Frankenkurs explodiert nach Freigabe

Heute teilte die Schweizer Nationalbank völlig überraschend mit: Die „Nationalbank hebt Mindestkurs auf und senkt Zins auf −0,75%“. Diese „Franken-Freigabe sorgt für Finanzchaos“. Der seit 2011 künstlich auf 1,20 Franken pro Euro gehaltene Kurs schießt heute binnen Stunden auf 0,85 Franken pro Euro hoch, um jetzt bei ungefähr 1:1 zu liegen. Die Schweizer Börse bricht wegen der Nachteile für die Real- und vor allem Exportwirtschaft ein, allerdings in Franken gemessen, während sie in Euro zulegt. Der DAX bricht zwischenzeitlich wegen der Unsicherheit und dem Vertrauensverlust ebenfalls ein, um dann wieder die 10.000er Marke zu nehmen. Gemessen in Franken ist er heute jedoch stark gefallen. Der Euro ist auch im Verhältnis zum Dollar so niedrig wie seit 2003 nicht mehr.

Im Grunde hat die Schweizer Nationalbank dem Euro das Vertrauen entzogen. Die dauerhaften Aufkäufe von Euro, um den Franken nicht steigen zu lassen, wurden zu groß, wobei die aufgebauten Währungsreserven jetzt stark an Wert verloren haben. Doch spätestens wenn die EZB mit dem massiven Aufkauf von maroden Staatsanleihen beginnt, wird es kein Halten mehr geben. Eine Anbindung an den Dollar oder einen Währungskorb dürfte zukünfitg sinnvoller sein als an die Weichwährung Euro. Negative Zinsen von 0,75 Prozent sind auch extrem, zumal sich dann irgendwann tatsächlich das Horten von Bargeld lohnt. Sie sollen jedoch die Kapitalimporte mindern, die überhaupt erst den Frankenkurs so stark steigern. Eigentlich müsste die deutsche Währung wegen der hohen und demnächst noch steigenden Exportüberschüsse und der relativen Sicherheit von Bundesanleihen und anderen hiesigen Anlageformen aufwerten, doch der Euro verhindert das und schadet damit nicht nur, aber auch unseren Nachbarn in der Schweiz, obwohl sie gar nicht im Euro sind.

31 Gedanken zu „Frankenkurs explodiert nach Freigabe

  1. Herr Draghi hat offensichtlich mittlerweile erfahren dass Deutschland ein Euro „wie die Mark“ verhießen wurde. Jetzt löst er das Versprechen ein, verwechselt aber die D-Mark mit der Weimarer Papiermark. Das hängt u.U. damit zusammen dass sein früherer (?) Arbeitgeber den Ruf hat, die eigenen Kunden auszutricksen und auch vor Zahlenspielchen bei Staatshaushalten nicht zurückzuschrecken.

    Allerdings sind die Euro-Scheine so banal-hässlich und ein typischer Ausfluss eines charakterlosen, von Europa völlig losgelösten Plastikimperiums, dass sich wohl niemand mit den Lappen die Wände tapezieren möchte.

  2. Deutschland – insbesondere seine Geberländer – wäre(n) eigentlich gut beraten, den Euro schleunigst zu verlassen.

    Aber das wird das herrschende Regime nicht zulassen, da der Euro ja die Grundlage für den europäischen Zentralstaat ist. Erst haben sie uns die Demokratie genommen und jetzt zwingen sie unsere mittelständische Wirtschaft in die Knie. Der nächste Schritt ist die Transformation zur Europäischen Union sozialistischer Republiken und dann kommt die Mauer wieder – diesmal vielleicht als „antimuslimischer Schutzwall“. Den Deutschen kann man schließlich alles weismachen.

    Die Horrorszenarien von George Orwell und Aldous Huxley schleichen sich bereits seit 25 Jahren nahezu geräuschlos ein. Aber niemand in diesem einstigen Land der „Dichter und Denker“ seht auf, um ernsthaft dagegen aufzubegehren.

    Interessant übrigens, was bereits Napoleon Bonaparte wusste:
    „Wenn eine Regierung von Bankern abhängig ist, dann kontrollieren SIE die Situation und nicht die Regierung, denn die Hand, die gibt, steht über der Hand, die nimmt. Das Geld hat kein Vaterland. Finanziers sind ohne Patriotismus und ohne Anstand; ihr einziges Ziel ist der Profit.“

    Auch Napoleons Einschätzung der Deutschen ist aktueller denn je:
    “Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das Deutsche. Zwiespalt brauchte ich unter ihnen nie zu säen. Ich brauchte nur meine Netze auszuspannen, dann liefen sie wie ein scheues Wild hinein. Untereinander haben sie sich gewürgt, und sie meinten ihre Pflicht zu tun. Törichter ist kein anderes Volk auf Erden. Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden: die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgten sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde.”

    • Was haben Sie bitte schön mit Deutschen aus der napoleonischen Zeit zu tun? Im übrigen kenne ich diese jämmerliche Haltung, besonders aus der neuen Rechten (AfD, ProDeutschland, PEGIDA), sich als leichtgläubiges williges Opfer „fremder deutschhassender Mächte“ zu stigmatisieren. Ich lache solche Leute immer aus. Das sollten Sie auch tun als deren Unsinn nachzuplappern.

      • Mir deucht, Sie haben die Botschaft meines Beitrags nicht verstanden, Herr Papapostolou. Aber wie auch? SIE sind ja ein bekennender Befürworter des Euro-Zentralismus.

      • „Die Deutschen, das verkannte arme Volk. das fleißig und gutmütig die ganze Welt rettet.“ Ihre AfD-Welt muss ich nicht wirklich verstehen, da haben Sie schon recht.

        Aber was ich verstehe ist, wie es einer nationalen Währung wie den Schweizer Franken geht, wenn er über Nacht aufwertet. All die feuchten Träume der AfD dahin. Die Realität tut weh.

      • Es gibt kein Beispiel in der Geschichte, dass ein Land je ärmer geworden wäre, weil seine Währung aufgewertet hat. Im Gegenteil. Aufwertungen gehen immer mit einem Wohlstandszuwachs einher.

      • Fragen Sie einmal die Griechen (aber besser nicht Herrn Papapostolou). Der Zusammenhang ist umgekehrt, dass normalerweise eine hohe Wirtschaftskraft zu Aufwertungen führt. Durch den Euro ist aber nichts mehr normal in Europa.

      • Hellas!

        Warum sind „all die feuchten Träume der AfD dahin“, wenn der Schweizer Franken aufwertet?

        Sind Sie etwa auf einmal der Meinung, die AfD stünde für den Euro?

        Ihre griechische Logik erschließt sich mir nicht, Herr Papapostolou …

      • Die Griechen haben sich mit gefälschten Zahlen unter Beihilfe von Goldman Sachs in die Euro-Zone getrickst. Verleitet durch die anschließend viel zu niedrigen Zinsen hat Griechenland Unmengen an Krediten aufgenommen, was früher gar nicht möglich gewesen wäre. Der Euro war für Griechenland tatsächlich überbewertet, da die Griechen ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht mehr durch Abwertung herstellen konnten. Dieses künstliche, Griechenland übergestülpte Konstrukt ist nun dabei, auseinanderzufliegen. Andererseits wuchsen griechische Vermögen und die Kaufkraft der Griechen durch die Aufwertung, die mit der Finanzkrise 2008 zum Erliegen kam und sich schließlich umkehrte.

        Ich habe mich Jahre lang nicht mehr mit diesem Thema beschäftigt, weil für mich im Grunde klar war, dass wir zur DM zurückkehren müssen. Gemerkt habe ich mir noch, dass Abwertungen einigen wenigen in der Exportindustrie zugute kommen, die dadurch auf Kosten der Allgemeinheit subventioniert werden. Aufwertungen kommen der Bevölkerung in der Breite, ihrem Vermögen und ihrer Kaufkraft zugute. Legendär ist hier der meines Wissens von Wirtschaftsminister Karl Schiller geprägte Begriff der ‚Sozialdividende‘. Aus den wenigen Erklärungen von Prof. Wilhelm Hankel habe ich damals mehr gelernt, als in etlichen Stunden Schule, Studium und Medien-Lektüre. Solche Leute brauchen wir wieder.

      • „Es gibt kein Beispiel in der Geschichte, dass ein Land je ärmer geworden wäre, weil seine Währung aufgewertet hat.“

        Merkwürdig, aber genau das ist laut AfD doch passiert. Weichwährungen wurden durch einen starken Euro ersetzt und haben Staaten wie Griechenland, Spaniern und Portugal in die Armut geführt. Und mit einer auf Jahre hin abgewerteten Währung sollen, laut Herrn Dilger, diese Länder wieder reich werden. Klingt super „logisch“.

        „Die Griechen haben sich mit gefälschten Zahlen unter Beihilfe von Goldman Sachs in die Euro-Zone getrickst.“

        Deutschland hat sich ebenso mit falschen Zahlen (Aufbau Ost) in den Euro betrogen. Nehmen Sie das bitte ebenso zur Kenntnis bevor hier jedes mal der gleiche Unsinn wiederholt wird. El Pais, The Guardian, New York Times und auch der Spiegel haben darüber hinlänglich berichtet. Vermutlich alles „Lügenpresse“.

        Aber ich wiederhole mich gerne und immer wieder. In der Geschichte der letzten 100, wenn nicht 2000, Jahren hat kein anderes Land der Welt einen grösseren wirtschaftlichen Schaden angerichtet als Deutschland. Deutschland war in seiner kurzen Geschichte als Staat öfter bankrott als zum Beispiel Italien, Spanien und, ja das ist bitter, Griechenland. Dazu erwarte ich immer noch einen einen Kotau von Herrn Dilger ebenso wie von Herrn Meister. Ansonsten ist dieses Thema durch.

      • Das Thema ist in der Tat durch. Sie vergleichen Äpfel mit Birnen und können nicht bis zwei zählen (Anzahl der deutschen Staatsinsolvenzen nach verlorenen Weltkriegen, während Griechenland allein in diesem Jahrzehnt mehr Staatsbankrotte hinlegen könnte).

      • @A. Papapostolou:
        „Dazu erwarte ich immer noch einen einen Kotau von Herrn Dilger ebenso wie von Herrn Meister. Ansonsten ist dieses Thema durch.“

        Bitte wenden Sie sich an den Papst in Rom. Der wird Ihnen vielleicht bei seinem nächsten Griechenland-Besuch den Boden küssen. Ich fühle mich dafür nicht zuständig. Und als in Österreich lebender Bayer schon gar nicht.

      • Immerhin kann ich bis 8 zählen. Das ist die Anzahl Deutschlands an Pleiten. Manche behaupten auch 9. Denn Deutschland im Zuge der Wiedervereinigung 1990 einen einseitigen Schuldenschnitt vollzogen. Aber ich möchte grosszügig darüber hinwegsehen. Heute ist Wochenende. Trotzdem sollten Sie, Herr Dilger, ihre rosarote Deutschlandbrille abnehmen. Und bitte langweiligen Sie mich nicht mit Ihrem „Krieg ist keine Pleite“ Argument. Ich nehmen Ihre Entschuldigung an.

        Es gibt unzählige Quellen die meine Aussage bestätigen.

        http://www.focus.de/finanzen/news/tid-22745/tid-22747/staatspleiten-in-der-geschichte-zahlen-muessen-immer-die-buerger_aid_639555.html

        http://www.finanzen.net/top_ranking/top_ranking_detail.asp?inRanking=296

      • Sie können wohl weder zählen noch lesen. So steht im von Ihnen verlinkten Focus-Artikel: „Rechnet man die Einzelstaaten mit, erlebten die Deutschen in den vergangenen 200 Jahren siebenmal einen Staatsbankrott.“ Die Einzelstaaten waren und sind aber nicht Deutschland. Auch ist die Vermengung von Hyperinflation und Staatspleite in dem Artikel nicht korrekt. Es handelt sich um verschiedene Formen der Reaktion auf Überschuldung. 1990 gab es keinen Schuldenschnitt. Das von Ihnen selbst verlinkte Ranking behauptet sogar über Deutschland: „Das letzte Mal kam es zu Beginn des zweiten Weltkriegs zu Zahlungsausfällen.“ Schließlich habe ich nicht behauptet, dass Kriege nicht zur Pleite führen, sondern das genaue Gegenteil. Nur sind einseitig auferlegte Kriegsschulden nicht vergleichbar mit freiwillig aufgenommenen Krediten zu Friedenszeiten.

  3. Durch die Schweizer Abkoppelung vom EURO-Kurs ist ja für alle sichtbar, dass das Vertrauen in die EZB hinfällig ist.
    Die Schweizer Nationalbank hat mit ihrer Entscheidung heute immense Kursverluste in Kauf genommen:
    – 140 Milliarden CHF Verlust in Aktienindex SMI – und dazu
    – 200 Milliarden der EURO etc. Rücklagen der Schweizer Nationalbank, die ca. 30% abgewertet worden sind, Forint und Zloti … eingeschlossen.) Diese Kursverluste sind nicht nur kallkulatorisch sondern auch „verdunstet“. Das will was heißen.
    Wenn die Schweizer Nationalbank derartige Kursverluste in Höhe eines halben CH Inlandsprodukts in Kauf nimmt, dann muss es gute Gründe dafür geben: z.B. einen bevorstehenden massiven Wertverlust des Euro. Denn es hätte zur Glaubwürdigkeit des Systems lediglich ausgereicht, weiter CHF zu drucken, um EUR zu kaufen.
    Nun, es spricht viel dafür, dass die Schweizer Nationalbank zu der Einschätzung gekommen ist, dass eine massive Abwertung des EURO bevorsteht, der derartige bilanzielle Verluste rechtfertigt.
    Darüber hinaus kann man spekulieren:
    – Zerfall der Euro-Zone?
    – allgemeine Fehleinschätzung der tatsächlich katastrophalen wirtschaftlichen Lage einiger größerer Eurostaaten (z.B. Frankreich!) und so weiter.
    Ich halte es angesichts der jüngsten Vorkommnisse für dringend geboten, dass sich unsere Parteigremien und Volkswirte sofort und verstärkt der Euro-Problematik widmen, bevor uns die Ereignisse davon laufen.

  4. Sehr geehrter Herr Dilger

    Sie schreiben :

    Heute teilte die Schweizer Nationalbank völlig überraschend mit……

    Überraschend für die Ahnungslosen Medienkonsumierer vielleicht. Aber wenn Sie mal unter google Franken Prognose 2015 eingeben und so die Kommentare lesen werden Sie schnell feststellen, dass viele Fachleute dies seit Juli 2014 erwartet haben. Teilweise sogar gut begründet.

    Die Gründe sind oft ein erwarteter Niedergang des Euro. Sollten diese Fachleute nicht nur mit der Prognose recht gehabt haben, sondern auch die wahren Gründe stimmen, dann wird es spannend.

    Ein weiterer Punkt sind die vielen Kredite von Mitmenschen in der BRD und auch Polen, bei denen sich die Kreditsumme mal eben um 30 % erhöht. Fehlende Sicherheiten werden angeblich seit Gestern von Banken abgefordert. Auch Börsenhändler scheinen betroffen zu sein.

    Wenn es stimmt, dass nun eine Kreditsumme von 27 Millarden Euro in diesen Bereichen zum Ausfall oder zu Abschreibungen führt, wird erst deutlich welche Folgen nun zu erwarten sind.

    So sind auch deutsche Kommunen betroffen, die sich CHF geliehen haben..

    Von den Wirtschaftswissenden Prof. in der AfD habe ich jedoch bisher keine Aussagen gefunden, dass die diese Schritt erwartet haben. Wissen Sie mehr ?

    Was bedeutet dies eigentlich für die vielen Kredite und Geldanlagen aus Griechenland in der Schweiz ? Gibt es evtl. einen Zusammenhang mit Merkels Aussage, Griechenland raus aus dem Euro wäre nicht schlimm ?

    • Die Überraschung bezieht sich mehr auf den Zeitpunkt als auf das Faktum der Auflösung der Bindung des Franken an den Euro. Da hat mich eher überrascht, dass diese Bindung so lange gehalten hat. Solche Politikwechsel muss man natürlich möglichst überraschend machen (stellen Sie sich vor, dass heute angekündigt würde, dass in einer Woche der Kurs nicht mehr verteidigt werden soll, bis dahin aber doch noch), doch häufig sickert vorher zumindest gerüchtemäßig etwas durch.

      Es ist völlig naiv und hochgefährlich, sich als Privatperson oder auch Kommune in einer Fremdwährung zu verschulden. Großunternehmen können das überlegen, aber auch nur mit hinreichenden Umsätzen in dem anderen Land und Absicherungsgeschäften. In gewisser Weise ist der Euro selbst innerhalb der Euroländer ebenfalls eine Fremdwährung, da sie nicht vollständig darüber verfügen können und bei einem Auseinanderbrechen der Eurozone ohne ihn dastehen, während die Schulden vielleicht immer noch auf Euro lauten.

      • Misstrauen als Startschuss fuer Zerfallserscheinungen? Wie lange koennen unsere Politiker noch auf Kleidung verzichten?

        Interesante Ansichten noch in Tichys Einblick und auch bei Frank Schaeffler. Es herrscht Konsens, eine Allianz der Anstaendigen aber Machtlosen (noch) ueberblickt die Situation! Hier liegt AfD Kompetenz! Vielleicht hilft uns jetzt ein Sprecher sich auf wesentliche zu konzentrieren.

  5. Die schweizer Nationalbank scheint sehr rücksichtslos gehandelt zu haben, was z.B. Börsenhändler massiv getroffen hat:
    http://www.wiwo.de/finanzen/boerse/nach-dem-euro-crash-schweizer-notenbank-treibt-broker-in-die-pleite/11240184.html
    Dies läßt sich in der Tat vermutlich nur durch einen von der SBN erwarteten oder real bevorstehenden Wertverlust (wissen die mehr?) des Euros erklären. Ob die Erklärung des EuGH-Staatsanwalts (Staatsanwalt ohne Staat?) zur weitgehende Rechtmäßigkeit des OMT- Programms als Begründung ausreicht ?

    • Die Rücksichtslosigkeit liegt im Euro selbst begründet. Der garantierte Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro war in gewisser Weise auch rücksichtslos und dauerhaft ohnehin nicht glaubhaft. Wenn eine solche Garantie aufgegeben wird, muss das plötzlich geschehen (bei einer vorherigen verbindlichen Ankündigung wäre echte Arbitrage möglich) und sind auch starke Kursveränderungen zu erwarten, eben weil der Kurs des Franken seit über drei Jahren künstlich niedrig gehalten wurde.

  6. Die Handlung der SNB scheint noch andere gravierende Konsequenzen zu haben:
    http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/01/15/bank-run-beginnt-griechische-banken-fordern-not-kredite-bei-der-ezb-an/
    Die Abkopplung des Frankens vom Eurosystem scheint zu Liquiditätslücken bei griechischen Banken geführt zu haben, da die Kunden die Konten leerräumen. Anscheinend hat dort eine Flucht in Sachwerte oder andere Währungen eingesetzt. Die Banken haben schon Anträge auf ELA-Kredite gestellt.
    Das Gutachten des Generalanwalts beim EuGH beinhaltet die Klausel, dass die EZB Anleihen von Staaten, in denen sie selbst egagiert ist, gerade nicht aufkaufen darf. Und sie ist über die Troika immer noch in Griechenland involviert.
    Wir sind wohl alle gespannt, wie sie aus dieser Nummer wieder rauskommen.
    Oder ist das schon der Anfang von Ende des EUROs?

  7. Ich denke man sollte mal überdenken was nun in Europa passiert. Die SNB hat laut Berichten bis Anfang Januar mit einer Geldflut von 1 Billion Euro gerechnet. Durch die Vorankündigung aus Brüssel, diese Anleihenkäufe wären möglich wurden die Schätzungen auf 2.4 Billonen Euro angehoben.

    Von 2011 bis 2014 hat die SNB aber schon 500 Milliarden Euro gekauft. Das im Verhältnis der Wirtschaftskraft der Schweiz ist schon grenzwertig, viele warnten..riskant.

    Das konnte also so nicht weitergehen. Wenn man dann hört, welche Länder alle Kredite in der Schweiz abgeschlossen haben und in welchen Dimensionen, alleine NRW Komunen wohl für 800 Mio.

    oder Polen . 40% der Immobilienkredite in Polen sind über Schweizer Franken.(Banken) abgeschlossen.

    27 Milliarden aus Deutschland.. Wenn man dann sich an diese Nachricht erinnert:

    Am 12.6.2012 wurde berichtet : Franken-Kredit-Bomben platzen ab 2014/2015 http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/464437_Franken-Kredit-Bomben-platzen-ab-2014-2015.html

    Die Hintergründe dieser Prognose ist “ Ein erster Rückzahlungsschub wird 2014 und 2015 kommen, da der Boom in den 1990er Jahren eingesetzt hat und die Laufzeit der Kredite in der Regel 25 Jahre beträgt“,

    Also Geldschwemme von der EZB, dann die Zahlungsschübe aus den Verträgen von 1990 und und und.

    Mir ist noch nicht so wirklich klar, welche Produkte nun aus der Schweiz bezogen werden müssen ( Chemie, Medizin , ??,??) und entsprechend teurer werden.

    Was mich mehr beunruhigt, wie werden die nicht Euroländer dieser Geldschwemme begegnen. England, Dänemark oder Russland, wo der Rubel ja auch schon verfällt.

    Sehen wir hier den Beginn des Ende vom Euro oder versammeln sich die restlichen Nicht Euroländer nun alle im Eurogebiet?

    • Der Euro kommt jetzt jedenfalls massiv ins Rutschen. Mal sehen, ob das zu seinem Ende reicht. Die klügeren Nichteuroländer werden auf gar keinen Fall beitreten. Großbritannien verlässt eher die EU und auch Dänemark und Schweden haben zwar ebenfalls unter dem Euro zu leiden, werden ihn aber jetzt erst recht nicht einführen.

      • Wird es dann nicht in den Ländern zu einer eben solchen Währungsaufwertung führen mit den gleichen Problemen, so sagen der Export wird schwieriger oder weniger? Importe billiger?

        Können diese kleinen Länder dass wirklich wirtschaftlich schaffen ?

        Wenn ja, wäre es ein sehr guter Beleg und Argumentationsstrang für die AfD These.
        Wenn nein, wird die AfD These für einen Austritt von Ländern schwierig.

        Oder es gibt eine Alternative für das nun folgenden Szenario ?

        Bin gespannt was die Wirtschaftsökonomen der AfD nun so alles erzählen werden.

        Wenn Sie meinen, das GB die EU ehr verläßt ( bei weiterem Verfall des Euro), stimmt dann nicht die Behauptung von Merkel, scheitert der Euro scheitert die EU ?

      • EU-Mitglieder und andere EU-Wirtschaftspartner leiden natürlich unter der Euroabwertung. Sie könnten entsprechend abwerten, wie es die Schweiz versucht hat, doch das wird auf die Dauer zu teuer. Allen wäre geholfen, wenn der Euro verschwindet. Der Euro treibt auch GB eher aus der EU, so dass die EU am Euro scheitern könnte, nicht an dessen Scheitern.

      • Ich vermute mal, dass Frau Merkel mit „EU“ den europäischen Zentralstaat meint, an dem sie zusammen mit Schäuble, Draghi, Juncker und Co. so fleißig bastelt und dessen Herrscherin Sie gerne werden möchte. Diese Vision steht wohl in der Tat auf wackeligen Füßen, wenn der Euro scheitert.

  8. Natürlich lohn sich das Hinfahren. Schon allein wegen der hochkarätigen Referenten.
    Außerdem kann man sich dann mal den Roland angucken, an der Schlachte ein wenig flanieren… wenn man aus Dortmund kommt, muss sich das doch anfühlen wie Venedig Urlaub! 😉

  9. Es gibt jetzt etliche Kommunen, die Kredite in der Schweizer Währung in ihren Büchern haben. Wurden diese Kommunen bislang durch die Deutsche Bank betrogen, erfolgt nun die nächste Strafe. Darüber sollte sich jetzt niemand lustig machen, zahlen muss der Bürger!

    • Also bitte – als mündiger Bürger(meister) oder Stadtkämmerer muss ich mir doch über die Risiken von Fremdwährungskrediten im Klaren sein. Dieses ewige „Ich-will-für-nichts-die-Verantwortung-tragen“-Gejaule dieser ganzen Waschlappen kann ich wirklich nicht mehr hören.

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