu Religionsfreiheit bekennender Agnostiker Verständnis.

      • Es wäre erst einmal zu unterscheiden zwischen der Evangelischen Kirche (in Deutschland-EKD), den Landeskirchen mit enger staatlicher Bindung (etwa staatlich eingezogene Kirchensteuer), und dem Geamtprotestantismus, zu denen auch gehören die sogenannten Freikirchen (die ohne eine so enge staatliche Bindung auskommen, etwa von Spenden statt Kirchensteuern leben). Diese Freikirchen sind theologisch sehr unterschiedlich, die Evangelisch-Methodistische Kirche etwa ist der EKD sehe ähnlich, die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche, der recht viele Prominente angehören, ist etwas konservativer, die Evangelisch-Lutherische Freikirche ist konservativ. Der Begriff „Sekte“ wird für diese eindeutig christlichen Kirchen heute weder vom Staat noch von den beiden Großkirchen angewandt. Selbst für die nicht christlichen Gemeinschaften wie Mormonen und Zeugen Jehovas werden als „Sondergemeinschaften“ bezeichnet. Als „man“ Freikirchen noch Sekten nannte (kurz nach 1920), äußerte sich zu ihnen der sehr bibelkritische (theologisch nichtkonservative) größte Experte („aller Zeiten“) für die Soziallehren des Christentums und seiner Konfessionen Ernst Troeltsch und zwar im Rahmen seiner Partei, der im der Weimarer Republik am ehesten demokratisch-liberalen Partei Deutsche Demokratische Partei (DDP). Etwas pauschal meinte Troeltsch, die „Sekten“ seien zwar theologisch strikt konservativ, aber zugleich gute (freiheitliche) Demokraten (was die beiden Großkirchen damals noch nicht waren). Als Bespiel nannte er ausdrücklich die beiden oben genannten lutherischen Konfessionen. Die Faustformel (die Ausnahmen bestätigen) ist historisch und bis heute in der Tat so: Die strikt konservativen evangelischen Freikirchen sind zumeist zugleich die innerkirchlich am ehesten demokratischen Kirchen und diejenigen, die am ehesten für eine freiheitliche Trennung von Kirche und Staat und die Religionsfreiheit eintreten, weit mehr als die beiden Großkirchen und die meisten Politiker, die sich als Agnostiker bezeichnen. Ich bin nicht sehr konfessionell, stehe sowohl den gennannten lutherischen und den hier vorher genannten reformierten (calvinistischen) Kirchen nahe, besonders aber den Freien Baptistengemeinden und den Reformierten Baptistengemeinden, die 1611/1612 entstanden. Im selben Jahr und ständig seitdem forderten die Baptisten Religionsfreiheit (die der Vatikan ganz offiziell bis 1965 ablehnte, ähnlich manche evangelische Staatskirche) für allem ausdrücklich genannt Katholiken, Evangelische, Moslems, Juden und Religionslose. Ein berühmtes baptistisches Buch zählt zu den 10 obersten Prinzipien folgende 3, absolute Religionsfreiheit (wozu nicht Terrorwerbung gehört) für jeden, völlige Trennung von Kirche und Staat, die Kirche als reine Demokratie. Demokratie ist unser oberstes Ziel für Kirche und Staat, sagte der Präsident des Baptistischen Weltbundes 1932. Derselbe Bund forderte im Sommer 1939 noch einmal die Religionsfreiheit ausdrücklich auch für Juden. Sicher sind wir theologisch konservativ und auch ethisch, aber gerne: Daß wir ein konservatives Familienbild haben, in das sich auch und gerne unsere Frauen einfinden, finde ich großartig! Schließlich ist das freiwillig, Ausdruck der Religionsfreiheit, im Gegensatz zu den von vielen Großkirchlern und vor allem Agnostikern mit staatlicher Gewalt durchgesetzten „Genderisierung“, Geschlechterquoten, „Allgemeinen Gleichbehandlungs/-stellungsgesetzen“. Der oben genannte Troeltsch nannte übrigens den wichtigsten Schöpfer der modernen Niederlande und Stifter von mehr religiöser Freiheit dort und einer Zusammenarbeit in dieser Richtung mit der Katholiken Abraham Kuyper einen gut getarnten Liberalen. Der wichtigste Gründer der genannten lutherischen Kirchen, der teils unklar formulierende Carl Ferdinand Wilhelm Walther sagte, der Staat schulde der Kirche nur die Freiheit (sagen Sie das bitte den Großkirchen).
        [205 von 705 Wörtern abgeschnitten, AD.]

      • PS: Vorurteile warf ich Ihnen in Bezug auf Protestantismus und Geldgier vor. Insofern ist es abwegig und diskursethisch fragwürdig , das nun mit Hinweisen auf „Rückständigkeit“ aushebeln zu wollen. Wenn ich Ihnen den Vorwurf des Diebstahl als falsches Vorurteil vorwerfe, können Sie das ja auch nicht rechtfertigen durch den Vorwurf der Körperverletzung. Über die theologisch „rückständigste“, konservativste Gruppe, die sog. Legalisten, zu denen ich gehöre, heißt es in einer amerikanischen Doktorarbeit: Sie verwehren dem Staat die Durchsetzung von Werten, auch christlichen. „Nur“ Freiheitschutz darf und muß der Staat. Sagen Sie das doch bitte den Großkirchen, den meisten ihrer Anhänger und den meisten Agnostikern.
        Wichtige theologisch- politische Unterschiede zwischen Pietisten/Pfingstlern/Hochkirchlern und Reformatorischen, Lutheranern, Reformierten (Calvinisten), Reformierten bzw. General- Baptisten) will ich hier nicht auch noch darlegen.

    • Die AfD wird sich irgendwann spalten müssen. Im Moment vereinigt sie Linkspartei und Grüne in einer Partei. Das kann über einen längeren Zeitraum nicht gut gehen. Auch gibt es ja höchst unterschiedliche Ansätze was man erreichen will. Radikalopposition und Pöbeln oder über kurz oder lang auf der Regierungsbank sitzen. Aber Herr Lucke wird diesen weg nicht mit gehen.

    • Guter Vergleich! Und wie viele sonstige Parteigründungen und Kleinstparteien gab und gibt es. Im Moment sollten Liberale – wie gesagt – AfD und FDP verbessern!

      • Vielleicht gibt es einfach nicht genug Liberale, die parteipolitisch ernsthaft aktiv sind, so dass die Aufteilung auf mehrere Parteien besonders bedauerlich ist. Wären alle nach dem Mitgliederentscheid 2011 in der FDP geblieben, würden sich dort vielleicht wieder andere Mehrheiten ergeben, ebenso nach dem Essener Parteitag 2015 in der AfD. Viele Liberale sind aber viel zu individualistisch, um sich entweder überhaupt in einer Partei zu organisieren oder dann auch noch koordiniert und gemeinsam in der gleichen.

      • A) Sie haben recht, meine ich
        B) Es mangelt nicht nur in der Hinsicht, meine ich. Ich bekomme täglich aus den USA mehrere Internetdienste mit praktischen politischen Vorschlägen von Liberalen und weitere Internetdienste von „Denkfabriken“ sind leicht zugänglich. Und bei uns? Da wird noch nicht einmal richtig, schnell, scharf und weit verbreitet geschossen auf Martin Schulzens unsäglich vereinfachende (milde gesagt) Rede von der Verkäuferin, die wegen kleiner Verfehlung einfach gehen muß, und dem Topmanager, der nach Versagen Millionen an Abfindungen kassiert… Jeder Jurastudent, der einen Grundkurs Arbeitsrecht und einen Grundkurs Gesellschaftsrecht absolvierte, könnte Herrn Schulz Nachhilfe erteilen….

      • @ Ulrich Motte, Alexander Dilger

        DIE Liberalen gibt es nicht! Wie bei allen politischen Denkrichtungen gibt es auch unter Liberalen höchst verschiedene Spezies: Wirtschaftsliberale, Nationalliberale, Sozialliberale, Linksliberale, Libertäre, …

        Als (Zentrums-)Konservativer sage ich: Kommt zurück in die AfD! Euer Austritt war ein Fehler. Der Linie von Höcke & Co. folgen bundesweit höchstens 20% der AfD-Mitglieder, im Westen noch weniger. Die AfD ist derzeit die einzige Chance etwas zu bewegen.

      • Ja- richtig: Ich war nie in der AfD. Die frühere, fast rein katholische Zentrumspartei war im Kaiserreich eine der besten Parteien, mit in manchen Fragen durchaus auch liberalen Ansätzen.

      • @Ulrich Motte

        Die demographische Entwicklung führt eher zu weniger als zu mehr Wahlberechtigten. Flüchtlingsdarsteller und Versorgungssuchende ohne Papiere sind in der Merkelschen Bananenrepublik (noch) nicht wahlberechtigt.

      • Mag sein: Zur Zeit sinkt vor allem der Anteil der Minderjährigen an der Bevölkerung aus den von Ihnen genannten demographischen Gründen und die steigende Lebenserwartung und Einbürgerungen könnten auch die Zahl der Wahlberechtigen steigern. Ein Blick in Wikipedia könnte die Frage wohl klären. Daß ich mir die Zeit nicht nehme, möge geringes Interesse indizieren.

      • @Stefan König

        Tja, „Sex sells …“ 😉
        Diese simple Marketingweisheit werden verstockte Spaßtöter wie BL allerdings nie begreifen.

      • Frage: War Frau Dr. Pauly eigentlich erfolgreicher als „BL“? Und waren zumindest nicht Frau Dr. Merkel, Frau Roth und Frau Künast recht erfolgreich? Aber Schönheit ist ja auch eine Frage, die nicht nach einheitlichen Maßstäben beantwortet wird…

  2. Das ist wirklich nur noch blamabel. Ich bin skeptisch, ob es so schnell eine siebte Fraktion im Bundestag geben kann. Ob man andererseits AfD und/oder FDP entscheidend verbessern kann? Was wäre die BRD weiter, wären AfD und FDP deutlich liberaler!
    Prof. Luckes Versagen dürfte aber mit seinen Calvinismus nichts zu tun haben.
    Schließlich gab und gibt es viele Politiker dieser Konfession. Auskunft über „den“ Calvinismus geben etwa die Evangelisch-Presbyterianische Kirche Deutschland, Reformierte Baptistengemeinden, das Institut für Reformatorische Theologie, die Gospelgemeinde München. Ich würde Politik und Religion deutlich trennen.

    • Das deutsche Wahlsystem spricht gegen immer mehr Parteien im Bundestag. Es könnte allerdings sein, dass die sechs heutigen Favoriten (wenn wir die Union als Einheit sehen) weniger werden. Die AfD hat es noch nicht in den Bundestag geschafft, die FDP könnte wieder an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, was selbst für die Grünen möglich ist.

      Der Ansatz von LKR, sich zwischen Union, FDP und AfD zu positionieren, ist grundsätzlich richtig. Wenn eine Partei dort erfolgreich ist, werden die drei darunter leiden. 2013 haben sich FDP und AfD gegenseitig unter der Fünf-Prozent-Hürde gehalten. Heute scheint kaum noch jemand die strategische Bedeutung davon zu erkennen, vielleicht weil beide Parteien inzwischen weniger liberal sind.

      Schließlich bin ich für eine strikte Trennung von Politik und Religion. Deshalb bin ich z. B. auch gegen Islamismus sowie dessen Gleichsetzung mit dem Islam. Herr Lucke hat ebenfalls Poltik und Religion getrennt. Herr Meister betreibt reine Küchenpsychologie hinsichtlich seiner inneren Antriebe.

      • Sie haben recht! Neue Partei zwischen AfD, FDP, CDU müßte, meine ich, Alleinstellungsmerkmal, klare Identität, „großes Thema“ wie Lucke einst mit Griechenland oder strahlend charismatische Persönlichkeit haben. „Irgendwo dazwischen“ könnte eher weitere Schwierigkeit für Erfolg sein. Aber „die“ (relativ viele) Wähler suchen nach Alternativen, wählen teils „wie wild in der Gegend herum“… Mitte März wählt Holland (ohne Prozentklausel allerdings): Da erreichen eine Tierschutzpartei und eine Rentnerpartei Sitze, von 2 (!) calvinistischen zu schweigen…

      • @Alexander Dilger

        Manchmal ist ein wenig Küchenpsychologie ganz hilfreich, um Menschen besser zu verstehen. Siehe hierzu auch Herrn Dr. Konorzas Beitrag von 8:40 Uhr zur Fehlerwiederholung …

        Bernd Luckes völlig unrealistischer Führungsanspruch kommt ganz sicher nicht aus seiner erfolgreichen Karriere in der CDU, der er 34 Jahre angehört hat, ohne dort jemals für die Öffentlichkeit wahrnehmbar in Erscheinung getreten zu sein, sondern dürfte vielmehr aus seinem religiösen Selbstverständnis und seiner daraus resultierenden maßlosen Selbstüberschätzung erwachsen sein.

        Oder haben Sie eine andere Erklärung für Luckes pathologisch anmutende Realitätsferne?

      • Ja, der anfängliche Ruhm und Erfolg in der AfD sind ihm zu Kopfe gestiegen. Er war darauf psychisch nicht vorbereitet, gerade weil er vorher nie im Rampenlicht stand. Anfang 2013 war er so, wie ich ihn kannte, dann wurde er quasi ein anderer Mensch (natürlich nicht wirklich, doch es kamen andere Seiten zum Vorschein).

      • „Der Ansatz von LKR, sich zwischen Union, FDP und AfD zu positionieren, ist grundsätzlich richtig.“
        Es ist aber auch eine sehr erklärungsbedürftige Position- nach innen wie nach außen; für das Marketing schon mal ungünstig. Meine Erfahrungen aus einem geschlossenen Forum von ALFA/LKR sind die, dass auch die interne Positionsbestimmung trotz Parteiprogramm nicht gelungen ist.
        M.E. handelt es sich bei der Position zwischen den genannten Parteien weniger um Richtungsentscheide als vielmehr um Protest gegen den von den derzeitigen Führungskräften der konkurrierender Parteien geprägten Mainstream- einer Ware mit Verfallsdatum.
        Angesichts der Positionierungsprobleme lag bei etlichen LKR-Mitgliedern die neidgeborene Versuchung nahe, in die Fußstapfen der AfD zu treten, was hier in NRW zu dem wenig bühnenreifen Rücktritt (und Parteiaustritt) des Sprechers nebst Anhang per 12-2016 und zur weiteren Marginalisierung geführt hat.
        Bei LKR war das Führungsteam in der Nachgründungsfase nicht stimmig, was auch der AfD noch mal auf die Füße fallen könnte, weil etliche aus dem heterogenen Führungskreis ihre spezifische Anhängerschaft haben und pflegen.
        Die vormalige „Konservative Sammlung“ wollte aus dem Interessenten-Potenzial der AfD aus der Gründungs-Fase abschöpfen; soweit dieser Personenkreis nicht in die AfD eingebunden ist, sind diese Leute aus Ermüdungsgründen nicht mehr zu aktivieren.

      • Im Gegensatz zur AfD kann man dem verzweifelt um Aufmerksam rudernden Bernd Lucke und seiner treuen Gefolgschaft nicht einmal mehr „Viel Feind, viel Ehr“ bescheinigen.

      • Richtig“ Zugespitzt gesagt: Über das, was Tote im Leben noch leisten können, lohnt die Diskussion nicht…

      • Herr Lucke war sowohl bei der AfD als auch ALFA/LKR gegen jede ideologische Festlegung, sondern wollte für alle Richtungen offen sein und allein nach gesundem (d. h. seinem) Menschenverstand entscheiden. Das war ein schwerer Fehler. Jede Partei braucht eine grundsätzliche Ausrichtung und ein Wertefundament. Sonst wissen (potentielle) Wähler und Mitglieder nicht, woran sie sind, ist der Willkür Tür und Tor geöffnet und haben Radikale besonders leichtes Spiel.

        Die Positionierung als liberal und konservativ, die LKR doch sogar im Namen trägt, aber nicht wirklich lebt, ist gar nicht so dumm. Linke Parteien gibt es schon mehr als genug. Schon für eine einzige rein liberale Partei gibt es kaum genug Wähler, von denen auch noch viele trotz allem durch die FDP gebunden sind. Eine rein konservative Partei wäre möglich, doch was da bewahrt werden soll, müsste genauer bestimmt werden, um nicht nach rechtsaußen abzugleiten. Liberal-konservativ bzw. bürgerlich liefert eine solche Bestimmung. Wir Bürger wollen das Grundgesetz, die Menschen- und Bürgerrechte, unsere Freiheiten, aber auch den Wohlstand und die Lebensqualität bewahren. Der Staat soll durchaus stark, aber auf seine Kernaufgaben begrenzt (die er aber auch erfüllen muss) und an die Gesetze gebunden sein sowie demokratisch regiert werden.

      • Gut- danke! Die FDP ist ja auch so ein ideologisch teils schwacher, relativ ausgeprägter Mischmaschverein.

      • @Ulrich Motte wg. FDP

        Seit Jürgen W. Möllemanns Abgang ist das leider so.

      • Jürgen W. Möllemann ist mir schon wegen meines Philosemitismus ein Gräuel gewesen. Zudem war er ein Opportunist ohne feste liberale Grundlage. Im Interview mit JF hat er sogar die Zustimmung zur Straßenprivatisierung verweigert.

      • Aus meiner Sicht war der letzte große Liberale im umfassenden Sinne in der FDP-Führung Otto Graf Lambsdorff. Hans-Dietrich Genscher und selbst Guido Westerwelle hatten auch ihre Verdienste, doch deutlich eingeschränkter. Insbesondere fehlte ihnen die Wirtschaftskompetenz.

      • Jürgen W. Möllemann hatte natürlich auch ein paar Schattenseiten (wo Licht ist, ist immer auch Schatten), aber er war ein Mann mit mutigen Visionen und ein kluger Kopf. Gerade seine unkonventionellen Vorschläge hätten Deutschland vor vielen teuren Fehlern bewahrt, für die wir heute mit einer nie dagewesenen Abgabenlast bluten müssen, ohne dass das Land dadurch auch nur einen Funken zukunftssicherer geworden ist.

      • Ich habe die heimliche Hoffnung, dass die Grünen unter 5% fallen…..

      • Ja, das hoffe ich auch, doch an der Stelle können wir am wenigsten tun. Anhänger der Grünen werden kaum zur AfD oder FDP wechseln, sondern eher zur Merkel-CDU, die jetzt vor allem grüne Politik macht, oder Schulz-SPD, die noch linker ist.

      • So ist es- Schulz hat bisher ja auch stark die Grünen geschwächt, deren betont sozialistische Wähler ja auch verärgert sind über die beiden Spitzenkandidaten vom „Realo-Flügel“.

      • Sollte es Red Nose Würselen tatsächlich gelingen, mit seiner Kanzlerkandidatur die Grünen aus dem Bundestag zu kegeln, hätte er zum ersten mal in seinem Leben etwas Sinnvolles getan (wenn auch sicher nicht beabsichtigt). 🙂

      • Ich habe die offene Hoffnung, auch wenn ich Umweltschutz bejahe.

      • Ich bin auch für Umweltschutz, aber vernünftig und effektiv statt rein ideologisch. So hat z. B. die Energiewende Unsummen gekostet und die Stromversorgung unsicherer gemacht, zugleich aber der Umwelt gar nichts genutzt, sondern eher noch geschadet.

      • Umweltschutz bejaht hierzulande wohl so gut wie jeder. Allerdings tragen weder Elektroautos noch Windräder, deren Materialien nicht einmal recyclebar sind, ernsthaft zum Umweltschutz bei.

    • Auskunft über „den“ Calvinismus geben mitnichten die von Ihnen genannten Institutionen, sondern nur noch der Verstorbene selbst, im Wesentlichen in seinem Meisterwerk „Unterricht in der christlichen Religion“. Ich habe niemals etwas logisch Konsequenteres gelesen. Eine Polemik, die kein Auge trocken lässt und das Ganze von der ersten bis zur letzten Seite wahr. „Reformierten Baptismus“ hätte er wahrscheinlich als die ultimative Travestie und Heuchelei bezeichnet, was ich sehr gut verstanden hätte. Haben Hus, Zwingli, Luther, Calvin als die eigentlichen Reformatoren, die diesen Ehrennamen verdient haben, doch dem Baptismus auf klarster biblischer Grundlage doch stets die entschiedensten Absagen erteilt. Doch dem toten Löwen zupfen selbst die Hasen die Mähne.

      Ausnahme: Bernhard Kaiser vom genannten IRT – er ist offenbar der einzige Theologe heute in Deutschland (jetzt bitte nicht die durchaus bekannten üblichen Verdächtigen auflisten) , welcher die Rechtfertigungslehre rein lehrt, die Sakramente reformatorisch erklärt und auch die reformatorische Position gegenüber den „falschen Kirchen“ (wenn auch etwas leise) innehält. Von Calvin weicht er (wenn man ganz genau hinliest) nur in der Frage der Reihenfolge des Prädestinationsentschlusses innerhalb der Gottheit ab. Er ist da nämlich nicht hinreichend klar und verdammt irrtümlich die Wahrheit.

      • Dr. Bernhard Kaiser ist nicht nur ein hervorragender Theologieprofessor, sondern auch ein persönlicher Freund von mir… Ob Bernhard (wesentliche) Unterschiede – wie Sie – zur Gospelgemeinde München und zur Evangelisch-Presbyterianischen Kirche sieht? Das können wir ihn ja beide fragen. Kaiser ist sicher kein reformierter Baptist. Was „calvinistisch“ ist oder nicht, ist umstritten. Unüblich ist die von mir vorgenommene Einstufung jedenfalls nicht. Ich habe aber auch nichts gegen andere Einstufungen. Kaiser würde wohl kaum leugnen eine große Offenheit auch für die lutherische Theologie. Schon seine Doktorarbeit befasste sich schließlich mit Luthers Römerbriefauslegung. Am wichtigsten ist mir wohl das realistische Gottes- und Menschenbild, das Kaiser verdeutlicht (auch mit seinen politischen Auswirkungen). Sein Werk „Christus allein“ empfehle ich Menschen, die etwas anspruchsvolle Texte verstehen können, geradezu dringlich.

      • Herr Motte, vielen Dank! Es hat mich sehr erheitert, daß mein Bruder in Christus und persönlicher Freund Bernhard Kaiser nun ebenfalls Ihr persönlicher Freund sein soll. Schade, daß er mir nie von Ihnen erzählt hat, auch wenn wir bei ihm zu Hause lange zusammen saßen. Ich kenne Sie aber trotzdem: Ihr name-dropping und Ihre theologische Beliebigkeit in Gummersbach 2017 (Kartoffelsalat! Im Keller! Ihre Flucht vor den klaren historischen Zeugnissen der Reformatoren, welche ich Ihnen vorhielt!) haben bei mir den allergrössten Überdruss erzeugt.

        Sprüche 26, 5 finde ich (wie alle Schrift) sehr weise. Sollten Sie mit weiterem scheintheologischen Unsinn oder name-dropping antworten, dann dürfen Sie mir ruhig Sprüche 26, 4 als meine weitere Leitlinie unterstellen.

  3. Warum hoch intelligente Menschen immer dieselben Fehler machen?
    Nach den Gründern des Neuro-Linguistischen Programmierens NLP, Grinder und Bandler liegt es daran, dass der Mensch irreversibel lernt. Wenn Ratten im Labyrinthversuch der Köder entzogen wird, so gehen die Tiere nach 2-3 Fehlversuchen nicht mehr hinein.
    Bei Versuchen mit Studenten und Dollarscheinen kommt es nicht zum Abbruch, sondern sie versuchen sogar mit Gewalt einzudringen, da sie durch den Erfolg geprägt sind.
    Das erklärt manche Pleite, z.B. Max Grundig.
    Ein Coach, welcher die ehemalige Erfolgsstrategie aktiv löscht und die Menschen in dieLage versetzt, neue Erfolgsstrategien zu entwickeln, wäre nötig.

    • Das Geld wäre für solch einen Coach sicher besser angelegt als für den aussichtslosen LKR-Wahlkampf. Ich versuche, aus meinen Fehlern zu lernen, was jedoch nicht ausschließt, dass ich sie auf einer höheren Ebene trotzdem wiederhole (indem ich mir z. B. bessere politische Strategien überlege, statt insgesamt die Finger von der Politik zu lassen).

      • Die Konservative Sammlung ist ein Musterbeispiel dafür, wie man es machen muss, wenn man erfolglos bleiben will. Zunächst hat man die eigenen Bundes- und Landeskoordinatoren über die eigentlichen Gründer und Geldgeber getäuscht. Nachem diese Täuschung in die Hose ging hat Bundeskoordinatorin der KS, Frau de Wall, mit weiteren EX KS-Landeskoordinatoren die CKM gegründet. Das war Angang 2017. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Konservative Sammmlung nach Abzug der LKR Mitglieder keine 2500, sondern vielleicht 250 ernstzunehmende Unterstützer. Wenn die Medien nun die Zahl von 2500 unkritisch abschreiben sind das postfaktische News. Auch die KS-Unterstützer wurden getäuscht, denn es ging in den Mitteilungen immer um eine neue Partei bzw. eine Folgeorganisation zur KS, aber nie um ein Bündniss mit der LKR. Die stv. Vorsitzende der Zukunft Deutschland e.V. Frau Tigges-Friedrichs ( EX FDP,EX AfD) sprach gestern von 50 eigenen Kandidaten, die bundesweit wenig ausrichten könnten und denen deshalb mit dem LKR Bündnis geholfen werden soll. Meine unbescheidene Meinung: mit diesem Bündnis wird, wenn überhaupt, nur R2G geholfen. Die kommenden Landtagswahlen werden dies zeigen.

      • Seit vielen Jahren stelle ich mich gelegentlich- zynisch, gebe ich zu- so vor: Ein bürgerlicher, politisch Interessierter, der noch nie eine Partei gründete…

      • Diese Intriganten-Sandkastenspiele werden keinerlei messbare Auswirkungen auf die Wahlergebnisse haben. Weder bei irgendeiner Landtagswahl noch bei der Bundestagswahl. Es lohnt sich folglich nicht, sich damit überhaupt zu befassen.

      • Ich vermute zwar, daß Sie in nächster Zeit noch einen letzten Vorstoss unternehmen werden und wünsche Ihnen herzlich alles Gute dabei. Grundsätzlich aber besitzen Sie die Eigenschaften, die Sie gründlich für die (Partei)Politik disqualifizieren: Sie sind anständig, extrem intelligent sowie fachlich (aber eben nicht zu Allem!) fähig. Ohne Parteipolitik aber kein Eintritt in die unmittelbar wirksame Politik. Die berühmte „Ochsentour“ durch die Partei würde ich heute eher als eine Schweinetour bezeichnen (wenn sie denn Erfolg haben soll).

      • Auch ich begrüßte ein Verbleiben von Herrn Prof. Dilger „in der Politik“! Ich bedanke mich für seine Klarstellung hier, daß ich nie zur AfD gehörte, was keine Kritik an denen sein soll, die das anders entschieden.

  4. Also Lucke hat mit der Kooperation eigentlich nichts zu tun. Er hat noch nicht mal an den Sitzungen teilgenommen und war auch gestern nicht zur Pressekonferenz in Berlin eingeladen. Herr Lucke ist Bundestagskandidat und spielt im LKR Vorstand keine große Rolle mehr. Soviel zu euren meist unqualifizierten Äußerungen.
    Es passt vieles zusammen mit der Demokratischen Sammlung, die ja keine Partei ist, sondern ein Verein. Dieser Verein wurde gegründet von damaligen CSU/CDU Anhänger, die wegen Merkel ihrer Partei den Rücken gekehrt hatten. Eine Person der Demokratischen Sammlung erhält einen kooptierten Platz im Bundesvorstand. Orientiert euch an http://www.lkr.de, lest das Parteiprogram und die Berliner Thesen. Vielleicht gelingt es dann dem einen oder anderen sich ein besseres bild zu machen.

    • Herr Lucke hat öffentlich zur Unterstützung der Konservativen Sammlung aufgerufen, als sie sich als Partei gründen wollte und damit als Konkurrenz zur LKR. Dafür hätte man ihn eigentlich aus der LKR werfen müssen, aber natürlich war das intern abgesprochen. Die ganze Herangehensweise entspricht auch seinen früheren Ansätzen mit der Wahlalternative 2013, die in die AfD mündete, und dem Weckruf, der zu ALFA bzw. jetzt LKR wurde. Die AfD hat ihn nicht zuletzt deshalb abgewählt, weil er noch in ihr für die nächste Partei warb, obwohl das damals vehement geleugnet wurde. Für wie dumm hält man uns eigentlich?

      • „Für wie dumm hält man uns eigentlich?“

        Das dürfte eher nicht das eigentliche Problem sein, da die angenommenen Unterschiede der Dummheit alles Lebens unter seinem Niveau (also Menschheit abzüglich Lucke, für verstorbene Genies aller Zeiten kann man Ausnahmen machen, da sie nicht im Wege stehen können und daher seine Glorie eher anscheinen als verdunkeln) aus seiner Sicht nur graduell sein dürften. Unterhalb seiner geistig-analytischen Grösse wimmelt nichts als bemitleidenswerte Ignoranz, Irrtum, Stümperei. Warum also noch differenzieren.

    • @Horst Krebs

      „Demokratische Sammlung“ ?
      Was ist das denn schon wieder für eine neue „Sammlung“ ?

      • Herr Meister hat recht (und nicht ich): Die Zahl der Wahlberechtigten sinkt nach Schätzungen von 61,9 Millionen auf 61,5 Millionen

  5. Mal als jemand, der seit Jahren nur mit liest: Meiner Ansicht haben die dutzende von Neugründungen politischer Kleinstparteien nur den Zweck, die Ohnmacht der Trotzigen zu kanalisieren. Das politische Interesse und gegebenenfalls auch die Begeisterung für einen Neuanfang verpufft in dem Klein-bei-Klein und dem Hick-Hack der politischen Schwerstarbeit, sich überhaupt zu etablieren. Hinzu kommt, dass jede Kleinstpartei meint, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und das ultimative Credo, die absolute Lösung zu haben.

    Bescheidenheit, Demut und Zurückhaltung täten uns allen, die wir eine politische Option zwischen CDU und AfD etablieren wollen, sehr gut. Die Hoffnung auf eine Zusammenarbeit ohne vorherige Bedingungen, die Auswahl charismatischer Führungspersönlichkeiten aller beteiligter Gruppen ohne Neid und vor allem die vorurteilsfreie Achtung und das Zeigen von Respekt dem anderen politisch Aktiven gegenüber – anders werden wir nichts etablieren können und weiterhin in politischer Bedeutungslosigkeit vagabundieren (sprich: nomadisierend von Kleinstpartei zu Kleinstpartei ziehen).

    Mein Vater als langjähriger Kommunalpolitiker sagte mir drei wahre Worte, die mein politisches Leben geprägt haben: „Bundes- und Landespolitik sind gut für die Aufregung am Staamtisch, aber wahre Politik wird in deinem Dorf, deiner Stadt und deinem Kreis gemacht, wo die Menschen leben und die Auswirkungen sofort hautnah erfahren.“ / „Im Ratsaal sind der Grüne, der Linke und der Genosse meine politischen Gegner und ich nutze jede Möglichkeit, Ihre Politik zunichte zu machen – aber nachher im Ratskeller sitze ich genau mit diesen politischen Gegnern am Tisch, wir trinken ein gepflegtes Pils und sprechen über unsere Familien und die Zukunft – vergiss nie, dass deine politischen Gegner Menschen mit Familien, Freunden und einer Zukunft sind!“ / „Solange eine Partei oder eine politische Gruppe demokratisch legimtimiert ist und auf der Basis der FGO steht, behandle ihre aktiven Mitglieder mit Respekt und Achtung, denn jeder dieser Menschen opfert seine Freizeit, die Zeit mit ihrer Familie und die Zeit für andere Ehrenämter für den Versuch, unser Deutschland nach seinen Ansichten ein Stück besser zu machen!“

    Das hat mich Bescheidenheit, Demut und Zurückhaltung gelehrt – und die erhoffe ich auch für andre Aktive unserer politischen Gesellschaft.

    Mit freundlichem Gruß aus dem Siegerland

    Sven Stettner

  6. LKR Bashing, besonderes durch AfD Symphatisanten, ist weder glaubwuerdig noch sinnvoll fuer Demokraten. Eher entlarvend!
    LKR Strategie ist richtig, suchen nach Partnern und versuchen kleine Parteien zu mobilisieren. Ob es gelingt ist offen, aber es ist ein einziger Weg solange es in CDU und/oder FDP keinen Putsch gibt. Viele „schlaue“ Ratgeber hier sind aber nicht in der Lage eine politische Platform fuer liberal-konservative Waehler zu identifizieren! Das ist die betrogene Mitte der Gesellschaft.
    Und wer jetzt AfD als attraktiv, serioes, liberal-konservativ verkaufen will weiss nicht worueber er redet! Wenn AfD die einzige Opposition sein soll, dann armes Deutschland!

    • Die Suche von LKR nach echten Partnern ist doch gescheitert. Man hat mit etlichen Parteien verhandelt, kam aber erst jetzt quasi mit sich selbst zum Abschluss.

      LKR für sich genommen ist völlig bedeutungslos und ich behandle diese Kleinpartei hier nur gelegentlich als Teil der Geschichte der AfD. Insbesondere Herr Lucke hat 2013 Großes geleistet, es danach aber wieder verspielt. Der Niedergang über Weckruf, ALFA, LKR und jetzt Zukunft Deutschland zeigt, dass er weder über Wunderkräfte noch überhaupt einen sinnvollen Plan verfügt.

  7. Wir diskutieren hier über vielleicht 50.000 Stimmen bei der Bundestagswahl. Nicht mehr und nicht weniger. Da ist im Grunde schon dieser eine Satz zuviel Aufmerksamkeit.

    • So wäre selbst bei deutlich mehr Stimmen. Bei vielleicht 40 Millionen gültigen Stimmen, wären 5 % 2 Millionen, oder? Die kleineren Parteien können bei knappem Wahlausgang allenfalls entscheiden, wer gewinnt (wenigstens Sitze im Bundestag), aber selbst „keinen Blumentopf“ gewinnen außer vielleicht Geld vom Steuerzahler…

      • 2013 hatten AfD und FDP jeweils über zwei Millionen Stimmen und es trotzdem nicht in den Bundestag geschafft. Ich halte die Fünf-Prozent-Hürde für problematisch, doch sie ist ein Faktum, das nur Kleinstparteien ignorieren können, die ohnehin nicht wirklich mitgestalten wollen.

      • Sie haben natürlich recht- danke! Damals haben demnach noch mehr als 40 Millionen gewählt und wegen der Demographie könnten es im September nochmals mehr werden…

  8. Bemerkenswerte Komentare, besonders der AfD Anhänger. Gemau so sahen die Komentare bei der Gründung der AfD aus. Alles schlecht Reden, über die Politik schimpfen und keine eigenen Lösungen finden oder die Unterstützen die Lösungen aufzeigen. Darum haben diese Menschen die Politik die sie Bekämpfen verdient. Sie schipfen über die Lügenpresse, den Dummen und Aroganten Politiker und sind genau dessen Spiegelbild.Die Gesellschaft wird nicht von der Politik zerstört es sind die Mensch die sie gewählt haben, die nicht wissen was sie wollen.

    • Hier werden doch durchaus Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt und diskutiert. Es wird auch nach politischen Partnern für die Umsetzung geschaut, die jedoch alle nicht ideal sind. Denn die meisten Menschen wissen sehr wohl, was sie wollen, nur wollen nicht alle dasselbe, schon gar nicht dasselbe wie die Kanzlerin.

    • Es sollten in der Tat mehr konkrete Lösungsvorschläge von liberaler Seite kommen, wobei ich mit „Liberal“ den klassischen Linksliberalismus meine: Maximale (was natürlich genauer darzulegen ist) Privatisierung (bei staatlichem Schutz vor Armut), Demokratisierung, Förderalisierung. Man könnte auch sagen, eine gemäßigte Variante der Partei der Vernunft, die allerdings (PDV) Partei der Verlierer ist….

    • @Frank Perka

      Vielen Dank für die überaus differenzierte Betrachtung.
      Ich wusste noch gar nicht, dass die AfD so homogen ist.

      *kaputtlach*

  9. Sehr geehrte Herren!

    Trotz meines Austritts aus der AfD am 9. Mai 2016 (rund zweieinhalbjähre Mitgliedschaft, teilweise auch im OV-Vorstand) bleibe ich der AfD verbunden und unterstütze Sie auf andere Art und Weise.

    Denn!!! Diese Partei ist momentan die einzige Alternative – von der Größe und vom Bekanntheitsgrad her – die den Kartellparteien Paroli bieten kann. Alte Parteien sind in ihren Strukturen, mit ihren (Alt-)Mitgliedern so verfestigt, man kann auch sagen verkrustet, dass von Ihnen nichts Neues zu erwarten ist!

    Das hatten viele von uns doch schon erkannt und sind dort aus- und in die AfD eingetreten.
    Bzw. erkannten die Gefahr und wurden (erstmalig) politisch aktiv.

    Eigentlich müsste im Parteiengestz stehen, dass jede politische Gliederung nach einer zu bestimmenden Zeit, z. B. nach 30 Jahren aufzulösen ist. Dann gäbe regelmäßige Erneuerungen.

    Vielleicht ist es für Deutschland mit seinen hohen Schuldverpflichtungen etc. sowieso schon zu spät.

    Eine junge Partei ist oft noch formbar und erst nach längerer Zeit ist zu erkennen, welche demokratischen Kräfte sich durchsetzen. Sind es Quer- oder Hohlköpfe, dann ist das Ende vorhersehbar und sie wird – wie etliche andere Gruppierungen – eine Randnotiz der Geschichte.

    Setzen wir möglichst viel daran, dass diese AfD in den Bundestag kommt. Man sieht dann, was sie leistet und können auf Bundesebene ihren Weg verfolgen. Denn LKR pp. wird es wohl nicht schaffen. Darin sind die meisten bestimmt einer Meinung…

    Ich danke für ihre Aufmerksamkeit!
    MfG
    Gerd Taddicken

    Fr., 03.März 2017, gg. 08:13 h

    +++
     

  10. Rein taktisch fand ich den Grundansatz der Konservativen Sammlung gar nicht mal verkehrt. „Wir sind die CSU für den Rest der Republik“ ist erst mal eine kurze und prägnante Botschaft (oder auch ein perfekter Bluff), und wohl die beste wenn nicht einzige Möglichkeit um als Partei zwischen CDU und AfD überhaupt mediale Aufmerksamkeit zu finden. Und zudem spart es endlose Programmdiskussionen: Man nimmt das der CSU und basta. Nur in Bayern hätte man dann ein Dilemma gehabt: Konsequenterweise dürfte man dann dort keinen Landesverband gründen. Wie auch immer, wohl selbst mit dieser Taktik (die man jetzt also nicht konsequent durchzieht) dürfte es schwierig werden. Vielleicht sieht es in ein paar Jahren anders aus, wenn die AfD keinen Neulingsbonus mehr hat sondern nach einer vergeigten Legislaturperiode um den Wiedereinzug kämpfen muss.

      • Deshalb wird es nicht zu einer CSU-Ausdehnung von oben kommen, trotzdem bleibt die von unten eine Möglichkeit. Ich hatte meine diesbezüglichen Pläne vor allem deshalb nicht weiterverfolgt, weil die Zeit bis zur Bundestagswahl angesichts des zu erwartenden Widerstands nicht gereicht hätte. Für 2021 oder gar 2025 sähe das anders aus.

      • Wir haben darüber ja schon ausführlich gesprochen. Ich glaube nach wie vor nicht, dass die CSU das möchte. Auch die CSU-Basis nicht. Diese Partei ist nun mal fest in Bayern verwurzelt und würde ihr Alleinstellungsmerkmal aufgeben, wenn sie bundesweit antritt. Damit würde die CSU im Heimatland Bayern empfindliche Einbußen erfahren. Warum sollte sie das?

        Schon Cäsar wusste, dass es besser ist der Erste in einem kleinen Provinznest in den Alpen zu sein, als der Zweite in Rom … mit (dem zudem pumperlgesunden) Bayern und Berlin (der Kapitale einer untergehenden Bananenrepublik) verhält es sich für die CSU nicht anders.

      • Nochmals, die CSU-Führung und vielleicht auch die Basis in Bayern möchten das nicht, sonst könnten sie die Ausdehnung sofort durchziehen, übrigens noch rechtzeitig zur Bundestagswahl. Wenn man es richtig anstellt, können sie eine Ausdehnung von unten aber schlecht verhindern. Sie werden aber mit allen Tricks dagegen arbeiten, weshalb es sich Jahre hinziehen kann und am Ende die Wähler vielleicht verschreckt werden.

      • Die CSU hat kein „Unten“, das sich bundesweit ausbreiten will. Ihr diesbezüglicher Wunsch wird daher niemals in Erfüllung gehen.

      • Solche Sprüche für Manta-Fahrer können Sie sich sparen. Bayern ist nicht das Ruhrgebiet.

        Mir ist schon klar, wovon Sie träumen. Aber die CSU hat etwa 142.000 Mitglieder. Davon wohl mindestens 140.000 in Bayern. Wie wollen Sie die denn mit ihren paar Mitstreitern überstimmen?

      • Dafür, dass wir das alles schon ausführlich diskutiert haben, stellen Sie sich aber extrem begriffsstutzig an. Man bräuchte doch gar keine Mehrheit in Bayern, sondern nur einen Ortsverband in Aplerbeck. Es ist wie beim SAP-Betriebsrat, den die überwiegende Mehrheit der Belegschaft nicht wollte, der aber trotzdem auf Antrag von drei Mitarbeitern eingerichtet werden musste.

      • Die Gründung eines Betriebsrats ist ab einer bestimmten Unternehmensgröße gesetzlich garantiert. Die Gründung eines CSU-Ortsverbandes in Aplerbeck hingegen nicht.

        Ich hätte nicht gedacht, dass Sie so eine ausgeprägte masochistische Ader haben. Aber probieren Sie ruhig Ihr Glück, wenn Sie zu viel Zeit haben und sich den Frust der späteren Erkenntnis unbedingt einfangen wollen. 🙂

      • Mein Masochismus besteht vor allem darin, dass ich mit Ihnen immer noch diskutiere, und zwar dauernd dasselbe. Sind Sie vielleicht ein Bot?

        Das Parteiengesetz erlaubt solche Verbände und die CSU-Satzung verbietet sie nicht. Ich selbst mache das jedoch nicht, wie ich schon schrieb.

      • Das Projekt bundesweite CSU ist ein Rohrkrepierer. Das wissen Sie im Grunde genauso gut wie ich. Warum sie das trotzdem immer wieder thematisieren, erschließt sich mir nicht. Aber wahrscheinlich hat es etwas mit professoraler Unausgelastetheit zu tun und ist nur eine ganz harmlose Erscheinung von nichtigem öffentlichen Interesse.

      • Sie haben doch diese Diskussion mit völlig falschen Argumenten vom Zaun gebrochen, um mir und den Lesern die Zeit zu stehlen.

        Ich frage nochmals in die Runde, ob ich Herrn Meister nicht dauerhaft sperren soll. Manchmal bringt er gute Kommentare, doch meist verhält er sich als Troll.

      • Diesen Unsinn einer „bundesweiten CSU“ (die sich damit in Bayern ins Nirwana katapultieren würde) haben doch Sie wieder einmal angefangen, nicht ich. Ihnen fehlt einfach die bayerische Perspektive, um nachvollziehen zu können, wie unrealistisch dieses Projekt ist. Aber sei´s drum – Sie sind hier der Gastgeber und können daher den größten Unfug verzapfen, wie und wann auch immer Sie wollen.

      • Sie sind einfach kein guter Gast, sondern bleiben viel zu lange bzw. kommen zu oft und laut. Haben Sie nichts anderes zu tun, z. B. die AfD verbessern?

      • Geht es auch etwas weniger ad personam? Manchmal ist es ja nötig- manchmal…

      • Als gebeutelter Steuerzahler nehme ich mir hin und wieder die Freiheit auf die suboptimale Auslastung unserer Staats- und Landesbediensteten hinzuweisen … 😉

      • Sie tragen doch maßgeblich zu meinem Zeitverbrauch ohne Erkenntnisgewinn bei, weshalb ich Sie für den Rest des Jahres sperre. Ciao!

      • @Prof. Dilger 10:37

        Ihre Frage wurde schon frueher beantwortet. Nur Sie muessen es endlich entscheiden, oder wuerden Sie Herrn Meister vielleicht vermissen, als eine Anti–Lucke Allianz?
        Natuerlich kann man auch so einen Austausch ueberspringen.

      • Beim letzten Mal wollte die Mehrheit (wobei sich kaum jemand äußerte) Herrn Meister bzw. seine Kommentare behalten. Als Liberaler will ich auch niemanden ausschließen, doch heute hat er mal wieder trotz Warnungen völlig überzogen, weshalb ich ihn bis zum Jahresende gesperrt habe. Also was soll da Ihre Verdächtigung?

      • Ich lebte 37 Jahre in München und war circa 20 Jahre (kleiner) CSU-Funktionär. Ich denke, eine Ausdehnung sowohl der CDU als auch der CSU aufs gesamte Bundesgebiet sollte man im Auge behalten und weiter diskutieren. Wer weiß denn, was aus FDP bzw. AfD wird? Die CDU erreichte in Bayern sicher über 5 % und die CSU bundesweit auch.

      • Danke für mich ehrenden Vorschlag. Ich bin anläßlich meiner Rückkehr nach Dortmund 2011 aus der CSU ausgetreten. Meine Gesundheit lässt nur beschränkte Aktivität zu, so daß ich das sowieso nicht übernehmen kann.

      • Bis zur Bundestagswahl 1980 gab es in verschiedenen Städten außerhalb Bayerns CSU-Freundeskreise. Sie waren Brückenköpfe für eine mögliche bundesweite Ausdehnung der CSU. Nachdem Franz-Josef Strauß die Wahl verloren hatte, mussten sämtliche CSU-Freundeskreise aufgelöst werden und Kohls Günstlinge haben Jagd auf Strauß-und CSU-Fans in der CDU gemacht.

        Ich war damals als ganz junger Mann an führender Stelle tätig, selbst Opfer der Säuberungen, habe zwei Parteiausschlussverfahren überstanden und könnte viele Insider-Infos liefern, wenn jemand dazu einmal eine Dissertation schreiben will.

        Strauß hätte die CSU so gerne auf ganz Deutschland ausgedehnt, ist aber in der entscheidenden Phase von Max Streibl an Helmut Kohl verraten worden. Das gibt Kohl in seinem Buch „Erinnerungen I“ selbst zu! Im Zuge der Wiedervereinigung gab es unter Theo Waigel mit der DSU einen auf Thüringen und Sachsen begrenzten Ausdehnungsversuch, der kräftig in die Hose ging. Welcher heutige CSU-Politiker soll noch die Eier in der Hose für ein bundesweites Experiment haben???

      • Ein bißchen fehlt es auch wohl an geeigneten Personen, die nach FDP und AfD und unzähligen Kleinparteien jetzt auch noch eine bundesweite CSU positiv prägen könnten. „Jetzt“ heißt: „Aufgeschoben“ muß nicht heißen “ Unbedingt aufgehoben“. Ich könnte mir denken, daß es Sinn macht, jetzt erst einmal die Bundestagwahl abzuwarten.

    • Die CSU ist besser als die CDU. Da sie Bayern sehr gut regiert, kann sie sich aber auch manchen Antiliberalismus leisten, der zur Sanierung des Bundes und vielen seiner Länder abgeschafft werden muß, den sich der Rest der BRD eben nicht leisten kann.

  11. Wo liegt ein Rechtsruck in der LKR vor und inwieweit übertrifft er die AfD? Gibt es in der LKR Identitäre oder Höckes?

      • Es waere schoen wenn Sie definieren wuerden wer ein „Islamhasser“ in Ihren Augen ist? Man kann eine Religion ablehnen oder ignorieren aber kann man eine Religion hassen?
        Darf jemand der schon eine verstaerkte, aus der Kontrolle gerattene, Ansiedlung von Mohammedanern in Europa ablehnt und als Gefahr betrachtet als Islamhasser diffamiert werden?
        Wer ueber Zukunft Europas nachdenkt muss zum Schluss kommen, dass pseudoliberale ex-cathedra Wunschgedanken nicht wichtiger als Zukunft Deutschlands und Europas sein duerfen. Deswegen muss schon ueberlegt werden wer ist in Europa gewuenscht! Mohammedaner sind in Ueberzahl nicht in Europa willkommen! Aus guten Gruenden.

      • Wir müssen hier nicht ständig dasselbe diskutieren. Sie dürfen jede Religion und auch Zuwanderung ablehnen. Doch wer die Religionsfreiheit für eine Weltreligion pauschal negiert, hat den Boden des Grundgesetzes verlassen und kann nicht ehrlich behaupten, eine seriöse Alternative zur AfD zu vertreten.

      • Nicht zu diesem Punkt, sondern zur AfD: Die FAZ von heute meldet weiteren Rechtsruck der AfD, nach NRW jetzt in Baden-Württemberg, wo der nach Rechtsaußen gerückte Prof. Meuthen die meines Erachtens eher vernünftige Alice Weidel als Vorsitzende verhindert haben soll. Ich kenne die Mängel der FDP, bin aber froh, daß sie eine Alternative zur Alternative für Deutschland ist.

      • Herr Meuthen ist in meinen Augen die größte Enttäuschung in der AfD seit Sommer 2015. Frau Weidel ist noch die größte Hoffnung, aber deutlich geschwächt worden. NRW ist auch nur noch enttäuschend, wozu ich noch einen Beitrag schreiben will.

      • Ich halte die Verwendung des Begriffs „Islamhasser“ auch für
        problematisch (ebenso islamophob).
        Denn diese wurden von Ajatollah Khomeni inhaltlich geprägt,
        wie der Begriff des „Antifaschismus“ durch Stalin.

        Eine Religion kann man ablehnen, weil man bestimmte Inhalte
        nicht akzeptiert oder für falsch hält.
        Dem Islam wird eine sehr starke politische Dimension nachgesagt.
        Wenn eine solche politische Dimension die Freiheits- und Existenz-
        rechte anderen Akteure derart stark angreift und bedroht
        („tötet die Ungläubigen, wo immer ihr sie findet“), ist sein Recht
        auf jede Akzeptanz hinfällig.

        Die Menschen hassen nicht den Islam, sondern fühlen sich von
        ihm in ihrer elementaren physischen Existenz ernsthaft bedroht.

        Lobenswerte Ausnahmen sind die Alewiten, welche den Tötungs-
        befehlen des Koran eine klare Absage erteilen.

        Ebenfalls löblich ist die (kleine) Gruppe um den an der Uni Münster
        lehrenden Herrn Khorchide, welche versucht einen Reform-Islam
        auf den Weg zu bringen, welcher niemandem Andersgläubigen
        eine Existenzbedrohung bedeutet.

        Die Konsequenzen sind bekannt – beide Gruppen werden von den
        Mehrheitsmoslems (Sunniten, Schiiten, Salafisten) mit dem Tode
        bedroht.

      • Alle Auslegungen des Islam, die friedliche Menschen mit dem Tode bedrohen etc., sind natürlich abzulehnen. Doch die Gleichsetzung des Islam mit solchen Auslegungen ist falsch, wie doch auch Ihre eigenen Beispiele am Ende zeigen. Es ist eine empirische Frage, wie viele Muslime die verschiedenen Varianten jeweils vertreten. Hierzulande und an der Grenze müsste man danach differenzieren, was leider weder die Kanzlerin noch die AfD tun.

      • Ich bin auch sehr enttäuscht von Meuthen. Ihm scheint der viele Umgang zu Höcke und Gauland nicht gut zu tun. Und ohne Frau bleibt jetzt wohl nur noch die Politik und da ist er jetzt unzertrennlich an Gauland und Höcke gekettet.

        Trotz allem ist das Ergebnis von Weidel als gut zu bewerten. Wenn sich der Parteivorsitzende und Fraktionsvorsitzende im Land gegen einen ausspricht und man trotzdem knapp 50 Prozent der Stimmen erreicht, dann ist das schon ein gutes Ergebnis. Das Argument der Trennung von Mandat und Parteiamt wird auch sonst Weidel zugeneigte Parteimitglieder gegen sie überzeugt haben. Die Außenwirkung ist aber natürlich fatal.

      • Prof. Dilger @8:45

        Auch gutmeinende Menschen sind in der Lage ein Volk oder Land ins Unglueck zu stuerzen, wie wir es heufiger gesehen oder erlebt haben. Besonderes diejenigen die jetzt immer weitere Mohammedaner mit offenen Armen in Deutschland empfangen und erklaeren es ist alternativlos!😄

        Wollen diese Gutmenschen franzoesische Verhaeltnisse hier? Wissen diese Menschen wohin Islamisierung in 10 + Jahren fuehrt?
        Dabei hilft auch blindes Vertrauen, dass GG alles richtig regelt nichts! Ist es nicht so etwas wie “ vorauseilendes Gehorsam“ und eine “ Vogel Strauss Taktik“? Politische Realitaeten und Zwang zu handeln kann man durch GG nicht negieren!

        Natuerlich, vieles wird wiederholt weil es nicht schwarz oder weiss ist und auch GG wird stringent oder weniger stringent interpretiert. Auch von hohen Richtern und anerkannten Juristen.

      • Warum sind Sie nicht in der AfD geblieben? So sind Sie ein Beispiel dafür, dass Verfassungstreue und Differenzierungsvermögen in LKR auch nicht größer sind.

      • @Peterchens Mondfahrt, 9:56
        Wichtiger als die abstrakte Gefährdungslage aus dem Koran ist die reale. Polizeistatistiken geben dazu einen Überblick; sie sind jedoch nicht vollständig. Die im Jahr 2008 geflüchtete pakistanische Journalistin Meera Jamal, die nun in Wiesbaden lebt, hat mit ihrem Insiderwissen zu dieser Thematik einen Bericht verfasst (siehe http://www.sueddeutsche.de/politik/aussenansicht-die-angst-flieht-mit-1.3400297).
        Viele der zu uns gekommenen Flüchtlinge leben in einer ghettoähnlichen Parallelwelt und sind dem dort herrschenden Klima der Intoleranz und des Rechtsbruchs ausgeliefert. „In die Öffentlichkeit dringt davon nichts, weil die Menschen dort solches Verhalten als Norm akzeptieren.“, schreibt Jamal. Auch Gewalt unter Flüchtlingen betrifft die Sicherheitslage unseres Landes. Man darf sie keinesfalls ausklammern oder mit dem Argument der beengten Wohnverhältnisse in Flüchtlingsheimen verharmlosen. Die unkontrollierte Zuwanderung des Jahres 2015 wird uns noch Probleme bereiten.

      • @Prof. Dilger 18:37

        Ihre „Argumente“ oder nur Vermutungen was mich, AfD und LKR betrifft sind aus der Luft gegriffen.
        Die Menschen treffen meiste Entscheidungen basierend auf Emotionen, persoenlichen Praeferenzen, Erfahrungen und Bauchgefuehl und nicht auf wissenschaftlichen Analysen und Lesen von Gesetzen, falls materielle oder andere Interessen keine Rolle spielen! Dann kann man natuerlich ordentlich mit GG, Gesinnung und Moral versuchen gegen gesunden Menschenverstand zu punkten! So viel zu “ Verfassungstreue“ und “ Differenzierungsvermoegen“.

        Fuer mich ist z.Zt. Herrn Hoecke fuer meine Abneigung gegen Verschwoerungstheoretiker und extremen Nationalisten in AfD nicht massgebend!
        Solche Menschen sehe ich bei LKR nicht! Ausserdem habe ich Vertrauen in Henkel, Lucke, Starbatty etc.
        Es spricht nichts fuer Ihre Argumentation und Menschenkentnisse falls Ihre Meinung ueber LKR auf meinen Ausserungen basiert. Ich bin weder fuer AfD noch fuer LKR typisch.

      • Sie schreiben doch selbst, dass für Sie das Grundgesetz gegen den gesunden Menschenverstand verstößt. Deshalb war es von Herrn Lucke keine gute Idee, sich schon in der AfD vor allem auf den gesunden Menschenverstand zu berufen, der jedem nur seine eigene Meinung bestätigt. Sie sind für mich ein Beispiel dafür, dass in der LKR Verfassungstreue und Liberalismus nicht an oberster Stelle stehen, aber keineswegs das einzige oder schlimmste.

  12. Mein Wissensstand ist von 2015.
    Da gab es ca. 20.000 (Förder-)CSU-Mitglieder außerhalb Bayerns.

    (Ich war 10 Jahre lang eines davon.
    Bei gleichzeitiger Mitgliedschaft der CDU)

    Da mein LieblingsPolitiker immer F.J.S. war (ist), habe ich mich viel mehr für die CSU interessiert, als für die CDU.

    Als ich noch in der JU und später in der CDU aktiv war, habe ich da auch keinen Hehl draus gemacht.
    Sowohl in NRW/Rhein-Sieg-Kreis und Frankfurt am Main gab es viele CDU-Mitglieder, die lieber in der CSU wären. Interesse war groß….

      • Ich weiß.
        Wollte damit nur zum Ausdruck bringen, daß das Interesse an einer CSU-Mitgliedschaft auch für sehr viele Menschen außerhalb Bayerns vorhanden ist.

        An der Manpower für den Wahlkampf würde es dadurch nicht scheitern, von Anfang an Erfolgreich zu sein.

        Ich schätze das Potenzial auf 50.000 allein in den ersten zwei Monaten.

      • Ich danke für die vielen anregenden Gedanken und alles Nachdenken. Die Frage ist wie bei FDP und AfD auch bei einer Schwesterpartei der CSU oder einer bundesweiten CSU die nach dem Programm. Sicher sind alle 4 gerade genannten Parteien „irgendwie und etwas“ besser als die CDU. Aber wo liegt darüber hinaus das Profil. Und braucht die BRD zu ihrer Sanierung nicht deutlich mehr (Liberalismus, Marktwirtschaft) als das, was jetzt AfD und FDP und CSU besser macht als die Kohl-Merkel-Partei? Und gibt es genug „Gute“, um nach AfD und FDP auch noch eine weitere Partei halbwegs auf Kurs zu halten, was ja schon bei AfD und FDP nur teilweise gelingt? Eine Frage, und gerade nicht eine Behauptung: Was spricht gegen einen massenweisen Eintritt in die FDP (und damit die Partei des Liberalen Aufbruchs um Frank Schaeffler)? In Sachsen gelang es gerade nur mit knapper Mehrheit, einen- auch nur halbwegs- guten Spitzenkandidaten der FDP gegen einen linkeren Gegenkandidaten für die Bundestagswahl durchzusetzen. Und in NRW kam Frank Schaeffler nur mit 3 Stimmen Vorsprung von Hunderten Stimmen auf die Landesliste zur Bundestagswahl… Es kommt auf jede Stimme gerade auch in der FDP an, oder?

        PS: Das Ausscheiden von Herrn Meister erleichtert das Diskutieren, meine ich. Man muß nicht ständig denjenigen, der etwas anders denkt, beschimpfen…

      • Finden Sie denn, dass AfD und FDP „halbwegs auf Kurs“ sind? Die Zersplitterung der Liberalen ist ein großes Problem, welches durch noch eine Partei nicht kleiner würde. Im Grunde ist es ein Koordinationsproblem. Ein paar Tausend Aktive könnten einen großen Unterschied machen, wenn sie zusammenhalten. Es ist aber nicht klar, dass die FDP der beste Ort dafür ist, insbesondere solange Herr Lindner an der Spitze steht (Herr Schäffler schaffte es nur ganz knapp auf einen wackeligen Platz, alle anderen sind reine Lindner-Leute). Vielleicht sollte man die Bundestagswahl abwarten und dann antizyklisch auf den Verlierer setzen (womit nicht LKR gemeint ist, welches auch danach keine Chance hat).

      • Gute Frage und … zugleich gute Antwort! Würde eine bundesweite CSU mehr „auf Zack“ sein… oder gar weniger? Spekulation- wie so vieles, um das wir uns hier redlich bemühen. Bei „Wahlomat“ landet bei mir die FDP fast immer vorn… Aber bestenfalls auch nur so um die 70 %. Aber wer bin ich, mehr zu erwarten? Immerhin können – schreiben Sie- ein paar Tausend Aktivisten etwas bewirken… Die auf 2 Parteien (AfD und FDP) aufgeteilt vielleicht (!?) doch mehr als auf 3 (CSU-bundesweit noch zusätzlich)… Daß auch nur die große Mehrheit geschlossen zur CSU-bundesweit ginge….??? Mein Bemühen ist es, die Zahl der paar Tausend zu vergrößern!
        Auch deshalb ist meine Teilnahme an der wichtigen Diskussion hier jetzt eine Ausnahme. Damit sage ich absolut nicht, daß die Teilnahme an dieser Diskussion unwichtig wäre-. Jeder nach seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten- meine sind kleiner als die anderer.

    • Schwesterpartei hindert ja rechtliche Eigenständigkeit nicht- siehe CDU und CSU. Man könnte ja eine Partei gründen, die darauf verzichtet, auch in Bayern tätig zu sein, weil sie sich zur Schwesterpartei der CSU erklärt. Bei der vorherigen Bayerischen Landtagswahl trat ja die AfD auch nicht an. Ob die CSU dem Schwesternwechsel aber zustimmt?

      • Herr Motte,
        Sie fragen, warum man nicht massenweise in die FDP eintritt.

        Die FDP ist ein reiner Mehrheitsbeschaffer für jegliche Art von Bundes- oder Landesregierungen.
        Dazu belügt und betrügt sie auch massiv ihre eigenen Wähler. Zuletzt in Rheinland-Pfalz, wo sie mit rot-grünen eine Regierung bildet, was sie vor der Wahl kategorisch ausgeschlossen hatte. Die FDP hat grundlegend nicht viel anderes zu bieten als CDU oder SPD und teils auch von den Grünen.

        Die CSU hat durchaus sehr vernünftig Ansichten, ist aber zu feige diese durchzusetzen.

      • Sehr berechtigte Argumente… leider! Die Argumente gegen die FDP, die ich höre, sind in der Tat vor allem: A) Unsoziale Klientelpartei, die Marktwirtschaft dann bekämpft, wenn sie Wohlhabenden schaden könnte.
        B) Die fallen immer um, um Posten zu bekommen…

        Ich mag mich irren, meine aber trotzdem: Mehr „Gute“ in der FDP könnten das erstens ändern und zweitens läge darin noch am ehesten eine Chance der Verbesserung zum Besseren in der real existierenden politischen Lage.
        Aber ich freue mich auf Korrektur…

      • Solange Herr Lindner an der Spitze steht, wird die FDP sich nicht bessern. Er wird aber nur gehen, wenn sie wieder nicht in den Bundestag kommt, was ihre ganze Existenz gefährdet. Von daher bietet selbst die CDU bessere Chancen, wenn irgendwann Frau Merkel geht bzw. gegangen wird.

      • Erster Zweck der FDP ist es, eine Mehrheit für eine rot-rot-grüne Schulz-Regierung zu verhindern. Zweitens muß sie als Reserve da stehen für den Fall, daß AfD und CDU noch mehr versagen (oder die AfD gar untergeht, denn dann könnte die CDU/CSU wirklich antilinke Stimmen wieder als weitgehend für sich selbstverständlich annehmen- die wählen uns sowieso, gewinnen können wir links von uns). Drittens kommt- wie gesagt- die FDP bei Wahlomat oder auch eigener Einschätzung immer noch besser bei mir „weg“ als die AfD und meist deutlich besser als CDU/CSU. Große Veränderungen zu mehr Liberalismus schafften sowieso keine Änderungen bei Parteipräferenzen, sondern nur große Veränderungen bei Meinungspräferenzen in der Wählerschaft….

      • Die FDP ist so gut oder schlecht wie ihre Leute. Herr Lindner hat aber sogar „Die Liberalen“ aus dem Namen entfernt. Solange er unangefochten an der Spitze steht (früher hatte die FDP dagegen mehrere Spitzenleute und relevante Strömungen), halte ich sie für uninteressant.

      • Für irrelevant halte ich bei aller Berechtigung Ihrer Kritik die Lindner FDP nicht: Falls sie in den Bundestag kommt, sichert sie dadurch am ehesten die Verhinderung eindeutiger rot-rot-grüner Mehrheit. Und ein bißchen ihres Programms würde sie bei einer -eher unwahrscheinlichen Koalition- doch auch durchsetzen. Mindestlohn und Geschlechterquoten hat sie selbst vor 2013 weitgehend verhindert. Und ihr ansonsten fast endloses Nachgeben von 2009 bis 2013 sieht die Partei heute doch fast geschlossen als ihren größten Fehler ein…. Herrn Lindner halte ich für „flexibel“ (um es so freundlich auszudrücken). Je mehr wirklich Liberale ihn drücken, um so mehr wird er sich in die richtige Richtung drücken lassen. Und nicht nur er…

      • Was von ihrem Programm, ihren Wahlversprechen und liberalen Grundsätzen hat die FDP denn nach ihrem größten Wahlerfolg 2009 durchgesetzt (übrigens schon mit Herrn Lindner in der Parteiführung)? Am ehesten kann man noch zu ihren Gunsten anführen, dass es danach in der zweiten Großen Koalition von Frau Merkel noch schlimmer wurde.

        Außerdem sehe ich Rot-Rot-Grün nicht als das große Schreckgespenst, als welches es jetzt vor allem von der Merkel-CDU aufgebaut wird. Es wäre immer noch besser als weiterhin Frau Merkel als Kanzlerin. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Es spricht übrigens jetzt gegen AfD und FDP, dass beide eine längere Kanzlerschaft von Frau Merkel wahrscheinlicher machen. Von daher sollten liberale und konservative Wähler diesmal ganz dialektisch darüber nachdenken, z. B. die Schulz-SPD zu wählen, natürlich nicht wegen ihrer großen Qualitäten, sondern zur Verhinderung der DDR-Kanzlerin.

      • Gute Gedanken von Ihnen! In der Tat ist ein Hauptzweck von AfD und FDP, Merkel an der Macht zu halten, und Rot-Rot-Grün zu verhindern. Der andere Hauptzweck der AfD ist, weiteren Zuwanderungswahnsinn zu verhindern. Ohne die AfD-Erfolge wäre der Herbst 2015 wohl weitergegangen. Ich sehe auch durchaus die Berechtigung Ihrer Überlegung (falls ich sie/Sie richtig verstanden habe), daß Rot-Rot-Grün uns so schlecht regieren würde, daß dann eine wahre Alternative käme. Frankreich liefert dafür ja sozusagen eine Vorlage. Meine Sorge ist aber, daß Rot-Rot-Grün uns „nur“ so schleichend noch mehr als die letzten Regierungen nach links treiben würde, daß eine wahre Alternative zu lange Zeit bräuchte… Und Rot-Rot-Grün sichete wohl Macht und Mentalität so sehr in Richtung Links ab, daß Widerstand sehr schwierig würde.
        Und allein in der „DDR-Kanzlerin“ sehe ich nicht die Ursache des Schlimmen. Kohl hat die CDU/CSU und die BRD schon sehr ins Linke geschoben – Details nenne ich gern, falls erwünscht. Und Ursula von der Leyen (aus westdeutscher Elite) und teils auch Horst Seehofer und praktisch alle CDU-Landesfürsten/-fürstinnen (am schlimmsten wohl die im Saarland) machen mit bei bestenfalls minimaler Unterscheidung.

      • „Ich sehe auch durchaus die Berechtigung Ihrer Überlegung (falls ich sie/Sie richtig verstanden habe), daß Rot-Rot-Grün uns so schlecht regieren würde, daß dann eine wahre Alternative käme.“ Das wäre möglich, ist aber nicht mein Hauptgedanke. Ich denke umgekehrt, dass eine weitere Amtszeit von Frau Merkel schlimmer wäre als Rot-Rot-Grün, weil sie noch viel erratischer regiert und von keiner ernsthaften oder zukünftig zumindest keiner größeren Opposition restringiert wird. Außerdem muss sie dann 2021 abgewählt werden, so dass spätestens dann Rot-Rot-Grün droht (an eine AfD-Mehrheit glaube ich nicht). Richtig ist, dass wir nicht wissen, wie es in der CDU nach Frau Merkel weitergeht. Vielleicht würde mit Frau von der Leyen alles noch viel schlimmer. Das würde jedoch noch mehr Raum für die AfD, CSU, FDP oder gegebenenfalls doch noch eine neue Partei lassen. Schließlich könnte das kleinste Übel das sein, was man der FDP am meisten vorwerfen würde, nämlich die Ablösung von Frau Merkel durch eine Ampel-Koalition.

      • Gute Überlegungen- danke! Ich meine allerdings, daß Merkel und vor allem ihre Mitparteiführer so aufgeschreckt sind, daß sie – trotz allem- erkennbar Besseres bringen als Rot-Rot-Grün und eben dren totales Durchregierungen und Linkes „Unumkehrbarmachen“ verhindern. Insgesamt gilt, meine ich: Je stärker FDP und AfD werden, verhindern sie selbst als Opposition manches. Und bis 2021 kann viel passieren. Es könnte ja sogar sein, daß ausländische Regierungen das eine oder andere vorbildlich (erfolgreich) regeln, etwa Macron oder Juppe` (Fillon ja wohl nicht mehr) in Frankreich oder (unwahrscheinlich) May in Britannien oder gar dieser so (das Adjektiv spare ich mir) Trump, daß das politische Klima sich positiv verändert…

      • Frau Merkel hat deutlich linkere Politik gemacht als Herr Schröder. Vielleicht ist das sogar die allgemeine Dialektik unserer Konsensdemokratie, dass eine Regierung vor allem Positionen durchsetzen kann, die eigentlich der anderen politischen Ausrichtung zugeordnet werden, weil es sonst zu viel Widerstand dagegen gibt.

      • Wieder sehr gute Überlegungen. Ich meine aber, daß Schröder eine Ausnahme war, und auch deshalb, weil das „Klima“ damals (vor der Finanzkrise) eher (!) neoliberaler war. Zudem war damals die Linke nicht beteiligt. Und Grün ließ sich damals befriedigen durch die aufgeschobene Atomabspaltung und die „Homo-Fast-Ehe“ und die deutsche Staatsbürgerschaft für Kinder, die hier geboren werden als Kinder legal hier Lebender. Was will man aber heute den Grünen noch bieten? Da muß neues Linkeres her, etwa bezüglich Zwangsgenderisierung oder Wahlrecht für Ausländer. Eins dürfen wir auch nicht vergessen: Merkel und die CDU/CSU regieren seit 2013 mit einer sehr knappen Mehrheit für Rot-Rot-Grün im Bundestag und einer solchen Mehrheit im Bundesrat (die schon 2010 entstand durch den Machtverlust für CDU/FDP in NRW). Merkel hat die CDU oft (bestenfalls) zum Juniorpartner gemacht. Und nirgendwo regiert die CDU ohne Koalition mit entweder Grün oder SPD… Und die CDU haben inzwischen viele Konservative und Liberale verlassen… Eine Abkehr vom Linkskurs wird auch deshalb selbst in der Opposition schwierig… Vielleicht stehen wir vor einer Ablösung von der CDU als „der“ bürgerlichen Partei, was aber lange dauern könnte. In 10 Tagen wählt Holland. Die dortige CDU-Schwester CDA hofft auf 15 Prozent. Bis 1965 hatten ihre Vorgänger seit 1945 praktisch immer 50 %. Der Abstieg dauerte aber lange….

      • Richtig ist, dass Linke immer mehr fordern. Konservative sind häufig mit dem Status quo zufrieden, selbst wenn dieser eine deutliche Veränderung und sogar Verschlechterung zu früher darstellt. Ein Kompromiss führt dann zu etwas kleineren Veränderungen, die jedoch langfristig in der Summe sehr groß werden. Liberale wollen meistens einfach in Ruhe gelassen werden, was Linken (oder auch Rechten) viel Raum gibt.

        Es gibt jedoch noch einen anderen Aspekt, über den Liberale mehr nachdenken sollten (und weshalb Donald Trump US-Präsident wurde, während das einem sehr konservativen Republikaner vielleicht nicht gelungen wäre): Parteien werden nicht nur aus idealistischen und ideologischen Gründen (Freiheit vs. Gleichheit) gewählt, sondern auch wegen handfesten materiellen Interessen. Viele Leute ärgert durchaus die ständige Gängelung durch links-grüne Politik, doch will man deshalb nicht gleich auf seine Rente und andere (oft nur vermeintliche) soziale Wohltaten verzichten. Liberale Sozialpolitik sollte sich nicht darin erschöpfen, dass der Markt es schon richten wird oder das BIP insgesamt zunimmt. Die Absicherung existenzieller Risiken ist keine linke Spinnerei, sondern erhöht den Wohlstand.

      • Sehr viel Zustimmung zu dem! Die Absicherung existenzieller Risiken stellt eine zentrale Frage liberaler Politik, für liberale Politik und deren Theorie, dar. In der BRD stellen nur ganz wenige die staatliche Organisation davon in Frage. Von Hayek bejahte sie übrigens einst – zumindest teilweise- auch! Teils höchst unsoziale Folgen des jetzigen „Wie(s)“ sind auch nur teils bekannt, und werden dann oft eher von Links gestellt… Aber ich will und kann aus zeitlichen und sonstigen (gesundheitlichen) Gründen hierzu hier „keinen Roman“ schreiben. Ich danke für die mir gut gefallene Diskussion und all die Anregungen!

        PS: Insgesamt halte ich die Politik von CDU/CSU und FDP oft für höchst unsozial…!

      • Nicht nur die Politik von Union und FDP ist oft unsozial, sondern auch die von SPD, Grünen und Die Linke. Ich denke, wir brauchen eine viel stärkere Verteidigung der Sozialen Marktwirtschaft. Dazu gehören auch genauere Erklärungen, was sie überhaupt bedeutet und was nicht. Vielleicht wende ich mich dem Thema demnächst stärker zu.

      • Sie haben recht, denke ich. Und darin liegt die Crux…

      • Die von mir skizzierte Gründung von unten (durch echte CSU-Mitglieder außerhalb Bayerns) hat meines Wissen nach noch keiner versucht.

      • “ Man“ versuche es- was gibt es zu verlieren?

  13. Sorry für OT, aber ich finde keine(n) Artikel,
    die sich ausführlicher mit den Landesvorstandswahlen in Bad. -Wü. befassen.

    Hat jemand einen Link?

    Gab es aus Sicht der Kommentatoren hier Beanstandungen im Punkte Parteienrecht oder menschlicher Fairness?
    Hat jemand die genauen Abstimmungsergebnisse?
    Kann jemand was zu Herrn Özkara sagen?

    Gruß

  14. Pingback: Erstmals auch Blogbeiträge an VG Wort gemeldet | Alexander Dilger

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