Neue Ausschreibung mit noch besseren Bedingungen

Als ich zuletzt eine ‚Stelle zu besetzen‘ hatte, gab es kaum Bewerbungen. Eine Person lud ich zum Vorstellungsgespräch, der ich dann auch die Stelle anbot, die sie aber ablehnte. Denn sie hatte meinen Rat befolgt (mit Hinweis auf meine ‚Diskussionspapiere für potentielle Doktoranden‘), noch einmal zu prüfen, ob sie wirklich diese Stellen haben wollte. Es ist besser, dass diese Prüfung vor der Einstellung erfolgte als danach. Als ich dann noch zwei andere Bewerber anfragte, hatten diese bereits andere Stellen gefunden.

Also gibt es jetzt eine neue „Stellenausschreibung“ mit der Marktlage angepassten, also verbesserten Konditionen. So handelt es sich gleich um eine volle Stelle für drei Jahre mit Verlängerungsoption. Außerdem wird keine schriftliche Bewerbung mehr verlangt, woran sich einige Bewerber ohnehin nicht hielten, während andere dadurch vielleicht von einer Bewerbung abgeschreckt wurden. Schließlich gibt es keinen festen Bewerbungsschluss: „Bewerbungen bis zum 23. Mai 2016 werden auf jeden Fall berücksichtigt, sind jedoch auch danach willkommen, bis die Stelle besetzt ist.“ Ich hoffe, dass ich bald davon berichten kann.

37 Gedanken zu „Neue Ausschreibung mit noch besseren Bedingungen

  1. Linke Bildungspolitik hat dafür gesorgt, dass die Leistungsstandards abgesenkt wurden, auch aber nicht nur wegen der „Integration“ von Ausländern. Sozialisten, und die gibt es heute bis in die CDU hinein, wollen, dass alle gleich sind. Also: gleich dumm!

    Mein Vater hatte nur einen Hauptschulabschluss. Trotzdem hatte er es in einem Großunternehmen bis zum Hauptabteilungsleiter gebracht. Heute wäre eine solche Karriere ohne Uni-Diplom unmöglich. Viele Firmen sollten sich einmal selbstkritisch fragen, warum sie hemdsärmeligen Praktikern und mutigen Seiteneinsteigern keine Chancen mehr geben. Und der Weg in die Selbstständigkeit ist in Deutschland komplizierter als in den meisten anderen Staaten.

    • Der stromlinienförmig angepasste Duckmäuser ist heute Standard. Vor echten Persönlichkeiten fürchten sich mittelmäßige „Chefs“, die ja selbst nur Zwischenchefs in den steilen Hierarchien der Großkonzerne sind, und der Staat besorgt den Rest, in dem er dem echten Mittelstand den Garaus macht. Es ist ein Trauerspiel.

    • Der Hauptschulabschluss hatte früher noch eine andere Bedeutung als heute. Wäre Ihr Vater heute jung, würde er bestimmt Abitur machen oder sogar studieren. In gewisser Weise ist das Gymnasium die neue Volksschule, der Studienabschluss wie das frühere Abitur und erst die Promotion mit einem früheren Hochschulabschluss vergleichbar, der interessanterweise häufig auch die Promotion war, bevor man angeblich zur Studienzeitverkürzung den Magister einführte und jetzt noch den Bachelor.

      • De facto ist das Gymnasium zur von den roten und grünen Genossen gewünschten Gesamtschule verkommen. Das Leistungsgefälle innerhalb der Klassen ist an vielen Gymnasien fast schon so ausgeprägt wie in der Grundschule. Gute Schüler sind dadurch völlig unterfordert und die schlechten werden um jeden Preis durchgeschleppt, um die „Chancengleichheit“ zu wahren. Eine Tragödie.

      • Das links-grüne Ziel war es immer, dass Deutschland dümmer wird. Der Anarcho-Steinewerfer, Polizistenprügler und heutige Salon-Sozialist Joschka Fischer hat sich da mehrfach deutlich ausgedrückt:

        Deutschland ist ein Problem, weil die Deutschen fleißiger, disziplinierter und begabter als der Rest Europas sind. Das wird immer wieder zu Ungleichgewichten führen. Dem kann aber gegengesteuert werden, indem so viel Geld wie nur möglich aus Deutschland herausgeleitet wird. Es ist vollkommen egal wofür, es kann auch radikal verschwendet werden – Hauptsache, die Deutschen haben es nicht. Schon ist die Welt gerettet.“

        „Deutsche Helden müsste die Welt, tollwütigen Hunden gleich, einfach totschlagen.“

        „Deutschland muss von außen eingehegt, und von innen durch Zustrom heterogenisiert, quasi verdünnt werden.“

      • Die Promotion sollte aber leider nicht diesem Zwecke dienen. Eine Promotion sollte nur vorgenommen werden, um tatsächlich der Wissenschaft zu dienen und nicht um auf dem privaten Arbeitsmarkt Kompetenz zu signalisieren. Deshalb sehe ich diese Entwicklung außerordentlich kritisch, auch die Promotion wird dadurch entwertet.

        Das Niveau ist leider in der Tat beträchtlich gesunken. Leider sind auch die Studiengänge überhaupt nicht miteinander vergleichen. Selbst innerhalb den Wirtschaftswissenschaften (und sogar innerhalb der gleichen Fakultät) sind die Unterschiede riesig. Es werden nicht überall Noten geschenkt, es gibt durchaus Lehrstühle mit Ansprüche. Studenten schätzen diese Lehrstühle übrigens, wenn der Professor selbst auch Kompetenz aufweist. Lediglich für Abschlussarbeiten suchen sie sich aus naheliegenden Gründen lieber die „einfachen“ Lehrstühle aus.

      • Inzwischen ist es so, dass alle Kursnoten, auch aus den ersten Semestern, in die Abschlussnote eingehen. Die tatsächlich besseren Studenten sind häufig inhaltlich interessiert, während andere einfach nur gute Noten mit geringem Aufwand anstreben oder zu schlechte Noten vermeiden müssen. Beim Promotionsstudium ist oft noch das Ideal der Einheit von Forschung und Lehre verwirklicht. Das gilt unabhängig davon, was jemand nach der Promotion macht.

      • Interesse ist häufig sogar eher schädlich. Interessiert mich ein Thema, dann befasse ich mich mit dem Thema ziemlich tiefgehend und verbrauche sehr viel Zeit dafür, obwohl für die Klausur schon ein Bruchteil genügen würde. Diese Zeit fehlt dann an anderer Stelle. Mit mancher Herleitung kann man sich gut und gerne 30 Stunden beschäftigen und versteht immer noch nichts, in der gleichen Zeit kann man aber den kompletten Lernstoff eines anderen Faches erlernen.

        Sie können aber auch schlicht nicht 5 Klausuren in 2 Wochen schreiben und in jeder Klausur tiefgehende Kenntnisse erwarten. Wer noch nebenher zeitweise arbeitet, ist da ohnehin aufgeschmissen. Ein solches System erfordert einfach den knallharten Kalkulierer und den effektiven Lerner für Noten.

      • Inhaltliches Interesse führt kurzfristig nicht zu den besten Noten mit dem geringstmöglichen Aufwand. Doch nur mit Interesse lernt man wirklich etwas, was langfristig dann auch zu guten Noten führt, zumal man sich auf seine Interessensschwerpunkte spezialisieren kann.

  2. Die Standardlösung lautet in diesen Fällen, die Ansprüche herabzusetzen. Entbehrlich sind z.B. die Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift, ein gepflegtes Äußeres, Arbeitsbereitschaft und eine gewisse Intelligenz.

    • … und immer darauf achten, dass der wertvolle neue Mitarbeiter nicht überfordert wird. Also keinesfalls mehr als 32 Wochenarbeitsstunden, Gleitzeit bis Arbeitsbeginn 14 Uhr, mindestens acht Wochen Jahresurlaub und ganz wichtig: Vereinbaren Sie, dass eine ärztliche Krankeitsbescheinigung erst ab dem 11. Arbeitstag vorzulegen ist. Dann klappt es auch mit der Besetzung der freien Stelle!

  3. Erstaunlich, dass eine schriftliche Bewerbung entfiel! Es ist keine gute Praxis. Hat man sogar Angst vor schriftlichen Bewerbungen i.e. die Kandidaten werden zu schnell entlarvt?

      • Eine Bewerbung mit Foto, Geschlechtsangabe, Wohnort und Klarnamen ebenfalls …

    • ….am besten noch den Namen anonymisieren und auf ein Foto verzichten, damit ein Mustafa oder eine Schleiereule nicht „diskriminiert“ werden….

      • Es gibt tatsächlich das Konzept der anonymen Bewerbung, insbesondere in den USA. Es gibt Argumente dafür, aber auch starke dagegen. So können wichtige Informationen fehlen und eine unlautere Diskriminierung wäre in der nächsten Bewerbungsrunde immer noch möglich, während es gerade auf eine sachlich begründete Differenzierung ankommt.

      • Ich finde das Konzept reizvoll. Wir sind alles Menschen mit Vorurteilen und ich bin ganz ehrlich, natürlich schätzt man einen Philipp dem Namen nach unterbewusst fähiger ein als einen Mustafa. Es ist auch dem Personaler geholfen, wenn er sich nicht von Vorurteilen leiten lässt, sondern Bewerbern in einem Bewerbungsgespräch eine Chance gibt, die er sonst eventuell abgelehnt hätte. Ich bin mir sicher, der Personaler wird so manche Überraschung erleben. Ich bin absolut dagegen, Unternehmen vorzuschreiben, wen sie einzustellen haben. Aber auf Dinge wie Bewerbungsfotos, echte Namen oder gar echte Adressen (auch hier hat man so seine Vorurteile, die täuschen können) bei der Bewerbung zu verzichten, halte ich sogar im Sinne des Unternehmens. Das hat nichts damit zu tun, dass man etwa auf ein gepflegtes Äußeres verzichten könnte, natürlich kann man das nicht. Aber das (und noch vieles mehr) kann man viel besser im späteren Bewerbungsgespräch überprüfen.

        Ich war ganz glücklich, dass ich lediglich nummerierte elektronische Klausuren korrigieren durfte. Man konzentriert sich einfach mehr auf den tatsächlichen Inhalt. Das persönliche Gespräch und der persönliche Eindruck ist durch nichts zu ersetzen und sicherlich weitaus besser geeignet als Vorurteile und Assoziationen bezüglich der Sachqualifikation, die sich aufgrund von Bewerbungsfoto oder Namensnennung ergeben.

        Bei Berufen, bei denen das Äußere (Gepflegtheit meine ich damit nicht, das setze ich überall voraus) eine absolut entscheidende Komponente darstellt, ist das anders. Hier würde ich durchaus auf ein Bewerbungsfoto pochen. Wenn ich für eine Stelle eine besonders hübsche Frau benötige, dann macht es wenig Sinn, Kandidatinnen (oder gar Kandidaten bei anonymen Geschlecht) einzuladen, die ohnehin nicht in dieses Raster fallen.

      • Auch Fotos können täuschen. Um Altersdiskriminierung zu verhindern, müssten wesentliche Informationen geschwärzt werden. Inzwischen kann man schon an einem Diplom erkennen, dass jemand bereits etwas älter ist.

      • Seit dem Hartz-4-Empfänger verpflichtet werden jede Woche zwei Bewerbungen zu schreiben, um keine Leistungskürzungen hinnehmen zu müssen, werden Personalleitungen waschkörbeweise mit Bewerbungsmappen zugemüllt. Nicht selten kommen auf eine Stelle 300 bis 400 Bewerbungen. Kein Personalchef ist in der Lage das alles zu lesen! Daher werden Sekretärinnen oder sogar Praktikanten mit einer Vorsortierung beauftragt. Oft ist das Alter das erste Kriterium. Alles über 45 wird aussortiert. Aber wir sollen ja am besten bis 70 arbeiten…….

      • Einmal hatte ich eine offene Stelle der Bundesagentur für Arbeit gemeldet. Das führte leider zu völlig unpassenden Bewerbungen.

      • Da haben Sie Recht. Daran habe ich so noch nicht gedacht. Natürlich können solche Informationen nicht geschwärzt sein, sonst lässt sich ja kein geeignetes Urteil bilden. Ob die Kandidatin aber nun Chantal Juskowiak oder Sahra Kaiser heißt, ist relativ irrelevant.

        Ich sehe kein Problem darin, eine nicht-anonymisierte Bewerbung zu schreiben. Ich würde aber auch die Vorteile einer zumindest teilweise anonymen Bewerbung nicht völlig verwerfen, nur weil diese Idee wohl vorwiegend im grün-linken Lager ihren Ursprung haben dürfte. Vorurteile und Assoziationen im Unterbewusstsein gibt es, davon ist niemand von uns frei. Vorurteile sind sogar außerordentlich wichtig, um auch eine fundierte Entscheidung treffen zu können, wenn Informationen Mangelware sind. Es ist jedoch stets auch im eigenen Vorteil, wenn man sich insofern möglich diese Informationen einholt.

      • @francomacorisano 22:21 und Alexander Dilger 22:29

        Diese Erfahrungen kann ich leider nur bestätigen. Die „Bundesagentur FÜR Arbeit“ sollte umbenannt werden in „Bundesanstalt zur Verwahrung von Karteileichen“ oder „Bundesanstalt zur Langzeitarchivierung von Arbeitssuchenden“.

        Als Unternehmer habe ich von der Bundeagentur kein einziges mal Bewerber geschickt bekommen, die zum angebotenen Job gepasst haben, obwohl wir immer eine detaillierte Beschreibung des Anforderungsprofils abgegeben hatten. Irgendwann weiß man als Arbeitgeber aber, dass von Bundesagentur diesbezüglich nichts, aber rein gar nichts zu erwarten ist. Diese aufgeblasene Behörde ist im Grunde überflüssig wie ein Kropf. Auch die von ihr verwalteten Sozialleistungen ließen sich sicher effektiver managen.

  4. Wie stelle ich mir denn so einen Prozess ohne schriftliche Bewerbung vor? Sollen Bewerber einfach anrufen oder direkt vorbeischauen?

    • Die Alternative ist hier nicht die (fern)mündliche, sondern die elektronische Bewerbung. Weil diese in vielen Unternehmen bereits Standard ist, sind viele Absolventen gar nicht mehr auf schriftliche, also ausgedruckte und per Post verschickte Bewerbungen eingestellt

  5. Ich bin nicht mal auf die Idee gekommen das schriftlich im Sinne von „auf Papier“ gemeint sein könnte 🙂 Ich bin immer wieder überrascht, zu hören was in Deutschland alles noch traditionell gemacht wird.

    • Das hat einerseits rechtliche Gründe. Eine eingescannte Unterschrift, die per E-Mail versandt wird, ist rechtlich unverbindlich. Das ist der Grund, warum es noch Faxgeräte gibt. Andererseits ist zumindest für mich der Informationsgehalt von Bewerbungen auf Papier höher. Auch Fehler lassen sich klarer beurteilen als bei E-Mails und deren Anhängen. Relativiert wird das allerdings dadurch, dass sich viele gar nicht mehr mit Papierbewerbungen auskennen, also auch nicht mehr wissen, worauf sie dabei achten müssen etc.

    • Das hat schon seinen Grund.

      Warum sollte sich ein ernsthaft interessierter Bewerber nicht die Mühe machen, seine Bewerbung auf Papier auszudrucken?

      Alles nur noch elektronisch zu machen, führt zu einer unüberschaubaren Datenflut und im Falle von Bewerbungen außerdem dazu, dass Bewerbungen einfach nur mal so verschickt werden, um den „Marktwert“ des Bewerbers zu testen. Den frustrierten Arbeitsaufwand, der sich dafür für den Stellenausschreiber ergibt, ersetzt diesem niemand.

  6. Steht in einem elektronischen Motivationsschreiben oder einem Lebenslauf nicht das gleiche wie in einem ausgedruckten? Wieso ist denn da der Informationsgehalt höher?

    • Die perfekten Bewerbungen würden sich kaum unterscheiden, aber die Fehler schon. Bei einem ausgedruckten Lebenslauf sind z. B. Formatierungsfehler klar zu erkennen, so dass ein guter Bewerber ihn so nicht losschickt. Bei einer elektronischen Version ist je nach Programm nicht klar, ob die bei mir sichtbaren Mängel beim Bewerber überhaupt schon existiert haben. Eine perfekte elektronische Bewerbung ist natürlich ebenso virenfrei wie jede schriftliche (wobei biologische Viren eher mit der Post übertragen werden könnten), doch bei realen Bewerbungen ist das nicht sicher. Deren Anhänge sind häufig viel zu groß, was im Büro oder zu Hause kein Problem darstellt, auf Reisen hingegen schon.

  7. Das sind aber wirklich Kleinigkeiten. Einfach auf PDF (oder jpeg 😉 ) bestehen dann ist die Formatierung meist kein Problem mehr. Und das Virenproblem haben sie bei jeder elektronischen Kommunikation. Ich glaube kaum das sie deshalb wieder ausschließlich Briefe statt emails empfangen möchten.

    Und das Herr Dilger plötzlich mit einer Datenflut von Bewerbungen bombardiert wird scheint mir eher unwahrscheinlich. Das Formulieren von Motivationsschreiben, Anschreiben etc. dauert ja genau solange wie vorher.

    • Auch PDFs sind nicht wirklich stabil, wenn mit ausgefallenen Schriften gearbeitet wird (was ein guter Bewerber aber vermutlich nicht tut). Bei einfachen E-Mails ohne Anhänge habe ich das Virenproblem nicht. Anhänge von gänzlich Fremden öffne ich normalerweise nicht, was sich bei Bewerbungen aber schlecht vermeiden lässt. Schlimmer wird es noch, wenn diese z. B. gezippt sind. Anschreiben im eigentlichen Sinne fehlen häufig bzw. bestehen nur aus einem Satz in der E-Mail, während andere ganze Romane in die E-Mail schreiben wollen. Schließlich sind mehr Bewerbungen gerade das Ziel meiner Änderung, aber die Anhänge einer einzelnen Bewerbungen sollten nicht 20 oder gar 50 MB umfassen.

      • Nicht verkleinerte Scans von Zeugnissen etc. im PDF-Format können schnell dazu führen, dass eine Bewerbung größere Datenvolumina erreicht.

      • Was haben sie gegen Archivdateien? Jedenfalls besser als 10 verschiedene Dateien einzeln. Noch besser ist natürlich eine zusammengefügte PDF. Dafür muss man aber erst wissen, wie man verschiedene PDFs in eine einzige PDF zusammenfügt, das weiß wohl nicht jeder.

      • Bei gezippten Dateien ist das Virenrisiko viel höher, weil man nicht weiß, was für Dateien man da öffnet. Ein ganz praktisches Problem ergibt sich auch durch überlange Dateinamen. Zumindest bei mir werden diese dann abgeschnitten, so dass die Endung fehlt und ich die Dateien nicht automatisch öffnen kann, sondern erst speichern und dann raten muss, was für ein Dateityp es sein mag. Das sind alles Probleme, die bei ausgedruckten Bewerbungen nicht auftreten (oder bei standardisierten Bewerbungsseiten, wie sie Großunternehmen verwenden).

  8. Ein Prädikatsexamen (heißt das nicht 1,5 oder besser?) halte ich in einem VWL-Master aber auch für eine anspruchsvolle Hürde, die nicht viele Studenten erfüllen können. In manchen Schwerpunkten (Personal, Marketing, etc.) mag das vielleicht gängig sein, in anderen aber nur sehr schwer erreichbar (Finance, Ökonometrie (und damit meine ich nicht angewandte wie in ihrer Ausschreibung), etc.). Es ist schon ein Unterschied, ob eine Vorlesung größtenteils Studenten besuchen, die sich um vermeintlich schwierigere Kurse drücken wollen, oder aber sich die Elite eines Jahrgangs in eine Vorlesung sitzt, die teils auch von echten Mathematikern mit entsprechenden Ansprüchen gehalten werden. Allein schon die Selektionsverzerrung und die Neigung von Dozenten nach der Standardnormalverteilung zu benoten, führt hier zu einer mächtigen Verzerrung. Eine 2 in gewissen Bereichen kann demnach deutlich „höherwertiger“ sein als eine 1 in anderen. Bei der Masterarbeit ist der Unterschied ohnehin riesig. Manche Lehrstühle schmeißen mit den Einsen nur nach sich, andere bewerten fair und hart. Gehörst du zu letzteren, dann bekommst du eine 1,0 nur mit einer absoluten Ausnahmeleistung, denn dafür ist sie eigentlich auch gedacht. Sie sollten daher nicht nur auf die Noten schauen, sondern auch auf die Fächerwahl.

    • Prädikatsexamen heißt „gut“ oder besser, also meist 2,5 oder darunter. Das erfüllt die Mehrheit der Absolventen, weil eben die meisten Dozenten nicht nach der Standardnormalverteilung benoten und schon gar nicht mit „befriedigend“ als Durchschnittsnote, obwohl es eigentlich so definiert ist. Wenn man von den Einführungsveranstaltungen absieht, wird in quantitativen Fächern auch nicht systematisch schlechter als in qualitativen benotet, was jedoch an einer Selbstselektion der Studenten liegen könnte. Schließlich habe ich mir diese und die meisten anderen Anforderungen nicht selbst ausgedacht. Ohne Prädikatsexamen ist eine Promotion nur unter besonderen Umständen möglich.

  9. Pingback: Weitere Ausschreibung wegen guter Bewerber | Alexander Dilger

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